Schweizer Typograf, Buchgestalter und Lehrer. Geboren am 25. Oktober 1916 in Winterthur im Kanton Zürich in der Schweiz. Gestorben am 3. März 2004 am Zürichsee. Caflisch zählt zu den wichtigen Schweizer Buchgestaltern des 20. Jahrhunderts. Caflisch, Max weiterlesen
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Unterschneiden
Typografischer Terminus für die Verringerung der Schriftlaufweite einer maschinell oder digital reproduzierbaren Schrift, beispielsweise einer Druckschrift oder eines Screen Fonts, ausgehend von der Normalschriftweite (NSW); engl. »Kerning«. In der Mikrotypografie zählt das Unterschneiden zum Optischen Schriftweitenausgleich. Unterschneiden weiterlesen
Auszeichnungsschriften
Typografischer Terminus für familiäre und extrafamiliäre Schriftschnitte, die für Schriftauszeichnungen innerhalb eines geschlossenen Schriftsatzes im »glatten Satz« neben der Grundschrift verwendet werden. Auszeichnungsschriften weiterlesen
Interpunktionszeichen
Interpunktionszeichen sind orthographische Satzzeichen, um eine geschriebene Wortsprache verständlich zu formulieren, Worte in Bezug zueinander zu setzen, auseinanderzuhalten und deren Reihung zu Satzgebilden zu ermöglichen. Interpunktionszeichen dienen der Sprachfixierung (grammatische Funktion). Interpunktionszeichen weiterlesen
Farbauszeichnung
Typografischer Terminus für eine farbliche Hervorhebung eines Buchstabens, eines Sonderzeichens, einer Ziffer, eines Wortes oder einer Textpassage im »glatten Satz«, also innerhalb eines fortlaufenden Textes; Schriftauszeichnung mit einer Farbe, die von der der Grundschrift abweicht; Schriftauszeichnungsmethode. Farbauszeichnung weiterlesen
Akzidenzschrift
Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für eine Handsatzschrift, in der Regel aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung oder Messing), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz), die nicht als »Brotschrift« (Mengensatzschrift) bestimmt war. Das Pendant zur Akzidenzschrift ist die Werksatzschrift. In der digitalen Typografie werden Akzidenzschriften primär als Zierschriften, Decorative, Display Fonts oder Designer Fonts bezeichnet.
Semantisch rührt der erste Teil des Kompositums von »Akzidenzen«. Etymologisch von »Accidenz« zu »Akzidenz« für »etwas Zufälliges, nicht zum Wesen Gehörendes«; entlehnt aus dem lat. »accidentia« für »Zufall«.
Akzidenzschrift weiterlesen
Akzidenzdrucksachen
Gewerbespezifischer Terminus aus der Epoche der Offizinen bzw. Buch- und Zeitungsdruckereien des frühen 19. Jahrhunderts für einen »Gelegenheitsauftrag« bzw. für eine »Nebeneinnahme«; dann ab Mitte des 19. Jahrhunderts Begrifflichkeit für Geschäfts- oder Privatdrucksachen, beispielsweise Briefpapiere, Visitenkarten, Plakate oder Prospekte, die nicht im Werkdruck bzw. im Buch-, Zeitungs- oder Zeitschriftendruck produziert wurden; auch als »Akzidenzen« bezeichnet.
Zu den Akzidenzen zählen allerdings auch wirkungsvoll gestaltete Teile eines Buches oder einer Zeitung, beispielsweise Zeitungsköpfe (Titelkopf), Werbeanzeigen oder ein aufwendig gestalteter Buchtitel, ein Frontispiz oder der Haupttitel eines Buches. Die Pendants sind »Werkdrucksachen« bzw. »Werkdrucke«. Akzidenzdrucksachen weiterlesen
Schriftauszeichnung
Typografischer Terminus für eine selektive Schriftmischung oder Farbauszeichnung im »glatten Satz« bzw. innerhalb eines »geschlossenen Schriftsatzes«; Auszeichnung der Grundschrift innerhalb eines fortlaufenden Textes mit einer anderen Schriftart, Schriftstilvariante oder Schriftfarbe. Abk. »Auszeichnung«.
Akzidenzdruckerei
Gewerbespezifischer Terminus aus der Epoche der Offizinen bzw. der Buch-, Verlags- und Zeitungsdruckereien des 19. und 20. Jahrhunderts für eine Abteilung oder Betriebssparte, die sich auf die Herstellung von Akzidenzdrucksachen, also auf Geschäfts- oder Privatdrucksachen spezialisiert hat. Akzidenzdruckerei weiterlesen
Offizin
Traditionelle Bezeichnung für eine Buchdruckerei. Etymologisch entlehnt aus dem neulat. »officina« für »Werkstätte« aus dem altlat. »opificina« zu »opifex« für »Handwerker«. Auch als »Officina Typographeum«, »Druckoffizin«, »Drucker-Offizin« oder »Buchdruckerey« bezeichnet. Die Bezeichnung wurde ab dem späten Mittelalter auch im Allgemeinen für Werkstätten mit Verkaufsräumen verwendet, die sehr hochwertige und teuere Produkte herstellten und verkauften, beispielsweise Apotheken. Offizin weiterlesen
Akzidenzschriftsetzer
Gewerbespezifischer Terminus aus der Epoche der Offizinen bzw. Buch- und Zeitungsdruckereien für einen besonders grafisch geschulten und qualifizierten Handschriftsetzer, der überwiegend mit Akzidenzschriften und Affichen- bzw. Plakatschriften Akzidenzdrucksachen, also wirkungsvoll gestaltete Drucke, beispielsweise Zeitungsköpfe, Werbeanzeigen, Plakate, Geschäfts- oder Privatdrucksachen gestaltet und setzt; Schriftsetzer (Setzer), der im Akzidenzsatz einer Buch- oder Zeitungsdruckerei arbeitet; Abk. »Akzidenzsetzer«. Akzidenzschriftsetzer weiterlesen
Plakatschriften
Als Plakatschriften bezeichnet man sowohl Druckschriften als auch mit Stiften, Pinseln, Kunst- oder Plakatschriftfedern geschriebene Handschriften (siehe Kalligraphie), die aus großer Entfernung in überdimensionierten Schriftgraden mehr oder weniger gut lesbar sind. Plakatschriften weiterlesen
Akzidenzsatz
Gewerbespezifischer Terminus aus der Epoche der Offizinen bzw. Buch- und Zeitungsdruckereien des frühen 19. Jahrhunderts für den Handschriftsatz einer Akzidenzschriftsetzerei, einer Abteilung innerhalb einer Akzidenzdruckerei, die auf die Gestaltung und Druckvorlagenherstellung von Akzidenzdrucksachen, also wirkungsvoll gestaltete Drucke, beispielsweise Zeitungsköpfe, Plakate, Werbeanzeigen, Geschäfts- oder Privatdrucksachen, spezialisiert war. Akzidenzsatz weiterlesen
Akzent
Betonungszeichen eines Buchstabens; Zeichen über dem Grundkörper eines Buchstabens, welches die besondere Aussprache des Schriftzeichens signalisiert (akzentuiert); Akzentzeichen. Akzent weiterlesen
Schriftlinien
In der Typografie existieren unterschiedliche Schriftliniensysteme, um lateinische Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen zu gestalten und im digitalen und materiellen Schriftsatz, beispielsweise im DTP Desktop Publishing oder im Bleisatz, anzuwenden. Schriftlinien weiterlesen
Unicode
Unicode® ist ein weltweiter, plattformunabhängiger Zeichenkodierungsstandard für Computer Software und Font Files (z.B. OpenType TrueType flavoured Fonts), in dem langfristig für jedes Sinn tragende Schriftzeichen oder Textelement aller bekannten Schriftkulturen und Zeichensysteme, beispielsweise für Logogramme (z.B. Pictogramme, Ideogramme), Phonogramme (z.B. Syllabogramme, Alphabete) oder Sonderzeichen (z.B. Interpunktionszeichen), ein digitaler Code festgelegt wird, um die Verwendung unterschiedlicher und inkompatibler Kodierungen in verschiedenen Sprach- und Kulturkreisen zu beseitigen. Der Unicode® wird fortlaufend ergänzt. Unicode weiterlesen
Schriftmischung
Terminus aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Typografen/innen für das »Mischen« von zwei oder mehreren Schriftgattungen, Schriftarten und/oder Schriftstilvarianten innerhalb eines geschlossenen Schriftsatzes. Schriftmischung weiterlesen
Copy
Terminus für den Mengentext (Haupttext) einer schriftlichen Publikation bzw. eines schriftbasierenden Mediums. Ursprünglich war »Copy« ausschließlich eine Bezeichnung für »Anzeigentext«. Copy weiterlesen
Mikrotypografie
Segment der angewandten Typografie, auch als Detailtypografie bezeichnet. Im Gegensatz zur Makrotypografie beschreibt die Mikrotypografie die Schrift und ihre Anwendung selbst. Mikrotypografie umfasst sowohl die fundierte Interpretation der Typometrie von Buchstaben, Ziffern und Zeichen, als auch deren ins Detail gehende Anwendung im Schriftsatz. Mikrotypografie weiterlesen
Font Foundry
Anglizismus für »Schriftenhaus«; Synonym »Type Foundry« ggf. auch »Type Library«; Plural »Font Foundries«. Handelsunternehmen, das eigene und/oder Fonts (Schriften) anderer Schriftenhersteller bzw. Type Designer (Schriftgestalter) vertreibt; Etymologisch entlehnt aus dem Englischen »Font« für »Schrift, Zeichensatz« und »Foundry« für »Gießerei«; zu Deutsch »Schriftgießerei«, was wiederum eine gewerbespezifische Bezeichnung aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für ein Unternehmen ist, das physische Druckschriften, z.B. Buchstaben aus einer Blei-Zinn-Antimon-Legierung oder Zierrat aus Kupferlegierungen (Messinglinien, Alineas etc.), herstellte und bis Ende der 1970er Jahre in der Regel pro Kilo und als Meterware an Offizinen verkaufte. Font Foundry weiterlesen
Fixationen
Eine von drei Aktivitäten der Augenbewegungsmuster (Okulomotorik) beim Lesen einer Wortsprache; Ruhen des Auges während des Lesens einer Wortsprache auf einem Punkt. Etymologisch vom lateinischen »fixare« für »festmachen« zu »Festigung» und»Fixierung«. Weitere Augenbewegungsmuster beim Lesen sind die Sakkaden und die Regressionen, auch Regressionssakkaden genannt. Fixationen weiterlesen
Schriftgeschichte
Schrift ist eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Sie wird heute als Medium zur Kommunikation und als eine Technologie zur Weitergabe und Archivierung von Wissen verstanden. Schriftsysteme sind autonom an vielen Orten der Welt entstanden. Schriftgeschichte weiterlesen
Brotschrift
Umgangssprachlicher Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Handschriftsetzer und Drucker von Offizinen aus der Periode des materiellen Handschriftsatzes (z.B. Bleisatz) für die Grundschrift eines Schriftsatzes; Werksatzschrift.
Als Brotschriften wurden speziell Werksatzschriften in den Lesegrößen der Mittel Korpus bzw. Garamond (10 Didot Punkt), Rheinländer (11 Didot Punkt) und Cicero (12 Didot Punkt) bezeichnet. Brotschrift weiterlesen
Sperren
Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für das gleichmäßige Erweitern der Schriftlaufweite. Sperrsatz; Synonym im Handsatz »Spatiieren«. Etymologisch »sperren« von althochdeutsch »sperran« in Bezug zu »Sparren« für »Spatien« von lateinisch »spatium«. In der Mikrotypografie zählt das Sperren zum Optischen Schriftweitenausgleich. Sperren weiterlesen
Typografie
Kulturhistorisch betrachtet umfasst dieser Begriff im ursprünglichen Sinne der Renaissance sämtliche Bereiche der »Buchdruckerkunst«, in der Frührenaissance auch »Deutsche Kunst« oder »Schwarze Kunst« genannt, vom konkreten Druckschriftentwurf (Typometrie) über den Letternguß und die verschiedenen Methoden zur drucktechnischen Schriftvervielfältigung bis hin zur formalen Gestaltung von Druckwerken. Typografie weiterlesen
Alphabet
Geordnete Folge von Buchstaben oder Zeichen einer Sprache. Etymologisch im 13. Jahrhundert aus dem lateinischen »alphabetum« entlehnt, dass aus dem altgriechischen »alphabetos« stammt; zu »alpha« für den den ersten Buchstaben des griechischen Alphabets. Alphabet weiterlesen
Font
In der Informationstechnik (IT) Abkürzung für »Computer Font«; dt. »Computerschrift«; digitaler Zeichensatz, beispielsweise in Form einer Alphabetschrift, der auf einem Computer sowie dessen Peripheriegeräten als grafisches Zeichensystem zur Visualisierung von Informationen dient. In der Typografie wird der Anglizismus »Font« als digitaler Pendant zu einer physischen Drucktype verstanden, als eine digital reproduzierbare Bildschirmschrift (Screen Font) bzw. Druckschrift (Werksatzschrift).
Serife
Typografischer Terminus für den Endstrich einer Glyphe; quer liegender Anfangs-, Abschluss- oder Endstrich einer Majuskel, Minuskel, Indo-Arabischen Ziffer oder eines Sonderzeichens; umgangssprachlich »Füßchen«. Plural Serifen. Serife weiterlesen
Sonderzeichen
Sonderzeichen sind grafische Zeichen bzw. Satzzeichen und Symbole, die weder zu den Buchstaben eines Alphabets noch zu den Indo-Arabischen Ziffern gezählt werden. Aus der Sicht der Typografie und der digitalen Informations- und Datenverarbeitung (IT) gehören sowohl die orthographische Satzzeichen (Interpunktionszeichen), die diakritische Zeichen (Diakritika) als auch die typografischen Satzzeichen (Zeichen und Symbole) zu den Sonderzeichen. Sonderzeichen weiterlesen
Urheberrecht für Schriften und Mythos Schriftsoftware
Eine kritische Anmerkung von Wolfgang Beinert zum vermeintlichen Urheberrecht und der Nutzung von Schriften.
Ausgangssituation
Seit längerer Zeit versuchen Font Foundries und Schriftenhändler durch massive PR- und Lobbyarbeit den Eindruck zu erwecken, dass Schrift kraft Gesetz durch Urheberrechte oder sonstige Persönlichkeits- oder Leistungsschutzrechte, ähnlich wie Musik oder bildende Kunst, geschützt und geregelt wären.
Des Weiteren behaupten Font Foundries und deren Lobbyisten, dass es sich bei Fonts um »Software« handeln würde. In guter alter GEZ-Manier versuchen sie, Designer, Agenturen, Webentwickler und ihre Auftraggeber – ja selbst Studenten – systematisch mit ihren Betrachtungsweisen zu indoktrinieren und schlussendlich zu verunsichern. Unlautere Stereotypen scheinen heute zur PR- und Marketingstrategie zu gehören. Urheberrecht für Schriften und Mythos Schriftsoftware weiterlesen
Exlibris
Buchbesitzzeichen; Bücher- oder Bibliothekszeichen; typografisches oder/und grafisches Bucheignerzeichen oder -geberzeichen. In ein Buch geklebtes, drucktechnisch vervielfältigtes, kleinformatiges (Papier-)Blättchen, das auf den Besitzer des Buches hinweisen soll. Alternative Schreibweise »Ex Libris«. Exlibris weiterlesen
Aicher, Otl
Deutscher Kommunikationsdesigner, Typograf, Lehrer und Publizist. Geboren am 13. Mai 1922 in Ulm (Baden-Württemberg). Gestorben am 1. September 1991 in Günzburg (Bayern). Geburtsname »Otto Aicher«. Aicher, Otl weiterlesen
Opazität
Unter Opazität wird in der Papierherstellung, im Druckwesen und der Typografie die Lichtundurchlässigkeit von grafischen Papieren und Kartonagen verstanden. Auch als »Papieropazität« bezeichnet.
