»Druckvorstufe« ist eine Bezeichnung aus dem Sprachschatz des polygrafischen Gewerbes (Druckwesen) für Teilprozesse und Arbeitsschritte vor einem Auflagendruck in gewerblichen Hauptdruckverfahren; Druckvorstufe weiterlesen
Eierkuchen
»Eierkuchen« ist eine Bezeichnung aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für ein auseinandergefallenes Satzgebinde; auseinandergefallener Stehsatz. Eierkuchen weiterlesen
Abrakeln
»Abrakeln« ist ein Fachbegriff aus dem Sprachschatz des dspr. polygrafischen Gewerbes (Druckwesen) für das Reinigen eines Farbwerkes einer Druckmaschine; entfernen einer Druckfarbe von der Oberfläche einer Druckform; abstreifen überschüssiger Druckfarbe von den Stegen eines Druckzylinders. Abrakeln weiterlesen
Abliegen
»Abliegen« ist ein Fachbegriff aus dem Sprachschatz des dspr. polygrafischen Gewerbes (Druckwesen) für das Abfärben einer frischen Drucksache auf dem darüber liegenden Druckbogen; Übertragung von Druckfarbe auf die Rückseite des nachfolgenden Bogens im Auslagestapel einer Druckmaschine; Alt. Bez. »Abschmieren«. Abliegen weiterlesen
Kolumnenschnur
»Kolumnenschnur« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für eine weiche, elastische und reißfeste Schnur, z.B. aus Hanf oder Perlon, die im Bleisatz von Handschriftsetzern dazu verwendet wird, den fertig gesetzten Text gegen Auseinanderfallen zu sichern. Kolumnenschnur weiterlesen
Schriftsatz
»Schriftsatz« ist eine Bezeichnung aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der dspr. Typografie für unterschiedliche satztechnische Verfahren (Satzsysteme) und Arbeitsschritte, um aus einer zur Publikation vorgesehenen Textvorlage, z.B. einem Manuskript (Handschrift), einem Typoskript (Maschinenmanuskript) oder einer Textdatei (Text File), eine materielle oder digitale Druckvorlage zu erstellen, bspw. für den Druck eines Buches, einer Zeitung oder eines Prospekts; typografischer Schriftsatz; Satzherstellung; Abk. »Satz«; Verb »setzen«. Schriftsatz weiterlesen
Ablegen
Typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz) für das Ablegen der Drucktypen (Lettern) eines Handsatzes nach dem Druck in den dafür vorgesehenen Setzkasten. Ablegen weiterlesen
Aicher, Otl
Deutscher Kommunikationsdesigner, Typograf, Lehrer und Publizist. Geboren am 13. Mai 1922 in Ulm (Baden-Württemberg). Gestorben am 1. September 1991 in Günzburg (Bayern). Geburtsname »Otto Aicher«. Aicher, Otl weiterlesen
Sonderzeichen
Sonderzeichen sind grafische Zeichen bzw. Satzzeichen und Symbole, die weder zu den Buchstaben eines Alphabets noch zu den Indo-Arabischen Ziffern gezählt werden. Aus der Sicht der Typografie und der digitalen Informations- und Datenverarbeitung (IT) gehören sowohl die orthographische Satzzeichen (Interpunktionszeichen), die diakritische Zeichen (Diakritika) als auch die typografischen Satzzeichen (Zeichen und Symbole) zu den Sonderzeichen. Sonderzeichen weiterlesen
Fleisch
»Fleisch« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz) für den nichtdruckenden Außenraum eines Schriftzeichens, beispielsweise eines Buchstabens, einer Arabischen Ziffer oder eines Sonderzeichens, inklusive seiner Formmerkmale, z.B. Striche, Bögen, Tropfen oder Serifen; Buchstabenaußenraum.
Der Terminus wird auch heute noch in der digitalen Typografie bzw. Schriftgestaltung bei digitalen Fonts verwendet, allerdings in seiner Beschreibung etwas leicht verändert. Das Pendant zum Fleisch eines Schriftbildes ist die Punze, der Binnenraum eines Schriftzeichens. Fleisch weiterlesen
Zahlengliederung
In der Typografie werden traditionell alphabetische, numerische und alphanumerische Angaben von Werten, Gewichten, Maßen, Formeln und Kommunikationsadressen, welche in der Regel aus einer Antiqua-Schrift und/oder Arabischen Ziffern bestehen, zur besseren Lesbarkeit gegliedert. Zahlengliederung weiterlesen
Französische Anführungszeichen
Interpunktionszeichen; Satzausdruckzeichen. Französisch « Guillemets français »; Kurzform Guillemet oder Guillemets, phonetisch im Plural auch als »-gij’mee« ausgesprochen. Französische Anführungszeichen in Form zweier spitzer Klammern oder zweier Halbkreise, bzw. bei »Halben Anführungszeichen« einer spitzen Klammer oder eines Halbkreises. Französische Anführungszeichen weiterlesen
z. B. | zum Beispiel
»z. B.« ist die Abkürzung für »zum Beispiel«, was »etwa« oder »beispielsweise« bedeutet. Steht die Abkürzung am Satzanfang, wird das »z« großgeschrieben (»Z. B.«); alternative Schreibweise »z.B.«; in Österreich auch »zB«. Idealerweise wird »z. B.« als »zum Beispiel« ausgeschrieben. Die Abkürzung »z. B.« wird nur geschrieben, nicht gesprochen. z. B. | zum Beispiel weiterlesen
Gedankenstrich
Ein Gedankenstrich ist ein Interpunktionszeichen, das je nach Anwendung auch als Parenthesestrich, Gegenstrich, Auslassungsstrich, Bis-Strich, Spiegelstrich oder Währungsstrich bezeichnet wird und auch als Minuszeichen verwendet werden kann.
Adressierung von Briefsendungen
Die Adressen von Briefsendungen werden heute vollautomatisch in den Briefzentren gelesen und verarbeitet. Adressierung von Briefsendungen weiterlesen
Prozentzeichen (%)
Das Prozentzeichen (%) ist ein kaufmännisches bzw. mathematisches Sonderzeichen, das in der Typografie zu den Ligaturen, explizit zu den Kaufmannsligaturen (Ligatura mercatoris) zählt. Das Prozentzeichen steht für »per cento« bzw. für »von hundert«. Prozentzeichen (%) weiterlesen
Römische Zahlen
Römische Zahlen sind ein Additionssystem römischen Ursprungs. Die Bezeichnung »Römische Zahlen« ist eine dspr. Verkürzung für »Römische Zahlenzeichen«; auch als »Römische Zahlschrift«, »Römische Zählzeichen«, »Lateinische Zahlen« oder »Römische Ziffern« bezeichnet.
Beispielsweise wird die in Indo-Arabischen Ziffern geschriebene Jahreszahl »2022« in Form von Römischen Zahlen als »MMXXII« (M ≙ 1000 + M ≙ 1000 + X ≙10 + X ≙10 + I ≙1 + I ≙1 = MMXXII ≙ 2022) geschrieben. Römische Zahlen weiterlesen
Goldener Schnitt
Bezeichnung für ein mathematisches Teilungsverhältnis einer Strecke oder anderer Größen, dessen Verhältnis des Ganzen zu seinem größeren Teil (Major) dem Verhältnis des größeren zum kleineren Teil (Minor) entspricht; irrationale Proportion von Breite zu Höhe im Verhältnis 1:1,618 (gerundet). Etymologisch von lt. »sectio aurea« für »Goldener Schnitt«; Synonym »Goldenes Verhältnis«; bis zum Ende des 19. Jahrhundert auch als »Göttliche Proportion« (lt. proportio divina) bezeichnet. Goldener Schnitt weiterlesen
Register
In der Typografie ist der Begriff »Register« mehrdeutig. Er bezeichnet in der klassischen Buch- und Zeitungstypografie einen einheitlichen Zeilen- bzw. Kolumnenraster innerhalb eines Buchsatzspiegels, in der Drucklegung die Stellung der Zeilen auf dem Druckbogen, in der Buchgestaltung ein Namens- und/oder Sachwortverzeichnis sowie im Druckgewerbe des 19. Jahrhunderts drei Papierformate. Register weiterlesen
Korrekturzeichen
Typografische Korrekturzeichen werden zur handschriftlichen Textkorrektur sowie für Schriftsatzanweisungen bei Manuskripten, Typoskripten, Satzfahnen, Proofs (Prüfdrucke) und Druckfahnen verwendet. Sie dienen dazu, inhaltliche, formale, orthografische, grammatikalische, stilistische, satz- und drucktechnisch bedingte Fehler und Satzanweisungen in einem Schriftsatz zu kennzeichnen. Werden Korrekturzeichen für ein Typoskript verwendet, bezeichnet man diese Satzanweisungen auch als typografisches »Auszeichnen«. Korrekturzeichen weiterlesen
at-Zeichen (@)
Das @-Zeichen (at-Zeichen) ist eines von drei Elementen einer E-Mail-Adresse im Internet. Es trennt eine benutzer- bzw. verwenderspezifische Kennung von der Host-Angabe (Domain). Heute ausgesprochen eng. als »at« und deu. als »ät« bzw. »æt«, was soviel bedeutet wie »in«, »an«, »bei« oder »auf«; ugs. auch »Klammeraffe« genannt. Das »@« (at-Zeichen) sollte nicht mit der Wortligatur »&« (et-Zeichen) verwechselt werden. at-Zeichen (@) weiterlesen
Kapr, Albert
Deutscher Typograf, Buchgestalter, Schriftgestalter und Lehrer. Albert Kapr wurde am 20. Juli 1918 in Hedelfingen bei Stuttgart (Baden-Württemberg) als Sohn von Pauline Mathilde Kapr, geb. Bader (1880-1929), und des Maschinenschlossers Johann Kapr (1884-1922) geboren. Kapr wuchs nach dem frühzeitigen Tod seiner Eltern als elfjähriger Vollwaise bei seinen Großeltern auf. Er starb am 31. Mai 1995 im Alter von 76 Jahren in Leipzig (Sachsen). Kapr, Albert weiterlesen
Schriftgeschichte
Schrift ist eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Sie wird heute als Medium zur Kommunikation und als eine Technologie zur Weitergabe und Archivierung von Wissen verstanden. Schriftsysteme sind autonom an vielen Orten der Welt entstanden. Schriftgeschichte weiterlesen
Dimensionsstabilität
»Dimensionsstabilität« ist ein Fachbegriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Papierhersteller, dem polygrafischen Gewerbe (Druckwesen) und der Druckweiterverarbeitung (z.B. Buchbinderische Verarbeitung) für die Qualitätseigenschaft eines grafischen Papiers (z.B. Bogenoffsetpapier) bzgl. der Feuchtigkeitseinwirkung beim Auflagendruck. Dimensionsstabilität weiterlesen
Bruchwiderstand
»Bruchwiderstand« ist ein Fachbegriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Papierhersteller, dem polygrafischen Gewerbe (Druckwesen) und der Druckweiterverarbeitung (z.B. Buchbinderische Verarbeitung) für die Festigkeitseigenschaft von Papier, Karton und Pappe bei Zugbeanspruchung; Bruchlast. Bruchwiderstand weiterlesen
Passermarke
Im polygrafischen Gewerbe (Druckwesen) und in der Typografie versteht man unter Passermarke eine Markierungen in digitalen Druckdaten (z.B. PDF-Files), auf Druckvorlagen (z.B. Lithofilme), auf Druckformen (z.B. Offsetdruckplatten), Proofs (z.B. Digitalproofs) oder Druckbögen (z.B. Druckpapierbögen) in Form eines feinen Fadenkreuzes. Auch als »Passkreuz« bezeichnet; Abk. »Passer«. Passermarke weiterlesen
Schmalbahn
»Schmalbahn« (SB) ist ein Fachbegriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Papierhersteller, dem polygrafischen Gewerbe (Druckwesen) und der Druckweiterverarbeitung (z.B. Buchbinderische Verarbeitung) für einen Papierbogen (Druckbogen), dessen breite Seite aus der Länge einer industriell hergestellten Papierrolle geschnitten wurde; Schmalbahnpapier; Schmalbahnbogen. Schmalbahn weiterlesen
Breitbahn
»Breitbahn« (BB) ist ein Fachbegriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Papierhersteller, dem polygrafischen Gewerbe (Druckwesen) und der Druckweiterverarbeitung (z.B. Buchbinderische Verarbeitung) für einen Papierbogen (Druckbogen), dessen lange Seite aus der Breite einer industriell hergestellten Papierrolle geschnitten wurde; Breitbahnpapier; Breitbahnbogen. Breitbahn weiterlesen
Alterungsbeständiges Papier
»Alterungsbeständiges Papier« ist ein Fachbegriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Papierhersteller, dem polygrafischen Gewerbe (Druckwesen) und der Druckweiterverarbeitung (z.B. Buchbinderische Verarbeitung) für die Eigenschaften bzw. Qualitäten von grafischen Papieren in Bezug auf die Alterung bzw. Erhaltungsdauer eines Papiers; höchste Lebensdauer-Klasse von grafischen Papieren. Alterungsbeständiges Papier weiterlesen
Auslassungspunkte
Auslassungspunkte sind orthographische Satzzeichen bzw. Interpunktionszeichen. Sie werden als Auslassungszeichen, Fortsetzungspunkte, mathematischen Operatoren und als wertersetzende Zeichen verwendet. In der Typografie zählen Auslassungspunkte zu den Ellipsenzeichen, die zu den Sonderzeichen gehören. Auch als »Dreipunkt« bezeichnet. Auslassungspunkte weiterlesen
Andruck
Unter »Andruck« wird in der Typografie und im Druckwesen bzw. im Polygrafischen Gewerbe ein Probedruck für gewerblichen Druckverfahren, z.B. für Hauptdruckverfahren nach DIN 16500, Andruck weiterlesen
Inch
Angloamerikanische Maßeinheit für physikalische Medien; eng. und US-am. Längeneinheit. Abk. »in«. Das »Inch« entspricht dem eng. Längenmaß »Zoll«. In Deutschland auch als »Englischer Zoll« bezeichnet. 1 Inch (1 eng. Zoll) entspricht 2,54 Zentimeter bzw. 25,4 Millimeter. Inch weiterlesen
Halbgeviertstrich
»Halbgeviertstrich« ist ein typografischer Terminus für einen Gedankenstrich (Interpunktionszeichen), der je nach Anwendung auch als Parenthesestrich, Gegenstrich, Auslassungsstrich, Bis-Strich, Spiegelstrich oder Währungsstrich bezeichnet wird und auch als Minuszeichen verwendet werden kann.
Systemschriften
Bezeichnung für Screen Fonts (Bildschirmschriften), die ein Betriebssystem (OS Operating Systems, z.B. Microsoft Windows® oder Apple macOS®) eines Mikrocomputers (PC, Smartphone, Tablet, Watch etc.) sowie dessen Anwendersoftware (z.B. Textverarbeitungsprogramme, Web Browser oder E-Mail Clients) im Rahmen der visuell basierenden Benutzerkommunikation (z.B. über LCD-Monitore, Multi-Touch Displays oder sonstige optische Interfaces) benötigt. Auch als Systemschriftarten, System Fonts oder Interface Fonts bezeichnet. Systemschriften weiterlesen
Anführungszeichen
Anführungszeichen sind Interpunktionszeichen; Satzausdruckzeichen. Im Volksmund auch »Gänsefüße« oder »Gänsefüßchen« genannt. Anführungszeichen weiterlesen
Marginalie
Typografischer Terminus für eine Randbemerkung außerhalb des Registers eines Satzspiegels bzw. außerhalb der Kolumnen eines Gestaltungsrasters. Etymologisch von »marginal« für »am Rand liegend« aus »marginalis« zu lt. »margo« für »Rand«. Marginalien zählen in der Buchgestaltung zu den Konsultationen. Marginalie weiterlesen
Registerhaltigkeit
Unter »Registerhaltigkeit« versteht man in der Typografie und im Druckwesen (Polygrafisches Gewerbe), wenn ein in einem gewerblichen Druckverfahren, beispielsweise einem Hauptdruckverfahren nach DIN 16500, gedrucktes Register der Verso-Seite exakt mit dem Stand des gedruckten Registers der Recto-Seite eines Buches, einer buchähnlichen Publikation, einer Zeitung oder einer Broschur etc. übereinstimmt; Registerhaltigkeit weiterlesen
Buchformate
Der Begriff »Buchformat« stammt aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der dspr. Typografie, Buchherstellung und des Buchhandels. Der Terminus ist mehrdeutig. Er beschreibt Buchformate weiterlesen
Kalliope
Kalliope ist die Muse der »Schreibenden Künste«. Die »Schönstimmige« ist in der antiken Mythologie eine der neun Töchter des Göttervaters Zeus und der Göttin der Erinnerung Mnemosyne. Sie wird erstmals im 8. Jahrhundert v.Chr. vom griechischen Dichter Hesiod (vor 700 v.Chr.) in »Theogonie«, einem Epos über die Entstehung der Welt und der Götter, als Muse der epischen Dichtung, der Rhetorik und der Schriftkunst genannt. Kalliope weiterlesen
Plakatformate DIN 683
Plakatformate nach der deutschen Industrienorm DIN 683 sind Standardformate (Flächenformate) für Plakate, z.B. Säulenplakate, Großflächenplakate, Panoramaflächen, Superposter oder City-Light-Poster, die auf Druckpapieren (z.B. Outdoor-Papieren oder Affichenpapieren) und sonstigen Bedruckstoffen (z.B. Druckträger aus Kunststoffen), in der Regel in gewerblichen Druckverfahren, meist in den Hauptdruckverfahren nach DIN 16500, hergestellt werden; Plakatformate DIN 683 weiterlesen
Vorbreite und Nachbreite
»Vorbreite« und »Nachbreite« sind typografische Fachbegriffe aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz) für den Raum zwischen den Seitenflächenkanten eines Schriftkegelkopfes und den jeweils äußersten linken und rechten Rändern eines Schriftbildes einer Drucktype.
Der Terminus wird auch heute noch in der digitalen Typografie bzw. Schriftgestaltung (Type Design) bei digitalen Fonts verwendet, allerdings in seiner Beschreibung etwas leicht verändert.
Dickte
»Dickte« ist ein typografischer Terminus aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz) für die Breite eines Schriftkegels einer Drucktype, beispielsweise einer Druckletter, die in einer Tiegeldruckpresse verwendet wird; Schriftkegelbreite. Dickte weiterlesen
Breitenlauf
»Breitenlauf« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen für die Laufweitenangabe einer Druckschrift, beispielsweise aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz). Breitenlauf weiterlesen
Kegelgröße
»Kegelgröße« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz) für den Schriftgrad einer Drucktype bzw. eines Druckbuchstabens, ausgehend von der Kegelhöhe (Kegelstärke) eines Schriftkegels. Kegelgröße weiterlesen
Corporate Design
Englischsprachiger Terminus für die einheitliche visuelle Darstellung einer Unternehmung in den Segmenten Kommunikation- und Grafikdesign, Industriedesign, Architektur und Werbung; visuelles Erscheinungsbild eines Unternehmens. Corporate Design weiterlesen
Abstrich
»Abstrich« ist ein typografischer bzw. typometrischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der dspr. Schriftgestaltung (Type Design), um einen Teilbereich der Letternarchitektur (Typometrie) einer lateinischen Minuskel, Majuskel, Arabischen Ziffer oder eines Sonderzeichens (z.B. Interpunktionszeichen) zu beschreiben.
