Bezeichnung für ein mathematisches Teilungsverhältnis einer Strecke oder anderer Größen, dessen Verhältnis des Ganzen zu seinem größeren Teil (Major) dem Verhältnis des größeren zum kleineren Teil (Minor) entspricht; irrationale Proportion von Breite zu Höhe im Verhältnis 1:1,618 (gerundet). Etymologisch von lt. »sectio aurea« für »Goldener Schnitt«; Synonym »Goldenes Verhältnis«; bis zum Ende des 19. Jahrhundert auch als »Göttliche Proportion« (lt. proportio divina) bezeichnet. Goldener Schnitt weiterlesen
Schlagwort-Archive: Buchgestaltung
Buchformate
Der Begriff »Buchformat« stammt aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der dspr. Typografie, Buchherstellung und des Buchhandels. Der Terminus ist mehrdeutig. Er beschreibt Buchformate weiterlesen
Rubrikator
»Rubrikator« ist eine Berufsbezeichnung für einen Gehilfen eines Schreibers (siehe Kalligrafie) oder Kopisten eines mittelalterlichen Skriptoriums (lat. scriptorium für Schreibstube), der nach dem Schreiben eines Textes – ab Mitte des 15. Jahrhunderts nach dem Druck einer Inkunabeln – die Überschriften (Headlines), Initialen, Lombarden, Buchstabenverzierungen oder Zeilenfüller in Büchern (z.B. Kodizes) oder Manuskripten (z.B. Urkunden) in einer Farbauszeichnung, in der Regel mit rötlicher Tinte, händisch auszeichnete. Substantiv »Rubrizierung«; Verb »rubrizieren«. Rubrikator weiterlesen
Handbuch und Tischbuch
Bei Büchern wird in der Typografie und Buchgestaltung zwischen »Handbuch« und »Tischbuch« unterschieden. Wie die Namen bereits suggerieren, ist ein Handbuch ein Buchformat, das durch sein handliches Kleinformat und sein geringes Gewicht, z.B. ein Taschenbuch oder ein gebundenes Buch im Belletristikformat (z.B. Roman), beim Lesen in den Händen gehalten werden kann. Wohingegen ein Tischbuch, beispielsweise ein Bildband, in der Regel großformatig und schwer ist und deshalb zum Lesen auf den Tisch gelegt wird. Handbuch und Tischbuch weiterlesen
Haupttitel
Typografischer Terminus für die Seite drei (# 3 Recto) eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation (z.B. Geschäftsbericht) mit den bibliografischen Angaben; gelegentlich wird der Haupttitel auch als Innentitel bezeichnet. Der Haupttitel gehört zur Titelei, die dem eigentlichen (Buch)Inhalt vorangestellt wird.
Impressum (Definition)
Herkunftsangabe bzw. Anbieterkennzeichnung einer Publikation; Erscheinungsvermerk. Bis in die 1990er Jahre wurde der Terminus »Impressum« ausschließlich für den »Druckvermerk« eines Buches, einer Zeitung oder einer Zeitschrift mit den Herkunftsangaben zu Autor, Herausgeber, Verlag und Offizin verwendet.
Heute wird der Begriff »Impressum« medienübergreifend genutzt, u.a. auch für die Anbieterkennzeichnung digitaler Publikationen und Dienste, z.B. für Websites. Ein Impressum gibt Auskunft darüber, wer der Anbieter einer materiellen (z.B. Tageszeitung) oder digitalen Publikation (z.B. E-Book) ist.