Das Pendant zur Opazität (auffallendes Licht) ist die »Transmission« bzw. die »Transparenz« (durchgelassenes Licht). Opazitätswert und Transmissionsgrad stehen in unmittelbaren Zusammenhang. Da aber in gewerblichen Hauptdruckverfahren nach DIN 16500, z.B. im Offsetdruck, bei grafischen Druckpapieren die Undurchlässigkeit wichtiger als die Durchlässigkeit von Licht ist, spricht man primär von der Opazität. Opazität weiterlesen
TrueType Font
In der Informationstechnik (IT) und in der Typografie versteht man unter einem »TrueType Font« einen digitalen, vektorbasierenden Zeichensatz (Computerschrift), beispielsweise in Form einer Alphabetschrift, der auf einem Computer (z.B. PC oder Smartphone) sowie dessen Peripheriegeräten (z.B. Monitor, Beamer oder Laserdrucker) als grafisches Zeichensystem zur Visualisierung von Informationen dient; Abk. »TrueType«; Suffix ».ttf«. TrueType Font weiterlesen
Font Hinting
Terminus aus der Informatik (Computer Science) und der digitalen Schriftgestaltung (Type Design) für das Einbetten von »Hints« in Outline Font Files, einer Methode zur Interpolation von digitalen Schriften, um diese am Bildschirm in Lesegrößen deutlicher darzustellen. Etymologisch aus dem Englischen »Font« für »Schrift, Zeichensatz« und »hint« für »Wink, Anspielung, Hinweis«. Gewerbespezifische Abk. »Hinting«; eng. »Hints«. Font Hinting weiterlesen
Auslassungspunkte
Auslassungspunkte sind orthographische Satzzeichen bzw. Interpunktionszeichen. Sie werden als Auslassungszeichen, Fortsetzungspunkte, mathematischen Operatoren und als wertersetzende Zeichen verwendet. In der Typografie zählen Auslassungspunkte zu den Ellipsenzeichen, die zu den Sonderzeichen gehören. Auch als »Dreipunkt« bezeichnet. Auslassungspunkte weiterlesen
Register und Registerhaltigkeit
1. Register im Buchsatzspiegel und Gestaltungsraster
In der Typografie steht der Terminus »Register« für ein durchgängig standardisiertes, einheitliches Zeilenraster eines Schriftsatzes, das Teil eines Buchsatzspiegels bzw. Gestaltungsrasters ist. Zum Register zählen Register und Registerhaltigkeit weiterlesen
Baskerville, John
Englischer Typograf und Emailliertechniker. Geboren 1706 zu Wolverley in der englischen Grafschaft Worcester, gestorben 1775. 1726 ließ sich der ausgebildete (Grab-) Steinschneider John (Johannis) Baskerville als Schreiblehrer und Graveur in Birmingham nieder, wo er ab 1738 ein Lackierunternehmen betrieb, das auf Japanlack spezialisiert war. Sein Erfindungsgeist revolutionierte die Emailliertechnik und er machte ein Vermögen mit der Herstellung von diversen Haushaltsgegenständen. Baskerville, John weiterlesen
Lombarde
Terminus aus der Paläographie, Paläotypie, Kalligraphie und Typografie für einen im Vergleich zur Grundschrift größeren, andersfarbigen Schmuck- und Gliederungsbuchstaben in spätmittelalterlichen Handschriften (ca. 1250–1500) und Inkunabeln (1438–1500). Lombarde weiterlesen
Initiale
Terminus aus der Paläographie, Paläotypie, Kalligraphie und Typografie für einen ausgeschmückten, verzierten oder vergrößerten Buchstaben, meist in der Form einer Majuskel (Großbuchstabe), der als Schmuckbuchstabe bzw. Ziermajuskel am Anfang eines Buches, eines Buchkapitels, einer Kolumne oder am Beginn eines Absatzes steht. Auch als »Initial« bezeichnet. Initiale weiterlesen
Rohrfeder
Pflanzliches Schreibwerkzeug, welches u.a. aus dem Stängel des Papyrus (Cyperus papyrus), Schilfrohr (Phragmites australis), Bambus (Bambusoideae) oder Kalmus (Acorus calamus) hergestellt wird. Auch als »Kalamos« (von altgr. »Kalamoi«), »Calmus« (von lat. »calamus«) oder »Qalam« (von arb. »qalam«) bezeichnet. Rohrfeder weiterlesen
Hochschule für Gestaltung Ulm
Die »hochschule für gestaltung ulm« (hfg ulm) war eine private Hochschule für Gestaltung, die 1953 von Inge Aicher-Scholl (1917–1998), Otl Aicher (1922–1991) und Max Bill (1908–1994) in Ulm, Baden-Württemberg, gegründet wurde. Hochschule für Gestaltung Ulm weiterlesen
Schriftart
Terminus aus der typografischen Schriftklassifikation für die Schriftuntergruppe einer Hauptschriftgruppe einer Druckschrift oder eines Screen Fonts; Schriftuntergruppe.
Typometrie
1. Geometrische Konstruktion von Schriftzeichen
Unter Typometrie versteht man heute die euklidisch-geometrische Konstruktion von Schriftzeichen. Letternvermessung; Zeichen(geo)metrie, Letternarchitektur. Segment der Schriftgestaltung (Schriftentwurf, Type Design), welches die gestaltlichen Gesetzmäßigkeiten und Größenbeziehungen (Proportionen) zwischen Linien, Schriftlinien und Flächen behandelt, die zur Konstruktion von Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen – unabhängig von den Spezifika der Schriftklassifikation – notwendig sind. Typometrie weiterlesen
Inch
Angloamerikanische Maßeinheit für physikalische Medien; eng. und US-am. Längeneinheit. Das »Inch« entspricht dem eng. Längenmaß »Zoll«. In Deutschland auch als »Englischer Zoll« bezeichnet. 1 Inch (1 eng. Zoll) entspricht 2,54 Zentimeter bzw. 25,4 Millimeter. Inch weiterlesen
Header
1. Terminus aus der Informatik (Computer Science) für die Kopf- und Kenndaten eines Files (Datensatzes); Dateikopf. Primärdaten, damit ein Anwendungsprogramm (Software) die Daten zweckrichtig interpretieren und bearbeiten kann. Header weiterlesen
Hardware
Anglizistischer Terminus aus der Informatik (Computer Science) für alle körperlichen und festen Bestandteile eines Computersystems exklusive Software (Programme, Apps) und Daten; Computer Hardware. Hardware weiterlesen
Blocksatz
Schriftsatzart; Ausrichtung der Zeilen eines Textes, bei dem Zeilenanfang und Zeilenende in senkrechter Ausrichtung übereinstimmen; auch als »ausgeschlossener Satz« Blocksatz weiterlesen
Bastardschriften
Terminus aus der Paläographie, der Paläotypie und der Typografie für Mischschriften; auch als »Bastarda« oder »Hybride« bzw. »Hybridschriften« bezeichnet. Schriften, die nicht eindeutig klassifizierbar sind bzw. die hypride Stilmerkmale im Sinne einer philologischen oder typografischen Schriftklassifikation aufweisen. Bastardschriften weiterlesen
Pica und Pica Point
Pica ist ein typografisches Maßsystem aus den Vereinigten Staaten von Amerika (USA), mit dem der Schriftgrad einer Werksatzschrift oder Akzidenzschrift bzw. auch Längen und Größen von Flächen sowie Abstände, z.B. Zeilenabstände, gemessen werden können.
»Pica« ist einerseits ein übergeordnetes »Mittel« aus Zeiten des materiellen Schriftsatzes (z.B. Bleisatz), also der Name eines bestimmten Schriftgrades mit einer Kegelgröße von 4,2 mm (gerundet), der »Pica Point« hingegen eine typografische Maßeinheit, wobei 1 Pica genau 12 Pica Points entspricht. Pica und Pica Point weiterlesen
Kursiv
Typografischer Terminus für eine nach rechts geneigte Schriftstilvariante; nach rechts geneigte Schriftlage; Klassifikationsmerkmal einer Druckschrift bzw. eines Screen Fonts. In anderen europäischen Sprachen als »italic«, »italique«, »cursiva« oder »corsivo« bezeichnet. Kursiv weiterlesen
Majuskelhöhe
Typografischer und wissenschaftlicher Terminus für die Höhe einer Majuskel (Großbuchstabe) eines Alphabets von der Schriftlinie (Grundlinie) zur H-Linie (siehe Schriftlinien); gemessene Höhe eines Großbuchstabens; eng. »Cap Height«. In der Schriftsatztypografie auch als »Versalhöhe« Majuskelhöhe weiterlesen
Versalhöhe
Typografischer Terminus für die Höhe einer Majuskel (Großbuchstabe) eines Alphabets von der Grundlinie (Schriftlinie) zur H-Linie (siehe Schriftlinien); gemessene Höhe eines Großbuchstabens; eng. »Cap Height«. Wissenschaftlich korrekt als »Majuskelhöhe« bezeichnet. Versalhöhe weiterlesen
Kapitälchen
Großbuchstabenschrift; deutsches Diminutiv zu »Kapitale« in der Bedeutung von Majuskelschrift, analog zur lateinischen »Capitalis«; engl. »Caps«. Schriftstil, dessen Majuskelalphabet aus Großbuchstaben (Majuskeln) von der Grundlinie (Schriftlinie) zur H-Linie (Majuskelhöhe oder Versalhöhe) und dessen Minuskelalphabet aus kleineren Großbuchstaben (Kapitälchen) von der Grundlinie zur x-Linie besteht. Kapitälchen weiterlesen
Schlußstück
Begriff aus der Typografie für ein gegenständliches oder abstraktes Alinea (Schmuckzeichen), welches beispielsweise eine Textpassage oder ein Kapitel eines Buches grafisch abschließt; typografischer Zierrat (typografischer Schmuck) oder Vignette (Rebranke) zum Abschluß einer Kolumne. Alternative Schreibweise »Schlussstück«. Schlußstück weiterlesen
Beschnittzeichen
Im grafischen Druckgewerbe und in der Typografie sind Beschnittzeichen Markierungen in Form von feinen horizontalen und vertikalen Linien, die den Beschnitt einer Drucksache, z.B. einer Visitenkarte, eines Plakats oder die Seiten eines Buches, auf einem Druckbogen kennzeichnen. Sie dienen dem Zuschnitt von Druckerzeugnissen mit dem Messer, der Schere oder durch Schneideanlagen. Beschnittzeichen weiterlesen
Anschnittmarke
Im grafischen Druckgewerbe und in der Typografie sind Anschnittmarken Markierungen in Form von feinen horizontalen und vertikalen Linien, die den Anschnitt bzw. die Beschnittzugabe einer Drucksache, z.B. einer Postkarte, eines Flyers oder die Seiten eines Geschäftsberichts, auf einem Druckbogen kennzeichnen. Anschnittmarken zählen zu den Druckmarken. Sie werden auch als »Beschnittzugabenmarken« bezeichnet. Anschnittmarke weiterlesen
Elefantenrüssel
Typografische Bezeichnung aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz des materiellen Schriftsatzes (z.B. Bleisatz) für den verzierten Aufschwung an einer Majuskel einer Fraktur. Der oft doppelt konturierte und ornamental wirkende Schnörkel gehört zu den Formcharakteristika einer Frakturschrift. Elefantenrüssel weiterlesen
Renaissance-Antiqua
Schriftart; Schriftuntergruppe, die im Sinne der typografischen Schriftklassifikation in der Schriftgattung der Antiqua-Schriften zur Hauptschriftgruppe der Antiquas zählt; rundbogige Druckschrift römischen Ursprungs mit Serifen. Auch als »Mediaeval« (lt. »mediaeval« für »mittelalterlich«) bzw. »Mediäval«, im angelsächsischen Sprachraum als »Old Style« oder »Old Face« bezeichnet. Renaissance-Antiqua weiterlesen
Fraktur
Die Frakturschrift ist eine Hauptschriftgruppe, die im Sinne der Schriftklassifikation mit römischer Alphabettradition zu der Schriftgattung der »Gebrochenen Schriften« zählt. Auch als »Deutsche Schrift«, im englischsprachigen Raum mehrdeutig auch als »Gothic«, »Old English» oder als »Blackletter« bezeichnet.
Die Fraktur war über 400 Jahre im Wesentlichen die Buch- und Verkehrsschrift der Deutschen und bis 1941 die offizielle Amtsschrift im »Deutschen Reich«. Als Schöpfer der ersten reinen »fractura germanica« (1507) gilt der Augsburger Kalligraph und Benediktinerpater Leonhard Wagner (1453–1522). Fraktur weiterlesen
Druckmarken
Druckmarken werden im grafischen Druckgewerbe und der Typografie verwendet, um Druckdaten (z.B. PDF® Files), Druckvorlagen (z.B. Lithofilme), Druckformen (z.B. Offsetdruckplatten), Proofs (z.B. Digitalproofs) oder Druckbögen (z.B. Druckpapierbögen) zu kennzeichnen. Sie dienen im Ein- und Mehrfarbendruck dazu, passgenau zu layouten, zu montieren, zu drucken, zu falzen, zu schneiden, zu kontrollieren und den Workflow zu optimieren. Druckmarken weiterlesen
Passermarke
Im grafischen Druckgewerbe und in der Typografie versteht man unter Passermarke eine Markierungen in digitalen Druckdaten (z.B. PDF® Files), auf Druckvorlagen (z.B. Lithofilme), auf Druckformen (z.B. Offsetdruckplatten), Proofs (z.B. Digitalproofs) oder Druckbögen (z.B. Druckpapierbögen) in Form eines feinen Fadenkreuzes. Auch als »Passkreuz« bezeichnet; Abk. »Passer«. Passermarke weiterlesen
Schriftklassifikation Matrix Beinert
Schriftklassifikationsmodell für das Electronic und Desktop Publishing (DTP), welches 2001 vom deutschen Typografen Wolfgang Beinert erarbeitet und zuletzt im Juli 2017 aktualisiert wurde. Das Schema ordnet Druckschriften, Screen Fonts und Bildzeichen in neun Hauptgruppen: Schriftklassifikation Matrix Beinert weiterlesen
Ausschießen
Unter »Ausschießen« wird im industriellen Druckwesen bzw. in der Druckvorstufe (Prepress) das gezielte Anordnen von Druckmotiven bzw. Seiten (z.B. Buchinnenseiten) auf einer Druckform (z.B. einer Offsetdruckplatte) verstanden. Ausschießen weiterlesen
Französische Renaissance-Antiqua
Schriftnebengruppe, die im Sinne der typografischen Schriftklassifikation zur Schriftuntergruppe (Schriftart) Renaissance-Antiqua (Mediaeval, Old Style, Old Face) gehört, welche wiederum zur Hauptschriftgruppe Antiqua zählt; rundbogige Druckschrift und Screen Font römischen Ursprungs mit Serifen.
Systemschriften
Bezeichnung für Screen Fonts (Bildschirmschriften), die ein Betriebssystem (OS Operating Systems, z.B. Microsoft Windows® oder Apple macOS®) eines Mikrocomputers (PC, Smartphone, Tablet, Watch etc.) sowie dessen Anwendersoftware (z.B. Textverarbeitungsprogramme, Web Browser oder E-Mail Clients) im Rahmen der visuell basierenden Benutzerkommunikation (z.B. über LCD-Monitore, Multi-Touch Displays oder sonstige optische Interfaces) benötigt. Auch als Systemschriftarten, System Fonts oder Interface Fonts bezeichnet. Systemschriften weiterlesen
Blitzer
Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Drucker/innen und Typografen/innen für eine fehlerhaft unbedruckte, bedruckte oder überdruckte Stelle innerhalb einer Drucksache. »Blitzer« zählen zu den Verarbeitungsfehlern. Blitzer weiterlesen
Vignette
Typografische Bezeichnung für ein bildhaftes oder abstraktes Schmuckzeichen; solitäres Alinea; einzelnes Buchschmuckzeichen; Einzelornament. Im deutschsprachigen Raum als »Rebranke« bezeichnet. Vignette weiterlesen
Beschnitt
Typografischer Terminus für den Bereich einer Drucksache, der außerhalb eines definierten Seitenformats liegt. Dieser Bereich des bedruckten Papiers wird dann bei der buchbinderischen Weiterverarbeitung als »Beschnitt« abgeschnitten. Beschnitt weiterlesen
Linien
In der Typografie wird der Begriff »Linie« in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. Primär wird im Schriftsatz und in der Typometrie darunter eine gerade oder gekrümmte Verbindung zwischen zwei Punkten verstanden. Darüber hinaus werden im Schriftsatz auch illustrative Zier- und Schmucklinien zu den Linien gezählt, die auf den ersten Blick wenig mit einer geodätischen Linie gemein haben. Linien weiterlesen
Alinea
1. Typografischer Terminus für Schmuckzeichen, Zierstücke, Schlußstücke (z.B. die Kalliope), Vignetten (Rebranken), Englische Linien und Schlusslinien (siehe Linien) zur Textabtrennung bzw. Textgliederung und Raumaufteilung. Im materiellen Schriftsatz (Bleisatz) gehörten – ggf. bis auf die Vignetten – Alineas zum »Zierrat« und wurden in der Regel bei den Akzidenzschriften aufbewahrt.