Abstrich weiterlesen
Buchstabe
Ein lateinischer Buchstabe ist ein Schriftzeichen römischen Ursprungs für einen Sprachlaut; Zeichen zur visuellen Sprachfixierung von Vokalen und Konsonanten. Ein Buchstabe kodifiziert die auditive Wahrnehmung und wird demgemäß in der Linguistik als ein Graphem definiert, das einem Phonem entspricht.
Das Zeichen »charakterisiert« den Laut – und umgekehrt – als Einheit, als eine untrennbare semantische Verknüpfung, die besonders in den romanischen Sprachen deutlich wird, beispielsweise im Französischen, wo das Wort »caractère« noch immer die Grundbedeutung von Buchstabe, Schriftzeichen, Letter und Type hat. Buchstabe weiterlesen
Schriftklassifikation
Schriftklassifikation dient dem Ordnen, Katalogisieren und der Pflege von Schriften in Schriftenbibliotheken sowie dem Studium von Schriften. Klassifikations- und Ordnungsmodelle optimieren spürbar typografische Gestaltungs- und Arbeitsprozesse, also den typografischen Workflow vom Entwurf bis zur Produktion. Schriftklassifikation weiterlesen
Schöffer, Peter
Deutscher Prototypograf, Kalligraf, Verleger und Buchhändler. Meisterschüler von Johannes Gutenberg (um 1400–1468) und Lehrer von Arnold Pannartz (o.A.–1476), Conrad Sweynheym (o.A.–um 1474/1477) und Nicolas Jenson (um 1420–1480). Peter Schöffer ist der zweite Typograf nach Gutenberg. Er gilt als der Wegbereiter des verfeinerten Schriftgusses für Buchschriften in Lesesgrößen. Alternative Schreibweisen seines Namens: Peter und Petrus bzw. Scheffer, Schoeffer, Schoffer, Schoiffer, Schoiffer, Schoifher, Schoyfer oder Petrus Schoeffer de Gernsheim und Petrus Gernsheimensis. Schöffer, Peter weiterlesen
Mittelnamen für Kegelgrößen
»Mittelnamen« sind typografische Eigennamen aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz) für die Kegelgröße einer physischen Drucktype bzw. eines Schriftkegels sowie für die Strichstärken (Liniendicken) von physischen Stück- und Setzlinien, beispielsweise Englische Linien; Abk. »Mittel«. Mittelnamen für Kegelgrößen weiterlesen
Schriftkegel
»Schriftkegel« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für den physischen Körper einer Drucktype (Druckbuchstabe für den Hochdruck) aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz). Auch als Drucktype oder als Druckletter bezeichnet. Frz. »le corps de lettre«; eng. »the body of the letters«; Kurzform »Kegel«. Schriftkegel weiterlesen
Ries
»Ries« ist ein Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Papierhersteller und Drucker für eine Mengeneinheit bzw. Messgröße sortengleicher Formatpapiere (Papierbögen, Druckbögen), die in der Regel mit einem »Ries-Einschlagpapier« umwickelt werden, bspw. 500 Blätter weißes Kopierpapier im DIN A4-Format (210 x 297 mm) zu 80 g/m² (DIN 6730) in einer bedruckten oder beschriebenen Primärverpackung aus Packpapier. Ähnliche Bezeichnungen sind Papierbündel, Papierballen oder Papierpaket. Alternative Schreibweise »Rieß«; Pl. »Riese«; Ableitungen »Riesung«, »eingeriest«, »geriest« und »ungeriest«. Ries weiterlesen
Linksbündig
In der Typografie versteht man unter »linksbündig«:
1. Die linksbündige Ausrichtung von Satzzeichen, Ziffern, Zahlen (z.B. Paginas), Wörtern, Sätzen, Zeilen, Flächen, Bildern oder grafischen Elementen in einem Layout, einem Gestaltungsraster, einem Satzspiegel oder einer Satzspalte bzw. Kolumne. Linksbündig weiterlesen
Rechtsbündig
In der Typografie versteht man unter »rechtsbündig«:
1. Die rechtsbündige Ausrichtung von Satzzeichen, Ziffern, Zahlen (z.B. Paginas), Wörtern, Sätzen, Zeilen, Flächen, Bildern und grafischen Elementen in einem Layout, einem Gestaltungsraster, einem Satzspiegel oder einer Satzspalte bzw. Kolumne. Rechtsbündig weiterlesen
Minuskelziffern
Typografischer und paläografischer Terminus für die Indo-Arabische Ziffern 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 0 mit variierenden Oberlängen und Unterlängen im Vierliniensystem (Schriftlinien). Primär als Mediävalziffern, auch als Gemeine Ziffern, Charakterziffern oder in seltenen Fällen auch als Nautische Ziffern bezeichnet. Minuskelziffern weiterlesen
Dicktengleich
»Dicktengleich« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für Alphabete, Indo-Arabische Ziffern, Satzzeichen, Sonderzeichen und Leerraumzeichen, die durchgängig die gleiche Dickte bzw. Schriftkegelbreite besitzen. Dicktengleich weiterlesen
Bastardschriften
Terminus aus der Paläografie, der Paläotypie und der Typografie für Mischschriften; auch als »Bastarda« oder »Hybride« bzw. »Hybridschriften« bezeichnet. Schriften, die nicht eindeutig klassifizierbar sind bzw. die hybride Stilmerkmale im Sinne einer philologischen oder typografischen Schriftklassifikation aufweisen. Bastardschriften weiterlesen
Rubrikator
»Rubrikator« ist eine Berufsbezeichnung für einen Gehilfen eines Schreibers (siehe Kalligrafie) oder Kopisten eines mittelalterlichen Skriptoriums (lat. scriptorium für Schreibstube), der nach dem Schreiben eines Textes – ab Mitte des 15. Jahrhunderts nach dem Druck einer Inkunabeln – die Überschriften (Headlines), Initialen, Lombarden, Buchstabenverzierungen oder Zeilenfüller in Büchern (z.B. Kodizes) oder Manuskripten (z.B. Urkunden) in einer Farbauszeichnung, in der Regel mit rötlicher Tinte, händisch auszeichnete. Substantiv »Rubrizierung«; Verb »rubrizieren«. Rubrikator weiterlesen
Nichtrömische Schriften
»Nichtrömische Schriften« ist eine Schriftgattung im Sinne der typografischen Schriftklassifikation; oberste taxonomische Sammelklasse für maschinell bzw. digital reproduzierbare Schriften, beispielsweise Druckschriften oder Screen Fonts, die nicht zur Schriftgattung der Antiqua oder der Gebrochenen Schriften gehören. Auch als »Fremdländische Schriften« bzw. »Fremde Schriften« nichtrömischen Ursprungs oder als »Nichtlateinische Schriften« bezeichnet. Englisch »Non latin characters« bzw. »Non latin alphabets«; Abk. »Non-latin«. Nichtrömische Schriften weiterlesen
Optischer Randausgleich
»Optischer Randausgleich« ist ein typografischer Terminus für den ästhetischen Ausgleich der rechten und linken Satzkante einer Kolumne; optische Korrektur von Zeilenanfängen und Zeilenenden eines Blocksatzes oder eines linksbündigen bzw. rechtsbündigen asymmetrischen Flattersatzes, die in senkrechter Ausrichtung untereinander stehen. Auch als »Ästhetischer Randausgleich« oder »Ästhetischer Satzkantenausgleich« bezeichnet. Abk. Randausgleich. Optischer Randausgleich weiterlesen
Schriftgattung
Terminus aus der typografischen Schriftklassifikation für die oberste taxonomische Ebene einer maschinell bzw. digital reproduzierbaren Schrift, beispielsweise einer Druckschrift oder eines Screen Fonts. Schriftgattung weiterlesen
Leseabstand
Als »Leseabstand« wird in der Typografie der Abstand zwischen einem Schriftträger (z.B. Buch) bzw. Schriftmedium und den Augen eines Rezipienten beim Lesen einer (Wort)Sprache verstanden; Leseentfernung.
Im Nahbereich (Nahabstand) wird der Leseabstand durch Körpergröße (z.B. Armlänge), Schriftmedium (z.B. computerbasierte Lesesysteme), Lebensgewohnheiten (z.B. Lesen im Liegen), abiotische Umweltfaktoren (z.B. Licht) und der Leistungsfähigkeit der Augen (z.B. Akkommodationsfähigkeit) bestimmt. Leseabstand weiterlesen
Handbuch und Tischbuch
Bei Büchern wird in der Typografie und Buchgestaltung zwischen »Handbuch« und »Tischbuch« unterschieden. Wie die Namen bereits suggerieren, ist ein Handbuch ein Buchformat, das durch sein handliches Kleinformat und sein geringes Gewicht, z.B. ein Taschenbuch oder ein gebundenes Buch im Belletristikformat (z.B. Roman), beim Lesen in den Händen gehalten werden kann. Wohingegen ein Tischbuch, beispielsweise ein Bildband, in der Regel großformatig und schwer ist und deshalb zum Lesen auf den Tisch gelegt wird. Handbuch und Tischbuch weiterlesen
Ausschießen
Unter »Ausschießen« wird im industriellen Druckwesen bzw. in der Druckvorstufe (Prepress) das gezielte Anordnen von Druckmotiven bzw. Seiten (z.B. Buchinnenseiten) auf einer Druckform (z.B. einer Offsetdruckplatte) verstanden. Ausschießen weiterlesen
Genderzeichen
Unter »Genderzeichen« werden in der Typografie typografische Satzzeichen (Sonderzeichen) bzw. orthografische Satzzeichen (Interpunktionszeichen) verstanden, die im Sinne einer geschlechtergerechten Sprache zwischen männlichen, weiblichen und auch nichtbinären Genderzeichen weiterlesen
Abbreviatur
Eine »Abbreviatur« ist in der Paläografie, Diplomatik und Typografie ein Terminus für eine grafische Abkürzung von Silben oder ganzen Wörtern in Handschriften und in Druckwerken, beispielsweise in Büchern; verkürzte schriftliche Form eines Wortes; Abkürzungszeichen für ein Wort oder eine Buchstabenreihe; Pl. »Abbreviaturen«; Verb »abbreviieren« für »in Schrift und Druck abkürzen oder durch ein Zeichen ersetzen«. Etymologisch aus dem lat. »abbreviare« für »abkürzen« zu mlat. »abbreviatura« für »Abkürzung«. Abbreviatur weiterlesen
Anführung
In der Typografie wird ein eröffnendes Anführungszeichen als »Anführung« bezeichnet. Eine Anführung ist in der Typometrie ein Sonderzeichen und zählt zu den Interpunktionszeichen. Wird in eine Anführung eine andere Anführung eingeschoben, so bezeichnet man diese als halbe Anführung. Das Pendant ist die »Abführung«. Anführung weiterlesen
Abführung
In der Typografie wird ein schließendes Anführungszeichen als »Abführung« bezeichnet. Eine Abführung ist in der Typometrie ein Sonderzeichen und zählt zu den Interpunktionszeichen. Wird in eine Abführung eine andere Abführung eingeschoben, so bezeichnet man diese als halbe Abführung. Das Pendant ist die »Anführung«. Abführung weiterlesen
Webfonts
Bezeichnung für einen auf Hyper Text Markup Language (HTML/XHTML) basierenden Font, dessen typometrische Klassifikationsmerkmale von Webbrowsern (Softwareprogramme zur Darstellung von Webseiten, z.B. Internet Explorer®, Safari®, Google Chrome® oder Firefox®) – unabhängig vom verwendeten Betriebssystem – mehr oder weniger schriftstilnah interpretiert werden kann. Webfonts weiterlesen
Deleatur
Das »Deleatur« ist eine suspensive Abbreviatur bzw. ein Abkürzungszeichen für »Soll gestrichen werden«; Deleaturzeichen; Tilgungszeichen. Das Deleatur ist ein Korrekturzeichen. Deleatur weiterlesen
Apostroph
Ein »Apostroph« ist ein Interpunktionszeichen; orthografisches Satzzeichen, das eine Auslassung kennzeichnet. Terminus für ein auf Höhe der Oberlänge stehendes, kommaförmiges Zeichen, das zu den Ellipsenzeichen (Auslassungszeichen) zählt. Umgangssprachlich auch als »Hochkomma« oder »Oberstrich« bezeichnet. Etymologisch aus dem Altgriechischen »apóstrophos«‚ für »der Abgewandte« zu lateinisch »apostrophus«. Apostroph weiterlesen
Jenson, Nicolas
Französischer Kupferstecher, Graveur und Typograf. Nicolas Jenson wurde um 1420 im französischen Dorf Sommevoire im Departement Aube in der Champagne (heute Grand Est) geboren. Er starb 1480 in Venedig. Jenson gilt als der wesentliche Schöpfer der »Litterae Venetae« (Venezianische Lettern), die als die erste vollkommen ausgebildete Reinform einer gedruckten Antiqua gelten. Diese Venezianische Renaissance-Antiqua hat die (Antiqua)Schriftkultur Europas bis heute nachhaltig geprägt. Alternative Schreibweisen seines Namens: Nicolaus Jenson und Nikolas Jenson. Jenson, Nicolas weiterlesen
Sweynheym, Conrad
Deutscher Prototypograf und Kupferstecher aus Mainz. Geboren Anfang des 15. Jahrhunderts. Gestorben um 1477 in Rom. Conrad Sweynheym und Arnold Pannartz (o.A.–um 1476) gelten als die »Erfinder« der Antiqua-Drucktype (Serif) und des Cicero-Schriftschnitts. Alternative Schreibweisen seines Namens: Konrad bzw. Schwanheim, Schweinheim, Suueynhem und Sweynheim.
Adobe Type Manager
»Adobe Type Manager« (ATM) ist eine Software von Adobe® Systems Incorporated zur Darstellung von PostScript-Type-1-Schriften auf Bildschirmen (Sreens) von Personal Computern (ATM Light), zur korrekten Ausgabe dieser Fonts auf nicht PostScript-fähigen Peripheriegeräten (z.B. Laserdruckern) und zur Verwaltung von Schriften auf dem Computer (ATM Deluxe). Adobe Type Manager weiterlesen
Pannartz, Arnold
Deutscher Prototypograf aus Mainz. Geboren Anfang des 15. Jahrhunderts, gestorben um 1476 in Rom. Arnold Pannartz und Conrad Sweynheym (o.A.–um 1474/1477) gelten als die »Erfinder« der Antiqua-Drucktype (Serif) und des Cicero-Schrifschnitts. Alternative Schreibweisen seines Namens: Arnold Pannarz, Arnold Pomnartz, Arnoldus Pannartz(s) und Arnoldus Pannarz.
Pannartz, Arnold weiterlesen
Klassizistische Antiqua
Schriftart; Schriftuntergruppe, die im Sinne der typografischen Schriftklassifikation zur Hauptschriftgruppe der Antiqua gehört; rundbogige Druckschrift römischen Ursprungs mit Serifen. Im englischsprachigen Raum als »Didone« bezeichnet. Klassizistische Antiqua weiterlesen
Grotesk
Hauptschriftgruppe, die im Sinne der typografischen Schriftklassifikation zur Schriftgattung der Antiqua-Schriften zählt; rundbogige Druckschrift bzw. Screen Font römischen Ursprungs ohne Serifen. Auch als »Serifenlose (Linear-)Antiqua« oder als »Endstrichlose«, im englischsprachigen Raum als »Sans Serif« bezeichnet. Grotesk weiterlesen
Et-Zeichen
Im dspr. Raum ist das &-Zeichen (et-Zeichen) eine Ligatur bzw. Buchstabenverbindung, welche primär als Ersatzzeichen für das »Kaufmanns-Und« verwendet wird, bspw. »Hinz & Kunz AG« anstelle von »Hinz und Kunz AG«.
In der deutschen Sprache wird »&« als »und« gesprochen, die Ligatur selbst als »&-Zeichen« bezeichnet, was als »et-Zeichen« gesprochen wird; ugs. auch als »Und-Zeichen« tituliert. In der Typografie zählt das &-Zeichen zu den Wortligaturen; eng. »Ampersand«. Et-Zeichen weiterlesen
Layouter:in
Gewerbespezifische Berufsbezeichnung für einen Schriftsetzer*in, Mediengestalter*in, Grafik- oder Kommunikationsdesigner*in, der sich auf das Erstellen und/oder das Implementieren von Layouts spezialisiert hat; Berufsbild in der Druck-, Medien- oder Werbebranche. Layouter:in weiterlesen
Schriftsippe
Typografischer Terminus für eine Gruppe zusammengehöriger Schriftfamilien aus unterschiedlichen Schriftarten (Schriftuntergruppen), die typometrisch aus einer Grundschrift entwickelt wurden und deren Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen in der Regel die gleichen Grundformen und Proportionen besitzen, jedoch unterschiedliche Klassifikationsmerkmale aufweisen; auch als »Schriftgroßfamilie« bezeichnet. Schriftsippe weiterlesen
Schriftstil
1. Typografischer Terminus aus dem Electronic Publishing für eine Schriftstilvariante einer Druckschrift bzw. eines Fonts innerhalb einer Schriftfamilie oder ggf. Schriftsippe; Schriftstilvariante eines Fonts; dspr. »Schriftschnitt«; eng. »Font Style«. Schriftstil weiterlesen
Unterlänge
Typografischer Terminus für den unteren Teil einer Minuskel (Kleinbuchstabe) oder einer Mediävalziffer einer Druckschrift bzw. eines Screen Fonts, welcher sich von Schriftlinie (Grundlinie) zur p-Linie erstreckt; Minuskelunterlänge. Unterlänge weiterlesen
Medienkeil CMYK
Ein »Medienkeil CMYK« ist in der dspr. Druckvorstufe (Prepress) und im polygrafischen Gewerbe (Druckwesen) eine Bezeichnung für ein Kontrollelement, um einen farbverbindlichen Proof (Prüfdruck) gemäß »MedienStandard Druck« Medienkeil CMYK weiterlesen
Grab
»Grab« ist ein typografischer Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für eine zu korrigierende Zeile, bei der der Schriftsetzer:in (oder ggf. der Autor/in) ein oder mehrere Schriftzeichen (z.B. Buchstaben) vergessen hat, welche nach dem Korrekturlesen, z.B. durch einen Korrektor/in, nachträglich in den bereits fertigen Schriftsatz eingefügt werden müssen. Grab weiterlesen
Schriftfamilie
Typografische Bezeichnung für eine Gruppe zusammengehörender Schriftstile bzw. Schriftschnitte einer Schriftart (Schriftuntergruppe) in unterschiedlichen Schriftbreiten, Schriftlagen und Schriftstärken, die in der Regel vom gleichen Schriftgestalter:in (Type Designer) stammen und gemeinsame Formmerkmale in ihrer Typometrie (Letternarchitektur) aufweisen. Schriftfamilie weiterlesen
Mittellänge
Typografischer Terminus für den mittleren Teil einer Minuskel (Kleinbuchstabe) oder einer Mediävalziffer einer Druckschrift bzw. eines Screen Fonts, welcher sich von der Schriftlinie (Grundlinie) zur x-Linie erstreckt; Minuskelmittellänge. Mittellänge weiterlesen
Schriftlage
»Schriftlage« ist ein typografischer Terminus für eine gerade oder schräge Ausrichtung einer Schrift römischen Ursprungs – bemessen am vertikalen Stamm (Hauptstrich, Grundstrich, Standstrich, eng. Stem) der Buchstaben und Schriftzeichen. Unterschieden werden geradestehende (stehende) und schrägstehende (schräge) Schriftlagen, beispielsweise die von Majuskeln, Minuskeln und Indo-Arabischen Ziffern. Schriftlage weiterlesen
Blitzer
Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Drucker:innen und Typografen:innen für eine fehlerhaft unbedruckte, bedruckte oder überdruckte Stelle innerhalb einer Drucksache. »Blitzer« zählen zu den Verarbeitungsfehlern. Blitzer weiterlesen
Schriftmischung
Terminus aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Typografen:innen für das »Mischen« von zwei oder mehreren Schriftgattungen, Schriftarten und/oder Schriftstilvarianten innerhalb eines geschlossenen Schriftsatzes. Schriftmischung weiterlesen
Interpunktionszeichen
Interpunktionszeichen sind orthographische Satzzeichen, um eine geschriebene Wortsprache verständlich zu formulieren, Worte in Bezug zueinander zu setzen, auseinanderzuhalten und deren Reihung zu Satzgebilden zu ermöglichen. Interpunktionszeichen dienen der Sprachfixierung (grammatische Funktion). Interpunktionszeichen weiterlesen
Grundschrift
1. Grundschrift bei Druckschriften und Screen Fonts
In der Typografie ist die »Grundschrift« der Schriftschnitt einer Schriftfamilie oder Schriftsippe, der innerhalb eines geschlossenen Schriftsatzes, beispielsweise einem Buch, einem Geschäftsbericht, einer Website, einer Anzeige oder eines Prospekts, als Primärschrift (Basisschrift) verwendet wird. Vereinzelt auch als »Fließtextschrift« oder »Lauftextschrift« und im gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer und Drucker von Offizinen aus der Periode des materiellen Handschriftsatzes (Bleisatz) als »Brotschrift« bezeichnet. Grundschrift weiterlesen
Oberlänge
Typografischer Terminus für den oberen Teil einer Minuskel (Kleinbuchstabe) oder einer Mediävalziffer einer Druckschrift bzw. eines Screen Fonts, welcher sich von der x-Linie zur H-Linie bzw. bei den Minuskeln der Schriftuntergruppe der Renaissance-Antiquas zur k-Linie erstreckt; Minuskeloberlänge. Oberlänge weiterlesen
Schriftlaufweite
»Schriftlaufweite« ist ein typografischer Terminus für die Laufweite einer maschinell oder digital reproduzierbaren Schrift, beispielsweise einer Druckschrift oder eines Webfonts; gws. Abk. »Laufweite«; eng. »Letter-Spacing«; CSS-Eigenschaft »letter-spacing«; im materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) als »Breitenlauf« bezeichnet. Schriftlaufweite weiterlesen
Haupttitel
Typografischer Terminus für die Seite drei (# 3 Recto) eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation (z.B. Geschäftsbericht) mit den bibliografischen Angaben; gelegentlich wird der Haupttitel auch als Innentitel bezeichnet. Der Haupttitel gehört zur Titelei, die dem eigentlichen (Buch)Inhalt vorangestellt wird.