Impressum (Definition) weiterlesen
Anhang
»Anhang« ist eine Bezeichnung aus der Buchgestaltung für die Gesamtheit der Seiten eines Werkes (Druckwerk) nach dessen eigentlichen Inhalt; Seiten nach der letzten Seite bzw. letzten Kolumne eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation (z.B. Geschäftsbericht). Auch als »Seiten nach dem Inhalt« bezeichnet; Anhangseiten; Buchanhangseiten. Anhang weiterlesen
Faksimile
1. Händisches Schriftsatzlayout
»Faksimile« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) und des Fotosatzes für ein händisches Schriftsatzlayout; Faksimiletext; makrotypografisches Layout. Etymologisch »Faksimile« für »Nachbildung« von lt. »fac simile« für »mach ähnlich« zu »facere« für »machen, tun »und »similis« für »ähnlich«. Faksimile weiterlesen
Inkunabel
Terminus aus der Paläotypie und Paläografie für »Wiegendruck«; Druckwerke mit beweglichen Lettern aus den ersten fünfzig Jahren des Buchdrucks; Buchdrucke aus der Zeit von Johannes Gutenbergs (um 1400–1468) frühesten Straßburger Experimenten um 1438 bis zum 31. Dezember 1500, als das eigentliche Druckerhandwerk sozusagen noch »in der Wiege« lag (siehe Schriftgeschichte). Plural Inkunabeln. Die erste Generation der Erst- bzw. Inkunabeldrucker des 15. Jahrhunderts werden als Prototypografen bezeichnet. Inkunabel weiterlesen
Errata
»Errata« ist in der Typografie ein Terminus für ein gedrucktes Verzeichnis bzw. eine Liste mit Autorenkorrekturen, Satz- und Druckfehlern eines Druckwerkes, das nachträglich einem bereits gefertigten Druckwerk, in der Regel einem Buch oder einer Zeitschrift, beigelegt wird, um den Leser auf die Korrekturen aufmerksam zu machen; Korrekturverzeichnis eines bereits veröffentlichen Druckwerks; beigefügte Liste von erkannten Fehlern eines bereits veröffentlichen Druckwerks; Druckfehlerverzeichnis; Druckfehlerhinweis; Corrigendum (lat. für »Korrektur« bzw. »zu Korrigierendes« oder »etwas zu Verbesserndes«). Errata weiterlesen
Kolumnentitel
»Kolumnentitel« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der dspr. Typografie für eine Pagina (Seitenzahl) ohne und mit beigefügtem Text oberhalb, unterhalb oder seitlich einer Kolumne (Satzspalte) bzw. innerhalb eines Gestaltungsrasters bzw. bei klassischen Hand- und Tischbüchern, außerhalb eines Satzspiegels.
In der klassischen Buchgestaltung unterscheidet man traditionell zwischen »Toten Kolumnentitel« (solitär stehende Pagina) und einem »Lebenden Kolumnentitel« (Pagina mit beigefügtem Text).
In der multimedialen Typografie – Typografie besteht heute nicht mehr nur aus Buch- und Zeitungstypografie – kann man, beispielsweise im Editorial Design, einen Kolumnentitel auch ohne Pagina als Kolumnentitel bezeichnen (siehe unten).
Kolumnentitel weiterlesen
Aldusblatt
Blumenartiges Alinea; einzelnes Zierornament in Form eines herzförmigen Efeublattes; Schmuckzeichen; dekorative Glyphe im Zeichensatz eines Fonts. Der Terminus »Aldusblatt« ist ein Synonym für das »Hederablatt« (lat. »Hedera« für »Efeu« bzw. »hedera folium« für »Efeublatt«); Hedera-Zeichen; Kurzform Hedera. Ugs. auch als »Druckerherz« oder »Druckerblume« bezeichnet.
Werk
»Werk« ist eine Bezeichnung aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der frühesten Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für »Buch«; Pl. »Werke«. Werk weiterlesen
Initiale
Terminus aus der Paläografie, Paläotypie, Kalligraphie und Typografie für einen ausgeschmückten, verzierten oder vergrößerten Buchstaben, meist in der Form einer Majuskel (Großbuchstabe), der als Schmuckbuchstabe bzw. Ziermajuskel am Anfang eines Buches, eines Buchkapitels, einer Kolumne oder am Beginn eines Absatzes steht. Auch als »Initial« bezeichnet. Initiale weiterlesen
Pagina
Typografischer Terminus für die Seitenzahl einer Buchseite bzw. Blattseite, ggf. auch für die einer Loseblattsammlung. In der Buchgestaltung wird eine solitär stehende Pagina als »toter Kolumnentitel« oder als »Kolumnenziffer«, eine Pagina mit beigefügten Text, der sich auf den nachfolgenden Seiten ändern kann, als »lebender Kolumnentitel« bezeichnet. Kolumnentitel bzw. Paginas dienen dem Gliedern und dem Ordnen bzw. dem Auffinden einer bestimmten Stelle innerhalb einer Publikation. Pagina weiterlesen
Titelei
Terminus aus der Buchgestaltung für die Gesamtheit der Seiten mit den Titelangaben eines Werkes (Druckwerk) vor dessen eigentlichen Inhalt; Seiten vor der ersten Anfangsseite bzw. ersten Anfangskolumne eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation (z.B. Geschäftsbericht). Auch als »Seiten vor dem Inhalt« oder »Titeleiseiten« bezeichnet. Titelei weiterlesen