Das prominenteste Alinea dürfte in der Kalligraphie und in der Typografie das Hedera- bzw. Aldusblatt sein. Alinea weiterlesen
Aldusblatt
Blumenartiges Alinea; einzelnes Zierornament in Form eines herzförmigen Efeublattes; Schmuckzeichen; dekorative Glyphe im Zeichensatz eines Fonts. Der Terminus »Aldusblatt« ist ein Synonym für das »Hederablatt« (lat. »Hedera« für »Efeu« bzw. »hedera folium« für »Efeublatt«); Hedera-Zeichen; Kurzform Hedera. Umgangssprachlich auch als »Druckerherz« oder »Druckerblume« bezeichnet.
Venezianische Renaissance-Antiqua
Nebenschriftgruppe, die im Sinne der typografischen Schriftklassifikation zur Schriftuntergruppe (Schriftart) Renaissance-Antiqua (Mediaeval, Old Style, Old Face) gehört, welche wiederum zur Hauptschriftgruppe Antiqua zählt; rundbogige Druckschrift römischen Ursprungs mit Serifen. Venezianische Renaissance-Antiqua weiterlesen
Makrotypografie
Segment der angewandten Typografie. Im Gegensatz zur Mikrotypografie beschreibt die Makrotypografie den optischen Gesamtkomplex einer gestalterischen Schriftsatzarbeit bzw. eines Zwischenlayouts. Makrotypografie weiterlesen
Lesbarkeit
Unter »Lesbarkeit« – oft auch als »Leserlichkeit« bezeichnet – wird im Segment der Lesetypografie die optimale makrotypografische und mikrotypografische Aufbereitung eines Schriftsatzes verstanden, den ein Rezipient (Leser) auch beim Erfassen längerer Textpassagen, beispielsweise in einem Buch, einer Zeitung, einem Geschäftsbericht oder auf einer Website, als angenehm, richtig und als nicht störend empfindet. Lesbarkeit weiterlesen
Epigraphik
Disziplin der historischen Hilfswissenschaften, die sich der Erforschung von in Stein gemeißelten Lapidarschriften, beispielsweise der Capitalis Monumentalis und allen Formen von Inschriften (z.B. auf Grabsteinen) mit repräsentativem Charakter widmet. Inschriftenkunde; Allograph »Epigrafik«. Etymologisch von altgr. »ἐπιγραφή« zu »epigraphē« für »Inschrift, Aufschrift«. Epigraphik weiterlesen
Römische Zahlen
Römische Zahlenzeichen wurden im römischen Kulturkreis erst mittels eines Additionssystems durch sieben Buchstaben der »Capitalis scriptura« dargestellt. Die Römer übernahmen ab dem fünften Jahrhundert v. Chr. die Darstellung von Zahlen durch Zahlenzeichen mit der Assimilation des westgriechischen Alphabets. Römische Zahlen weiterlesen
Webfonts
Bezeichnung für einen auf Hyper Text Markup Language (HTML/XHTML) basierenden Font, dessen typometrische Klassifikationsmerkmale von Webbrowsern (Softwareprogramme zur Darstellung von Webseiten, z.B. Internet Explorer®, Safari®, Google Chrome® oder Firefox®) – unabhängig vom verwendeten Betriebssystem – mehr oder weniger schriftstilnah interpretiert werden kann. Webfonts weiterlesen
Bundsteg
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den inneren, also den rechten Innenrand der Versoseite bzw. den linken Innenrand der Rectoseite eines Buches oder einer buchähnlichen Produktion; unbedruckter Raum zwischen Kolumne bzw. Satzspiegel und der Symmetrieachse des Buches. Bundsteg weiterlesen
Kopfsteg
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den oberen Rand einer Buchseite oder einer buchähnlichen Produktion, also dem unbedruckten Raum zwischen Kolumne bzw. Satzspiegel und dem oberen Beschnitt (Papierrand). Kopfstege werden im Buchsatzspiegel bzw. Gestaltungsraster dokumentiert. Kopfsteg weiterlesen
Fußsteg
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den unteren Rand einer Buchseite oder einer buchähnlichen Produktion, also dem unbedruckten Raum zwischen Kolumne bzw. Satzspiegel und dem unteren Beschnitt (Papierrand). Fußstege werden im Buchsatzspiegel bzw. Gestaltungsraster dokumentiert. Fußsteg weiterlesen
Schriftgrad
Schriftgröße einer Druckschrift oder eines Screen Fonts. Im materiellen Schriftsatz (z.B. Bleisatz) als »Kegelgröße«, in der Informatik und im Webdesign als »font-size« bezeichnet. Der Schriftgrad ist eine von sehr vielen Komponenten, die die Lesbarkeit eines Schriftsatzes beeinflussen kann. Schriftgrad weiterlesen
Außensteg
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den äußeren, also den linken Außenrand der Versoseite bzw. den rechten Außenrand der Rectoseite eines Buches oder einer buchähnlichen Produktion; unbedruckter Raum zwischen Kolumne bzw. Satzspiegel und dem äußeren Beschnitt (Papierrand). Auch als Seitensteg bezeichnet. Außenstege werden im Buchsatzspiegel bzw. Gestaltungsraster dokumentiert. Außensteg weiterlesen
Plakat
Großformatiger Aushang im öffentlichen Raum; Bekanntmachung – meist werblicher Natur – an Wänden, Plakattafeln und Litfaßsäulen. Auch als »Poster« bezeichnet. Plakat weiterlesen
Ferngrößen
Typografische Typifikation für Schriftgrade von Textschriften mit oder ohne Serifen, die in gewerblichen Druckverfahren (z.B. Hauptdruckverfahren nach DIN 16500) beispielsweise für Headlines in Anzeigen, für Plakate oder für Orientierungs- und Leitsysteme verwendet werden; Schriftgradzuordnung von Druck- und Klebeschriften für Leseabstände im Fernbereich. Ferngrößen weiterlesen
Buchsatzspiegel
Typografischer Terminus für ein schematisches Ordnungssystem einer Buchdoppelseite; Bezeichnung für die bedruckten Flächen zwischen den Stegen einer Buchdoppelseite. Kurzform »Satzspiegel«. Auch als »Schriftspiegel« bezeichnet. Buchsatzspiegel weiterlesen
Konsultationsgrößen
Typografische Typifikation für Schriftgrade von Textschriften mit oder ohne Serifen, die in gewerblichen Druckverfahren (z.B. Hauptdruckverfahren nach DIN 16500) beispielsweise für Fußnoten, Marginalien, Legenden, Allgemeine Geschäftsbedingungen oder im Allgemeinen für »Kleingedrucktes« verwendet werden; Schriftgradzuordnung von Druckschriften für Leseabstände im Nahbereich. Konsultationsgrößen weiterlesen
Display
1. Optische Größe »Display«
Typografischer Terminus für die »Optische Größe« (optical sizes) einer Schriftstilvariante einer klassischen Antiqua Schrift mit oder ohne Serifen, die in ihrer Typometrie speziell für große Schriftgrade ausgelegt ist, beispielsweise für Headlines in Anzeigen, für Plakate oder für Orientierungs- und Leitsysteme. Auch als Ferngrößen, ehemals als Plakatgrößen bezeichnet. Display weiterlesen
Schaugrößen
Typografische Typifikation für Schriftgrade von Textschriften mit oder ohne Serifen, die in gewerblichen Druckverfahren (z.B. Hauptdruckverfahren nach DIN 16500) in der Regel für Haupttitel, Schmutztitel, Headlines, Buchumschläge sowie für Publikationen im »Großdruck« verwendet werden; Schriftgradzuordnung von Druckschriften für Leseabstände im Nahbereich. Schaugrößen weiterlesen
Lesegrößen
Typografische Typifikation für Schriftgrade von Textschriften mit oder ohne Serifen, die bei ausreichender Leseschärfe (Minimum legibile) beim Erfassen längerer Textpassagen im Nahbereich erfahrungsgemäß als sinnvoll erachtet werden, um damit die Lesbarkeit eines Schriftsatzes bestmöglich zu gestalten; Schriftgradzuordnung von Druckschriften für Leseabstände im Nahbereich. Lesegrößen weiterlesen
Schriftfamilie
Typografische Bezeichnung für eine Gruppe zusammengehörender Schriftstile bzw. Schriftschnitte in unterschiedlichen Schriftbreiten, Schriftstärken und Schriftlagen, die in der Regel vom gleichen Type Designer (Schriftgestalter) stammen und gemeinsame Formmerkmale in ihrer Typometrie (Letternarchitektur) aufweisen. Schriftfamilie weiterlesen
Splendid
1. Splendid bei Zeilenabständen
Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz) für einen sehr weiten Zeilenabstand (ZAB), bei dem das »Durchschießen« aus der Kegelhöhe (siehe Schriftkegel) plus dem »Einraffen« von Blindmaterial bzw. Füllstücken, z.B. Regletten, erfolgt. Auch als »Stark durchschossener Satz« oder »Splendider Satz« bezeichnet. Splendid weiterlesen
Kompress
1. Kompress bei Zeilenabständen
Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz) für einen engen Zeilenabstand (ZAB), bei dem das »Durchschießen« nach der reinen Kegelhöhe (also Kegel an Kegel) ohne »Einraffen« von Blindmaterial bzw. Füllstücken, z.B. Dünnstege (Regletten), erfolgt. Auch als »Undurchschossen« oder »Satz ohne Durchschuss« bezeichnet; alte deu. Schreibweise »kompreß«. Kompress weiterlesen
Durchschießen
1. Durchschießen und Durchschossen bei Zeilenabständen
Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für das Proportionieren des Zeilendurchschusses bzw. Zeilenabstandes eines Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz). Durchschießen weiterlesen
Zeilenabstand
Typografischer Terminus für den numerisch gemessenen Zeilenabstand zwischen zwei oder mehreren untereinander folgenden Zeilen; gewerbespezifische Abkürzung ZAB. Der Zeilenabstand wird zwischen zwei Grundschriftlinien (siehe Schriftlinien) gemessen. Zeilenabstand weiterlesen
Zeilendurchschuss
1. In der gegenwärtigen Terminologie der Typografie: Distanz zwischen zwei oder mehreren untereinander folgenden Zeilen; Abkürzung »Durchschuss«. Im Gegensatz zum Zeilenabstand (ZAB) bezieht sich der Zeilendurchschuss jeweils von der Unterkante der p-Linie (Unterer Scheitel der Unterlänge) zur Oberkante der H- bzw. k-Linie (Oberer Scheitel der Oberlänge) eines Buchstabens in der nächstfolgenden Zeile (siehe auch Schriftlinien). Zeilendurchschuss weiterlesen
Tschichold, Jan
Deutscher und Schweizer Grafikdesigner, Typograf, Schriftgestalter, Kalligraph, Lehrer und Fachbuchautor. Geboren am 2. April 1902 in Leipzig (Sachsen) als Sohn von Franz und Maria Tzschichhold. Geburtsname »Johannes Tzschichhold«. Gestorben am 11. August 1974 in Locarno (Circolo di Locarno) im Kanton Tessin in der Schweiz.
Jan Tschichold zählt zu den populären Theoretikern der lateinisch geprägten Typografie des 20. Jahrhunderts; er gilt als Meister der traditionellen typografischen Praxis, insbesondere der Buch- und Lesetypografie. Tschichold, Jan weiterlesen
Linotype
Type Library (Schriftenbibliothek) und Font Foundry (Handelshaus für Schriften). Ehemals Hersteller von Setzmaschinen bzw. Schriftsatzsystemen und Schriftgießerei. Linotype war ursprünglich der Name einer vom deutschen Uhrmacher und Erfinder Ottmar Mergenthaler (1854–1899) 1886 konstruierten Zeilensetz- und Gießmaschine. Linotype weiterlesen
Maßsysteme und Maßeinheiten
In der Typografie und im Grafikdesign werden unterschiedliche Maßsysteme bzw. deren Maßeinheiten verwendet, um die einzelnen Bestandteile eines Layouts, beispielsweise bedruckte und unbedruckte Flächen, Abstände, Elemente, Schriftgrade, Dickten oder Schriftlaufweiten zu bemessen, zu gliedern und zu ordnen. Ein Maßsystem ist folglich eine nach einem bestimmten Prinzip gegliederte, geordnete Zusammenstellung bzw. Zusammenfassung von physikalisch oder virtuell genutzten Maßeinheiten. Maßsysteme und Maßeinheiten weiterlesen
Schreibschriften
In der Typografie sind »Schreibschriften« ein Sammelbegriff für dekorative Druckschriften und Screen Fonts, die in ihrer Formgebung (Typometrie) auf einer kalligraphischen Schönschrift (siehe Kalligraphie) oder Handschrift beruhen bzw. um Schriften, die per Hand (Handcrafted) gezeichnet und so belassen, z.B. als TrueType Fonts, digitalisiert wurden. Im angelsächsischen Sprachraum als »Script Fonts«, abgekürzt als »Script« bezeichnet.
Schreibschriften weiterlesen
Typograf/in
Der Terminus Typograf bzw. Typografin wird heute überwiegend als periphere Bezeichnung für eine Person verwendet, die sich professionell mit dem materiellen oder digital reproduzierbaren Schriftbild als solchem beschäftigt, beziehungsweise sich mit der theoretischen oder angewandten Typografie handwerklich, gestalterisch, technisch oder philologisch befasst. Typograf/in weiterlesen
Berthold, Hermann
Typograf, Galvaniseur und Unternehmer. Hermann Berthold wurde am 19. August 1831 als Sohn eines Kattundruckers in Berlin geboren. Nach einer Ausbildung zum Präzisions-Werkzeugmacher beschäftigte sich Berthold intensiv mit der innovativen Technik der Galvanographie, einem 1840 vom Münchener Naturwissenschafter, Mineralogen und zu jener Zeit sehr bekannten bayrisch-pfälzischen Mundartdichter Franz von Kobell (1803–1882) entwickelten neuen Verfahren zur Herstellung von Kupferdruckplatten. Berthold, Hermann weiterlesen
Lange, Günter Gerhard
Deutscher Typograf, Lehrer und künstlerischer Leiter der von Hermann Berthold (1831–1904) gegründeten H. Berthold AG. Geboren am 12. April 1921 in Frankfurt an der Oder (Brandenburg). Gestorben am 2. Dezember 2008 in München (Bayern). Günter Gerhard Lange zählt weltweit zu den wichtigen Schriftgestaltern des 20. Jahrhunderts. Lange, Günter Gerhard weiterlesen
Meier, Hans Eduard
Schweizer Schriftgestalter, Kalligraph, Typograf und Grafikdesigner. Geboren am 30.12.1922 in Horgen bei Zürich. Gestorben 15.7.2014 in Obstalden. Nach Beendigung der Grundschule Ausbildung zum Handschriftsetzer. Im Anschluss Besuch der Fachklasse für Grafik an der Kunstgewerbeschule Zürich. Danach freiberufliche Tätigkeit als Grafikdesigner für Industrie, Verlage und Kulturevents. Meier, Hans Eduard weiterlesen
Wortzwischenraum
Typografischer Terminus für den nichtgedruckten Teil bzw. Leerraum zwischen zwei Wörtern; auch als Wortabstand, im materiellen Schriftsatz (z.B. Bleisatz) als »Ausschluss« (Ausschluß), in der IT und im Webdesign als »word-spacing« bezeichnet; fachspezifische Abkürzung »WZ«. Wortzwischenraum weiterlesen
Grotesk
Hauptschriftgruppe, die im Sinne der typografischen Schriftklassifikation zur Schriftgattung der Antiqua-Schriften zählt; rundbogige Druckschrift römischen Ursprungs ohne Serifen. Auch als »Serifenlose (Linear-)Antiqua« oder als »Endstrichlose«, im englischsprachigen Raum als »Sans Serif« bezeichnet. Grotesk weiterlesen
Vorklassizistische Antiqua
Schriftart; Schriftuntergruppe, die im Sinne Schriftklassifikation zur Schriftgattung (Hauptschriftgruppe) der Antiqua-Schriften gehört; rundbogige Druckschrift römischen Ursprungs mit Serifen. In der deutschen typografischen Literatur auch als »Barock Antiqua«, »Übergangsantiqua« oder »Halbmediäval«, im englischsprachigen Raum (GB, USA etc.) als »Transitional« (British Standards, 1967), in Frankreich als »Réales« (Maximilien Vox, 1963) und in Italien als »Transizionali« (Novarese und Pellitteri, 1965) bezeichnet.