Konsultationsgrößen
Typografische Typifikation für Schriftgrade von Textschriften mit oder ohne Serifen, die in gewerblichen Druckverfahren (z.B. Hauptdruckverfahren nach DIN 16500) beispielsweise für Fußnoten, Marginalien, Legenden, Allgemeine Geschäftsbedingungen oder im Allgemeinen für »Kleingedrucktes« verwendet werden; Schriftgradzuordnung von Druckschriften für Leseabstände im Nahbereich. Konsultationsgrößen weiterlesen
Wortzwischenraum
Typografischer Terminus für den nichtgedruckten Teil bzw. Leerraum zwischen zwei Wörtern; auch als Wortabstand, im materiellen Schriftsatz mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) als »Ausschluss« (Ausschluß), in der Informationstechnologie (IT) und im Webdesign als »word-spacing« bezeichnet; fspz. Abk. »WZ«. Wortzwischenraum weiterlesen
Optische Größen
Unter »Optische Größen« versteht man in der Typografie und in der Schriftgestaltung unterschiedliche Varianten von Schriftschnitten innerhalb einer Schriftfamilie oder einer Schriftsippe, deren Typometrien (Letternarchitektur) vom Schriftgestalter:in (Type Designer) im Rahmen eines Schriftgradabstufungsmodells speziell auf Konsultationsgrößen, Lesegrößen, Schaugrößen und Ferngrößen bzw. Plakatgrößen abgestimmt wurden. Im deutschsprachigen Raum auch als »Designgrößen« bezeichnet; eng. »Optical Sizes«. Optische Größen weiterlesen
Grafikdesign
Begriff für die grafische Gestaltung von materiellen oder virtuellen (computergenerierten) zweidimensionalen Flächen, visuellen Publikationsmedien und Informationsträgern mittels Typografie, Bild, Farbe und Material. Grafikdesign ist ein Medium, Sprache und Gedanken visuell darzustellen sowie theoretische Zusammenhänge sichtbar, lesbar und augenscheinlich vermittelbar zu machen. Allograph »Graphikdesign«. Nomen agentis »Grafikdesigner:in« bzw. »Grafiker:in«. Grafikdesign weiterlesen
Kerning
»Kerning« ist ein Anglizismus für den dspr. typografischen Terminus »Unterschneidung« bzw. »Unterschneiden«; systematische oder selektive Verringerung des Abstandes bzw. der Schriftlaufweite (-LW) bei kritischen Buchstaben-, Ziffern- bzw. Zeichenkombinationen (Zeichenabstand-Kerning) und Wortzwischenräumen (Wortabstand-Kerning) einer Proportionalschrift in der Normalschriftweite (NSW); eng. »Font Kerning«; CSS-Eigenschaft »font-kerning«.
Neben ästhetischen Motiven (z.B. individuelles Kerning einer Wortbildmarke, Headline oder eines Claims) ist der Zweck des Kernings die optische Korrektur von kritischen »Kerning-Paaren« bzw. »Unterschneidungspaaren« einer Proportionalschrift, um dadurch ein harmonisches Schriftbild zu erzielen und/oder die Lesbarkeit einer Druckschrift bzw. eines Screen Fonts zu optimieren.
Durch das manuelle Kerning mittels eines Desktop Publishing Computerprogramms (DTP), z.B. mit InDesign® von Adobe® oder QuarkXpress® von Quark®, kann das automatische Zeichenabstand-Kerning eines Fonts, welches in das Font File eingebetet ist, korrigiert bzw. verändert werden. In der Schriftgestaltung zählt das Kerning zur Zurichtung einer Schrift, in der Mikrotypografie ist es eine Form des Optischen Schriftweitenausgleichs (OSW).
Ligatur
Eine Ligatur ist in der Typografie eine typometrische Verbindung zwischen zwei oder drei Buchstaben zu einem eigenständigen Zeichen; Verbundbuchstabe; Buchstabenverbindung; Buchstabenverschmelzung; Haltebogen. Plural Ligaturen. Ligatur weiterlesen
Variable Fonts
Variable Fonts sind linear interpolierbare OpenType Fonts, die auf Initiative der US-amerikanischer IT-Unternehmen Apple® Inc., Adobe® Systems Inc., Google® LLC und Microsoft® Corp. für Betriebssysteme (OS Operating Systems) und Anwendungssoftware (Application Software) nutzbar gemacht werden sollen. Auch als »OpenType Variable Fonts«, »Variable Schriftarten« oder »Variable Schriften« bezeichnet. Variable Fonts weiterlesen
Punze
Typografischer Terminus für den nichtdruckenden Binnenraum eines Buchstabens, einer Arabischen Ziffer oder eines Sonderzeichens; Buchstabenbinnenraum. Das klassische Pendant zu einer Punze ist der nichtdruckende Außenraum eines Schriftbildes, das sogenannte »Fleisch«. Punze weiterlesen
Satzumfangsberechnung
Bei einer Satzumfangsberechnung wird die Anzahl der Buchstaben bzw. Zeichen eines Manuskripts (Handschrift), eines Typoskripts (Maschinenmanuskript) oder einer Textdatei (Text File) ermittelt, um den sich daraus ergebenden Satzumfang eines Druckerzeugnisses (z.B. Buch) oder eines digitalen Mediums (z.B. Website) basierend auf einem bestimmten Layout, Faksimile oder/und einer semantisch-typografischen Auszeichnungsmatrix zu extrapolieren; Berechnung des typografischen Satzumfangs aufgrund eines Manuskripts und Layouts. Ferner als »Manuskriptberechnung« oder »Manuskriptumfangsberechnung«, bei Belletristikformaten, bspw. einem Roman im Taschenbuchformat, auch als »Werkumfangsberechnung« bezeichnet. Satzumfangsberechnung weiterlesen
Satzbreite
Die Satzbreite beschreibt in der Typografie die Zeilenlänge einer, jedoch meist mehrerer untereinander gesetzter Textzeilen; Satzspaltenbreite (Spaltenbreite); Textspaltenbreite; maximale Zeilenlänge innerhalb einer Kolumne (Kolumnenbreite). Satzbreiten werden in unterschiedlichen Maßeinheiten (z.B. metrisches Maßsystem), in Wörtern oder in Anschlägen – also anhand der Anzahl der einzelnen Zeichen inklusive Leerraumzeichen einer Zeile – gemessen. Satzbreite weiterlesen
Impressum (Definition)
Herkunftsangabe bzw. Anbieterkennzeichnung einer Publikation; Erscheinungsvermerk. Bis in die 1990er Jahre wurde der Terminus »Impressum« ausschließlich für den »Druckvermerk« eines Buches, einer Zeitung oder einer Zeitschrift mit den Herkunftsangaben zu Autor, Herausgeber, Verlag und Offizin verwendet.
Heute wird der Begriff »Impressum« medienübergreifend genutzt, u.a. auch für die Anbieterkennzeichnung digitaler Publikationen und Dienste, z.B. für Websites. Ein Impressum gibt Auskunft darüber, wer der Anbieter einer materiellen (z.B. Tageszeitung) oder digitalen Publikation (z.B. E-Book) ist.
Impressum (Definition) weiterlesen
Anhang
»Anhang« ist eine Bezeichnung aus der Buchgestaltung für die Gesamtheit der Seiten eines Werkes (Druckwerk) nach dessen eigentlichen Inhalt; Seiten nach der letzten Seite bzw. letzten Kolumne eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation (z.B. Geschäftsbericht). Auch als »Seiten nach dem Inhalt« bezeichnet; Anhangseiten; Buchanhangseiten. Anhang weiterlesen
Lesegrößen
Typografische Typifikation für Schriftgrade von Textschriften mit oder ohne Serifen, die bei ausreichender Leseschärfe (Minimum legibile) beim Erfassen längerer Textpassagen im Nahbereich erfahrungsgemäß als sinnvoll erachtet werden, um damit die Lesbarkeit eines Schriftsatzes bestmöglich zu gestalten; Schriftgradzuordnung von Druckschriften für Leseabstände im Nahbereich. Lesegrößen weiterlesen
Schriftstärke
»Schriftstärke« ist ein Terminus aus der dspr. Typografie für eine variable oder konstante »Strichstärke« bzw. »Strichbreite« eines gedruckten oder virtuellen Buchstabens, Schriftzeichens oder einer Schrift bzw. eines Schriftschnitts (Schriftstils) innerhalb einer Schriftfamilie; im gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) auch als »Schriftgewicht« (Abk. »Gewicht«) bezeichnet; eng. »Font Weight« (Schriftgewicht); CSS-Eigenschaft »font-weight«; ugs. »Schriftdicke«. Schriftstärke weiterlesen
Schriftschnitt
Typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftschneider, Schriftgießer, Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für eine Schriftstilvariante einer physischen Druckschrift innerhalb einer Schriftfamilie oder ggf. Schriftsippe; Schriftstilvariante einer Druckschrift bzw. nzl. auch eines Fonts; nzl. »Schriftstil«; eng. »Font Style«. Schriftschnitt weiterlesen
Typografie
Kulturhistorisch betrachtet umfasst der Begriff »Typografie« im ursprünglichen Sinne der Renaissance sämtliche Bereiche der »Buchdruckerkunst«, vom konkreten Druckschriftentwurf (Typometrie) über den Letternguß und die verschiedenen Methoden zur drucktechnischen Schriftvervielfältigung bis hin zur formalen Gestaltung von Druckwerken. In der Frührenaissance auch »Deutsche Kunst« oder »Schwarze Kunst« genannt. Allograph »Typographie«; neusprachliche Abkürzung »Typo«. Typografie weiterlesen
Divis
Das Divis ist ein Interpunktionszeichen; orthographisches Satzzeichen; typografischer Terminus für einen kurzen waagerechten Viertelgeviertstrich. Auch als »Bindestrich«, »Trennstrich« oder »Viertelgeviertstrich« bezeichnet. Divis weiterlesen
Männchensatz
»Männchensatz« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für einen repetitiven Nachsatz einer Drucksache, in der Regel für einen Neusatz eines bereits publizierten Werkes. Männchensatz weiterlesen
Anschnittmarken
Im Grafikdesign, in der Druckvorstufe (Prepress), im Desktop Publishing (DTP) und der Druckweiterverarbeitung sind Anschnittmarken Markierungen in Form von feinen horizontalen und vertikalen Linien, die den Anschnitt bzw. die Beschnittzugabe einer Drucksache, z.B. einer Postkarte, eines Flyers oder die Seiten eines Geschäftsberichts, auf einem Druckbogen kennzeichnen. Anschnittmarken zählen zu den Druckmarken. Anschnittmarken weiterlesen
Ausschließen
»Ausschließen« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für das gleichmäßige Ausgleichen von Wortzwischenräumen innerhalb einer festgelegten Satzbreite; Arbeitsprozess im materiellen Schriftsatz, bei dem die Wörter einer Zeile mithilfe von unterschiedlich breitem »Ausschlussmaterial« (Blindmaterial) auf eine vordefinierte Zeilenbreite – mehr oder weniger gleichmäßig – verteilt wird; Bezeichnung für die Tätigkeit eines Handschriftsetzers, den »Ausschluß« (Ausschluss) eines Blocksatzes zu machen. Ausschließen weiterlesen
Blocksatz
Schriftsatzart; Ausrichtung der Zeilen eines Textes, bei dem Zeilenanfang und Zeilenende in senkrechter Ausrichtung übereinstimmen; traditionell auch als »Ausgeschloßener Satz« bezeichnet. Blocksatz weiterlesen
Ausschluß
»Ausschluß« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für die Wortzwischenräume innerhalb einer festgelegten Satzbreite eines Blocksatzes; nicht gedruckter Teil zwischen zwei Wörtern innerhalb einer festgelegten Zeilenbreite, der zum sogenannten »Blindmaterial« gehört. Ausschluß weiterlesen
Kolumne
Der Begriff Kolumne ist in der Typografie mehrdeutig belegt. Er wird sowohl für die Satzseite eines Buches, für die Satzspalte eines Buches, einer Zeitung oder einer Website, als auch für eine journalistische Darstellungsform verwendet.
Etymologisch leitet sich »Kolumne« aus dem mlat. »columna« für »Spalte«, eigentlich »Säule« ab. Im Kontext zu verstehen sind die Begrifflichkeiten Kolumnenbreite, Kolumnenabstand, Kolumnenhöhe, Kolumnensatz, Kolumnenschnur, Kolumnenraster, Kolumnentitel, Kolumnenziffer, Kolumnenzwischenräume und Hauptkolumne und Marginalkolumne (siehe Marginalie). Kolumne weiterlesen
Leiche
»Leiche« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für die irrtümliche Auslassung eines Satzzeichens, eines Wortes oder einer Wortfolge. Leiche weiterlesen
Gasse
»Gasse« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für einen Schriftsatzfehler; Schriftsatz, bei dem mehrere senkrecht untereinander stehende Wortzwischenräume eine Lücke im Textbild erzeugen, welche im übertragenen Sinn optisch an eine Gasse, also eine »schmale Straße zwischen zwei Reihen von Häusern« erinnert.
Gießbach
»Gießbach« ist ein typografischer Terminus für einen lückenhaften, schlecht »ausgeschlossenen« Blocksatz, bei dem mehrere untereinander stehende, meist zu große und zu ungleichmäßige Wortzwischenräume Lücken im Textbild erzeugen, welche im übertragenen Sinne optisch einen Gießbach in Form eines »Bergbachs mit Wasserfall« ergeben. Schriftsatzfehler; auch als »Bach« bezeichnet; schweizerdeutsche Schreibweise »Giessbach«. Gießbach weiterlesen
Lange, Günter Gerhard
Deutscher Typograf, Lehrer und künstlerischer Leiter der von Hermann Berthold (1831–1904) gegründeten ehem. H. Berthold AG. Geboren am 12. April 1921 in Frankfurt an der Oder (Brandenburg). Gestorben am 2. Dezember 2008 in München (Bayern). Günter Gerhard Lange zählt weltweit zu den wichtigen Schriftgestaltern des 20. Jahrhunderts. Lange, Günter Gerhard weiterlesen
Fust, Johann
Mainzer Kaufmann, Geldverleiher und Fürsprech (Fürsprecher, Advokat), ab circa 1454 Typograf und Verleger in Mainz. Geboren um 1400 in Mainz, gestorben 1466 in Paris. Von ungefähr 1448 bis 1454 Geldgeber, Geschäftspartner und Gläubiger von Johannes Gutenberg (um 1400–1468), dem Erfinder der Typografie, Mitbegründer der Frankfurter Buchmesse. Die von Gutenberg übernommene und ab 1456 umbenannte »Fust-Schöffer´sche Offizin« gilt als die Keimzelle der Typografie. Alternative Schreibweisen seines Namens sind »Johannes Fust« und »Joannes Faustus«.
Fust, Johann weiterlesen
Cicero
»Cicero« ist eine typografische Bezeichnung aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für eine gedruckte Schriftgröße von 4,5 bis 5 Millimeter. In der Antiqua-Typografie auch als »Cicero-Schnitt« bezeichnet. Im 19. und 20. Jahrhundert wird Cicero auch als Mittelname für eine bestimmte Kegelgröße physischer Drucktypen aus Metall, Holz und Kunststoff verwendet.