Buchrücken
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung, Buchherstellung und Druckweiterverarbeitung (Buchbinderei) für den Rücken eines Bucheinbandes, der sich zwischen Vorder- und Hinterdeckel eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation befindet; Rückdeckel. Buchrücken weiterlesen
Vorderdeckel
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung, Buchherstellung und Druckweiterverarbeitung (Buchbinderei) für die Vorderseite eines festen Bucheinbandes (Hardcover); vordere Umschlagseite eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation; vorderer Buchdeckel; Frontdeckel. Bei einem Taschenbuch, Paperback oder einer Broschüre (Softcover) wird der Vorderdeckel als »Einbandvorderseite« oder »Umschlagvorderseite« (Abk. U1) bezeichnet. Vorderdeckel weiterlesen
Anfangsseite
Terminus aus der Buchtypografie für die erste Seite eine Buchabschnitts bzw. Buchkapitels; auch als »Anfangskolumne« bezeichnet. Anfangsseite weiterlesen
Villardscher Teilungskanon
Typografischer Terminus aus der Buchtypografie bzw. Buchgestaltung für einen Teilungskanon (Buchkanon), mit welchem man ohne jeden Maßstab in jedem Rechteck eine Strecke präzise in beliebig viele gleiche Teile teilen kann. Auch als »Villardscher Buchkanon« oder »Geheimer Kanon« bezeichnet; alternative Schreibweise: »Villard´scher Teilungskanon«. Konstruktionsprinzip, um einen Buchsatzspiegel bzw. Gestaltungsraster in einen gleichmäßigen, z.B. in einen neun-, zehn- oder zwölfgeteilten Flächenraster zu gliedern. Der Entwurf eines Satzspiegels bzw. Gestaltungsrasters gehört in das Segment der Makrotypografie. Villardscher Teilungskanon weiterlesen
Lombarde
Terminus aus der Paläografie, Paläotypie, Kalligraphie und Typografie für einen im Vergleich zur Grundschrift größeren, andersfarbigen Schmuck- und Gliederungsbuchstaben in spätmittelalterlichen Handschriften (ca. 1250–1500) und Inkunabeln (1438–1500). Lombarde weiterlesen
Frontispiz
In der Typografie steht der Terminus »Frontispiz« für eine ganzseitige grafische Abbildung, beispielsweise eine Illustration, eine Typografik oder eine Fotografie, die sich auf der zweiten Seite eines Buches (# 2 Verso) oder einer buchähnlichen Publikation (z.B. Geschäftsbericht oder Broschüre) befindet. Die Seite zwei eines Buches wird deshalb auch als »Frontispizseite« bezeichnet. Frontispiz weiterlesen
Schlußstück
Begriff aus der Typografie für ein gegenständliches oder abstraktes Alinea (Schmuckzeichen), welches beispielsweise eine Textpassage oder ein Kapitel eines Buches grafisch abschließt; typografischer Zierrat (typografischer Schmuck) oder Vignette (Rebranke) zum Abschluß einer Kolumne. Alternative Schreibweise »Schlussstück«. Schlußstück weiterlesen
Bundsteg
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den inneren, also den rechten Innenrand der Versoseite bzw. den linken Innenrand der Rectoseite eines Buches oder einer buchähnlichen Produktion; unbedruckter Raum zwischen Kolumne bzw. Satzspiegel und der Symmetrieachse des Buches. Bundsteg weiterlesen
Kopfsteg
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den oberen Rand einer Buchseite oder einer buchähnlichen Produktion, also dem unbedruckten Raum zwischen Kolumne bzw. Satzspiegel und dem oberen Beschnitt (Papierrand). Kopfstege werden im Buchsatzspiegel bzw. Gestaltungsraster dokumentiert. Kopfsteg weiterlesen
Fußsteg
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den unteren Rand einer Buchseite oder einer buchähnlichen Produktion, also dem unbedruckten Raum zwischen Kolumne bzw. Satzspiegel und dem unteren Beschnitt (Papierrand). Fußstege werden im Buchsatzspiegel bzw. Gestaltungsraster dokumentiert. Fußsteg weiterlesen
Außensteg
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den äußeren, also den linken Außenrand der Versoseite bzw. den rechten Außenrand der Rectoseite eines Buches oder einer buchähnlichen Produktion; unbedruckter Raum zwischen Kolumne bzw. Satzspiegel und dem äußeren Beschnitt (Papierrand). Auch als Seitensteg bezeichnet. Außenstege werden im Buchsatzspiegel bzw. Gestaltungsraster dokumentiert. Außensteg weiterlesen
Buchsatzspiegel
Typografischer Terminus für ein schematisches Ordnungssystem einer Buchdoppelseite; Bezeichnung für die bedruckten Flächen zwischen den Stegen einer Buchdoppelseite. Kurzform »Satzspiegel«. Auch als »Schriftspiegel« bezeichnet. Buchsatzspiegel weiterlesen