Schriftgarnitur
Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Handschriftsatzes (z.B. Bleisatz) für ein Ensemble aller verfügbarer Kegelgrößen eines Schriftschnitts; alle verfügbaren physischen Schriftgrade einer Schriftstilvariante einer Schriftfamilie. Schriftgarnitur weiterlesen
Fußnote
Eine Fußnote ist eine Anmerkung, Legende, Bemerkung, Quellenangabe, Übersetzung oder weiterführende Erklärung zu einem Wort oder einer Textpassage. Sie wird – im Gegensatz zu Marginalien und Endnoten – am Fuß der gleichen Seite, meist in einem kleineren Schriftgrad, in einer sogenannten Konsultationsgröße, an die Textkolumne (Haupttext) angehängt. Fußnote weiterlesen
Adobe Font Metrics File
Ein Adobe Font Metrics File®, auch als AFM-Datei (*.afm) bezeichnet, ist eine ASCII-Datei, die u.a. Quellenangaben, Copyright-Daten, Breiten- und Kerning-Tabellen enthält. Eine separate AFM-Datei ergänzt den jeweiligen PostScript® Font mit Informationen über die Größe der einzelnen Zeichen und über die jeweiligen Abstände der Zeichen zueinander. Adobe Font Metrics File weiterlesen
Majuskelziffern
Typografischer Terminus für die Indo-Arabische Ziffern 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 0 ohne variierende Oberlängen und Unterlängen im Zweiliniensystem, die im typometrischen Hauptschriftliniensystem von der Grundlinie bis zur H-Linie (Majuskelhöhe) reichen. Majuskelziffern weiterlesen
Egyptienne
Hauptschriftgruppe und Schriftuntergruppe (Schriftart), die im Sinne der typografischen Schriftklassifikation zur Schriftgattung der Antiqua-Schriften gehört. Rundbogige Screen- und Druckschrift römischen Ursprungs mit betonten, teils blockartigen Serifen; auch als »Serifenbetonte Antiqua« bzw. reine Egyptiennes als »Serifenbetonte Linear Antiqua«, im englischsprachigen Raum als »Slab Serif« bezeichnet. Egyptienne weiterlesen
Jost, Heinrich
Deutscher Typograf, Schriftgestalter, Grafikdesigner, Buchgestalter und künstlerischer Leiter der Bauerschen Gießerei in Frankfurt am Main. Geboren am 13. Oktober 1889 in Magdeburg (Sachsen-Anhalt). Gestorben 1949 in Frankfurt am Main (Hessen). Jost, Heinrich weiterlesen
Tabellenziffern
Typografischer Terminus für nichtproportionale Indo-Arabische Ziffern. Auch auch als dicktengleiche Ziffern, Festbreitenziffern, tabellarische Ziffern, in der Englischen Typografie als »Tabular Figures« bezeichnet. Tabellenziffern weiterlesen
Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung DIN 5008
Deutsche Norm für die schematische und textliche Gestaltung von Schriftsätzen mittels alphanumerischer Tastaturen für die Daten- und Textverarbeitung, die durch das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) erstmals 1949 unter dem Titel »Regeln für Maschineschreiben« standardisiert und zuletzt im April 2011 unter dem Titel »Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung« dokumentiert wurde. Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung DIN 5008 weiterlesen
Arabische Ziffern
Die »Arabischen Ziffern« (typografische Bezeichnung) bzw. die »Indo-Arabischen Ziffern« (mathematische Bezeichnung) 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 0 lösten mit Beginn des 13. Jahrhunderts in Westeuropa die Römischen Zahlen sukzessive ab und ermöglichten durch ihre wesentlich einfachere und übersichtlichere Schreibweise – und natürlich der Null – die Weiterentwicklung der komplexen Mathematik und der Naturwissenschaften. Arabische Ziffern weiterlesen
Schriftklassifikation
Schriftklassifikation dient dem Ordnen, Katalogisieren und der Pflege von Schriften in Schriftenbibliotheken sowie dem Studium von Schriften. Klassifikations- und Ordnungsmodelle optimieren spürbar typografische Gestaltungs- und Arbeitsprozesse, also den typografischen Workflow vom Entwurf bis zur Produktion. Schriftklassifikation weiterlesen
Papierformate DIN 476
Deutsche Norm für Papierformate, die durch das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) 1922 in der DIN-Norm 476 festgelegt wurde. In dieser DIN-Norm ist die Vorzugsreihe DIN A (beschnitten) sowie die Zusatzreihen DIN B (unbeschnittenes Format) und DIN C (Versandhüllen) festgelegt. Papierformate DIN 476 weiterlesen
Kalligraphie
Kunst des Schönschreibens. Etymologisch leitet sich das Wort »Kalli-« vom altgriechischen »kalos« her, das »Schönheit« bedeutet; das Wort »-graphie« entspricht dem altgriechischen »-graphia« für das »Schreiben, Darstellen, Beschreiben« zu altgriechisch »graphein« für »ritzen, schreiben«. Allograph Kalligrafie. Kalligraphie weiterlesen
Zahlengliederung
In der Typografie werden traditionell alphabetische, numerische und alphanumerische Angaben von Werten, Gewichten, Maßen, Formeln und Kommunikationsadressen, welche in der Regel aus einer Antiqua-Schrift und/oder Arabischen Ziffern bestehen, zur besseren Lesbarkeit gegliedert. Zahlengliederung weiterlesen
Grafikdesign
Begriff für die grafische Gestaltung von materiellen oder virtuellen (computergenerierten) zweidimensionalen Flächen, visuellen Publikationsmedien und Informationsträgern mittels Typografie, Bild, Farbe und Material. Grafikdesign ist ein Medium, Sprache und Gedanken visuell darzustellen sowie theoretische Zusammenhänge sichtbar, lesbar und augenscheinlich vermittelbar zu machen. Allograph »Graphikdesign«. Nomen agentis »Grafikdesigner/in, Grafiker/in«. Grafikdesign weiterlesen
Jannon, Jean
Schweizer (oder französischer?) Typograf, Buchdrucker, Buchhändler und Stempel- bzw. Schriftschneider. Geboren im April 1580 in Genf (oder Paris?), gestorben am 20. Dezember 1658 in Sedan. Drucker an der Akademie des Fürstentums Sedan (und Raucourt). Alternative Schreibweisen seines Namens: Iean Iannon, Joannes Jannonus, Jean Janon und Joannes Janonus. Jannon, Jean weiterlesen
Wagner, Leonhard
Bedeutendster Kalligraph der deutschen Spätrenaissance und Schöpfer der Deutschen Fraktur. Geboren 1453 in Schwabmünchen (ca. 30 km südlich von Augsburg entfernt), gestorben 1522 in der freien Reichstadt Augsburg (heute Bayern). Alternative Schreibweisen seines Namens: Lienhart Wagner, Meister Leonhard und Würstlin. Wagner, Leonhard weiterlesen
Mediävalziffern
Typografischer Terminus für Indo-Arabischen Ziffern mit variierenden Oberlängen und Unterlängen im Vierliniensystem (Schriftlinien). Auch als Minuskelziffern, Gemeine Ziffern, Charakterziffern oder in seltenen Fällen auch als Nautische Ziffern bezeichnet. Mediävalziffern weiterlesen
Punze
Typografischer Terminus für den nichtdruckenden Binnenraum eines Buchstabens, einer Arabischen Ziffer oder eines Sonderzeichens; Buchstabenbinnenraum. Das klassische Pendant zu einer Punze ist der nichtdruckende Außenraum eines Schriftbildes, das sogenannte »Fleisch«. Punze weiterlesen
Spaltenabstand
In der Typografie wird der Abstand zwischen zwei oder mehreren Satzspalten bzw. Kolumnen (Textspalten) als Spaltenabstand, Satzspaltenabstand, Kolumenabstand, Kolumnenzwischenraum oder als Zwischenschlag bezeichnet. Spaltenabstand weiterlesen
Klassizistische Antiqua
Schriftart; Schriftuntergruppe, die im Sinne der typografischen Schriftklassifikation zur Hauptschriftgruppe der Antiqua gehört; rundbogige Druckschrift römischen Ursprungs mit Serifen. Im englischsprachigen Raum als »Didone« bezeichnet. Klassizistische Antiqua weiterlesen
Gestaltungsraster
Ordnungssystem; Konstruktionssystem. Im gewerbespezifischen Sprachschatz auch als »Layoutraster« oder kurz als »Raster« bezeichnet. Schema für ein durchgängiges Design von Schriften (siehe auch Typometrie), Druckwerken, Benutzeroberflächen und dreidimensionalen Objekten, welches vereinfacht formuliert, auf einem horizontalen und vertikalen Koordinatensystem basiert – mit der Zielsetzung, Schrift, Bild, Farbe, Fläche und Raum systematisch und zweckgerichtet zu strukturieren. Gestaltungsraster weiterlesen
Marginalie
Typografischer Terminus für eine Randbemerkung außerhalb des Register eines Satzspiegels bzw. außerhalb der Kolumnen eines Gestaltungsrasters. Etymologisch von »marginal« für »am Rand liegend« aus »marginalis« zu lt. »margo« für »Rand«. Marginalie weiterlesen
Corporate Design
Englischsprachiger Terminus für die einheitliche visuelle Darstellung einer Unternehmung in den Segmenten Kommunikation- und Grafikdesign, Industriedesign, Architektur und Werbung; visuelles Erscheinungsbild eines Unternehmens. Corporate Design weiterlesen
Kalliope
Das Motiv der »Kalliope« – die Muse der »Schreibenden Künste« – wurde in der Typografie bis zum Ende des materiellen Handschriftsatzes gerne als Alinea und insbesondere als Schlußstück vertrieben, welches zum »Typografischen Zierat« bzw. zum »Acczidenz-Zierat« (siehe Akzidenzschrift) zählten. Des Weiteren war die Kalliope ein beliebtes Motiv bei der Gestaltung von Exlibris. Insbesondere in den Epochen des Jugendstils fand sie in Büchern und Akzidenzdrucksachen vielfach und in den unterschiedlichsten Designs Verwendung. Kalliope weiterlesen
Kolumne
Der Begriff Kolumne ist in der Typografie mehrdeutig belegt. Er wird sowohl für die Satzseite eines Buches, für die Satzspalte eines Buches, einer Zeitung oder einer Website, als auch für eine journalistische Darstellungsform verwendet.
Etymologisch leitet sich »Kolumne« aus dem mlat. »columna« für »Spalte«, eigentlich »Säule« ab. Im Kontext zu verstehen sind die Begrifflichkeiten Kolumnenbreite, Kolumnenabstand, Kolumnenhöhe, Kolumnensatz, Kolumnenraster, Kolumnentitel, Kolumnenziffer, Kolumnenzwischenräume und Hauptkolumne und Marginalkolumne (siehe Marginalie). Kolumne weiterlesen
Plakatformate DIN 683
Plakate werden in unterschiedlichen Standardformaten gedruckt, welche in Deutschland meist aus der beschnittenen Vorzugsreihe A der DIN-Norm 476 entwickelt wurden. Das Ausgangsformat ist deshalb für die Mehrheit aller deutschen Plakatgrößen der DIN A1-Bogen (1/1 Bogen). Plakatformate DIN 683 weiterlesen
Grundschrift
1. Grundschrift bei Druckschriften und Screen Fonts
In der Typografie ist die »Grundschrift« der Schriftschnitt einer Schriftfamilie oder Schriftsippe, der innerhalb eines geschlossenen Schriftsatzes, beispielsweise einem Buch, einem Geschäftsbericht, einer Website, einer Anzeige oder eines Prospekts, als Primärschrift (Basisschrift) verwendet wird. Vereinzelt auch als »Fließtextschrift« oder »Lauftextschrift« und im gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer und Drucker von Offizinen aus der Periode des materiellen Handschriftsatzes (Bleisatz) als »Brotschrift« bezeichnet. Grundschrift weiterlesen
Geviert
Relative Maßeinheit, die in der Typografie heute primär zur Bemessung von Abständen (z.B. Wortzwischenräume) und waagrechten Strichen (z.B. Geviertstriche) sowie als Maß für das Kerning, die Schriftlaufweite und den Optischen Schriftweitenausgleich (OSW) verwendet wird. Im Web Publishing u.a. auch als Einheit (em) für die relative Größe einer Schrift gebräuchlich. Geviert weiterlesen
Vor- und Nachbreite
Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für den Raum zwischen den Seitenflächenkanten eines Schriftkegelkopfes und den jeweils äußersten linken und rechten Rändern eines Schriftbildes einer physischen Drucktype aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz). Vor- und Nachbreite weiterlesen
Dickte
Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für die physische Breite eines Schriftkegels einer Drucktype (Druckletter), beispielsweise aus Metall-, Holz- oder Kunststoff, die im Hochdruck, z.B. in einer Tiegeldruckpresse, verwendet wird; Schriftkegelbreite. Dickte weiterlesen
Fleisch
Typografischer Terminus für den nichtdruckenden Außenraum eines Schriftzeichens, beispielsweise eines Buchstabens, einer Arabischen Ziffer oder eines Sonderzeichens, inklusive seiner Formmerkmale, z.B. Striche, Bögen, Tropfen oder Serifen; Buchstabenaußenraum. Das Pendant zum Fleisch eines Schriftbildes ist die Punze, der Binnenraum eines Schriftzeichens. Fleisch weiterlesen
Schriftkegel
Typografischer Terminus für den physischen Körper einer Drucktype (Druckbuchstabe für den Hochdruck) aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz). Auch als Drucktype oder als Druckletter bezeichnet. Frz. »le corps de lettre«; eng. »the body of the letters«; Kurzform »Kegel«. Schriftkegel weiterlesen
Kegelgröße
Typografischer Terminus für den Schriftgrad einer physischen Drucktype bzw. eines Druckbuchstabens aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz), ausgehend von der Kegelhöhe (Kegelstärke) eines Schriftkegels. Kegelgröße weiterlesen
Breitenlauf
Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für die Laufweitenangabe einer physischen Druckschrift, beispielsweise aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz). Breitenlauf weiterlesen
Schriftwahl
Die Wahl einer geeigneten Schrift bzw. eines Fonts ist in allen Teildisziplinen der Typografie von hoher Bedeutung. Sie beeinflusst nicht nur massgeblich die Lesbarkeit und die Ästhetik eines Kommunikationsmediums, sie verursacht auch nachhaltige Konklusionen bei der Implementierung.