Prototypografen
Als »Prototypografen« werden in der Paläotypie und der Typografie die erste Generation der Erstdrucker, Wiegedrucker bzw. Inkunabeldrucker des 15. Jahrhunderts bezeichnet, also die erste Generation von Typografen seit Erfindung der Typografie durch Johannes Gutenberg (um 1400–1468). Der Terminus »Prototypografie« ist ein Synonym für den »Wiegendruck« bzw. »Inkunabeldruck« der Jahre 1450 bis 1500. Prototypografen weiterlesen
Rotunda
Rundgotische Buchschrift; Hauptschriftgruppe, die gemäß der typografischen Schriftklassifikation zur Schriftgattung der Gebrochenen Schriften gehört. In der Paläografie zählen die kalligraphischen Varianten zu den Hochformen der »Littera textualis formata«; dort auch als »Littera Bononiensis« oder »Halbgotische Schrift« bezeichnet. Rotunda weiterlesen
Grauwert
Unter Grauwert wird in der Typografie und im Grafikdesign der reflektierte bzw. absorbierte optische Farbdurchschnittswert eines monochromen Schriftbildes oder eines monochromen Schriftsatzes im Sinne von hell und dunkel, unbedruckt und bedruckt bzw. unbeschrieben und beschrieben verstanden. Grauwert weiterlesen
Manutius, Aldus
Italienischer Humanist, Verleger und Typograf. Geboren um 1449 in Bassiano, einem Dorf in der Provinz Latina in der italienischen Region Latium, etwa 60 Kilometer südöstlich von Rom. Aldus Manutius (der Ältere) war der bedeutendste Vertreter und Gründer der venezianischen Typografenfamilie Manuzzi (Mannucci), dessen knapp 900 Werke mit dem Gattungsbegriff »Aldinen« charakterisiert werden. Alternative Schreibweisen seines Namens: Teobaldo Manucci, Teobaldo Mannucci, Aldo Pio Manuzio, Amius Manutius und Aldus Pius Manutius Romanus. Manutius, Aldus weiterlesen
Fonts | Tipps und Bezugsquellen
Computer Fonts (Abk. Fonts, dt. Computerschrift) werden heute nahezu ausschließlich per Download (Herunterladen) von Servern über ein digitales Netzwerk (z.B. Internet) für ein Betriebssystem (OS Operating Systems, z.B. Microsoft Windows® oder Apple macOS®), einen Client (z.B. Webbrowser) bzw. eine Applikation (z.B. Textverarbeitungsprogramm) zur Verfügung gestellt. Fonts | Tipps und Bezugsquellen weiterlesen
High Resolution
Fachbegriff aus der Informatik für Hochauflösung; hohe Auflösungsdichte beispielsweise bei Bildschirmen, Druckern und Scannern. High Resolution weiterlesen
Faksimile
1. Händisches Schriftsatzlayout
»Faksimile« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) und des Fotosatzes für ein händisches Schriftsatzlayout; Faksimiletext; makrotypografisches Layout. Etymologisch »Faksimile« für »Nachbildung« von lt. »fac simile« für »mach ähnlich« zu »facere« für »machen, tun »und »similis« für »ähnlich«. Faksimile weiterlesen
Icon Interface
Fachbegriff aus der Informatik für eine grafische Benutzeroberfläche, wobei die Bedienung der Hard- und Software, beispielsweise von Schriftsatprogrammen, über Icons (Symbole) geschieht. Icon Interface weiterlesen
High Quality Screening
Terminus aus der Informatik für ein Hochqualitätsraster. Abkürzung HQS. Spezifisches Verfahren eines Rasteralgorithmus für Linotype-Systeme und für Software auf PostScript-Basis. High Quality Screening weiterlesen
Designer Fonts
1. »Designer Fonts« ist eine Typifikation aus der typografischen Schriftklassifikation bzw. ein peripherer Begriff für Druckschriften und Screen Fonts, deren Letternarchitektur sich primär an einer individuellen Formgebung orientiert und nicht an der Lesbarkeit einer Textschrift bzw. Werksatzschrift. Designer Fonts weiterlesen
Screen Fonts
»Screen Fonts« ist ein Terminus aus dem Electronic Publishing und der Informationstechnik (IT) für Bitmap Fonts und Vektor Fonts, die speziell für LCD- und VGA-Monitore, optische Interfaces sowie digitale Sicht- und Benutzeroberflächen entwickelt wurden. Auch als Bildschirmschriften bezeichnet. Screen Fonts weiterlesen
Fließtext
»Fließtext« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der dspr. Typografie für eine geschlossene Textpassage innerhalb eines Mengentextes bzw. einer Copy eines typografischen Schriftsatzes, die im Satzspiegel bzw. in einer Textkolumne nicht durch einen manuellen Zeilenumbruch, einen Absatz, eine Abbildung oder eine Headline unterbrochen wird. Auch als »Lauftext« bezeichnet. Fließtext weiterlesen
Antiqua-Varianten
»Antiqua-Varianten« ist eine Typifikation aus der typografischen Schriftklassifikation für Hybridschriften, Mischschriften oder Bastardschriften der (taxonomischen) Schriftgattung »Antiqua«; rundbogige Druckschriften römischen Ursprungs mit und ohne Serifen, die hybride Formen aufweisen und sich nicht eindeutig zuordnen lassen.
In der Schriftklassifikation nach DIN 16518 bilden Antiqua-Varianten die Schriftgruppe 7. In der Schriftklassifikation der Matrix Beinert werden sie als Decorative bezeichnet und gehören zu den Zierschriften der Hauptschriftgruppe 4. Antiqua-Varianten weiterlesen
Fliegenkopf
Typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für einen versehentlich oder absichtlich kopfüber, also verkehrt herum (ein)gesetzten Schriftkegel einer Drucktype; gedrehtes Blockadezeichen. Fliegenkopf weiterlesen
Zwiebelfisch
1. Typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für ein gedrehtes Blockadezeichen – einen Fliegenkopf – welches als Konsultationszeichen beispielsweise auf eine Korrektur oder einen Ersatzbuchstaben hinweist, das nach der Endkorrektur im Zuge der Deblockade nicht entfernt und deshalb irrtümlich gedruckt wurde. Zwiebelfisch weiterlesen
Hurenkind
Hurenkind ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für einen Fehler im Umbruch eines typografischen Schriftsatzes; Umbruchfehler; letzte Zeile eines Absatzes, die fehlerhaft alleine am Anfang einer neuen Kolumne, also am Anfang einer neuen Seite steht. Ehemals auch als »Hurensohn« oder »Hundesohn«, heute als »Witwe« bezeichnet. Hurenkind weiterlesen
PostScript
»PostScript®« ist eine Bezeichnung für eine geräteunabhängige Seitenbeschreibungssprache (Programmiersprache), die von dem US-amerikanischen Mathematiker und Elektrotechniker John Warnock (*1940) und dem US-amerikanischen Mathematiker und Informatiker Chuck Geschke (*1939), den Gründern von Adobe® Systems Incorporated, San José, Kalifornien, USA (siehe Schriftgeschichte), entwickelt wurde, um – vereinfacht formuliert – digitale Schriftzeichen, also Fonts, Grafiken und Bilder so darzustellen, dass diese größen- und systemunabhängig in einer relativ verlustfreien Qualität auf Peripheriegeräten, beispielsweise Laserdrucker oder CTP-Druckplattenbelichter (Computer to Plate), weiterverarbeitet oder ausgegeben werden können. PostScript weiterlesen
Schusterjunge
Typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für einen Fehler im Umbruch eines Schriftsatzes, bei dem die erste Zeile (oder Headline) eines neuen Absatzes oder Kapitels irrtümlich als einzelne Zeile (oder als verbundlose Headline) am Ende der vorausgehenden Kolumne bzw. Seite steht; Umbruchfehler. Auch als »Findelkind« oder »Waisenkind« bezeichnet. Ein Schusterjunge stört den Lesefluss und gilt als unvorteilhaft für die Ästhetik eines Schriftsatzes. Schusterjunge weiterlesen
Axialsatz
Typografischer Terminus für einen symmetrischen Flattersatz, eine gleichmäßige und spiegelbildliche Schriftsatzart, dessen Zeilenmitte exakt an der Mittelachse einer Seite bzw. einer Kolumne ausgerichtet ist; auch als »Mittelachssatz«, »Zentrierter Satz«, »Gemittelter Satz« oder »Symmetrischer Flattersatz« Axialsatz weiterlesen
Flattersatz
Ein »Flattersatz« ist eine Schriftsatzart. In der Typografie wird zwischen asymmetrischen und symmetrischen Flattersatz unterschieden. Ein »Asymmetrischer Flattersatz« ist ein Flattersatz mit linksbündiger oder rechtsbündiger Satzausrichtung, also ein ungleichmäßiger Flattersatz, beispielsweise ein Rauhsatz. Der »Symmetrische Flattersatz« hingegen ist ein gemittelter, gleichmäßiger Flattersatz. Er wird deshalb auch als »Axialsatz« oder »Zentrierter Satz« bezeichnet. Flattersatz weiterlesen
Diplomatik
Wissenschaftlicher Terminus für »Urkundenlehre« (altgr. »diploma«, das eigentlich »Gefaltetes, Gedoppeltes« bedeutet, zu »diplóos« für »doppelt«). Ähnlich der Paläografie ist die Diplomatik eine Disziplin der Historischen Hilfswissenschaften, einer Teildisziplin der Geschichtswissenschaft, die mit speziellen Methoden die charakteristischen grafischen, kalligrafischen und typografischen Merkmale von alten Dokumenten, Urkunden und Akten erforscht, diese identifiziert und datiert, auf Echtheit oder Fälschung untersucht, kommentiert und in kritischen Editionen zugänglich macht. Diplomatik weiterlesen
Parenthese
1. Klammerzeichen
Typografischer Terminus für ein rundes, eckiges oder geschweiftes (Akkolade) Klammerzeichen, welches im linguistischen Schriftsatz zu den orthographischen Satzzeichen (Interpunktionszeichen), im naturwissenschaftlichen Schriftsatz (Mathematik, Physik, Chemie etc.) und der Notation (Musik) zu den variablen Formelzeichen gezählt wird. Plural Parenthesen. Parenthese weiterlesen
Ratdolt, Erhard
Deutscher Prototypograf und Verleger. 1447 in Augsburg geboren und um 1527/1528 in Augsburg gestorben. Erhard Ratdolt druckte in Deutschland die erste Venezianische Renaissance-Antiqua. Zu Ratdolts Lebzeiten wurde sein Vorname »Erhard« mit »t«, also Erhart Ratdolt, geschrieben. Ratdolt, Erhard weiterlesen
Aldinen
Terminus aus der Paläotypie für knapp 900 Drucke, die etwa zwischen 1489 und 1597 in der venezianischen Offizin der Buchdruckerfamilie Manutius hergestellt wurden. Aldinen weiterlesen
Witwe
»Witwe« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der dspr. Typografie für einen Fehler im Umbruch eines typografischen Schriftsatzes; Schriftsatzfehler; letzte Zeile eines Absatzes, die fehlerhaft alleine am Anfang einer neuen Kolumne, also am Anfang einer neuen Seite steht. Witwen gelten im Schriftsatz als unästhetisch; sie stören den Lesefluss. Witwe weiterlesen
Inkunabel
Terminus aus der Paläotypie und Paläografie für »Wiegendruck«; Druckwerke mit beweglichen Lettern aus den ersten fünfzig Jahren des Buchdrucks; Buchdrucke aus der Zeit von Johannes Gutenbergs (um 1400–1468) frühesten Straßburger Experimenten um 1438 bis zum 31. Dezember 1500, als das eigentliche Druckerhandwerk sozusagen noch »in der Wiege« lag (siehe Schriftgeschichte). Plural Inkunabeln. Die erste Generation der Erst- bzw. Inkunabeldrucker des 15. Jahrhunderts werden als Prototypografen bezeichnet. Inkunabel weiterlesen
Abstand
In der Typografie versteht man unter »Abstand«› die räumliche Distanz (Entfernung) zwischen einzelnen Komponenten eines Layouts, Schriftsatzes oder Schriftzeichens. In der Makrotypografie fallen darunter beispielsweise die Abstände (Zwischenräume) zwischen einem Satzspiegel und dem jeweiligen Beschnitt (Papierrand), welche die Proportionen von Kopfsteg, Außensteg, Bundsteg und Fußsteg ergeben.
In der Mikrotypografie zählen zu den Abständen beispielsweise Zeichenabstände, Wortzwischenräume, Zeilenabstände und Spaltenabstände. Abstand weiterlesen
Akkolade
In der Typografie ist eine Akkolade eine geschweifte Parenthese; geschweifte Klammer; umgangssprachlich auch als »Nasenklammer« bezeichnet. Plural Akkoladen. Etymologisch aus dem Französischem »accolade« für »Umarmung« aus dem Lateinischen »ad« für »zu« und »collum« für »Hals«. Satzzeichen, welches Noten-, Code- und Textzeilen zusammenfügt. Akkolade weiterlesen
Unterschneiden
Typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für die selektive Verringerung der Schriftlaufweite einer dicktenindividuellen Druckschrift, ausgehend vom normalen Breitenlauf bzw. der Normalschriftweite (NSW); Verringerung des Zeichenabstands oder Wortzwischenraums; eng. »Font Kerning«; CSS-Eigenschaft »font-kerning«. In der Schriftgestaltung zählt das Unterschneiden zur Zurichtung einer Schrift, in der Mikrotypografie ist es eine Form des Optischen Schriftweitenausgleichs (OSW). Unterschneiden weiterlesen
Mendell, Pierre
US-amerikanischer Grafikdesigner und Plakatgestalter. Geboren am 17.11.1929 in Essen in Nordrhein-Westfalen. Gestorben am 19.12.2008 in München in Bayern. Pierre Mendell zählt im Segment des Grafikdesigns zu den wichtigen Plakatkünstlern in Deutschland. Überregional bekannt wurde er insbesondere durch seine Plakate für die Neue Sammlung, einem staatlichen Museum für angewandte Kunst in München, und für die Bayerische Staatsoper. Mendell, Pierre weiterlesen
Errata
»Errata« ist in der Typografie ein Terminus für ein gedrucktes Verzeichnis bzw. eine Liste mit Autorenkorrekturen, Satz- und Druckfehlern eines Druckwerkes, das nachträglich einem bereits gefertigten Druckwerk, in der Regel einem Buch oder einer Zeitschrift, beigelegt wird, um den Leser auf die Korrekturen aufmerksam zu machen; Korrekturverzeichnis eines bereits veröffentlichen Druckwerks; beigefügte Liste von erkannten Fehlern eines bereits veröffentlichen Druckwerks; Druckfehlerverzeichnis; Druckfehlerhinweis; Corrigendum (lat. für »Korrektur« bzw. »zu Korrigierendes« oder »etwas zu Verbesserndes«). Errata weiterlesen
Typografischer Punkt
Typografisches Maßsystem, welches ursprünglich als »Point typografique« bezeichnet wurde; im gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Typografen/innen auch als »Punkt« abgekürzt. Gegenwärtig existieren unterschiedliche materielle und digitale typografische Punkt-Systeme, beispielsweise der Fournier-Punkt (Point typografique), der Didot-Punkt, der Pica Point oder der PostScript® Point (DTP-Punkt). Typografischer Punkt weiterlesen
Maßsysteme und Maßeinheiten
In der Typografie und im Grafikdesign werden unterschiedliche Maßsysteme bzw. deren Maßeinheiten verwendet, um die einzelnen Bestandteile eines Layouts, beispielsweise bedruckte und unbedruckte Flächen, Abstände, Elemente, Schriftgrade, Dickten oder Schriftlaufweiten zu bemessen, zu gliedern und zu ordnen. Ein Maßsystem ist folglich eine nach einem bestimmten Prinzip gegliederte, geordnete Zusammenstellung bzw. Zusammenfassung von physikalisch oder virtuell genutzten Maßeinheiten. Maßsysteme und Maßeinheiten weiterlesen
Kolumnentitel
»Kolumnentitel« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der dspr. Typografie für eine Pagina (Seitenzahl) ohne und mit beigefügtem Text oberhalb, unterhalb oder seitlich einer Kolumne (Satzspalte) bzw. innerhalb eines Gestaltungsrasters bzw. bei klassischen Hand- und Tischbüchern, außerhalb eines Satzspiegels.
In der klassischen Buchgestaltung unterscheidet man traditionell zwischen »Toten Kolumnentitel« (solitär stehende Pagina) und einem »Lebenden Kolumnentitel« (Pagina mit beigefügtem Text).
In der multimedialen Typografie – Typografie besteht heute nicht mehr nur aus Buch- und Zeitungstypografie – kann man, beispielsweise im Editorial Design, einen Kolumnentitel auch ohne Pagina als Kolumnentitel bezeichnen (siehe unten).
Kolumnentitel weiterlesen
Zeichenabstand
Unter »Zeichenabstand« wird der linke und rechte Abstand von benachbarten Buchstaben, Arabischen Ziffern und Schriftzeichen verstanden; ugs. Buchstabenabstand.
Neben künstlerischen Ambitionen hat die Zurichtung von Zeichenabständen einer maschinell oder digital reproduzierbaren Schrift Einfluß auf die Schriftästhetik, den Grauwert und die Lesbarkeit einer Schrift bzw. eines Textes.
Zurichtung
»Zurichtung« bzw. »Zurichten« sind mehrdeutige typografische Fachbegriffe, die ursprünglich aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftgießer, Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) stammen und für das handwerkliche Vor- und Zubereiten einer Druckschrift, einer Druckform oder eines Druckwerks (Werk) verwendet werden. Zurichtung weiterlesen
Briefbogen DIN 676
Ehemalige deutsche Norm für den Gestaltungsraster eines Briefbogens im deutschen Briefformat DIN A4 (DIN 476), die durch das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) Briefbogen DIN 676 weiterlesen
Aldusblatt
Blumenartiges Alinea; einzelnes Zierornament in Form eines herzförmigen Efeublattes; Schmuckzeichen; dekorative Glyphe im Zeichensatz eines Fonts. Der Terminus »Aldusblatt« ist ein Synonym für das »Hederablatt« (lat. »Hedera« für »Efeu« bzw. »hedera folium« für »Efeublatt«); Hedera-Zeichen; Kurzform Hedera. Ugs. auch als »Druckerherz« oder »Druckerblume« bezeichnet.
Expertensatz
Ein »Expertensatz« ist ein typografischer Fachbegriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für eine sehr umfangreich ausgebaute Werksatzschrift (Textschrift), die aus einer Vielzahl von Schriftschnitten im Rahmen einer Schriftfamilie mit unterschiedlichen Schriftbreiten (z.B. schmal oder breit), Schriftstärken (z.B. mager oder fett) und Schriftlagen (z.B. kursiv oder schräg), Optischen Größen und besonderen Schriftzeichen, z.B. spezielle Zeichen für den Formelsatz – sowie im materiellen Schriftsatz aus vielen unterschiedlichen Schriftgarnituren – besteht; gut ausgebaute Schriftfamilie, die für den professionellen Schriftsatz (mikrotypografischer Feinsatz) verwendet wird; eng. Bez. »Expert Set« oder »Expert Font«. Expertensatz weiterlesen
Proportionalschrift
Typografischer Terminus für eine Druckschrift (z.B. Werksatzschrift) bzw. einen Screen Font (z.B. Webfont) mit dicktenindividuellen Buchstaben bzw. mit dicktenindividuellen Indo-Arabischen Ziffern und Sonderzeichen; Schriftschnitt, dessen Zeichenvorrat (Figurenverzeichnis) unterschiedliche Dickten, also unterschiedliche Zeichenbreiten und Zeichenabstände aufweist. Auch als dicktenindividuelle Schrift, dicktenungleiche Schrift oder eng. Proportional Typeface bezeichnet. Proportionalschrift weiterlesen
Werk
»Werk« ist eine Bezeichnung aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der frühesten Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für »Buch«; Pl. »Werke«. Werk weiterlesen
Pica und Pica Point
Das »Pica System« ist ein typografisches Maßsystem aus den Vereinigten Staaten von Amerika (USA), mit dem der Schriftgrad einer Werksatzschrift oder Akzidenzschrift bzw. auch Längen und Größen von Flächen sowie Abstände, z.B. Zeilenabstände, gemessen werden können.
