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Abstimmbogen

13. April 2023

»Abstimmbogen« ist ein Fachbegriff aus dem Sprachschatz des dspr. polygrafischen Gewerbes (Druckwesen) für den ersten Druckbogen nach dem Einrichten (Rüsten) einer Druckmaschine, der vom Drucker:in während des Andrucks auf einer Originaldruckmaschine (z.B. einer Heidelberger Speedmaster) eines Auflagedrucks aus der Druckmaschine entnommen, geprüft und für gut befunden wurde; Gutbogen.

Wurde dieser Abstimmbogen – ggf. auch vom Auftraggeber im Rahmen des Abstimmungs- und Freigabeprozesses – als fehlerfrei freigegeben, 1)  gilt dieser als »Gutbogen« und somit als verbindliche Vorlage für den nachfolgenden Auflagendruck, z.B. in einem Hauptdruckverfahren nach DIN 16500. 2)  Zu den Standards eines Gutbogens zählen insbesondere exakte Farb-, Schnitt- und Falzregister sowie Farbtreue.

Eine Druckabnahme eines Abstimmbogens an der Druckmaschine durch einen Grafikdesigner im Beisein des Druckers. Erfolgt die Druckfreigabe für den Fortdruck der Auflage, wird dieser – bspw. mit »Gut zum Druck« – unterschrieben. Dieser Abstimmungsbogen wird dann auch als »Gutbogen« bezeichnet.
Eine Druckabnahme eines Abstimmbogens an der Druckmaschine durch einen Grafikdesigner im Beisein des Druckers. Erfolgt die Druckfreigabe für den Fortdruck der Auflage, wird dieser – bspw. mit »Gut zum Druck« – unterschrieben. Dieser Abstimmungsbogen wird dann auch als »Gutbogen« bezeichnet.

Während des Fertigungsprozesses entnimmt der Drucker:in in regelmäßigen Abständen weitere Druckbögen aus der Druckmaschine und vergleicht diese mit dem Abstimmungsbogen. Dadurch können Abweichungen, beispielsweise in der Farb- und Graubalance, der Tonwertzunahme oder der Volltondichte, während des Druckprozesses an der Druckmaschine analog verändert bzw. korrigiert werden, wobei die Produktionsmethoden dahin tendieren, analoge Arbeitsprozesse durch einen digitalen Workflow zu ergänzen bzw. zu ersetzen, u.a. durch moderne Colour Management Systeme.

Die Abstimmbögen eines Druckauftrags werden von den Druckereien in der Regel bis zum Abschluss der Fakturierung archiviert, um mögliche Unstimmigkeiten im Nachhinein, z.B. mit einem Auftraggeber, nachvollziehen und regeln zu können.

© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de

 

Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:
Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:
1 Anmerkung: Aufgrund unterschiedlicher Definitionen, Interpretationen, Sehgewohnheiten und Erwartungshaltungen kann es bei der Druckabnahme resp. Druckfreigabe durch den Auftraggeber, insbesondere wenn es sich um Grafikdesigner:innen, Hersteller:innen oder Produktionen:innen von Verlagen und Werbeagenturen handelt, zu sehr unterschiedlichen Bewertungen des Abstimmungsbogen bzw. eines Gutbogens kommen. Insbesondere bei der Farbabstimmung kommt es häufig zu Irritationen, da jeder Mensch Farbe anders sieht bzw. im Gehirn unterschiedlich verarbeitet.
2 Anmerkung: Zu den Hauptdruckverfahren nach DIN 16500 gehören Flachdruck, Hochdruck, Tiefdruck und Durchdruck.
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