Die Wahl der Schriftgattung (z.B. Antiqua-Schrift), der Schriftart (z.B. Klassizistische Antiqua), der Nebengruppe (z.B. Bodoni-Variante), des Schriftstils/Schriftschnitts (z.B. Roman) und der Font-Technologie (z.B. PostScript® Fonts oder TrueType Fonts) gehört in den Bereich der Makrotypografie. Für die Einordnung von Schriften existieren unterschiedliche Schriftklassifikationsmodelle, beispielsweise die Typeface Design Grouping according to AFI oder die Matrix Beinert. Schriftwahl weiterlesen
Mittelnamen für Kegelgrößen
Mittelname; Abkürzung »Mittel«. Fachbezeichnungen bzw. Eigennamen aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer und Drucker von Offizinen aus der Periode des materiellen Handschriftsatzes (z.B. Bleisatz) für bestimmte Kegelgrößen, also für die Schriftgrade einer physischen Druckschrift bzw. eines Schriftkegels sowie für die Strichstärken (Liniendicken) von physischen Stück- und Setzlinien, beispielsweise Englische Linien. Mittelnamen für Kegelgrößen weiterlesen
Schöffer, Peter
Deutscher Prototypograf, Kalligraph, Verleger und Buchhändler. Meisterschüler von Johannes Gutenberg (um 1400–1468) und Lehrer von Arnold Pannartz (o.A.–1476), Conrad Sweynheym (o.A.–um1474/1476) und Nicolas Jenson (um 1420–1480). Peter Schöffer ist der zweite Typograf nach Gutenberg. Er gilt als der Wegbereiter des verfeinerten Schriftgusses für Buchschriften in Lesesgrößen. Alternative Schreibweisen seines Namens: Peter und Petrus bzw. Scheffer, Schoeffer, Schoffer, Schoiffer, Schoiffer, Schoifher, Schoyfer oder »Petrus Schoeffer de Gernsheim« und »Petrus Gernsheimensis«. Schöffer, Peter weiterlesen
Typografischer Punkt
Typografisches Maßsystem, welches ursprünglich als »Point typografique« bezeichnet wurde; im gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Typografen/innen auch als »Punkt« abgekürzt. Gegenwärtig existieren unterschiedliche materielle und digitale typografische Punkt-Systeme, beispielsweise der Fournier-Punkt (Point typografique), der Didot-Punkt, der Pica Point oder der PostScript® Point (DTP-Punkt). Typografischer Punkt weiterlesen
Antiqua
Schriftgattung, Hauptschriftgruppe bzw. Schriftart. Typografischer Terminus für rundbogige Druckschriften oder Screen Fonts römischen Ursprungs mit Serifen (Serif), mit betonten Serifen (Slab Serif) und ohne Serifen (Sans Serif). Antiqua weiterlesen
Variable Fonts
Variable Fonts sind linear interpolierbare OpenType Fonts, die auf Initiative der US-amerikanischer IT-Unternehmen Apple® Inc., Adobe® Systems Inc., Google® LLC und Microsoft® Corp. für Betriebssysteme (OS Operating Systems) und Anwendungssoftware (Application Software) nutzbar gemacht werden sollen. Auch als »OpenType Variable Fonts«, »Variable Schriftarten« oder »Variable Schriften« bezeichnet. Variable Fonts weiterlesen
Ries
Terminus aus dem Druck- und Papiergewerbe für eine Mengeneinheit sortengleicher Formatpapiere (Blätter bzw. Bogenformate). Ähnliche Bezeichnungen sind Papierbündel, Papierballen oder Papierpaket. Ries weiterlesen
Halbgeviertstrich
Typografischer Terminus für einen Gedankenstrich (Interpunktionszeichen), der je nach Anwendung auch als Parenthesestrich, Gegenstrich, Auslassungsstrich, Bis-Strich, Spiegelstrich oder Währungsstrich bezeichnet wird und auch als Minuszeichen verwendet werden kann.
Anführungszeichen
Anführungszeichen sind Interpunktionszeichen; Satzausdruckzeichen. Im Volksmund auch »Gänsefüße« oder »Gänsefüßchen« genannt. Anführungszeichen weiterlesen
Französische Anführungszeichen
Interpunktionszeichen; Satzausdruckzeichen. Französisch « Guillemets français »; Kurzform Guillemet oder Guillemets, phonetisch im Plural auch als »-gij’mee« ausgesprochen. Französische Anführungszeichen und Abführungszeichen in Form zweier spitzer Klammern oder zweier Halbkreise, bzw. bei »Halben Anführungszeichen« einer spitzen Klammer oder eines Halbkreises. Französische Anführungszeichen weiterlesen
Bodoni, Giambattista
Italienischer Typograf, Graveur (Stempelschneider), Buchdrucker und Verleger. Geboren am 26. Februar 1740 im piemontesischen Saluzzo, gestorben am 30. November 1813 in Parma. Schüler von Abbate Ruggieri in der vatikanischen Polyglottendruckerei der Propaganda Fide. Giambattista Bodoni zählt bis heute zu den bedeutendsten Typografen Europas. Bodoni, Giambattista weiterlesen
Linksbündig
1. Linksbündige Ausrichtung von Satzzeichen, Wörtern, Zeilen, Flächen, Bildern und grafischen Elementen in einem Layout, einem Gestaltungsraster, einem Satzspiegel oder einer Satzspalte bzw. Kolumne. Linksbündig weiterlesen
Rechtsbündig
1. Rechtsbündige Ausrichtung von Satzzeichen, Wörtern, Zeilen, Flächen, Bildern und grafischen Elementen in einem Layout, einem Gestaltungsraster, einem Satzspiegel oder einer Satzspalte bzw. Kolumne. Rechtsbündig weiterlesen
Minuskelziffern
Typografischer Terminus für die Indo-Arabische Ziffern 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 0 mit variierenden Oberlängen und Unterlängen im Vierliniensystem (Schriftlinien). Primär als Mediävalziffern, auch als Gemeine Ziffern, Charakterziffern oder in seltenen Fällen auch als Nautische Ziffern bezeichnet. Minuskelziffern weiterlesen
Minuskel
Kleinbuchstabe. Wissenschaftlicher Terminus für den kleinen Buchstaben eines altgriechischen und römischen Alphabets karolingischen Ursprungs. In der Typografie, der Paläographie, der Paläotypie, der Epigraphik und in den Sprachwissenschaften seit dem 19. Jahrhundert als peripherer Begriff für »Kleinbuchstabe« gebräuchlich. Im gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer und Drucker im Plural auch als »Gemeine« (im Sinne von klein, nieder) bezeichnet. Minuskel weiterlesen
Satzausrichtung
Typografischer Terminus für die Schriftsatzausrichtung eines Textes mittels eines Schriftsatz- oder Textverarbeitungsprogramms; Textausrichtung; Textlaufrichtung; Abkürzungen »Ausrichtung« oder »Laufrichtung«.
In der Regel sind Texte linksbündig, rechtsbündig oder axial (Axialsatz) ausgerichtet (siehe Schriftsatzarten).
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
Dicktengleich
Typografischer Terminus für Alphabete, Indo-Arabische Ziffern, Satzzeichen, Sonderzeichen und Leerraumzeichen, die durchgängig die gleiche Dickte besitzen. Dicktengleiche Schriften werden auch als Nichtproportionalschriften, Festbreitenschriften oder als Monospaced Fonts, dicktengleiche Ziffern als Tabellenziffern und das dicktengleiche Spationieren einer Schrift als »Sperren« bezeichnet. Dicktengleich weiterlesen
Proportionalschrift
Typografischer Terminus für eine Druckschrift (z.B. Werksatzschrift) bzw. einen Screen Font (z.B. Webfont) mit dicktenindividuellen Buchstaben bzw. mit dicktenindividuellen Indo-Arabischen Ziffern und Sonderzeichen; Schriftschnitt, dessen Zeichenvorrat (Figurenverzeichnis) unterschiedliche Dickten, also unterschiedliche Zeichenbreiten aufweist. Auch als dicktenindividuelle Schrift, dicktenungleiche Schrift oder eng. Proportional Typeface bezeichnet. Proportionalschrift weiterlesen
Gedankenstrich
Ein Gedankenstrich ist ein Interpunktionszeichen, das je nach Anwendung auch als Parenthesestrich, Gegenstrich, Auslassungsstrich, Bis-Strich, Spiegelstrich oder Währungsstrich bezeichnet wird und auch als Minuszeichen verwendet werden kann.
@ AT-Zeichen
Das @-Zeichen (AT-Zeichen) ist eines von drei Elementen einer E-Mail-Adresse im Internet. Es trennt eine benutzer- bzw. verwenderspezifische Kennung von der Host-Angabe (Domain). Heute ausgesprochen eng. als »at« und dt. als »ät« bzw. »æt«, was soviel bedeutet wie »in«, »an«, »bei« oder »auf«. Umgangssprachlich auch »Klammeraffe« genannt. @ AT-Zeichen weiterlesen
Parenthese
1. Klammerzeichen
Typografischer Terminus für ein rundes, eckiges oder geschweiftes (Akkolade) Klammerzeichen, welches im linguistischen Schriftsatz zu den orthographischen Satzzeichen (Interpunktionszeichen), im naturwissenschaftlichen Schriftsatz (Mathematik, Physik, Chemie etc.) und der Notation (Musik) zu den variablen Formelzeichen gezählt wird. Plural Parenthesen. Parenthese weiterlesen
Divis
Der Divis ist ein Interpunktionszeichen; orthographisches Satzzeichen; typografischer Terminus für einen kurzen waagerechten Viertelgeviertstrich. Auch als »Bindestrich« oder »Trennstrich« bezeichnet. Divis weiterlesen
Nichtrömische Schriften
»Nichtrömische Schriften« ist eine Schriftgattung im Sinne der typografischen Schriftklassifikation; oberste taxonomische Sammelklasse für maschinell bzw. digital reproduzierbare Schriften, beispielsweise Druckschriften oder Webfonts, die nicht zur Schriftgattung der Antiqua oder der Gebrochenen Schriften gehören. Nichtrömische Schriften weiterlesen
Optischer Randausgleich
»Optischer Randausgleich« ist ein typografischer Terminus für den ästhetischen Ausgleich der rechten und linken Satzkante einer Kolumne; optische Korrektur von Zeilenanfängen und Zeilenenden eines Blocksatzes oder eines linksbündigen bzw. rechtsbündigen asymmetrischen Flattersatzes, die in senkrechter Ausrichtung untereinander stehen. Auch als »Ästhetischer Randausgleich« oder »Ästhetischer Satzkantenausgleich« bezeichnet. Abkürzung »Randausgleich«. Optischer Randausgleich weiterlesen
Ligatur
Eine Ligatur ist in der Typografie eine typometrische Verbindung zwischen zwei oder drei Buchstaben zu einem eigenständigen Zeichen; Verbundbuchstabe; Buchstabenverbindung; Buchstabenverschmelzung; Haltebogen. Plural Ligaturen. Ligatur weiterlesen
Schriftgattung
Terminus aus der typografischen Schriftklassifikation für die oberste taxonomische Ebene einer maschinell bzw. digital reproduzierbaren Schrift, beispielsweise einer Druckschrift oder ein Webfont. Etymologisch setzt sich der Fachbegriff aus »Schrift« im Sinne einer Buchstabenschrift (z.B. Alphabetschriften) bzw. Silbenschrift (z.B. Syllabographieschriften), also einem »Zeichensystem zur Sichtbarmachung von Sprache, Gedanken oder sonstigen kodierten Informationen« und »Gattung« – vom spätmittelhochdeutschen »gatunge« zu mittelniederländisch »gatten« als Abstraktum für »zusammenfügen«, »Zusammengefügtes« und »Zusammengehöriges« – zusammen. Schriftgattung weiterlesen
Titelei
Terminus aus der Buchtypografie für die Gesamtheit der Seiten mit den Titelangaben eines Werkes (Druckwerk) vor dessen eigentlichen Inhalt; Anfangsseiten eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation (z.B. Geschäftsbericht) bis hin zum eigentlichen Inhalt. Auch als »Seiten vor dem Inhalt« oder »Titeleiseiten« bezeichnet. Titelei weiterlesen
Pagina
Typografischer Terminus für die Seitenzahl einer Buchseite bzw. Blattseite, ggf. auch für die einer Loseblattsammlung. In der Buchgestaltung wird eine solitär stehende Pagina als »toter Kolumnentitel« oder als »Kolumnenziffer«, eine Pagina mit beigefügten Text, der sich auf den nachfolgenden Seiten ändern kann, als »lebender Kolumnentitel« bezeichnet. Kolumnentitel bzw. Paginas dienen dem Gliedern und dem Ordnen bzw. dem Auffinden einer bestimmten Stelle innerhalb einer Publikation. Pagina weiterlesen
Satzbreite
Die Satzbreite beschreibt in der Typografie die Zeilenlänge einer, jedoch meist mehrerer untereinander gesetzter Textzeilen; Satzspaltenbreite (Spaltenbreite); Textspaltenbreite; maximale Zeilenlänge innerhalb einer Kolumne (Kolumnenbreite). Satzbreiten werden in unterschiedlichen Maßeinheiten (z.B. metrisches Maßsystem), in Wörtern oder in Anschlägen – also anhand der Anzahl der einzelnen Zeichen inklusive Leerraumzeichen einer Zeile – gemessen. Satzbreite weiterlesen
Leseabstand
Abstand zwischen einem Schriftträger bzw. Schriftmedium und den Augen eines Rezipienten beim Lesen einer (Wort)Sprache; Leseentfernung. Im Nahbereich (Nahabstand) wird der Leseabstand durch Körpergröße (z.B. Armlänge), Schriftmedium (z.B. computerbasierte Lesesysteme), Lebensgewohnheiten (z.B. Lesen im Liegen), abiotische Umweltfaktoren (z.B. Licht) und der Leistungsfähigkeit der Augen (z.B. Akkommodationsfähigkeit) bestimmt. Leseabstand weiterlesen
Gutenberg, Johannes
»Henchen zur Laden« oder »Henne Gensfleisch« (Johannes Gensfleisch) alias Johannes Gutenberg. Prototypograf. Geboren um 1400 in Mainz. Gestorben am 3. Februar 1468 in Mainz. Gutenberg, Johannes weiterlesen
Ratdolt, Erhard
Deutscher Prototypograf und Verleger. 1447 in Augsburg geboren und um 1527/1528 in Augsburg gestorben. Erhard Ratdolt druckte in Deutschland die erste Venezianische Renaissance-Antiqua. Zu Ratdolts Lebzeiten wurde sein Vorname »Erhard« mit »t«, also Erhart Ratdolt, geschrieben. Ratdolt, Erhard weiterlesen
Auszeichnen
1. Auszeichnen eines Manuskripts bzw. Typoskripts
In der Typografie versteht man unter »Auszeichnen« die makro- und mikrotypografischen Satzangaben für ein Manuskript (handschriftlicher Beitrag eines Autors, der als Vorlage zur Vervielfältigung dient) bzw. für ein Typoskript (maschinell verfasster Text, der als Vorlage zur Vervielfältigung dient), das einem Schriftsetzer/in vorgibt, mit welchen charakterisierenden Eigenschaften der Schriftsatz typografisch (um)gesetzt werden soll.
Eszett : Scharfes s | ẞ : ß
Schriftzeichen; Schriftsatzzeichen; Buchstabe. Das heute nur noch in Deutschland und Österreich geschriebene »ß« wird als »Eszett« (»SZ«) oder »Scharfes s« bezeichnet. Es gilt als eine Eigenart der deutschen Schriftsprache.
In der deutschen Orthographie ist das »ß« ein Buchstabe, der in Regel nach einem Vokal oder Diphthong (Doppellaut) zur phonetischen Wiedergabe eines stimmlosen »s-Lautes« dient. Er kommt in Deutschland und Österreich häufig in Familiennamen (z.B. Großmann) und Ortsnamen (z.B. Roßhaupten) vor, was im internationalen Kontext häufig zu Irritationen führt. Eszett : Scharfes s | ẞ : ß weiterlesen
Spationieren
Typografischer Terminus für die Erweiterung der Schriftlaufweite, beispielsweise einer Druckschrift oder eines Webfonts, ausgehend von der Normalschriftweite (NSW). Im materiellen Schriftsatz (z.B. Bleisatz) auch als »Spatiieren« oder als »Sperren« bezeichnet; engl. »Spacing«. Etymologisch von »Spatium« für »Zwischenraum« aus dem lat. »spatium« für »Raum«. Spationieren weiterlesen
Jenson, Nicolas
Französischer Kupferstecher, Graveur und Typograf. Nicolas Jenson wurde um 1420 im französischen Dorf Sommevoire im Departement Aube in der Champagne (heute Grand Est) geboren. Er starb 1480 in Venedig. Jenson gilt als der wesentliche Schöpfer der »Litterae Venetae« (Venezianische Lettern), die als die erste vollkommne ausgebildete Reinform einer gedruckten Antiqua gelten. Diese Venezianische Renaissance-Antiqua hat die (Antiqua)Schriftkultur Europas bis heute nachhaltig geprägt. Alternative Schreibweisen seines Namens: Nicolaus Jenson und Nikolas Jenson. Jenson, Nicolas weiterlesen
Ausschluß
Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Schriftsatzes (z.B. Bleisatz) für den Wortzwischenraum innerhalb einer festgelegte Zeilenbreite; nichtgedruckter Teil zwischen zwei Wörtern innerhalb einer festgelegte Zeilenbreite, der zum sogenannten »Blindmaterial« gehört. Ausschluß weiterlesen
Andruck
Unter »Andruck« wird in der Typografie und im Druckwesen ein Probedruck für gewerblichen Druckverfahren (z.B. Offsetdruck) verstanden, um die Qualität und das Zusammenspiel der Druckvorlagen im Verhältnis 1:1 mit den Bedruckstoffen (z.B. Papiere), Druckfarben (z.B. Echtfarben oder CMYK-Farbmodell) und der Druckmaschine beurteilen zu können.