»Pica« ist einerseits ein »Mittel« bzw. ein englischsprachiger Mittelname aus Zeiten des materiellen Schriftsatzes (z.B. Bleisatz), also der Name eines bestimmten Schriftgrades mit einer Kegelgröße von 4,2 mm (gerundet), der »Pica Point« hingegen eine typografische Maßeinheit, wobei 1 Pica genau 12 Pica Points entspricht. Pica und Pica Point weiterlesen
Sakkaden
Sakkaden sind eine von drei Aktivitäten der Augenbewegungsmuster beim Lesen einer Wortsprache; Vorwärtssprünge des Auges während des Lesens einer Wortsprache zu einem folgenden Textabschnitt. Etymologisch aus dem frz. »saccade« für »Ruck« zu »saccader« für »heftig ziehen«. Weitere Augenbewegungsmuster beim Lesen sind die Fixationen (Ruhen der Augen auf einem Punkt) und die Regressionen (Rückwärtssprünge der Augen), auch Regressionssakkaden genannt. Sakkaden weiterlesen
Fixationen
Fixationen sind eine von drei Aktivitäten der Augenbewegungsmuster beim Lesen einer Wortsprache; Ruhen der Augen während des Lesens einer Wortsprache auf einem Punkt. Etymologisch von lat. »fixare« für »festmachen« zu »Festigung» und »Fixierung«.
Weitere Augenbewegungsmuster (Okulomotorik) beim Lesen einer Wortsprache sind die Sakkaden (Vorwärtssprünge der Augen) und die Regressionen (Rückwärtssprünge der Augen). Neurologische Untersuchungen belegen, dass unterschiedlich bewusste und unbewusste Augenbewegungsmuster in direkten Zusammenhang zu unterschiedlichen Regionen des Gehirns stehen. Fixationen weiterlesen
Regressionen
Regressionen sind eine von drei Aktivitäten der Augenbewegungsmuster beim Lesen einer Wortsprache; Rückwärtssprünge der Augen während des Lesens einer Wortsprache zu einem vorangegangenen Textabschnitt; auch Regressionssakkaden genannt. Etymologisch von lat. »regressio« zu »regredi« für »umkehren«, »zurückgehen«.
Weitere wichtige Augenbewegungsmuster (Okulomotorik) beim Lesen einer Wortsprache sind die Fixationen (Ruhen der Augen auf einem Punkt) und die Sakkaden (Vorwärtssprünge der Augen). Neurologische Untersuchungen belegen, dass unterschiedlich bewusste und unbewusste Augenbewegungsmuster in direkten Zusammenhang zu unterschiedlichen Regionen des Gehirns stehen.
Initiale
Terminus aus der Paläografie, Paläotypie, Kalligraphie und Typografie für einen ausgeschmückten, verzierten oder vergrößerten Buchstaben, meist in der Form einer Majuskel (Großbuchstabe), der als Schmuckbuchstabe bzw. Ziermajuskel am Anfang eines Buches, eines Buchkapitels, einer Kolumne oder am Beginn eines Absatzes steht. Auch als »Initial« bezeichnet. Initiale weiterlesen
Pagina
Typografischer Terminus für die Seitenzahl einer Buchseite bzw. Blattseite, ggf. auch für die einer Loseblattsammlung. In der Buchgestaltung wird eine solitär stehende Pagina als »toter Kolumnentitel« oder als »Kolumnenziffer«, eine Pagina mit beigefügten Text, der sich auf den nachfolgenden Seiten ändern kann, als »lebender Kolumnentitel« bezeichnet. Kolumnentitel bzw. Paginas dienen dem Gliedern und dem Ordnen bzw. dem Auffinden einer bestimmten Stelle innerhalb einer Publikation. Pagina weiterlesen
Titelei
Terminus aus der Buchgestaltung für die Gesamtheit der Seiten mit den Titelangaben eines Werkes (Druckwerk) vor dessen eigentlichen Inhalt; Seiten vor der ersten Anfangsseite bzw. ersten Anfangskolumne eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation (z.B. Geschäftsbericht). Auch als »Seiten vor dem Inhalt« oder »Titeleiseiten« bezeichnet. Titelei weiterlesen
Grammatur
»Grammatur« ist ein Fachbegriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Papierhersteller, dem polygrafischen Gewerbe (Druckwesen) und der Druckweiterverarbeitung (z.B. Buchbinderische Verarbeitung) für das Flächengewicht eines Papiers, eines Kartons oder einer Pappe in Gramm (g) pro Quadratmeter (m² bzw. qm); Massebelegung des Verhältnisses von Papiermasse zur Papierfläche; Flächengewicht von Papier pro Quadratmeter; Papiergewicht pro Quadratmeter. Grammatur weiterlesen
Biegefestigkeit von Papier
Die »Biegefestigkeit« von Papieren, Pappen und Kartons bzw. Kartonagen ist ein Fachbegriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Papierhersteller, dem polygrafischen Gewerbe (Druckwesen) und der Druckweiterverarbeitung (z.B. Buchbinderische Verarbeitung) für den Widerstand, den eine Papierart oder -sorte bei der Verformung im elastischen Bereich entgegensetzt; Steifigkeit von Papierarten und -sorten in der Längs- und Querrichtung; Biegesteifigkeit. Biegefestigkeit von Papier weiterlesen
Aschegehalt von Papier
»Aschegehalt« von Papier ist ein Fachbegriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Papierhersteller und dem polygrafischen Gewerbe (Druckwesen) für den anorganischen, nicht verbrennbaren Anteil im (Druck)Papier an Füllstoffen, Verunreinigungen und Pigmenten; Bestandteile eines Papiers, welche beim Verbrennen und dem darauf folgenden Glühen als unverbrennlich zurückbleiben; anorganische Substanzen eines Papiers, die nicht verbrennen (Veraschen). Aschegehalt von Papier weiterlesen
Opazität
Unter Opazität wird in der Papierherstellung, im Druckwesen und der Typografie die Lichtundurchlässigkeit von grafischen Papieren und Kartonagen verstanden. Auch als »Papieropazität« bezeichnet.
Das Pendant zur Opazität (auffallendes Licht) ist die »Transmission« bzw. die »Transparenz« (durchgelassenes Licht). Opazitätswert und Transmissionsgrad stehen in unmittelbaren Zusammenhang. Da aber in gewerblichen Hauptdruckverfahren nach DIN 16500, z.B. im Offsetdruck, bei grafischen Druckpapieren die Undurchlässigkeit wichtiger als die Durchlässigkeit von Licht ist, spricht man primär von der Opazität. Opazität weiterlesen
Schmutztitel
Typografischer Terminus für die erste Innenseite (# 1 Recto) eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation (z.B. Geschäftsbericht). Auch als »Vortitel« bezeichnet. Der Schmutztitel ist die erste Innenseite und gehört zur Titelei, die dem eigentlichen (Buch)Inhalt vorangestellt wird. Schmutztitel weiterlesen
Fotosatz
»Fotosatz« ist eine ugs. Bezeichnung aus dem gewerblichen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker für den »Optomechanischen Lichtsatz«, einem Verfahren zur Schriftsatzherstellung; alternative Bezeichnung »Lichtsatz«. Fotosatz weiterlesen
Trajanisches Alphabet
Das »Trajanische Alphabet« ist eine antike Inschrift (Epigraph) am Sockel der Trajanssäule (Columna Traiana) in Rom. Sie gilt als das berühmteste Beispiel für die Capitalis Monumentalis und formvollendete Vorlage für alle runden Schriften römischen Ursprungs bzw. Antiqua-Schriften. Trajanisches Alphabet weiterlesen
Eszett : Scharfes s | ẞ : ß
Schriftzeichen; Schriftsatzzeichen; Buchstabe. Das heute nur noch in Deutschland und Österreich geschriebene »ß« wird als »Eszett« (»SZ«) oder »Scharfes s« bezeichnet. Es gilt als eine Eigenart der deutschen Schriftsprache.
In der deutschen Orthographie ist das »ß« ein Buchstabe, der in Regel nach einem Vokal oder Diphthong (Doppellaut) zur phonetischen Wiedergabe eines stimmlosen »s-Lautes« dient. Er kommt in Deutschland und Österreich häufig in Familiennamen (z.B. Großmann) und Ortsnamen (z.B. Roßhaupten) vor, was im internationalen Kontext häufig zu Irritationen führt. Eszett : Scharfes s | ẞ : ß weiterlesen
Buchrücken
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung, Buchherstellung und Druckweiterverarbeitung (Buchbinderei) für den Rücken eines Bucheinbandes, der sich zwischen Vorder- und Hinterdeckel eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation befindet; Rückdeckel. Buchrücken weiterlesen
Vorderdeckel
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung, Buchherstellung und Druckweiterverarbeitung (Buchbinderei) für die Vorderseite eines festen Bucheinbandes (Hardcover); vordere Umschlagseite eines Buches oder einer buchähnlichen Publikation; vorderer Buchdeckel; Frontdeckel. Bei einem Taschenbuch, Paperback oder einer Broschüre (Softcover) wird der Vorderdeckel als »Einbandvorderseite« oder »Umschlagvorderseite« (Abk. U1) bezeichnet. Vorderdeckel weiterlesen
Affichenpapier
»Affichenpapier« ist eine Fachbezeichnung aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Papierhersteller, des polygrafischen Gewerbes (Druckwesen) und der Außenwerbung (Outdoor Media) für ein weißes Druckpapier mit optimierten Verarbeitungs- und Witterungseigenschaften für den Außenbereich (Outdoor). Auch als »Blaurückenpapier«, »Blueback« oder »Plakatpapier« bezeichnet. Affichenpapier weiterlesen
Acetatfolie
Unter einer Acetatfolie wird im dspr. polygrafischen Gewerbe (Druckwesen) und in der Druckweiterverarbeitung (z.B. Buchbinderische Verarbeitung) eine transparente Kunststofffolie zum Bedrucken und Verpacken verstanden. In Reinform ist eine Acetatfolie farblos und glasklar. Sie ist in matt, glänzend sowie koloriert erhältlich und lässt sich gut verkleben und/oder (heißfolien)prägen. Acetatfolie weiterlesen
Berthold, Hermann
Typograf, Galvaniseur und Unternehmer. Hermann Berthold wurde am 19. August 1831 als Sohn eines Kattundruckers in Berlin geboren. Nach einer Ausbildung zum Präzisions-Werkzeugmacher beschäftigte sich Berthold intensiv mit der innovativen Technik der Galvanographie, einem 1840 vom Münchener Naturwissenschafter, Mineralogen und zu jener Zeit sehr bekannten bayrisch-pfälzischen Mundartdichter Franz von Kobell (1803–1882) entwickelten neuen Verfahren zur Herstellung von Kupferdruckplatten. Berthold, Hermann weiterlesen
Paläotypie
Die Paläotypie ist wie die Paläografie eine Disziplin der kulturhistorischen Hilfswissenschaften, speziell der Buch- und Bibliothekswissenschaft. Die Paläotypie widmet sich der systematischen Erforschung sämtlicher europäischer Druckwerke des 15. Jahrhunderts, konkret von Johannes Gutenbergs (um 1400–1468) frühesten Straßburger Experimenten um 1438 bis in das Jahr 1500, mit dem die sogenannte Inkunabelzeit endet. Paläotypie weiterlesen
Werksatz
1. Satzabteilung einer Verlags- oder Zeitungsdruckerei
Typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für eine Hand- und/oder Maschinensatzabteilung einer Verlags- oder Zeitungsdruckerei, die für den Schriftsatz regelmäßiger Druckwerke, sogenannte Periodika, zuständig war. Werksatz weiterlesen
Tironische Noten
Römisches Kurzschriftsystem. In der Paläografie auch als »Tironiana« bezeichnet. Im ersten vorchristlichen Jahrhundert von Marcus Tullius Tiro (um 103–4 v.Chr.) entwickelt. Tiro war in seiner Jugend Sklave im Hause des römischen Dichters, Redners und Staatsmanns Marcus Tullius Cicero (106–43 v.Chr.) gewesen, wurde aber dank seiner Intelligenz und Gelehrigkeit bald zu dessen Privatsekretär und schließlich sogar aus der Sklaverei entlassen. Tironische Noten weiterlesen
Alinieren
1. Typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für das Absetzen einer neuen Zeile; eine neue Zeile beginnen. Semantisch von Alinea.
2. Begriff aus dem Grafikdesign für das Ausrichtung von Grafiken, Illustrationen, Fotos und Texten innerhalb eines Satzspiegels bzw. Gestaltungsrasters zueinander. Alinieren weiterlesen
Fibonacci, Leonardo
Italienischer Mathematiker aus Pisa, ehem. Großherzogtum Toskana, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (962–1806), heute Italien. Geboren um 1170 in Pisa. Gestorben um 1240 in Pisa. In der Literatur wird Fibonacci wird auch als »Leonardo da Pisa« bezeichnet. Fibonacci, Leonardo weiterlesen
Font
In der Informationstechnik (IT) Abkürzung für »Computer Font«; dt. »Computerschrift«; digitaler Zeichensatz, beispielsweise in Form einer Alphabetschrift, der auf einem Computer sowie dessen Peripheriegeräten als grafisches Zeichensystem zur Visualisierung von Informationen dient.
In der Typografie wird der Anglizismus »Font« als digitaler Pendant zu einer physischen Drucktype verstanden, als eine digital reproduzierbare Bildschirmschrift (Screen Font) bzw. Druckschrift (Werksatzschrift).
Formsatz
Schriftsatzart; Schriftsatz, dessen makrotypografisches Gesamtbild eine in sich geschlossene geometrische Figur oder freie Form ergibt, die auf dem Umriss einer konturierten Fläche oder einem Textpfad (Pfadtext) basiert. In der Typografie wird zwischen »Kontursatz« und »Freier Formsatz« unterschieden. Formsatz weiterlesen
Urheberrecht für Schriften und Mythos Schriftsoftware
Eine kritische Anmerkung von Wolfgang Beinert zum vermeintlichen Urheberrecht und der Nutzung von Schriften. Urheberrecht für Schriften und Mythos Schriftsoftware weiterlesen
Schriftwahl
Die Wahl einer geeigneten Schrift, Schriftart bzw. eines Fonts ist in allen Teildisziplinen der Typografie von hoher Bedeutung. Sie beeinflusst nicht nur maßgeblich die Lesbarkeit und die Ästhetik eines Kommunikationsmediums, sie verursacht auch nachhaltige Konklusionen bei der Implementierung. Schriftwahl weiterlesen
Makrotypografie
Segment der angewandten Typografie. Im Gegensatz zur Mikrotypografie beschreibt die Makrotypografie den optischen Gesamtkomplex einer gestalterischen Schriftsatzarbeit bzw. eines Zwischenlayouts (siehe Layout). Makrotypografie weiterlesen
Mikrotypografie
Segment der angewandten Typografie, auch als »Detailtypografie« bezeichnet. Im Gegensatz zur Makrotypografie beschreibt die Mikrotypografie die Schrift und ihre Anwendung selbst. Mikrotypografie umfasst sowohl die fundierte Interpretation der Typometrie von Buchstaben, Ziffern und Zeichen, als auch deren ins Detail gehende Anwendung im Schriftsatz (Feinsatz). Mikrotypografie weiterlesen
Schriftbreite
»Schriftbreite« ist ein typografischer Terminus für die Breite eines gedruckten oder virtuellen Buchstabens oder Schriftzeichens einer Schrift bzw. eines Schriftschnitts (Schriftstils) innerhalb einer Schriftfamilie; horizontale Breite eines Buchstabens ohne Vor- und Nachbreite (siehe Dickte); Buchstabenbreite; Zeichenbreite. Schriftbreite weiterlesen
Ausrichtung
1. Typografischer Terminus für die Schriftsatzausrichtung (Satzausrichtung) eines Textes mittels eines Schriftsatz- oder Textverarbeitungsprogramms; Textausrichtung; Textlaufrichtung; Abkürzungen »Ausrichtung« oder »Laufrichtung«.
In der Regel sind Texte linksbündig, rechtsbündig oder axial (Axialsatz) ausgerichtet (siehe Schriftsatzarten).
2. Typografischer Terminus für die Ausrichtung eines vertikalen Stamms eines Buchstabens zur Bestimmung der Schriftlage (z.B. normal oder kursiv). Ausrichtung weiterlesen
Akzidenzschrift
Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für eine Handsatzschrift, in der Regel aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung oder Messing), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz), die nicht als »Brotschrift« (Mengensatzschrift) oder »Auszeichnungsschrift« bestimmt war. Das Pendant zur Akzidenzschrift ist die Werksatzschrift. In der digitalen Typografie werden Akzidenzschriften primär als Zierschriften, Titelsatzschriften, Decorative, Display Fonts oder Designer Fonts bezeichnet.
Semantisch rührt der erste Teil des Kompositums von »Akzidenzen«. Etymologisch von »Accidenz« zu »Akzidenz« für »etwas Zufälliges, nicht zum Wesen Gehörendes«; entlehnt aus dem lat. »accidentia« für »Zufall«.