Probedrucke werden im grafischen Gewerbe »Andrucke« genannt. Eine Druckerei, die sich auf Andrucke spezialisiert hat, wird als »Andruckerei« bezeichnet. Andruck weiterlesen
Adobe Type Manager
»Adobe Type Manager« (ATM) ist eine Software von Adobe® Systems Incorporated zur Darstellung von PostScript-Type-1-Schriften auf Bildschirmen (Sreens) von Personal Computern (ATM Light), zur korrekten Ausgabe dieser Fonts auf nicht PostScript-fähigen Peripheriegeräten (z.B. Laserdruckern) und zur Verwaltung von Schriften auf dem Computer (ATM Deluxe). Adobe Type Manager weiterlesen
Anführung
In der Typografie wird ein eröffnende Anführungszeichen als »Anführung« bezeichnet. Eine Anführung ist in der Typometrie ein Sonderzeichen und zählt zu den Interpunktionszeichen. Wird in eine Anführung eine andere Anführung eingeschoben, so bezeichnet man diese als halbe Anführung. Anführung weiterlesen
Abführung
In der Typografie wird ein schließendes Anführungszeichen als »Abführung« bezeichnet. Eine Abführung ist in der Typometrie ein Sonderzeichen und zählt zu den Interpunktionszeichen. Wird in eine Abführung eine andere Abführung eingeschoben, so bezeichnet man diese als halbe Abführung. Abführung weiterlesen
Impressum (Definition)
Herkunftsangabe bzw. Anbieterkennzeichnung einer Publikation; Erscheinungsvermerk. Bis in die 1990er Jahre wurde der Terminus »Impressum« ausschließlich für den »Druckvermerk« eines Buches, einer Zeitung oder einer Zeitschrift mit den Herkunftsangaben zu Autor, Herausgeber, Verlag und Offizin verwendet.
Heute wird der Begriff »Impressum« medienübergreifend genutzt, u.a. auch für die Anbieterkennzeichnung digitaler Publikationen und Dienste, z.B. für Websites. Ein Impressum gibt Auskunft darüber, wer der Anbieter einer materiellen (z.B. Tageszeitung) oder digitalen Publikation (z.B. E-Book) ist.
Impressum (Definition) weiterlesen
Pannartz, Arnold
Deutscher Prototypograf aus Mainz. Geboren Anfang des 15. Jahrhunderts, gestorben um 1476 in Rom. Arnold Pannartz und Conrad Sweynheym (o.A.–um 1474/1477) gelten als die »Erfinder« der Antiqua-Drucktype (Serif) und des Cicero-Schrifschnitts. Alternative Schreibweisen seines Namens: Arnold Pannarz, Arnold Pomnartz, Arnoldus Pannartz(s) und Arnoldus Pannarz.
Pannartz, Arnold weiterlesen
Sweynheym, Conrad
Deutscher Prototypograf und Kupferstecher aus Mainz. Geboren Anfang des 15. Jahrhunderts. Gestorben um 1477 in Rom. Conrad Sweynheym und Arnold Pannartz (o.A.–um 1476) gelten als die »Erfinder« der Antiqua-Drucktype (Serif) und des Cicero-Schrifschnitts. Alternative Schreibweisen seines Namens: Konrad bzw. Schwanheim, Schweinheim, Suueynhem und Sweynheim.
Buchstabe
Lateinischer Buchstabe; Buchstabe römischen Ursprungs. Schriftzeichen für einen Sprachlaut; Zeichen zur visuellen Sprachfixierung von Vokalen und Konsonanten. Ein Buchstabe kodifiziert die auditive Wahrnehmung und wird demgemäß in der Linguistik als ein Graphem definiert, das einem Phonem entspricht. Das Zeichen »charakterisiert« den Laut – und umgekehrt – als Einheit, als eine untrennbare semantische Verknüpfung, die besonders in den romanischen Sprachen deutlich wird, beispielsweise im Französischen, wo das Wort »caractère« noch immer die Grundbedeutung von Buchstabe, Schriftzeichen, Letter und Type hat. Buchstabe weiterlesen
Fust, Johann
Mainzer Kaufmann, Geldverleiher und Fürsprech(er) (Advokat), ab circa 1454 Typograf und Verleger in Mainz. Geboren um 1400 in Mainz. Von ungefähr 1448 bis 1454 Geldgeber, Geschäftspartner und Gläubiger von Johannes Gutenberg (um 1400–1468), dem Erfinder der Typografie. Die von Gutenberg übernommene und ab 1456 umbenannte Fust-Schöffer´sche Offizin gilt als die Keimzelle der Typografie. Alternative Schreibweisen seines Namens: Johannes Fust und Joannes Faustus.
Fust, Johann weiterlesen
Prototypografen
Als Prototypografen werden in der Paläotypie und der Typografie die erste Generation der Erst- bzw. Inkunabeldrucker des 15. Jahrhunderts bezeichnet, also die erste Generation von Typografen seit Erfindung der Typografie durch Johannes Gutenberg (um 1400–1468). Der Terminus »Prototypografie« ist ein Synonym für den »Wiegendruck« bzw. »Inkunabeldruck« der Jahre 1450 bis 1500. Prototypografen weiterlesen
Gebrochene Schriften
Schriftgattung; Terminus für handgeschriebene und gedruckte »gebrochene« Schriftarten gotischen Ursprungs. Die Sammelbezeichnung »Gebrochene Schriften« wird in der Paläographie und Paläotypie sowohl für handgeschriebene als auch für gedruckte gebrochene Schreib- und Buchschriften und in der Typografie für gebrochene Drucktypen unterschiedlicher Epochen und Stilrichtungen verwendet.
Gebrochene Schriften weiterlesen
Cicero
1. Textschrift in Lesegröße
Protovariante der Antiqua mit einem eindeutig definierten Schriftgrad von rund 5 mm und einem festen Größenverhältnis der Kegel zueinander. Dieser Schriftschnitt galt bereits bei den Prototypografen als besonders lesefreundlich und wurde deshalb bis ins 20. Jahrhundert als Buchdruckschrift verwendet. Cicero weiterlesen
Rotunda
Rundgotische Buchschrift; Schriftart; Hauptschriftgruppe, die in der typografischen Schriftklassifikation zur Schriftgattung der Gebrochenen Schriften gehört. In der Paläographie zählen die kalligraphischen Varianten zu den Hochformen der »Littera textualis formata«. Auch als »Littera Bononiensis« oder »Halbgotische Schrift« bezeichnet. Rotunda weiterlesen
Manutius, Aldus
Italienischer Humanist, Verleger und Typograf. Geboren um 1449 in Bassiano, einem Dorf in der Provinz Latina in der italienischen Region Latium, etwa 60 Kilometer südöstlich von Rom. Aldus Manutius (der Ältere) war der bedeutendste Vertreter und Gründer der venezianischen Typografenfamilie Manuzzi (Mannucci), dessen knapp 900 Werke mit dem Gattungsbegriff »Aldinen« charakterisiert werden. Alternative Schreibweisen seines Namens: Teobaldo Manucci, Teobaldo Mannucci, Aldo Pio Manuzio, Amius Manutius und Aldus Pius Manutius Romanus. Manutius, Aldus weiterlesen
Theinhardt, Ferdinand
Deutscher Typograf, Orientalist und »Königlich-Preußischer Schriftschneider«. Geboren am 3.5.1820 in Halle an der Saale. Inhaber der »Ferd. Theinhardt Schriftgiesserei Berlin«. Ferdinand Theinhardt entwarf mutmaßlich um 1880 für die wissenschaftlichen Publikationen der »Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin« eine vier Didot Punkt große »Liliput Grotesk« sowie eine »Royal-Grotesk« in vier Schriftschnitten, die vermutlich als eine der Archetypen der »Akzidenz Grotesk« der Berthold AG diente. Theinhardt, Ferdinand weiterlesen
Apostroph
Interpunktionszeichen; orthographisches Satzzeichen. Terminus für ein auf Höhe der Oberlänge stehendes, kommaförmiges Zeichen, das zu den Ellipsenzeichen (Auslassungszeichen) zählt. Umgangssprachlich auch als »Hochkomma« oder »Oberstrich« bezeichnet. Etymologisch aus dem Altgriechischen »apóstrophos«‚ für »der Abgewandte« zu lateinisch »apostrophus«. Apostroph weiterlesen
Zierschriften
Typografischer Terminus für Schmuckschriften; dekorative Schriften, die aus der Typometrie einer Antiqua mit und ohne Serifen oder aus der Kalligraphie abgeleitet wurden und deren Klassifikationsmerkmale größtenteils nicht eindeutig zuordenbar sind. Zierschriften weiterlesen
Icon Interface
Fachbegriff aus der Informatik für eine grafische Benutzeroberfläche, wobei die Bedienung der Hard- und Software, beispielsweise von Schriftsatprogrammen, über Icons (Symbole) geschieht.
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
High Resolution
Fachbegriff aus der Informatik für Hochauflösung; hohe Auflösungsdichte beispielsweise bei Bildschirmen, Druckern und Scannern.
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
High Quality Screening
Terminus aus der Informatik für ein Hochqualitätsraster. Abkürzung HQS. Spezifisches Verfahren eines Rasteralgorithmus für Linotype-Systeme und für Software auf PostScript-Basis.
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
Glyphe
In der Typografie bezeichnet »Glyphe« die grafische Darstellung eines Silbenzeichens, segmentalen, symbolischen, ikonischen oder indexikalischen Schriftzeichens in Form eines Buchstabens, Satzzeichens, Sonderzeichens, einer Arabischen Ziffer oder einer Ligatur, also eine konkrete grafische oder typometrische Darstellung eines Zeichens bzw. Schriftzeichens innerhalb eines Schriftsystems. Glyphe weiterlesen
Faksimile
1. Händisches Schriftsatzlayout
Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Schriftsatzes (z.B. Bleisatz) für ein händisches Schriftsatzlayout; Faksimiletext; makrotypografisches Layout. Etymologisch »Faksimile« für »Nachbildung« von lt. »fac simile« für »mach ähnlich« zu »facere« für »machen, tun »und »similis« für »ähnlich«. Faksimile weiterlesen
Textura
Höchstentwickelte kalligraphische Buchschrift der Gotik und »Prototype« der Typografie. Schriftart; Hauptschriftgruppe, die in der typografischen Schriftklassifikation zur Schriftgattung der Gebrochenen Schriften gehört. Auch als »Missalschrift«, »Psalterschrift«, Textur bzw. Texturalis (Textschrift) bezeichnet.
In der Paläographie nimmt die Textura, die als liturgische Hauptbuchschrift der Gotik bezeichnenderweise auch »Missalschrift« oder »Psalterschrift« genannt wird, eine zentrale Stellung ein. Sie entwickelt sich um 1300 aus der frühgotischen Minuskel und gehört bis zum Ende des 15. Jahrhunderts gemeinsam mit der Rotunda zu den kalligraphischen Hochformen der »Littera textualis formata«. Textura weiterlesen
PostScript
PostScript® ist eine geräteunabhängige Seitenbeschreibungssprache (Programmiersprache), die von dem US-amerikanischen Mathematiker und Elektrotechniker John Warnock (*1940) und dem US-amerikanischen Mathematiker und Informatiker Chuck Geschke (* 1939), den Gründern von Adobe® Systems Incorporated, San José, Kalifornien, USA (siehe Schriftgeschichte), entwickelt wurde, um – vereinfacht formuliert – digitale Schriftzeichen, also Fonts, Grafiken und Bilder so darzustellen, dass diese größen- und systemunabhängig in einer relativ verlustfreien Qualität auf Peripheriegeräten, beispielsweise Laserdrucker oder CTP-Druckplattenbelichter (Computer to Plate), weiterverarbeitet oder ausgegeben werden können. PostScript weiterlesen
Designer Fonts
1. Peripherer Begriff für Druckschriften und Screen Fonts, deren Letternarchitektur sich primär an einer individuellen Formgebung orientiert und nicht an der Lesbarkeit einer Textschrift bzw. Werksatzschrift. Designer Fonts weiterlesen
Screen Fonts
Terminus aus dem Electronic Publishing und der Informationstechnik (IT) für Bitmap Fonts und Vektor Fonts, die speziell für LCD- und VGA-Monitore, optische Interfaces sowie digitale Sicht- und Benutzeroberflächen entwickelt wurden. Auch als Bildschirmschriften bezeichnet. Screen Fonts weiterlesen
Antiqua Varianten
Typografischer Terminus für Hybridschriften, Mischschriften oder Bastardschriften. Rundbogige Druckschriften römischen Ursprungs mit und ohne Serifen, die hybride Formen aufweisen und sich nicht eindeutig zuordnen lassen.
In der Schriftklassifikation nach DIN 16518 bilden Antiqua Varianten die Schriftgruppe 7. In der Schriftklassifikation der Matrix Beinert werden sie als »Decorative« bezeichnet und gehören zu den Zierschriften der Hauptschriftgruppe 4. Antiqua Varianten weiterlesen
Fliegenkopf
Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für einen versehentlich oder absichtlich kopfüber, also verkehrt herum (ein)gesetzten Schriftkegel einer physischen Drucktype aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Legierung); gedrehtes Blockadezeichen. Fliegenkopf weiterlesen
Garamond, Claude
Französischer Schriftschneider und Typograf. Geboren um 1498/99 in Paris. Gestorben 1561 in Paris. Schüler des Pariser Humanisten, Graveurs und Typografen Antoine Augereau (um 1485-1534), dem »Drucker der Königin Marguerite von Navarra«, bei dem Claude Garamond um 1510 eine Lehre als Buchdrucker in der Druckwerkstatt von Henri Estienne begann. Alternative Schreibweise seines Namens: Claude Garamont. Garamond, Claude weiterlesen
Graphem
Sprachwissenschaftlicher Terminus für das kleinste, bedeutungskennzeichnende Merkmal eines Schriftsystems. Die Strukturen und Zusammenhänge von Graphemen werden in der Graphemik, einer Hilfswissenschaft der Linguistik untersucht.
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
Fließtext
Geschlossene Textpassage innerhalb eines Mengentextes bzw. einer Copy eines typografischen Schriftsatzes, die im Satzspiegel bzw. in einer Textkolumne nicht durch einen manuellen Zeilenumbruch, einen Absatz, eine Abbildung oder eine Headline unterbrochen wird. Auch als Lauftext bezeichnet. Fließtext weiterlesen
Zwiebelfisch
1. Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für ein gedrehtes Blockadezeichen – einen Fliegenkopf – welches als Konsultationszeichen beispielsweise auf eine Korrektur oder einen Ersatzbuchstaben hinweist, das nach der Endkorrektur im Zuge der Deblockade nicht entfernt und deshalb irrtümlich gedruckt wurde. Zwiebelfisch weiterlesen
Schusterjunge
Fehler im Umbruch eines typografischen Schriftsatzes. Erste Zeile (oder Headline) eines neuen Absatzes oder Kapitels, welche irrtümlich als einzelne Zeile (oder als verbundlose Headline) am Ende der vorausgehenden Kolumne bzw. Seite steht. Auch als »Findelkind« oder »Waisenkind« bezeichnet. Ein Schusterjunge stört den Lesefluss und gilt als unvorteilhaft für die Ästhetik eines Schriftsatzes. Schusterjunge weiterlesen
Hurenkind
Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer aus der Periode des materiellen Schriftsatzes (z.B. Bleisatz) im 19. und 20. Jahrhundert für einen Fehler im Umbruch eines typografischen Schriftsatzes. Auch als »Hurensohn« oder »Hundesohn«, heute vorzugsweise als »Witwe« bezeichnet.
Letzte Zeile eines Absatzes, die fehlerhaft alleine am Anfang einer neuen Kolumne, also am Anfang einer neuen Seite steht. Hurenkinder stören den Lesefluss und gelten als unvorteilhaft für die Ästhetik eines Schriftsatzes. Hurenkind weiterlesen
Haupttitel
Typografischer Terminus für die Seite drei (# 3 Recto) eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation (z.B. Geschäftsbericht) mit den bibliographischen Angaben. Der Haupttitel gehört zur Titelei, die dem eigentlichen (Buch)Inhalt vorangestellt wird.
Witwe
Fehler im Umbruch eines typografischen Schriftsatzes. Letzte Zeile eines Absatzes, die fehlerhaft alleine am Anfang einer neuen Kolumne, also am Anfang einer neuen Seite steht. Witwen stören den Lesefluss und gelten als unvorteilhaft für die Ästhetik eines Schriftsatzes. Ehemals auch als »Hurenkind« bezeichnet. 1 ) Witwe weiterlesen
Quellen / Literatur / Anmerkungen / Informationen / Tipps:
1. | ↑ | Anmerkung: Der Begriff »Hurenkind« (Kind einer Prostituierten) sollte heute besser vermieden werden, da er sicherlich nicht mehr zeitgemäß und politisch inkorrekt ist. Er spiegelt heute eine unreflektierte Geisteshaltung gegenüber Frauen und Kindern wieder. |
Karolingische Minuskel
Kalligraphische Schrift im Minuskelalphabet; Minuskelschrift. Auch als »Karlingische Minuskel« bzw. in der Paläographie als »Carolina« bezeichnet.
Unsere heutigen Kleinbuchstaben beziehen ihre Herkunft aus der Karolingischen Minuskel und der »Humanistica« (Humanistische Minuskel), die im Wesentlichen auf der Carolina und der klassischen »Littera antiqua« – einer klaren kalligraphischen Schrift (siehe Kalligraphie), die bereits der Theologe und Philosoph Augustinus von Hippo (um 354–430) verwendete – basierte. Karolingische Minuskel weiterlesen
Schmutztitel
Typografischer Terminus für die erste Innenseite (# 1 Recto) eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation (z.B. Geschäftsbericht). Auch als »Vortitel« bezeichnet. Der Schmutztitel ist die erste Innenseite und gehört zur Titelei, die dem eigentlichen (Buch)Inhalt vorangestellt wird. Schmutztitel weiterlesen
Fournier, Pierre Simon
Französischer Typograf, Stempelschneider und Schriftgießer. Geboren am 15. September 1712 in Paris. Gestorben am 8. Oktober 1768 in Paris. Pierre Simon (Pierre-Simon) Fournier gilt als der Schöpfer des »Point typografique« (Fournier Punkt) und der variablen, runden Drucknotentype für den Musiknotendruck. Fournier, Pierre Simon weiterlesen
Aldinen
Terminus aus der Paläotypie für knapp 900 Drucke, die etwa zwischen 1489 bis 1597 in der venezianischen Offizin der Buchdruckerfamilie Manutius hergestellt wurden. Aldinen weiterlesen
Decorative
Typografischer Terminus für dekorative Schriften, die auf der Typometrie der Antiqua mit und ohne Serifen basieren und Großteils im Sinne der typografischen Schriftklassifikation »Antiqua Varianten« sind. Zu dieser Gruppe gehören mehrheitlich »Designer Fonts«, die nicht die traditionellen Klassifikationsmerkmale einer Text- bzw. Werksatzschrift aufweisen. Decorative weiterlesen
Schriftstil
1. Typografischer Terminus aus dem Electronic Publishing für eine Schriftstilvariante einer Druckschrift oder eines Screen Fonts innerhalb einer Schriftfamilie; Taxonomie bezugnehmend auf die Schriftbreite (Dickte der Glyphe), Schriftstärke (z.B. fett) und Schriftlage (z.B. kursiv) eines Alphabets im Sinne der Schriftklassifikation. Schriftstil weiterlesen
Schriftsatzart
Typografische Bezeichnung für eine mehrzeilige Satzanordnung; Ausrichtung und Relativierung von Zeilenanfängen, Zeilenenden, Zeilenlängen und Zeilenlinien eines Schriftsatzes zueinander. Abkürzung Satzart. Plural Schriftsatzarten bzw. Satzarten.
Inkunabel
Terminus aus der Paläotypie für »Wiegendruck«; Druckwerke mit beweglichen Lettern aus den ersten fünfzig Jahren des Buchdrucks; Buchdrucke aus der Zeit von Johannes Gutenbergs (um 1400–1468) frühesten Straßburger Experimenten um 1438 bis zum 31. Dezember 1500, als das eigentliche Druckerhandwerk sozusagen noch »in der Wiege« lag (siehe Schriftgeschichte). Plural Inkunabeln. Die erste Generation der Erst- bzw. Inkunabeldrucker des 15. Jahrhunderts werden als Prototypografen bezeichnet. Inkunabel weiterlesen
Akkolade
Eine Akkolade ist eine geschweifte Parenthese; geschweifte Klammer; umgangssprachlich auch als »Nasenklammer« bezeichnet. Plural Akkoladen. Etymologisch aus dem Französischem »accolade« für »Umarmung« aus dem Lateinischen »ad« für »zu« und »collum« für »Hals«. Satzzeichen, welches Noten-, Code- und Textzeilen zusammenfügt. Akkolade weiterlesen
Schriftschnitt
Typografischer Terminus aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Offizinen und Schriftgießereien für eine Schriftstilvariante einer physischen Druckschrift innerhalb einer Schriftfamilie; Taxonomie bezugnehmend auf die Schriftbreite (Dickte der Glyphe), Schriftstärke (z.B. fett) und Schriftlage (z.B. kursiv) eines Alphabets im Sinne der Schriftklassifikation. Im Electronic Publishing auch als »Schriftstil«, international als »Font Style« bezeichnet. Schriftschnitt weiterlesen
Giessbach
Typografischer Terminus für einen lückenhaften, schlecht »ausgeschlossenen« Blocksatz, bei dem mehrere untereinander stehende, meist zu große und zu ungleichmäßige Wortzwischenräume Lücken im Textbild erzeugen, welche im übertragenen Sinne optisch einen »Giessbach« (Bergbach mit Wasserfall) ergeben. Schriftsatzfehler; auch als »Bach« bezeichnet; altdeutsche Schreibweise »Gießbach«. Giessbach weiterlesen
Abstand
Räumliche Distanz zwischen einzelnen Komponenten eines Layouts. Darunter fallen beispielsweise die Abstände zwischen Satzspiegel, Kopfsteg, Außensteg, Bundsteg und Fußsteg, Containerabstände sowie Zeichenabstände, Wortzwischenräume, Zeilenabstände und Spaltenabstände. Abstände beeinflussen u.a. den Grauwert und die räumliche Ästhetik einer gestalterischen Arbeit sowie die Lesbarkeit eines Schriftsatzes. Abstand weiterlesen
Kerning
Typografischer Terminus für den optischen Ausgleich kritischer Buchstaben-, Ziffern- bzw. Zeichenkombinationen (Zeichenabstandskerning) und Wortzwischenräumen (Wortabstandskerning) bei Proportionalschriften; ästhetischer Schriftweitenausgleich kritischer Zeichenpaare; Unterschneidung von Buchstabenpaaren oder Zeichengruppen; im materiellen Schriftsatz (z.B. Bleisatz) auch als »Zurichtung« einer Druckschrift bezeichnet; dt. »Unterschneidung«; CSS-Eigenschaft »font-kerning«. In der Mikrotypografie zählt das Kerning zum Optischen Schriftweitenausgleich. Kerning weiterlesen
Absatz
In der Textgestaltung ist ein Absatz (lat. passus) ein zusammenhängender Textabschnitt, der aus einem oder mehreren Sätzen (Fließtext) besteht. Die Typografie versteht darunter eine sinngerechte Gliederung einer Schriftsatzarbeit mittels Absatz weiterlesen
Briefbogen DIN 676
Ehemalige deutsche Norm für den Gestaltungsraster eines Briefbogens im deutschen Briefformat DIN A4 (DIN 476), die durch das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) Briefbogen DIN 676 weiterlesen
Mendell, Pierre
US-amerikanischer Grafikdesigner und Plakatgestalter. Geboren am 17.11.1929 in Essen in Nordrhein-Westfalen. Gestorben am 19.12.2008 in München in Bayern. Pierre Mendell zählt im Segment des Grafikdesigns zu den wichtigen Plakatkünstlern in Deutschland. Überregional bekannt wurde er insbesondere durch seine Plakate für die Neue Sammlung, einem staatlichen Museum für angewandte Kunst in München, und für die Bayerische Staatsoper. Mendell, Pierre weiterlesen
Expertensatz
Expertensatz ist eine althergebrachte gewerbesprachliche Abkürzung deutscher Schriftsetzer und Schriftgießereien für eine Expertensatzschrift, also eine sehr umfangreich ausgebaute Schriftfamilie einer Werksatzschrift bzw. Textschrift. Heute wird primär dafür der Anglizismus »Expert Set« bzw. »Expert Font« verwendet. Expertensätze ermöglichen komplizierte, wissenschaftliche, kaufmännische oder lyrische Schriftsatzarbeiten sowie innerfamiliäre Schriftmischungen.
Werk
Der Terminus »Werk« stammt aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Buchdrucker und Schriftsetzer von Offizinen und bedeutet »Buch«; Plural »Werke«. Dieses althergebrachte Synonym ist auch heute noch in der Buchtypografie gebräuchlich. Werk weiterlesen
Kolumnentitel
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für eine Pagina (Seitenzahl) ohne und mit beigefügtem Text oberhalb, unterhalb oder seitlich einer Kolumne bzw. innerhalb oder außerhalb eines Satzspiegels. Die klassische Buchtypografie unterscheidet zwischen »toten« und »lebenden« Kolumnentitel.
Kolumnentitel weiterlesen
Sakkaden
Eine von drei Aktivitäten der Augenbewegungsmuster beim Lesen einer Wortsprache; Vorwärtssprünge des Auges während des Lesens einer Wortsprache zu einem folgenden Textabschnitt. Etymologisch aus dem französischen »saccade« für »Ruck« zu »saccader« für »heftig ziehen«. Weitere Augenbewegungsmuster beim Lesen sind die Fixationen und die Regressionen, auch Regressionssakkaden genannt. Sakkaden weiterlesen
Regressionen
Eine von drei Aktivitäten der Augenbewegungsmuster beim Lesen einer Wortsprache; Rückwärtssprünge des Auges während des Lesens einer Wortsprache zu einem vorangegangenen Textabschnitt; auch Regressionssakkaden genannt. Etymologisch von vom lateinischen »regressio« zu »regredi« für »umkehren«, »zurückgehen«. Weitere wichtige Augenbewegungsmuster (Okulomotorik) beim Lesen einer Wortsprache sind die Fixationen und die Sakkaden.
Goldener Schnitt
Bezeichnung für ein mathematisches Teilungsverhältnis einer Strecke oder anderer Größen, dessen Verhältnis des Ganzen zu seinem größeren Teil (Major) dem Verhältnis des größeren zum kleineren Teil (Minor) entspricht; irrationale Proportion von Breite zu Höhe im Verhältnis 1:1,618 (gerundet). Etymologisch von lt. »sectio aurea« für »Goldener Schnitt«; Synonym »Goldenes Verhältnis«; bis zum Ende des 19. Jahrhundert auch als »Göttliche Proportion« (lt. proportio divina) bezeichnet. Goldener Schnitt weiterlesen
Schriftlaufweite
Typografischer Terminus für die Laufweite einer maschinell oder digital reproduzierbaren Schrift, beispielsweise einer Druckschrift oder eines Webfonts; gewerbesprachliche Abkürzung »Laufweite«; umgangssprachlich »Buchstabenabstand« oder »Zeichenabstand«; engl. »font tracking«; CSS-Eigenschaft »letter-spacing«. Im materiellen Schriftsatz (z.B. Bleisatz) auch als »Zurichtung« oder »Breitenlauf« bezeichnet. Schriftlaufweite weiterlesen
Werksatz
1. Satzabteilung einer Verlags- oder Zeitungsdruckerei
Gewerbespezifischer Terminus aus der Periode des materiellen Schriftsatzes (Bleisatz) für eine Hand- und/oder Maschinensatzabteilung einer Verlags- oder Zeitungsdruckerei, die für den Schriftsatz regelmäßiger Druckwerke, sogenannte Periodika, zuständig war. Dazu zählten beispielsweise Bücher, Zeitungen oder Zeitschriften. Das Pendant zum Werksatz ist der Akzidenzsatz. Werksatz weiterlesen
Tironische Noten
Römisches Kurzschriftsystem. In der Paläographie auch als »Tironiana« bezeichnet. Im ersten vorchristlichen Jahrhundert von Marcus Tullius Tiro (um 103–4 v.Chr.) entwickelt. Tiro war in seiner Jugend Sklave im Hause des römischen Dichters, Redners und Staatsmanns Marcus Tullius Cicero (106–43 v.Chr.) gewesen, wurde aber dank seiner Intelligenz und Gelehrigkeit bald zu dessen Privatsekretär und schließlich sogar aus der Sklaverei entlassen. Tironische Noten weiterlesen
Paläotypie
Die Paläotypie ist wie die Paläographie eine Disziplin der kulturhistorischen Hilfswissenschaften, speziell der Buch- und Bibliothekswissenschaft. Die Paläotypie widmet sich der systematischen Erforschung sämtlicher europäischer Druckwerke des 15. Jahrhunderts, konkret von Johannes Gutenbergs (um 1400–1468) frühesten Straßburger Experimenten um 1438 bis in das Jahr 1500, mit dem die sogenannte Inkunabelzeit endet. Paläotypie weiterlesen
Gemeine
Umgangssprachlicher Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer und Drucker von Offizinen und Zeitungsdruckereien aus der Periode des materiellen Schriftsatzes (Bleisatz) für die Kleinbuchstaben einer physischen Druckschrift, beispielsweise aus einer Blei-Zinn-Antimon-Legierung (Bleilettern); Minuskeln. Gemeine weiterlesen
Majuskel
Großbuchstabe; Versalbuchstabe; ggf. Versal; ggf. Versalie. Wissenschaftliche Terminus für den großen Buchstaben eines Alphabets altgriechischen und römischen Ursprungs. In der Typografie, der Paläographie, der Paläotypie, der Epigraphik und in den Sprachwissenschaften ist Majuskel seit dem 19. Jahrhundert als peripherer Begriff für Großbuchstabe gebräuchlich. Majuskel weiterlesen
Unterlänge
Minuskelunterlänge. Typografischer Terminus für den unteren Teil einer Minuskel (Kleinbuchstabe) oder einer Mediävalziffer einer Druckschrift bzw. eines Screen Fonts, welcher sich von Schriftlinie (Grundlinie) zur p-Linie erstreckt. Unterlänge weiterlesen
Mittellänge
Minuskelmittellänge. Typografischer Terminus für den mittleren Teil einer Minuskel (Kleinbuchstabe) oder einer Mediävalziffer einer Druckschrift bzw. eines Screen Fonts, welcher sich von der Schriftlinie (Grundlinie) zur x-Linie erstreckt. Mittellänge weiterlesen
Oberlänge
Minuskeloberlänge. Typografischer Terminus für den oberen Teil einer Minuskel (Kleinbuchstabe) oder einer Mediävalziffer einer Druckschrift bzw. eines Screen Fonts, welcher sich von der x-Linie zur H-Linie bzw. bei den Minuskeln der Schriftuntergruppe der Renaissance-Antiquas zur k-Linie erstreckt. Oberlänge weiterlesen