Akzidenzschrift weiterlesen
Auszeichnungsschriften
Typografischer Terminus für familiäre und extrafamiliäre Schriftschnitte (Schriftstile) in unterschiedlichen Schriftbreiten, Schriftlagen und Schriftstärken, die für Schriftauszeichnungen im »Gemischten Satz« neben der Grundschrift verwendet werden. Auszeichnungsschriften weiterlesen
Abquetschen
Typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für die Abnutzung von Drucklettern durch hohe Auflagen. Abquetschen weiterlesen
Anfangsseite
Terminus aus der Buchtypografie für die erste Seite eine Buchabschnitts bzw. Buchkapitels; auch als »Anfangskolumne« bezeichnet. Anfangsseite weiterlesen
Villardscher Teilungskanon
Typografischer Terminus aus der Buchtypografie bzw. Buchgestaltung für einen Teilungskanon (Buchkanon), mit welchem man ohne jeden Maßstab in jedem Rechteck eine Strecke präzise in beliebig viele gleiche Teile teilen kann. Auch als »Villardscher Buchkanon« oder »Geheimer Kanon« bezeichnet; alternative Schreibweise: »Villard´scher Teilungskanon«. Konstruktionsprinzip, um einen Buchsatzspiegel bzw. Gestaltungsraster in einen gleichmäßigen, z.B. in einen neun-, zehn- oder zwölfgeteilten Flächenraster zu gliedern. Der Entwurf eines Satzspiegels bzw. Gestaltungsrasters gehört in das Segment der Makrotypografie. Villardscher Teilungskanon weiterlesen
Brotschrift
»Brotschrift« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für die Grundschrift eines Schriftsatzes; durchgehend verwendete Werksatzschrift; Mengensatzschrift. Brotschrift weiterlesen
Gemeine
Typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für die Kleinbuchstaben (Pl.) eines Alphabets. Der korrekte typografische und wissenschaftliche Terminus für Gemeine lautet Minuskeln (Pl.) bzw. Minuskel (Sg.) Gemeine weiterlesen
Minuskel
Wissenschaftlicher und typografischer Terminus für den kleinen Buchstaben eines altgriechischen und römischen Alphabets karolingischen Ursprungs. In der Typografie, der Paläografie, der Paläotypie, der Epigraphik und in den Sprachwissenschaften seit dem 19. Jahrhundert als peripherer Begriff für »Kleinbuchstabe« gebräuchlich. Im gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker ehem. auch als »Gemeine« (Pl.) bezeichnet. Minuskel weiterlesen
Majuskel
Wissenschaftlicher und typografischer Terminus für den großen Buchstaben eines altgriechischen und römischen Alphabets; Großbuchstabe; Versalbuchstabe; ggf. Versal (Sg.); ggf. Versalie (Sg.). In der Typografie, der Paläografie, der Paläotypie, der Epigraphik und in den Sprachwissenschaften ist Majuskel seit dem 19. Jahrhundert als peripherer Begriff für »Großbuchstabe« gebräuchlich. Im gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker ehem. auch als »Versalien« (Pl.) bezeichnet. Majuskel weiterlesen
Versalien
Typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für die Großbuchstaben (Pl.) eines Alphabets; Versalbuchstaben (Pl.); Einzahl Versal (Sg.); Nebenform »Versalie« (Sg.). Der korrekte typografische und wissenschaftliche Terminus für Versalien lautet Majuskeln (Pl.) bzw. Majuskel (Sg.). Versalien weiterlesen
Akzent
Betonungszeichen eines Buchstabens; Zeichen über dem Grundkörper eines Buchstabens, welches die besondere Aussprache des Schriftzeichens signalisiert (akzentuiert); Akzentzeichen. Akzent weiterlesen
Schriftart
Terminus aus der typografischen Schriftklassifikation für die Schriftuntergruppe einer Hauptschriftgruppe einer Druckschrift oder eines Screen Fonts; Schriftuntergruppe; ugs. und abstrakt auch als »Schriftstil« bezeichnet. Schriftart weiterlesen
Decorative
Typografischer Terminus für dekorative Schriften, die auf der Typometrie der Antiqua mit und ohne Serifen basieren und Großteils im Sinne der typografischen Schriftklassifikation »Antiqua Varianten« sind. Zu dieser Gruppe gehören mehrheitlich »Designer Fonts«, die nicht die traditionellen Klassifikationsmerkmale einer Text- bzw. Werksatzschrift aufweisen. Decorative weiterlesen
Zierschriften
Typografischer Terminus für Schmuckschriften; dekorative Schriften, die aus der Typometrie einer Antiqua mit und ohne Serifen oder aus der Kalligraphie abgeleitet wurden und deren Klassifikationsmerkmale größtenteils nicht eindeutig zuordenbar sind. Zierschriften weiterlesen
Antiqua
Schriftgattung, Hauptschriftgruppe bzw. Schriftart. Typografischer Terminus für rundbogige Druckschriften oder Screen Fonts römischen Ursprungs mit Serifen (Serif), mit betonten Serifen (Slab Serif) und ohne Serifen (Sans Serif). Antiqua weiterlesen
Schriftklassifikation Matrix Beinert
Schriftklassifikationsmodell für das Electronic und Desktop Publishing (DTP), welches 2001 vom deutschen Typografen Wolfgang Beinert erarbeitet und zuletzt im Juli 2017 aktualisiert wurde. Das Schema ordnet Druckschriften, Screen Fonts und Bildzeichen in neun Hauptgruppen: Schriftklassifikation Matrix Beinert weiterlesen
Headline
Terminus für Schlagzeile; Überschrift. Im deutschsprachigen Akzidenzsatz auch als »Ruftext« oder »Kopflinie« bezeichnet. Der Begriff »Headline« wird überwiegend in Verlagen, PR- und Werbeagenturen sowie in Werbeabteilungen von Unternehmen für Überschriften von Presse-, Verlags-, PR- und Werbetexten verwendet. Pl. »Headlines«. Headline weiterlesen
Ausgleichen
Typografischer Terminus für die ästhetische Anpassung der Weißräume innerhalb von Zeichengruppen bei Proportionalschriften durch selektive Spationierung und Unterschneidung; individueller Ausgleich von Buchstaben-, Ziffern- und Zeichenabständen; auch als »Ausmitteln« bezeichnet. Ausgleichen weiterlesen
Geschlossener Satz
»Geschlossener Satz« ist eine Bezeichnung aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der deutschsprachigen Typografie für einen fortlaufenden »Glatten Satz« und/oder »Gemischten Satz« ohne Unterbrechungen von Vakatseiten, Tabellen, Abbildungen, Zierrat oder sonstigen grafischen Layoutelementen (Layout); fortlaufender, in sich geschlossener Schriftsatz ohne Unterbrechungen. Alternative Bezeichnung »Geschlossener Schriftsatz«. Geschlossener Satz weiterlesen
Gemischter Satz
»Gemischter Satz« ist eine Bezeichnung aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der deutschsprachigen Typografie für einen forlaufenden Schriftsatz, der neben der Grundschrift zusätzliche Auszeichnungen mit anderen Schriftschnitten, ggf in unterschiedlichen Schriftgraden bzw. Optischen Größen und/oder Tabellen (Tabellensatz) enthält; Schriftsatz mit Schriftauszeichnungen. Alternative Bezeichnung »Gemischter Schriftsatz«. Gemischter Satz weiterlesen
Glatter Satz
»Glatter Satz« ist eine Bezeichnung aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der deutschsprachigen Typografie für einen forlaufenden Schriftsatz in einer Textschrift (z.B. im Werksatz) in einer einheitlichen Lesegröße ohne Auszeichnungen mit anderen Schriftschnitten; Schriftsatz ohne Schriftauszeichnungen. Alternative Bezeichnung »Glatter Schriftsatz«. Glatter Satz weiterlesen
Haarspatium
Typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Schriftsetzer, Schriftgießer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) – bis ca. zum Ende des 19. Jahrhunderts – für den schmalsten Ausschluss der möglich war, was ab ca. Anfang des 20. Jahrhunderts ungefähr einem »Einpunkt-Füller« (Einpunkt-Spatium) entspricht. Haarspatium weiterlesen
Göschen, Georg Joachim
Deutscher Typograf, Verleger und Buchdrucker. Geboren am 22. April 1752 in der Hansestadt Bremen als erster Sohn eines Kaufmanns, gestorben am 5. April 1828 in Grimma (Sachsen). Göschen, Georg Joachim weiterlesen
Zuschuss
»Zuschuss« ist ein Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Papierhersteller/-händler und Drucker für Roh- bzw. Druckbögen aus Papier, um den »Abgang« (Makulatur) einer Druckauflage zu kompensieren; zusätzliche Anzahl von Druckbögen extra der Auflagendruckorder, die für das Einrichten der Maschinen und bei der Weiterverarbeitung notwendig sind. Zuschuss ist die Abk. für »Papierzuschuss«; auch als »Zuschussmenge« bezeichnet. Zuschuss weiterlesen
Makulatur
»Makulatur« ist ein Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Papierhersteller/-händler und Drucker für Roh- bzw. Druckbögen aus Papier, die während des Einrichtens einer Druckmaschine, der Druckplatten, des Auflagendrucks (Fortdruck) sowie bei der Weiterverarbeitung verdruckt oder beschädigt werden. Auch als »Abgang« bezeichnet. Makulatur weiterlesen
Abgang
»Abgang« ist ein Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Papierhersteller/-händler und Drucker für Roh- bzw. Druckbögen aus Papier, die während des Einrichtens einer Druckmaschine, der Druckplatten, des Auflagendrucks (Fortdruck) sowie bei der Weiterverarbeitung verdruckt oder beschädigt werden. Auch als »Makulatur« bezeichnet. Abgang weiterlesen
Abfallen
»Abfallen« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutschsprachiger Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für das Abfallen bzw. das Lösen einzelner Buchstaben oder Satzzeichen am Rand einer Kolumne infolge eines technischen Fehlers. Abfallen weiterlesen
Sperrsatz
1. Terminus für das gleichmäßiges Erweitern der Laufweite eines Screen Fonts, einer Druckschrift oder einer Schreibmaschinenschrift durch das Sperren mit einem Leerraumzeichen (Leertaste).
2. Terminus aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher und österreichischer Schriftsetzer aus der Periode des materiellen Schriftsatzes (z.B. Bleisatz) für das dicktengleiche Sperren einer Fraktur bzw. Gebrochenen Schrift in gemischter Schreibweise. Sperrsatz weiterlesen
OCR-Schriften
Terminus aus der Informatik (Computer Science) für alphanumerische Antiqua Schriften mit einer stark stilisierten Typometrie für die automatisierte optische Zeichenerkennung durch Codiergeräte oder Computer; maschinenlesbare Schriften. OCR steht für eng. »Optical Character Recognition«, eine Methode für die automatisierte »Optische Zeichenerkennung« innerhalb von Bildmotiven. OCR-Schriften weiterlesen
Leerraumzeichen
Unter einem Leerraumzeichen wird in der Typografie ein Leerzeichen mit invariabler Breite verstanden, das durch ein einmaliges Tippen der Leerschritttaste (Leertaste) einer Schreibmaschine, Typensetzmaschine, Zeilensetzmaschine oder Computertastatur generiert wird. Auch als »Leerzeichen«, »Leerschritt« oder »Leerschlag« bezeichnet. Eng. »Space«. Leerraumzeichen weiterlesen
Plakat
Großformatiger Aushang im öffentlichen Raum; Bekanntmachung – meist werblicher Natur – an Wänden, Plakattafeln und Litfaßsäulen. Auch als »Poster« bezeichnet. Plakat weiterlesen
Spationieren
Typografischer Terminus für die Erweiterung der Schriftlaufweite, beispielsweise einer Druckschrift oder eines Webfonts, ausgehend von der Normalschriftweite (NSW). Im materiellen Schriftsatz (z.B. Bleisatz) auch als »Spatiieren« oder als »Sperren« bezeichnet; engl. »Spacing«. Etymologisch von »Spatium« für »Zwischenraum« aus dem lat. »spatium« für »Raum«. Spationieren weiterlesen
Müller, Rolf
Deutscher Kommunikationsdesigner, Redakteur und Dozent. Geboren am 15. Dezember 1940 in Dortmund (Nordrhein-Westfalen). Gestorben am 18. Februar 2015 in München (Bayern). Müller, Rolf weiterlesen
Optischer Schriftweitenausgleich
Typografischer Terminus für die Veränderung der Schriftlaufweite einer Druckschrift oder eines Screen Fonts; optische Korrektur der Schriftlaufweite einer Zeichenkombination, eines Wortes oder Textes durch eine positive (+LW) und/oder negative (-LW) Laufweitenveränderung; Laufweitenausgleich; Abk. »OSW«. Optischer Schriftweitenausgleich weiterlesen
Normalschriftweite
Typografischer Terminus für die natürliche Schriftlaufweite einer maschinell oder digital reproduzierbaren Schrift, beispielsweise einer Druckschrift oder eines Webfonts. Die Normalschriftweite entspricht der »Laufweite 0« (LW 0); auch als »Normale Laufweite« oder »Natürliche Laufweite« bezeichnet; Abk. »NSW«.
Bei physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz) als »Normaler Breitenlauf« oder »Normale Grundschriftweite« bezeichnet. Normalschriftweite weiterlesen
Falzmarken
Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der Typografie, des Druck- sowie Buchbindergewerbes für Markierungen zur maschinellen Konfektionierung (z.B. Falzen und Rillen) eines Papier- bzw. Druckbogens. Je nach Ausschießschema umfassen Falzmarken eine oder mehrere Falzlinien und/oder ein oder mehrere Falzkreuze. Falzmarken weiterlesen
Faltmarke
Bezeichnung aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der Typografie und des Druckgewerbes für eine innerhalb des Papierbeschnitts gedruckte Markierung auf einem Druckerzeugnis, beispielsweise auf einem Briefbogen, welches ein späteres händisches Falten erleichtert. Faltmarke weiterlesen
Englische Linie
Typografische Bezeichnung für eine Linienform, die sich dadurch auszeichnet, dass sie an den Enden fein ist und zur Mitte hin dicker wird. Es existieren unterschiedliche Formen, die auch Stilepochen, beispielsweise dem »Jugendstil« oder dem »Art déco«, zugeordnet werden können. Englische Linie weiterlesen
Font Foundry
Font Foundry ist eine anglizistische Bezeichnung für ein Handelsunternehmen, das Computer Fonts (Abk. Fonts) bzw. digitale Schriften über das Internet verkauft, distribuiert bzw. im Webspace bereitstellt; Pl. »Font Foundries«. Alternativer Anglizismus »Type Foundry«. Font Foundry weiterlesen
Haarlinie
1. Feine Linie mit einer Liniendicke bzw. Strichstärke von 0,075 mm bzw. 1/5 Didot-Punkt (dpt). Auch als »Feines Linienbild« bezeichnet. Haarlinie weiterlesen
Duktus
Das Singularetantum »Duktus« beschreibt in der Kalligraphie und Typografie die Charaktereigenschaft einer Schrift, insbesondere die Strichstärke, Strichneigung und Strichführung eines Schriftzeichens. Etymologisch leitet sich das Wort »Duktus« vom lat. »ductus« für »Zug, Führung« zu »ducere« für »führen« ab. Duktus weiterlesen
Leerraumgevierte
In der Mikrotypografie ist ein Leerraumgeviert resp. ein Leerraumteilgeviert ein Leerraum zwischen zwei Schriftzeichen auf gleicher Schriftlinie, z.B. zwischen Buchstaben, Wörtern, Arabischen Ziffern und/oder Interpunktionszeichen, der in der relativen Maßeinheit »Geviert« (em) gemessen wird. Leerraumgevierte weiterlesen
Geviert
Relative Maßeinheit, die in der Typografie primär zur Bemessung von Abständen (z.B. Wortzwischenräume), zeilenbasierten Leerräumen in einem fortlaufenden Text (Leerraum- bzw. Leerraumteilgevierte) und Strichen (z.B. Geviertstriche) sowie als Maß für das Kerning, die Schriftlaufweite und den Optischen Schriftweitenausgleich (OSW) verwendet wird. Im Web Publishing u.a. auch als Einheit (em) für die relative Größe einer Schrift gebräuchlich. Geviert weiterlesen
Layout
Der Terminus »Layout« wird im Kommunikationsdesign und im grafischen Gewerbe für den grafischen Entwurf eines visuellen Kommunikationsmediums, beispielsweise eines Prospekts, einer Anzeige oder einer Website, verwendet; Visualisierung eines Gedankens im Sinne eines grafischen Entwurfs; skizzenhafte Darstellung einer Idee; grafische Anordnung einzelner Text- und Bildelemente. Der Begriff »Layout« wird in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet. Layout weiterlesen
Eidenbenz, Hermann
Schweizer Grafikdesigner, Typograf, Fotograf, Lehrer und Schriftgestalter. Geboren am 4. September 1902 in Cannanore (Kannur) in British India als Sohn des Schweizer Kaufmanns Hermann Samuel Eidenbenz (1868–1939) und einer deutschen Mutter. Gestorben am 25. Februar 1993 in Basel in der Schweiz. Bekannt wurde Hermann Eidenbenz durch seine grafischen Plakate, Banknotenentwürfe und die Neuinterpretation der Druckschrift »Clarendon«, einer Egyptienne des englischen Schriftgießers Benjamin Fox (o.A.–1877). Eidenbenz, Hermann weiterlesen
Schriftklassifikation DIN 16518
Die DIN-Norm 16518 beschreibt ein (west)deutsches Modell zur Typifikation von physischen Druckschriften im Werksatz und Akzidenzsatz, das durch das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) Schriftklassifikation DIN 16518 weiterlesen
Paläografie
Historische Hilfswissenschaft zur systematischen Erforschung des Schreibwesens (Kalligrafie) und der Schriftgeschichte von der Antike bis zur Renaissance, also bis zu den Anfängen der Prototypografie bzw. der Typografie. Die Paläografie umfasst auch die Klassifikation sämtlicher Schriftarten anhand ihrer graphischen Merkmale sowie der Datierung, Entzifferung und Transkription von Manuskripten. Paläografie weiterlesen
Karolingische Minuskel
Kalligraphische Schrift im Minuskelalphabet; Minuskelschrift. Auch als »Karlingische Minuskel« bzw. in der Paläografie als »Carolina« bezeichnet.
Unsere heutigen Kleinbuchstaben beziehen ihre Herkunft aus der Karolingischen Minuskel und der »Humanistica« (Humanistische Minuskel), die im Wesentlichen auf der Carolina und der klassischen »Littera antiqua« – einer klaren kalligraphischen Schrift (siehe Kalligraphie), die bereits der Theologe und Philosoph Augustinus von Hippo (um 354–430) verwendete – basierte. Karolingische Minuskel weiterlesen
Venezianische Renaissance-Antiqua
Nebenschriftgruppe, die im Sinne der typografischen Schriftklassifikation zur Schriftuntergruppe (Schriftart) Renaissance-Antiqua (Mediaeval, Old Style, Old Face) gehört, welche wiederum zur Hauptschriftgruppe Antiqua zählt; rundbogige Druckschrift römischen Ursprungs mit Serifen. Venezianische Renaissance-Antiqua weiterlesen
Kalligraphie
Kunst des Schönschreibens. Etymologisch leitet sich das Wort »Kalli-« vom altgriechischen »kalos« her, das »Schönheit« bedeutet; das Wort »-graphie« entspricht dem altgriechischen »-graphia« für das »Schreiben, Darstellen, Beschreiben« zu altgriechisch »graphein« für »ritzen, schreiben«. Allograph Kalligrafie. Kalligraphie weiterlesen
Lombarde
Terminus aus der Paläografie, Paläotypie, Kalligraphie und Typografie für einen im Vergleich zur Grundschrift größeren, andersfarbigen Schmuck- und Gliederungsbuchstaben in spätmittelalterlichen Handschriften (ca. 1250–1500) und Inkunabeln (1438–1500). Lombarde weiterlesen
Kapitälchen
Großbuchstabenschrift; deutsches Diminutiv zu »Kapitale« in der Bedeutung von Majuskelschrift, analog zur lateinischen »Capitalis«; engl. »Caps«. Schriftstil, dessen Majuskelalphabet aus Großbuchstaben (Majuskeln) von der Grundlinie (Schriftlinie) zur H-Linie (Majuskelhöhe oder Versalhöhe) und dessen Minuskelalphabet aus kleineren Großbuchstaben (Kapitälchen) von der Grundlinie zur x-Linie besteht. Kapitälchen weiterlesen
Gebrochene Schriften
Schriftgattung; Terminus für handgeschriebene und gedruckte »gebrochene« Schriftarten gotischen Ursprungs. Die Sammelbezeichnung »Gebrochene Schriften« wird in der Paläografie und Paläotypie sowohl für handgeschriebene als auch für gedruckte gebrochene Schreib- und Buchschriften und in der Typografie für gebrochene Drucktypen unterschiedlicher Epochen und Stilrichtungen verwendet.
Gebrochene Schriften weiterlesen
Fraktur
Die Frakturschrift ist eine Hauptschriftgruppe, die im Sinne der Schriftklassifikation mit römischer Alphabettradition zu der Schriftgattung der »Gebrochenen Schriften« zählt. Auch als »Deutsche Schrift«, im englischsprachigen Raum mehrdeutig auch als »Gothic«, »Old English» oder als »Blackletter« bezeichnet.
Die Fraktur war über 400 Jahre im Wesentlichen die Buch- und Verkehrsschrift der Deutschen und bis 1941 die offizielle Amtsschrift im »Deutschen Reich«. Als Schöpfer der ersten reinen »fractura germanica« (1507) gilt der Augsburger Kalligraph und Benediktinerpater Leonhard Wagner (1453–1522). Fraktur weiterlesen
Textura
Höchstentwickelte kalligraphische Buchschrift der Gotik und »Prototype« der Typografie. Schriftart; Hauptschriftgruppe, die in der typografischen Schriftklassifikation zur Schriftgattung der Gebrochenen Schriften gehört. Auch als »Missalschrift«, »Psalterschrift«, Textur bzw. Texturalis (Textschrift) bezeichnet.
In der Paläografie nimmt die Textura, die als liturgische Hauptbuchschrift der Gotik bezeichnenderweise auch »Missalschrift« oder »Psalterschrift« genannt wird, eine zentrale Stellung ein. Sie entwickelt sich um 1300 aus der frühgotischen Minuskel und gehört bis zum Ende des 15. Jahrhunderts gemeinsam mit der Rotunda zu den kalligraphischen Hochformen der »Littera textualis formata«. Textura weiterlesen
Schriftgrad
Schriftgröße einer Druckschrift bzw. eines Fonts. Im materiellen Schriftsatz (z.B. Bleisatz) als »Kegelgröße«, in der Informatik und im Webdesign als »font-size« bezeichnet. Der Schriftgrad ist eine von vielen Komponenten, die die Lesbarkeit eines Schriftsatzes beeinflussen kann. Schriftgrad weiterlesen
Umbruch
In der Typografie versteht man unter »Umbruch« das Umbrechen von Textzeilen, Kolumnen (Satzspalten) und Seiten unter Berücksichtigung orthografischer, typografischer, ästhetischer und themenbezogenen Regeln und Betrachtungsweisen, beispielsweise um ein Buch, eine Zeitung, ein Prospekt oder eine Website sinngemäß und ästhetisch zu gliedern; Text, der am Zeilenende umbrochen und in einer neuen Zeile auf der gleichen oder einer nachfolgenden Seite fortgeführt wird; Austarieren aller Zeilenumbrüche eines geschlossenen Schriftsatzes. Textumbruch; Verb »umbrechen«. Alternative Bezeichnung »Mettage«. Umbruch weiterlesen
Frontispiz
In der Typografie steht der Terminus »Frontispiz« für eine ganzseitige grafische Abbildung, beispielsweise eine Illustration, eine Typografik oder eine Fotografie, die sich auf der zweiten Seite eines Buches (# 2 Verso) oder einer buchähnlichen Publikation (z.B. Geschäftsbericht oder Broschüre) befindet. Die Seite zwei eines Buches wird deshalb auch als »Frontispizseite« bezeichnet. Frontispiz weiterlesen
Texteinzug
Typografische Bezeichnung für eine Zeileneinrückung; Einrücken des Textanfangs zu Beginn einer neuen Zeile; Leerraum von der Satzkante bis hin zum Beginn eines Textes; Einrücken der Anfangszeile eines Absatzes. Kurzform »Einzug«. Texteinzug weiterlesen
Schriftnorm
Unter einer Schriftnorm versteht man in der Typografie Regeln, Leitlinien oder Merkmale für die Typometrie (Letternarchitektur) einer reproduzierbare Bildschirm- und/oder Druckschrift, die durch nationale oder internationale Normungsunternehmen und -organisationen, beispielsweise durch das Deutsche Institut für Normung (DIN), die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV), das Austrian Standards Institute (ASI) oder die International Organization for Standardization (ISO), standardisiert wurden. Schriftnorm weiterlesen
Metteur en pages
Berufsbezeichnung aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für einen spezialisierten Handschriftsetzer, der für den typografischen »Umbruch«, die »Zurichtung« bzw. die »Mettage« eines »Werkes« (Buch) bzw. einer Zeitung verantwortlich war. Kurzform »Metteur«. Metteur en pages weiterlesen
Absatz
In der Textgestaltung ist ein Absatz (lat. passus) ein zusammenhängender Textabschnitt, der aus einem oder mehreren Sätzen (Fließtext) besteht.
Die Typografie versteht darunter eine sinngerechte Gliederung einer Schriftsatzarbeit mittels Absatz weiterlesen
Farbauszeichnung
Typografischer Terminus für eine farbliche Hervorhebung eines Buchstabens, eines Sonderzeichens, einer Ziffer, eines Wortes oder einer Textpassage im »Glatten Satz« oder »Gemischten Satz«, also innerhalb eines fortlaufenden Textes; Schriftauszeichnung mit einer Farbe, die von der der Grundschrift abweicht; Schriftauszeichnungsmethode. Farbauszeichnung weiterlesen
Glyphe
In der Typografie bezeichnet »Glyphe« die grafische Darstellung eines Silbenzeichens, segmentalen, symbolischen, ikonischen oder indexikalischen Schriftzeichens in Form eines Buchstabens, Satzzeichens, Sonderzeichens, einer Arabischen Ziffer oder einer Ligatur, also eine konkrete grafische oder typometrische Darstellung eines Zeichens bzw. Schriftzeichens innerhalb eines Schriftsystems bzw. innerhalb eines Schriftschnitts. Glyphe weiterlesen
Allograph
Terminus für Grapheme, die denselben Laut darstellen, aber eine voneinander abweichende typometrische oder orthographische Form bzw. Schreibweise aufweisen. Etymologisch aus dem altgr. »allos« für »anders« und »graphein« für »schreiben«. Alternative Schreibweise »Allograf«. Allograph weiterlesen
Graphem
Sprachwissenschaftlicher Terminus für das kleinste, bedeutungskennzeichnende Merkmal eines Schriftsystems. Die Strukturen und Zusammenhänge von Graphemen werden in der Graphemik, einer Hilfswissenschaft der Linguistik untersucht. Graphem weiterlesen
ASCII
Abkürzung für American Standard Code for Information Interchange. Der ASCII ist ein durch die ANSI (American National Standards Institute), dem Standardisierungsgremium der USA, standardisierter Binärcode zur digitalen Darstellung von Majuskeln und Minuskeln, Ziffern, Sonder-, Leerraum- und Steuerungszeichen. Er wird auch als IA-5-Alphabet, ISO-7-Bit-Code, USASCII-Code und CCITT-Code Nr. 5 bezeichnet. ASCII weiterlesen
Theinhardt, Ferdinand
Deutscher Typograf, Orientalist und »(Königlich-Preußischer?) Schriftschneider«. Geboren am 3.5.1820 in Halle an der Saale. Inhaber der »Ferd. Theinhardt Schriftgiesserei Berlin«. Ferdinand Theinhardt entwarf mutmaßlich um 1880 für die wissenschaftlichen Publikationen der »Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin« eine vier Didot Punkt große »Liliput Grotesk« sowie eine »Royal-Grotesk« in vier Schriftschnitten, die vermutlich als eine der Archetypen der »Akzidenz Grotesk« der Berthold AG diente. Theinhardt, Ferdinand weiterlesen
Didot, Firmin Ambroise
Französischer Typograf, Kupferstecher, Erfinder und Dichter. Geboren am 14. April 1764 in Paris, gestorben am 24. April 1836 in Mesnil-sur-l’Estrée in der Normandie. Mitglied einer prominenten Familie von Typografen und Papierfabrikanten, zweitgeborener Sohn von François Ambroise Didot (1730–1804). Firmin Didot zählt bis heute zu den bedeutendsten Typografen Europas. Didot, Firmin Ambroise weiterlesen
Unicode
Unicode ist ein weltweiter, plattformunabhängiger Zeichenkodierungsstandard für Computer Software und Font Files (z.B. OpenType TrueType flavoured Fonts), in dem langfristig für jedes Sinn tragende Schriftzeichen oder Textelement aller bekannten Schriftkulturen und Zeichensysteme, beispielsweise für Logogramme (z.B. Pictogramme, Ideogramme), Phonogramme (z.B. Syllabogramme, Alphabete) oder Sonderzeichen (z.B. Interpunktionszeichen), ein digitaler Code festgelegt wird, um die Verwendung unterschiedlicher und inkompatibler Kodierungen in verschiedenen Sprach- und Kulturkreisen zu beseitigen. Der Unicode wird fortlaufend ergänzt. Unicode weiterlesen
Cursiva
Die »Cursiva« ist eine lateinische Kursivschrift; Schrägschrift der Römer. Römische Verkehrsschrift, die mit einem Griffel in Wachstafeln oder mit einer sehr schmalen Rohrfeder schnell auf Papyrus geschrieben wurde. Cursiva weiterlesen
Capitalis Quadrata
Die »Capitalis quadrata« ist eine kalligraphische Schreibvariante der »Capitalis rustica« und der in Stein gemeißelten »Capitalis monumentalis«; lateinische Handschrift für Pergamenthandschriften; römische Quadratschrift; Schreib- und Buchschrift der Römer. Capitalis Quadrata weiterlesen
Capitalis Monumentalis
Lateinische, in Stein gemeißelte Schrift; Lapidarschrift; Schrift der Römer. Die Capitalis Monumentalis ist eine Adaption des eteokretisch griechischen Alphabets, welches um 600 v. Chr. aus dem multikulturellen Kreta über die Etrusker – »dem Volk der Bücher« – zu den Latinern, ins heutige Mittel- und Nordwestitalien kam, deren römische Nachkommen daraus die lateinische Schrift entwickelten. Capitalis Monumentalis weiterlesen
Gutenberg, Johannes
»Henchen zur Laden« oder »Henne Gensfleisch« (Johannes Gensfleisch) alias Johannes Gutenberg. Prototypograf. Geboren um 1400 in Mainz. Gestorben am 3. Februar 1468 in Mainz. Gutenberg, Johannes weiterlesen
Capitalis Rustica
Die »Capitalis rustica« ist eine Schnellschreibvariante der lateinischen »Capitalis quadrata«; lateinische Schreibschrift für Pergamenthandschriften; Schreib- und Buchschrift der Römer. Capitalis Rustica weiterlesen
Garamond, Claude
Französischer Schriftschneider und Typograf. Geboren um 1498/99 in Paris. Gestorben 1561 in Paris. Schüler des Pariser Humanisten, Graveurs und Typografen Antoine Augereau (um 1485-1534), dem »Drucker der Königin Marguerite von Navarra«, bei dem Claude Garamond um 1510 eine Lehre als Buchdrucker in der Druckwerkstatt von Henri Estienne begann. Alternative Schreibweise seines Namens: Claude Garamont. Garamond, Claude weiterlesen
Blindprägung
In der Typografie und im grafischen Gewerbe wird unter einer Blindprägung die mehr oder weniger partielle Verformung bzw. Ausformung eines grafischen Papiers, Kartons oder überzogenen Buchdecke (Einband) verstanden, die durch das Einpressen (Prägen) von dreidimensionalen Schriftzeichen, Flächen, Strukturen, Reliefs oder Illustrationen im Prägedruckverfahren entstehen; auch als »Farblosprägung« bezeichnet. Blindprägung weiterlesen
Bodoni, Giambattista
Italienischer Typograf, Graveur (Stempelschneider), Buchdrucker und Verleger. Geboren am 26. Februar 1740 im piemontesischen Saluzzo, gestorben am 30. November 1813 in Parma (Emilia-Romagna). Mentee von Costantino Ruggieri (1713–1766), dem Superintendenten der vatikanischen Polyglottendruckerei der Propaganda Fide in Rom. Giambattista Bodoni zählt bis heute zu den bedeutendsten Typografen Europas. Bodoni, Giambattista weiterlesen
Benton, Linn Boyd
US-amerikanischer Typograf, Drucker, Erfinder, Schriftgestalter und einer der Gründungsdirektoren der American Type Founders Company (ATF). Geboren 1844 in Little Falls (New York, USA) als Sohn des demokratischen US-Kongressabgeordneten und Richters Charles S. Benton (1810–1882), gestorben 1932 in Plainfield (New Jersey, USA). Die Entwicklung der amerikanischen Typografie wurde von Linn Boyd Benton und seinem einzigen Sohn Morris Fuller Benton (1872–1948) entscheidend geprägt. Sein Sohn zählt in der durch die Antiqua geprägten »Englischen Typografie« zu den bedeutenden Schriftgestaltern seiner Zeit. Benton, Linn Boyd weiterlesen
Benton, Morris Fuller
US-amerikanischer Typograf, Ingenieur, Erfinder, Schriftgestalter und Direktor der American Type Founders Company (ATF). Geboren 1872 in Milwaukee (Wisconsin, USA), gestorben 1948 in Morristown (New Jersey, USA). Einziger Sohn des Typografen und Erfinders Linn Boyd Benton (1844–1932). Morris Fuller Benton zählt in der Antiqua-Schriftkultur zu den bedeutenden Schriftgestaltern seiner Zeit. Benton, Morris Fuller weiterlesen
Auszeichnen
1. Auszeichnen eines Manuskripts bzw. Typoskripts
In der Typografie versteht man unter »Auszeichnen« die makro- und mikrotypografischen Satzangaben für ein Manuskript (handschriftlicher Beitrag eines Autors, der als Vorlage zur Vervielfältigung dient) bzw. für ein Typoskript (maschinell verfasster Text, der als Vorlage zur Vervielfältigung dient), das einem Schriftsetzer:in vorgibt, mit welchen charakterisierenden Eigenschaften der Schriftsatz typografisch (um)gesetzt werden soll.
Tschichold, Jan
Deutscher und Schweizer Grafikdesigner, Typograf, Schriftgestalter, Kalligraph, Lehrer und Fachbuchautor. Geboren am 2. April 1902 in Leipzig (Sachsen) als Sohn von Franz und Maria Tzschichhold. Geburtsname »Johannes Tzschichhold«. Gestorben am 11. August 1974 in Locarno (Circolo di Locarno) im Kanton Tessin in der Schweiz.
Jan Tschichold zählt zu den populären Theoretikern der lateinisch geprägten Typografie des 20. Jahrhunderts; er gilt als Meister der traditionellen typografischen Praxis, insbesondere der Buch- und Lesetypografie. Tschichold, Jan weiterlesen
Caflisch, Max
Schweizer Typograf, Buchgestalter und Lehrer. Geboren am 25. Oktober 1916 in Winterthur im Kanton Zürich in der Schweiz. Gestorben am 3. März 2004 am Zürichsee. Caflisch zählt zu den wichtigen Schweizer Buchgestaltern des 20. Jahrhunderts. Caflisch, Max weiterlesen
Jost, Heinrich
Deutscher Typograf, Schriftgestalter, Grafikdesigner, Buchgestalter und künstlerischer Leiter der Bauerschen Gießerei in Frankfurt am Main. Geboren am 13. Oktober 1889 in Magdeburg (Sachsen-Anhalt). Gestorben 1949 in Frankfurt am Main (Hessen). Jost, Heinrich weiterlesen
Akzidenzdrucksachen
Gewerbespezifischer Terminus aus der Epoche der Offizinen bzw. Buch- und Zeitungsdruckereien des frühen 19. Jahrhunderts für einen »Gelegenheitsauftrag« bzw. für eine »Nebeneinnahme«; dann ab Mitte des 19. Jahrhunderts Begrifflichkeit für Geschäfts- oder Privatdrucksachen, beispielsweise Briefpapiere, Visitenkarten, Plakate oder Prospekte, die nicht im Werkdruck bzw. im Buch-, Zeitungs- oder Zeitschriftendruck produziert wurden; auch als »Akzidenzen« bezeichnet.
Zu den Akzidenzen zählen allerdings auch wirkungsvoll gestaltete Teile eines Buches oder einer Zeitung, beispielsweise Zeitungsköpfe (Titelkopf), Werbeanzeigen oder ein aufwendig gestalteter Buchtitel, ein Frontispiz oder der Haupttitel eines Buches. Die Pendants sind »Werkdrucksachen« bzw. »Werkdrucke«. Akzidenzdrucksachen weiterlesen
Schriftauszeichnung
Typografischer Terminus für eine selektive Schriftmischung oder Farbauszeichnung im »glatten Satz« bzw. innerhalb eines »geschlossenen Schriftsatzes«; Auszeichnung der Grundschrift innerhalb eines fortlaufenden Textes mit einer anderen Schriftart, Schriftstilvariante oder Schriftfarbe. Abk. »Auszeichnung«.
Akzidenzdruckerei
Gewerbespezifischer Terminus aus der Epoche der Offizinen bzw. der Buch-, Verlags- und Zeitungsdruckereien des 19. und 20. Jahrhunderts für eine Abteilung oder Betriebssparte, die sich auf die Herstellung von Akzidenzdrucksachen, also auf Geschäfts- oder Privatdrucksachen spezialisiert hat. Akzidenzdruckerei weiterlesen
Offizin
Traditionelle Bezeichnung für eine Buchdruckerei. Etymologisch entlehnt aus dem neulat. »officina« für »Werkstätte« aus dem altlat. »opificina« zu »opifex« für »Handwerker«. Auch als »Officina Typographeum«, »Druckoffizin«, »Drucker-Offizin« oder »Buchdruckerey« bezeichnet. Die Bezeichnung wurde ab dem späten Mittelalter auch im Allgemeinen für Werkstätten mit Verkaufsräumen verwendet, die sehr hochwertige und teuere Produkte herstellten und verkauften, beispielsweise Apotheken. Offizin weiterlesen
Akzidenzschriftsetzer
Gewerbespezifischer Terminus aus der Epoche der Offizinen bzw. Buch- und Zeitungsdruckereien für einen besonders grafisch geschulten und qualifizierten Handschriftsetzer, der überwiegend mit Akzidenzschriften und Affichen- bzw. Plakatschriften Akzidenzdrucksachen, also wirkungsvoll gestaltete Drucke, beispielsweise Zeitungsköpfe, Werbeanzeigen, Plakate, Geschäfts- oder Privatdrucksachen gestaltet und setzt; Schriftsetzer (Setzer), der im Akzidenzsatz einer Buch- oder Zeitungsdruckerei arbeitet; Abk. »Akzidenzsetzer«. Akzidenzschriftsetzer weiterlesen
Plakatschriften
Als Plakatschriften bezeichnet man sowohl Druckschriften als auch mit Stiften, Pinseln, Kunst- oder Plakatschriftfedern geschriebene Handschriften (siehe Kalligraphie), die aus großer Entfernung in überdimensionierten Schriftgraden mehr oder weniger gut lesbar sind. Plakatschriften weiterlesen
Akzidenzsatz
Gewerbespezifischer Terminus aus der Epoche der Offizinen bzw. Buch- und Zeitungsdruckereien des frühen 19. Jahrhunderts für den Handschriftsatz einer Akzidenzschriftsetzerei, einer Abteilung innerhalb einer Akzidenzdruckerei, die auf die Gestaltung und Druckvorlagenherstellung von Akzidenzdrucksachen, also wirkungsvoll gestaltete Drucke, beispielsweise Zeitungsköpfe, Plakate, Werbeanzeigen, Geschäfts- oder Privatdrucksachen, spezialisiert war. Akzidenzsatz weiterlesen
Schriftlinien
In der Typografie existieren unterschiedliche Schriftliniensysteme, um lateinische Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen zu gestalten und im digitalen und materiellen Schriftsatz, beispielsweise im DTP Desktop Publishing oder im Bleisatz, anzuwenden. Schriftlinien weiterlesen
Copy
Terminus für den Mengentext (Haupttext) einer schriftlichen Publikation bzw. eines schriftbasierenden Mediums. Ursprünglich war »Copy« ausschließlich eine Bezeichnung für »Anzeigentext«. Copy weiterlesen
Fournier, Pierre Simon
Französischer Typograf, Stempelschneider und Schriftgießer. Geboren am 15. September 1712 in Paris. Gestorben am 8. Oktober 1768 in Paris. Pierre Simon (Pierre-Simon) Fournier gilt als der Schöpfer des »Point typografique« (Fournier Punkt) und der variablen, runden Drucknotentype für den Musiknotendruck. Fournier, Pierre Simon weiterlesen
Schriftsatzart
Typografische Bezeichnung für eine mehrzeilige Satzanordnung; Ausrichtung und Relativierung von Zeilenanfängen, Zeilenenden, Zeilenlängen und Zeilenlinien eines Schriftsatzes zueinander. Abkürzung Satzart. Plural Schriftsatzarten bzw. Satzarten.