Alinieren
1. Typografischer Terminus für das Absetzen einer neuen Zeile; eine neue Zeile beginnen. Semantisch von Alinea.
2. Ausrichtung von Grafiken, Illustrationen, Fotos und Texten innerhalb eines Satzspiegels bzw. Gestaltungsrasters zueinander. Alinieren weiterlesen
Schriftsippe
Typografischer Terminus für eine Gruppe zusammengehöriger Hauptschriftgruppen, Schriftuntergruppen und Schriftschnitte (Schriftstilvarianten), die typometrisch aus einem Grundkörper entwickelt wurden und deren Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen in der Regel die gleichen Grundformen und Proportionen besitzen, jedoch unterschiedliche Klassifikationsmerkmale aufweisen; auch als »Schriftgroßfamilie« bezeichnet. Schriftsippe weiterlesen
Grauwert
Unter Grauwert wird in der Typografie und im Grafikdesign der reflektierte bzw. absorbierte optische Farbdurchschnittswert eines monochromen Schriftbildes oder eines monochromen Schriftsatzes im Sinne von hell und dunkel, unbedruckt und bedruckt bzw. unbeschrieben und beschrieben verstanden. Grauwert weiterlesen
Flattersatz
Schriftsatzart. Unterschieden wird grundsätzlich zwischen Flattersatz mit freier Zeilenanordnung und Axialsatz. In der klassisischen Buchtypografie wird der Flattersatz mit freier Zeilenanordnung auch als »Anaxialer Schriftsatz« (»an« für »wider« oder »nicht« und altgriechisch »axis« für »Achse«), in der Paläographie und der Typografie auch als »Asymmetrischer Schriftsatz« (altgriechisch »a« für »nicht« und »symmetria« für »Ebenmaß« zu »symmetros« für »gleichmäßig«), also als ungleichmäßiger Schriftsatz, bezeichnet. Der Axialsatz wird hingegen auch als »Symmetirscher Flattersatz« bezeichnet. Flattersatz weiterlesen
Trajanisches Alphabet
Das »Trajanische Alphabet« ist eine antike Inschrift am Sockel der Trajanssäule (Columna Traiana) in Rom. Sie gilt als das berühmtestes Beispiel für die Capitalis Monumentalis und formvollendete Vorlage für alle runden Schriften römischen Ursprungs bzw. Antiqua-Schriften. Lapidarschrift; Epigraph. Trajanisches Alphabet weiterlesen
Fibonacci, Leonardo
Auch Leonardo da Pisa genannt. Italienischer Mathematiker aus Pisa, damals Großherzogtum Toskana, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (962–1806). Geboren um 1170 in Pisa. Gestorben um 1240 in Pisa. Fibonacci, Leonardo weiterlesen
Optische Größen
Unter »Optische Größen« versteht man in der Typografie und in der Schriftgestaltung unterschiedliche Varianten von Schriftschnitten innerhalb einer Schriftfamilie oder einer Schriftsippe, deren Typometrien (Letternarchitektur) vom Schriftgestalter/in (Type Designer) im Rahmen eines Schriftgradabstufungsmodells speziell auf Konsultationsgrößen, Lesegrößen, Schaugrößen und Ferngrößen bzw. Plakatgrößen abgestimmt wurden. Im deutschsprachigen Raum oft auch als »Designgrößen« bezeichnet; engl. »optical sizes«. Optische Größen weiterlesen
Villardscher Teilungskanon
Typografischer Terminus aus der Buchtypografie bzw. Buchgestaltung für einen Teilungskanon (Buchkanon), mit welchem man ohne jeden Maßstab in jedem Rechteck eine Strecke präzise in beliebig viele gleiche Teile teilen kann. Auch als »Villardscher Buchkanon« oder »Geheimer Kanon« bezeichnet; alternative Schreibweise: »Villard´scher Teilungskanon«. Konstruktionsprinzip, um einen Buchsatzspiegel bzw. Gestaltungsraster in einen gleichmäßigen, z.B. in einen neun-, zehn- oder zwölfgeteilten Flächenraster zu gliedern. Der Entwurf eines Satzspiegels bzw. Gestaltungsrasters gehört in das Segment der Makrotypografie. Villardscher Teilungskanon weiterlesen
Formsatz
Schriftsatzart; Schriftsatz, dessen makrotypografisches Gesamtbild eine in sich geschlossene geometrische Figur oder freie Form ergibt, die auf dem Umriss einer konturierten Fläche oder einem Textpfad (Pfadtext) basiert. In der Typografie wird zwischen »Kontursatz« und »Freier Formsatz« unterschieden. Formsatz weiterlesen
Versalien
Typografischer Terminus aus dem gewerbesprachlichen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer aus der Periode des materiellen Handschriftsatzes (z.B. Bleisatz) für Majuskeln; Versalbuchstaben (Plural); Großbuchstaben (Plural). Singular Versal; Nebenform »Versalie«. Semantisch von »Vers«; etymologisch vom lateinischen »versus« zu lateinisch »vertere« für »umkehren, wenden, drehen«. Das Pendant zu Versalien sind Gemeine, die Kleinbuchstaben bzw. Minuskeln eines Alphabets. Versalien weiterlesen
Ausgleichen
Typografischer Terminus für die ästhetische Anpassung der Weißräume innerhalb von Zeichengruppen bei Proportionalschriften; individueller Ausgleich von Buchstaben-, Ziffern- und Zeichenabständen; im Handsatz auch als »Ausmitteln« bezeichnet. Semantisch »ausgleichen« von »Ausgleich« für »ein Gleichgewicht zustande bringen« bzw. »das Aufheben von Unterschieden durch Anpassung beider Seiten«.
Ausgleichen weiterlesen
Optischer Schriftweitenausgleich
Typografischer Terminus für die Veränderung der Schriftlaufweite einer Schrift, beispielsweise einer Druckschrift oder eines Screen Fonts; optische Korrektur der Schriftlaufweite einer Zeichenkombination, eines Wortes oder Textes durch eine Positive (+LW) und/oder Negative (-LW) Laufweitenveränderung; Laufweitenausgleich; fachspezifische Abkürzung »OSW«. Optischer Schriftweitenausgleich weiterlesen
Normalschriftweite
Typografischer Terminus für die natürliche Schriftlaufweite einer maschinell oder digital reproduzierbaren Schrift, beispielsweise einer Druckschrift oder eines Webfonts; auch als »Normale Laufweite«, »Natürliche Laufweite« oder »Laufweite Null« (LW 0) bzw. bei physischen Schrifttypen (z.B. Bleisatz) als »Normaler Breitenlauf« oder »Normale Grundschriftweite« bezeichnet; fachspezifische Abkürzung »NSW«. Normalschriftweite weiterlesen
Paläographie
Historische Hilfswissenschaft zur systematischen Erforschung des Schreibwesens (Kalligraphie) und der Schriftgeschichte von der Antike bis zur Renaissance, also bis zu den Anfängen der Prototypografie bzw. der Typografie. Die Paläographie umfasst auch die Klassifikation sämtlicher Schriftarten anhand ihrer graphischen Merkmale sowie der Datierung, Entzifferung und Transkription von Manuskripten. Paläographie weiterlesen
OCR Schriften
Terminus aus der Informatik (Computer Science) für alphanumerische Antiqua Schriften mit einer stark stilisierten Typometrie für die automatisierte optische Zeichenerkennung durch Codiergeräte oder Computer; maschinenlesbare Schriften. OCR steht für engl. »Optical Character Recognition«, eine Methode für die automatisierte »Optische Zeichenerkennung« innerhalb von Bildmotiven. OCR Schriften weiterlesen
Göschen, Georg Joachim
Deutscher Typograf, Verleger und Buchdrucker. Geboren am 22. April 1752 in der Hansestadt Bremen. Ab 1767 Beginn einer Lehre als Buchhändler in Bremen. 1770 Buchhandlungsgeselle bei dem Buchhändler und Verleger Siegfried Leberecht Crusius (1738–1824) in Leipzig. Göschen, Georg Joachim weiterlesen
Layouter/in
Gewerbespezifische Berufsbezeichnung von Schriftsetzer/innen, Mediengestalter/innen, Grafik- oder Kommunikationsdesigner/innen, die sich auf das Erstellen und/oder das Implementieren von Layouts spezialisiert haben; Berufsbild im grafischen Gewerbe. Layouter/in weiterlesen
Layout
Werbesprachlicher Terminus für den grafischen Entwurf eines visuellen Kommunikationsmediums; Visualisierung eines Gedankens im Sinne eines grafischen Entwurfs; skizzenhafte Darstellung einer Idee; grafische Anordnung einzelner Text- und Bildelemente. Der Begriff »Layout« wird in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet. Layout weiterlesen
Headline
Terminus für Schlagzeile; Überschrift. Im Akzidenzsatz einer Offizin auch als Ruftext oder Kopflinie bezeichnet. Der Begriff entwickelte sich vermutlich in den 1940er Jahren aus dem Sprachschatz US-amerikanischer Type Directors. Headline weiterlesen
Haarlinie
1. Feine Linie mit einer Liniendicke bzw. Strichstärke von 0,075 mm bzw. 1/5 Didot-Punkt. Auch als »Feines Linienbild« bezeichnet. Haarlinie weiterlesen
Falzmarke | Faltmarke
1. Falzmarke. Terminus aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der Typografie, des Druckgewerbes und der buchbinderischen Weiterverarbeitung für eine Markierung zur Konfektionierung (z.B. Falzen und Rillen) eines Papier- bzw. Druckbogens. Falzmarke | Faltmarke weiterlesen
Englische Linie
Typografische Bezeichnung für eine Linienform, die sich dadurch auszeichnet, dass sie an den Enden fein ist und zur Mitte hin dicker wird. Es existieren unterschiedliche Formen, die auch Stilepochen, beispielsweise dem Jugendstil oder dem Art déco, zugeordnet werden können. Englische Linie weiterlesen
Texteinzug
Typografischer Terminus für eine Zeileneinrückung; Einrücken des Textanfangs zu Beginn einer neuen Zeile; Abkürzung »Einzug«.
Texteinzüge am linken Rand eines geschlossenen Schriftsatzes (z.B. eines Romans) werden im Segment der Lesetypografie – insbesondere im Blocksatz – als Absatzmethode verwendet, um Textpassagen sinngerecht in Absätze zu gliedern. Texteinzug weiterlesen
Eidenbenz, Hermann
Schweizer Grafikdesigner, Typograf, Lehrer und Art Director. Geboren am 4. September 1902 in Cannanore (Kannur) in British India als Sohn eines Schweizer Kaufmanns und einer deutschen Mutter. Bekannt wurde Hermann Eidenbenz durch seine Neuinterpretation der Druckschrift »Clarendon«, einer Egyptienne des englischen Schriftgießers Benjamin Fox (o.A.–1877). Eidenbenz, Hermann weiterlesen
Duktus
Kalligraphischer und typografischer Terminus, der die Charaktereigenschaft eines Buchstabens beschreibt; also die Strichstärke, Strichneigung und Strichführung. Etymologisch leitet sich das Wort »Duktus« vom lateinischen »ductus« für »Zug, Führung« zu »ducere« für »führen« ab. Duktus weiterlesen
Diplomatik
Wissenschaftlicher Terminus für »Urkundenlehre« (altgr. »diploma«, das eigentlich »Gefaltetes, Gedoppeltes« bedeutet, zu »diplóos« für »doppelt«). Ähnlich der Paläographie ist die Diplomatik eine Disziplin der historischen Hilfswissenschaften, die mit speziellen Methoden die charakteristischen graphischen, kalligraphischen und typografischen Merkmale von alten Dokumenten, Urkunden und Akten erforscht, diese identifiziert und datiert, auf Echtheit oder Fälschung untersucht, kommentiert und in kritischen Editionen zugänglich macht. Diplomatik weiterlesen
Schriftklassifikation DIN 16518
Deutsches typografisches Schriftklassifikationsmodell aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für physische Werksatzschriften und Akzidenzschriften, das durch das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) 1964 standardisiert wurde und bis heute unverändert dokumentiert wird. Schriftklassifikation DIN 16518 weiterlesen
Schriftnorm
Norm einer Antiqua Schrift mit und ohne Serifen, dessen Typometrie durch unterschiedliche Organisationen und Unternehmen, beispielsweise durch das Deutsche Institut für Normung (DIN), die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV), das Austrian Standards Institute (ASI) oder die International Organization for Standardization (ISO), standardisiert wurden bzw. dokumentiert werden. Schriftnorm weiterlesen
Didot, Firmin Ambroise
Französischer Typograf, Kupferstecher, Erfinder und Dichter. Geboren am 14. April 1764 in Paris, gestorben am 24. April 1836 in Mesnil-sur-l’Estrée in der Normandie. Mitglied einer prominenten Familie von Typografen und Papierfabrikanten, zweitgeborener Sohn von François Ambroise Didot (1730–1804). Firmin Didot zählt bis heute zu den bedeutendsten Typografen Europas. Didot, Firmin Ambroise weiterlesen
Cursiva
Lateinische Kursivschrift; Schrägschrift der Römer. Auch als »Scriptura cursiva« bezeichnet. Etymologisch von lateinisch »Cursiva« für »schräg, laufend« zu »fortlaufend«. Römische Verkehrsschrift, die mit einem Griffel in Wachstafeln oder mit einer sehr schmalen Rohrfeder auf Papyrus geschrieben wurde. Cursiva weiterlesen
Capitalis Rustica
Handschriftliche Schnellschreibvariante der »Capitalis quadrata«. Lateinische Handschrift für Pergamenthandschriften; Schrift der Römer. Etymologisch aus lateinisch »capitalis« für »Haupt, Kopf« aus »den Kopf, das Leben betreffend; in seiner Art vorzüglich« und »rustica« für »ländlich, bäuerlich, rustikal« entlehnt aus dem lt. »rusticalis« aus »rusticus« zu »rus, ruris« für »Land«. Capitalis Rustica weiterlesen
Capitalis Quadrata
Römische Quadratschrift. Lateinische Handschrift für Pergamenthandschriften. Handschriftliche Schriftvariante der in Stein gemeißelten »Capitalis monumentalis«. Capitalis Quadrata weiterlesen
Capitalis Monumentalis
Lateinische, in Stein gemeißelte Lapidarschrift; Schrift der Römer. Adaption des eteokretisch griechischen Alphabets, welches um 600 v. Chr. aus dem multikulturellen Kreta über die Etrusker (»das Volk der Bücher«) zu den Latinern, ins heutige Mittel- und Nordwestitalien kam, deren römische Nachkommen daraus die lateinische Schrift entwickelten. Etymologisch aus lateinisch »capitalis« für »Haupt, Kopf« aus »den Kopf, das Leben betreffend; in seiner Art vorzüglich« und »monumentalis« für »monumental, sehr groß«. Capitalis Monumentalis weiterlesen
Buchrücken
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den Rücken eines Bucheinbandes, der sich zwischen Vorder- und Hinterdeckel befindet; Buchrücken weiterlesen
Benton, Morris Fuller
US-amerikanischer Typograf, Ingenieur, Erfinder, Schriftgestalter und Direktor der ATF-Company. Geboren 1872 in Milwaukee (Wisconsin, USA), gestorben 1948 in Morristown (New Jersey, USA). Einziger Sohn des Typografen Linn Boyd Benton (1844–1932). Morris Fuller Benton zählt zu den prominenten Typografen seiner Zeit. Benton, Morris Fuller weiterlesen
Benton, Linn Boyd
US-amerikanischer Typograf, Drucker, Erfinder und Direktor der ATF-Company. Geboren 1844, gestorben 1932. Die Entwicklung der amerikanischen Typografie wurde von Linn Boyd Benton und seinem einzigen Sohn Morris Fuller Benton entscheidend geprägt. Benton, Linn Boyd weiterlesen
Axialsatz
Typografischer Terminus für einen symmetrischen Flattersatz, eine gleichmäßige und spiegelbildliche Schriftsatzart, dessen Zeilenmitte exakt an der Mittelachse einer Seite bzw. einer Kolumne ausgerichtet ist; auch als »Mittelachssatz«, »Zentrierter Satz«, »Gemittelter Satz« oder »Symmetrischer Flattersatz« Axialsatz weiterlesen
ASCII
Abkürzung für American Standard Code for Information Interchange. Der ASCII ist ein durch die ANSI (American National Standards Institute), dem Standardisierungsgremium der USA, standardisierter Binärcode zur digitalen Darstellung von Majuskeln und Minuskeln, Ziffern, Sonder-, Leerraum- und Steuerungszeichen. Er wird auch als IA-5-Alphabet, ISO-7-Bit-Code, USASCII-Code und CCITT-Code Nr. 5 bezeichnet. ASCII weiterlesen
Allograph
Terminus für Grapheme, die den selben Laut darstellen, aber eine voneinander abweichende Form aufweisen. Etymologisch aus dem griechischen »allos« für »anders« und »graphein« für »schreiben«. Allograph weiterlesen
Englische Typografie
Auch als angelsächsische Typografie bezeichnet. Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher, österreichischer und Schweizer Typografen von Mitte des 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts für die von Antiqua-Schriften geprägte Typografie im Sinne von John Baskerville (1706–1775), William Morris (1834–1896), Thomas James Cobden-Sanderson (1840–1922), Stanley Morison (1889–1967), Englische Typografie weiterlesen