Englische Typografie
Auch als angelsächsische Typografie bezeichnet. Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher, österreichischer und Schweizer Typografen von Mitte des 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts für die von Antiqua-Schriften geprägte Typografie im Sinne von John Baskerville (1706–1775), William Morris (1834–1896), Thomas James Cobden-Sanderson (1840–1922), Stanley Morison (1889–1967), Englische Typografie weiterlesen
Sperren
Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für das gleichmäßige Erweitern der Schriftlaufweite; Sperrsatz. Synonym im Handsatz »Spatiieren«. Etymologisch »sperren« von althochdeutsch »sperran« in Bezug zu »Sparren« für »Spatien« von lateinisch »spatium«. In der Mikrotypografie zählt das Sperren zum Optischen Schriftweitenausgleich. Sperren weiterlesen
Alphabet
Geordnete Folge von Buchstaben oder Zeichen einer Sprache. Etymologisch im 13. Jahrhundert aus dem lateinischen »alphabetum« entlehnt, dass aus dem altgriechischen »alphabetos« stammt; zu »alpha« für den den ersten Buchstaben des griechischen Alphabets. Alphabet weiterlesen
Formelsatz
»Formelsatz« ist ein typografischer Fachausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz der deutschsprachigen Typografie für eine Schriftsatzart, die primär aus kaufmännischen, mathematischen und/oder (natur)wissenschaftlichen Formeln besteht. Formelsatz weiterlesen
Serife
Typografischer Terminus für den Endstrich einer Glyphe; quer liegender Anfangs-, Abschluss- oder Endstrich einer Majuskel, Minuskel, Indo-Arabischen Ziffer oder eines Sonderzeichens; umgangssprachlich »Füßchen«. Plural Serifen. Serife weiterlesen
Exlibris
Buchbesitzzeichen; Bücher- oder Bibliothekszeichen; typografisches oder/und grafisches Bucheignerzeichen oder -geberzeichen. In ein Buch geklebtes, drucktechnisch vervielfältigtes, kleinformatiges (Papier-)Blättchen, das auf den Besitzer des Buches hinweisen soll. Alternative Schreibweise »Ex Libris«. Exlibris weiterlesen
TrueType Font
In der Informationstechnik (IT) und in der Typografie versteht man unter einem »TrueType Font« einen digitalen, vektorbasierenden Zeichensatz (Computerschrift), beispielsweise in Form einer Alphabetschrift, der auf einem Computer (z.B. PC oder Smartphone) sowie dessen Peripheriegeräten (z.B. Monitor, Beamer oder Laserdrucker) als grafisches Zeichensystem zur Visualisierung von Informationen dient; Abk. »TrueType«; Suffix ».ttf«. TrueType Font weiterlesen
Font Hinting
Terminus aus der Informatik (Computer Science) und der digitalen Schriftgestaltung (Type Design) für das Einbetten von »Hints« in Outline Font Files, einer Methode zur Interpolation von digitalen Schriften, um diese am Bildschirm in Lesegrößen deutlicher darzustellen. Etymologisch aus dem Englischen »Font« für »Schrift, Zeichensatz« und »hint« für »Wink, Anspielung, Hinweis«. Gewerbespezifische Abk. »Hinting«; eng. »Hints«. Font Hinting weiterlesen
Baskerville, John
Englischer Typograf und Emailliertechniker. Geboren 1706 zu Wolverley in der englischen Grafschaft Worcester, gestorben 1775. 1726 ließ sich der ausgebildete (Grab-) Steinschneider John (Johannis) Baskerville als Schreiblehrer und Graveur in Birmingham nieder, wo er ab 1738 ein Lackierunternehmen betrieb, das auf Japanlack spezialisiert war. Sein Erfindungsgeist revolutionierte die Emailliertechnik und er machte ein Vermögen mit der Herstellung von diversen Haushaltsgegenständen. Baskerville, John weiterlesen
Rohrfeder
Pflanzliches Schreibwerkzeug, welches u.a. aus dem Stängel des Papyrus (Cyperus papyrus), Schilfrohr (Phragmites australis), Bambus (Bambusoideae) oder Kalmus (Acorus calamus) hergestellt wird. Auch als »Kalamos« (von altgr. »Kalamoi«), »Calmus« (von lat. »calamus«) oder »Qalam« (von arb. »qalam«) bezeichnet. Rohrfeder weiterlesen
Hochschule für Gestaltung Ulm
Die »hochschule für gestaltung ulm« (hfg ulm) war eine private Hochschule für Gestaltung, die 1953 von Inge Aicher-Scholl (1917–1998), Otl Aicher (1922–1991) und Max Bill (1908–1994) in Ulm, Baden-Württemberg, gegründet wurde. Hochschule für Gestaltung Ulm weiterlesen
Typometrie
1. Geometrische Konstruktion von Schriftzeichen
Unter Typometrie versteht man heute die euklidisch-geometrische Konstruktion von Schriftzeichen. Letternvermessung; Zeichen(geo)metrie, Letternarchitektur. Segment der Schriftgestaltung (Schriftentwurf, Type Design), welches die gestaltlichen Gesetzmäßigkeiten und Größenbeziehungen (Proportionen) zwischen Linien, Schriftlinien und Flächen behandelt, die zur Konstruktion von Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen – unabhängig von den Spezifika der Schriftklassifikation – notwendig sind. Typometrie weiterlesen
Header
1. Terminus aus der Informatik (Computer Science) für die Kopf- und Kenndaten eines Files (Datensatzes); Dateikopf. Primärdaten, damit ein Anwendungsprogramm (Software) die Daten zweckrichtig interpretieren und bearbeiten kann. Header weiterlesen
Hardware
Anglizistischer Terminus aus der Informatik (Computer Science) für alle körperlichen und festen Bestandteile eines Computersystems exklusive Software (Programme, Apps) und Daten; Computer Hardware. Hardware weiterlesen
Kursiv
Typografischer Terminus für eine nach rechts geneigte Schriftstilvariante; nach rechts geneigte Schriftlage; Klassifikationsmerkmal einer Druckschrift bzw. eines Screen Fonts. In anderen europäischen Sprachen als »italic«, »italique«, »cursiva« oder »corsivo« bezeichnet. Kursiv weiterlesen
Majuskelhöhe
Typografischer und wissenschaftlicher Terminus für die Höhe einer Majuskel (Großbuchstabe) eines Alphabets von der Schriftlinie (Grundlinie) zur H-Linie (siehe Schriftlinien); gemessene Höhe eines Großbuchstabens; eng. »Cap Height«. In der Schriftsatztypografie auch als »Versalhöhe« bezeichnet. Der erste Teil des Kompositums leitet sich semantisch von Majuskel ab. Majuskelhöhe weiterlesen
Versalhöhe
Typografischer Terminus für die Höhe einer Majuskel (Großbuchstabe) eines Alphabets von der Grundlinie (Schriftlinie) zur H-Linie (siehe Schriftlinien); gemessene Höhe eines Großbuchstabens; eng. »Cap Height«. Wissenschaftlich korrekt als »Majuskelhöhe« bezeichnet. Versalhöhe weiterlesen
Schlußstück
Begriff aus der Typografie für ein gegenständliches oder abstraktes Alinea (Schmuckzeichen), welches beispielsweise eine Textpassage oder ein Kapitel eines Buches grafisch abschließt; typografischer Zierrat (typografischer Schmuck) oder Vignette (Rebranke) zum Abschluß einer Kolumne. Alternative Schreibweise »Schlussstück«. Schlußstück weiterlesen
Beschnittzeichen
Im grafischen Druckgewerbe und in der Typografie sind Beschnittzeichen Markierungen in Form von feinen horizontalen und vertikalen Linien, die den Beschnitt einer Drucksache, z.B. einer Visitenkarte, eines Plakats oder die Seiten eines Buches, auf einem Druckbogen kennzeichnen. Sie dienen dem Zuschnitt von Druckerzeugnissen mit dem Messer, der Schere oder durch Schneideanlagen. Beschnittzeichen weiterlesen
Elefantenrüssel
Typografische Bezeichnung aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz des materiellen Schriftsatzes (z.B. Bleisatz) für den verzierten Aufschwung an einer Majuskel einer Fraktur. Der oft doppelt konturierte und ornamental wirkende Schnörkel gehört zu den Formcharakteristika einer Frakturschrift. Elefantenrüssel weiterlesen
Renaissance-Antiqua
Schriftart; Schriftuntergruppe, die im Sinne der typografischen Schriftklassifikation in der Schriftgattung der Antiqua-Schriften zur Hauptschriftgruppe der Antiquas zählt; rundbogige Druckschrift römischen Ursprungs mit Serifen. Auch als »Mediaeval« (lt. »mediaeval« für »mittelalterlich«) bzw. »Mediäval«, im angelsächsischen Sprachraum als »Old Style« oder »Old Face« bezeichnet. Renaissance-Antiqua weiterlesen
Druckmarken
Druckmarken werden im grafischen Druckgewerbe und der Typografie verwendet, um Druckdaten (z.B. PDF® Files), Druckvorlagen (z.B. Lithofilme), Druckformen (z.B. Offsetdruckplatten), Proofs (z.B. Digitalproofs) oder Druckbögen (z.B. Druckpapierbögen) zu kennzeichnen. Sie dienen im Ein- und Mehrfarbendruck dazu, passgenau zu layouten, zu montieren, zu drucken, zu falzen, zu schneiden, zu kontrollieren und den Workflow zu optimieren. Druckmarken weiterlesen
Französische Renaissance-Antiqua
Schriftnebengruppe, die im Sinne der typografischen Schriftklassifikation zur Schriftuntergruppe (Schriftart) Renaissance-Antiqua (Mediaeval, Old Style, Old Face) gehört, welche wiederum zur Hauptschriftgruppe Antiqua zählt; rundbogige Druckschrift und Screen Font römischen Ursprungs mit Serifen.
Vignette
Typografische Bezeichnung für ein bildhaftes oder abstraktes Schmuckzeichen; solitäres Alinea; einzelnes Buchschmuckzeichen; Einzelornament. Im deutschsprachigen Raum als »Rebranke« bezeichnet. Vignette weiterlesen
Beschnitt
Typografischer Terminus für den Bereich einer Drucksache, der außerhalb eines definierten Seitenformats liegt. Dieser Bereich des bedruckten Papiers wird dann bei der buchbinderischen Weiterverarbeitung als »Beschnitt« abgeschnitten. Beschnitt weiterlesen
Linien
In der Typografie wird der Begriff »Linie« in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. Primär wird im Schriftsatz und in der Typometrie darunter eine gerade oder gekrümmte Verbindung zwischen zwei Punkten verstanden. Darüber hinaus werden im Schriftsatz auch illustrative Zier- und Schmucklinien zu den Linien gezählt, die auf den ersten Blick wenig mit einer geodätischen Linie gemein haben. Linien weiterlesen
Alinea
1. Typografischer Terminus für Schmuckzeichen, Zierstücke, Schlußstücke (z.B. die Kalliope), Vignetten (Rebranken), Englische Linien und Schlusslinien (siehe Linien) zur Textabtrennung bzw. Textgliederung und Raumaufteilung. Im materiellen Schriftsatz (Bleisatz) gehörten – ggf. bis auf die Vignetten – Alineas zum »Zierrat« und wurden in der Regel bei den Akzidenzschriften aufbewahrt.
Das prominenteste Alinea dürfte in der Kalligraphie und in der Typografie das Hedera- bzw. Aldusblatt sein. Alinea weiterlesen
Lesbarkeit
Unter »Lesbarkeit« – oft auch als »Leserlichkeit« bezeichnet – wird im Segment der Lesetypografie die optimale makrotypografische und mikrotypografische Aufbereitung eines Schriftsatzes verstanden, den ein Rezipient (Leser) auch beim Erfassen längerer Textpassagen, beispielsweise in einem Buch, einer Zeitung, einem Geschäftsbericht oder auf einer Website, als angenehm, richtig und als nicht störend empfindet. Lesbarkeit weiterlesen
Epigraphik
Disziplin der Historischen Hilfswissenschaften, die sich der Erforschung von in Stein gemeißelten Lapidarschriften, beispielsweise der Capitalis Monumentalis und allen Formen von Inschriften (z.B. auf Grabsteinen) mit repräsentativem Charakter widmet. Inschriftenkunde; Allograph »Epigrafik«. Etymologisch von altgr. »ἐπιγραφή« zu »epigraphē« für »Inschrift, Aufschrift«. Epigraphik weiterlesen
Bundsteg
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den inneren, also den rechten Innenrand der Versoseite bzw. den linken Innenrand der Rectoseite eines Buches oder einer buchähnlichen Produktion; unbedruckter Raum zwischen Kolumne bzw. Satzspiegel und der Symmetrieachse des Buches. Bundsteg weiterlesen
Kopfsteg
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den oberen Rand einer Buchseite oder einer buchähnlichen Produktion, also dem unbedruckten Raum zwischen Kolumne bzw. Satzspiegel und dem oberen Beschnitt (Papierrand). Kopfstege werden im Buchsatzspiegel bzw. Gestaltungsraster dokumentiert. Kopfsteg weiterlesen
Fußsteg
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den unteren Rand einer Buchseite oder einer buchähnlichen Produktion, also dem unbedruckten Raum zwischen Kolumne bzw. Satzspiegel und dem unteren Beschnitt (Papierrand). Fußstege werden im Buchsatzspiegel bzw. Gestaltungsraster dokumentiert. Fußsteg weiterlesen
Außensteg
Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für den äußeren, also den linken Außenrand der Versoseite bzw. den rechten Außenrand der Rectoseite eines Buches oder einer buchähnlichen Produktion; unbedruckter Raum zwischen Kolumne bzw. Satzspiegel und dem äußeren Beschnitt (Papierrand). Auch als Seitensteg bezeichnet. Außenstege werden im Buchsatzspiegel bzw. Gestaltungsraster dokumentiert. Außensteg weiterlesen
Ferngrößen
Typografische Typifikation für Schriftgrade von Textschriften mit oder ohne Serifen, die in gewerblichen Druckverfahren (z.B. Hauptdruckverfahren nach DIN 16500) beispielsweise für Headlines in Anzeigen, für Plakate oder für Orientierungs- und Leitsysteme verwendet werden; Schriftgradzuordnung von Druck- und Klebeschriften für Leseabstände im Fernbereich. Ferngrößen weiterlesen
Buchsatzspiegel
Typografischer Terminus für ein schematisches Ordnungssystem einer Buchdoppelseite; Bezeichnung für die bedruckten Flächen zwischen den Stegen einer Buchdoppelseite. Kurzform »Satzspiegel«. Auch als »Schriftspiegel« bezeichnet. Buchsatzspiegel weiterlesen
Display
1. Optische Größe »Display«
Typografischer Terminus für die »Optische Größe« (optical sizes) einer Schriftstilvariante einer klassischen Antiqua Schrift mit oder ohne Serifen, die in ihrer Typometrie speziell für große Schriftgrade ausgelegt ist, beispielsweise für Headlines in Anzeigen, für Plakate oder für Orientierungs- und Leitsysteme. Auch als Ferngrößen, ehemals als Plakatgrößen bezeichnet. Display weiterlesen
Schaugrößen
Typografische Typifikation für Schriftgrade von Textschriften mit oder ohne Serifen, die in gewerblichen Druckverfahren (z.B. Hauptdruckverfahren nach DIN 16500) in der Regel für Haupttitel, Schmutztitel, Headlines, Buchumschläge sowie für Publikationen im »Großdruck« verwendet werden; Schriftgradzuordnung von Druckschriften für Leseabstände im Nahbereich. Schaugrößen weiterlesen
Splendid
1. Splendid bei Zeilenabständen
Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz) für einen sehr weiten Zeilenabstand (ZAB), bei dem das »Durchschießen« aus der Kegelhöhe (siehe Schriftkegel) plus dem »Einraffen« von Blindmaterial bzw. Füllstücken, z.B. Regletten, erfolgt. Auch als »Stark durchschossener Satz« oder »Splendider Satz« bezeichnet. Splendid weiterlesen
Kompress
1. Kompress bei Zeilenabständen
Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz) für einen engen Zeilenabstand (ZAB), bei dem das »Durchschießen« nach der reinen Kegelhöhe (also Kegel an Kegel) ohne »Einraffen« von Blindmaterial bzw. Füllstücken, z.B. Dünnstege (Regletten), erfolgt. Auch als »Undurchschossen« oder »Satz ohne Durchschuss« bezeichnet; alte deu. Schreibweise »kompreß«. Kompress weiterlesen
Durchschießen
1. Durchschießen und Durchschossen bei Zeilenabständen
Begriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz deutscher Schriftsetzer aus der Periode des materiellen Schriftsatzes für das Proportionieren des Zeilendurchschusses bzw. Zeilenabstandes eines Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung), Holz (z.B. aus Birnenholz) oder Kunststoff (z.B. aus Kunstharz). Durchschießen weiterlesen
Zeilenabstand
Typografischer Terminus für den numerisch gemessenen Zeilenabstand zwischen zwei oder mehreren untereinander folgenden Zeilen; gewerbespezifische Abkürzung ZAB. Der Zeilenabstand wird zwischen zwei Grundschriftlinien (siehe Schriftlinien) gemessen. Zeilenabstand weiterlesen
Zeilendurchschuss
1. In der gegenwärtigen Terminologie der Typografie: Distanz zwischen zwei oder mehreren untereinander folgenden Zeilen; Abkürzung »Durchschuss«. Im Gegensatz zum Zeilenabstand (ZAB) bezieht sich der Zeilendurchschuss jeweils von der Unterkante der p-Linie (Unterer Scheitel der Unterlänge) zur Oberkante der H- bzw. k-Linie (Oberer Scheitel der Oberlänge) eines Buchstabens in der nächstfolgenden Zeile (siehe auch Schriftlinien). Zeilendurchschuss weiterlesen
Linotype
Type Library (Schriftenbibliothek) und Font Foundry (Handelshaus für Schriften). Ehemals Hersteller von Setzmaschinen bzw. Schriftsatzsystemen und Schriftgießerei. Linotype war ursprünglich der Name einer vom deutschen Uhrmacher und Erfinder Ottmar Mergenthaler (1854–1899) 1886 konstruierten Zeilensetz- und Gießmaschine. Linotype weiterlesen
Schreibschriften
In der Typografie sind »Schreibschriften« ein Sammelbegriff für dekorative Druckschriften und Screen Fonts, die in ihrer Formgebung (Typometrie) auf einer kalligraphischen Schönschrift (siehe Kalligraphie) oder Handschrift beruhen bzw. um Schriften, die per Hand (Handcrafted) gezeichnet und so belassen, z.B. als TrueType Fonts, digitalisiert wurden. Im angelsächsischen Sprachraum als »Script Fonts«, abgekürzt als »Script« bezeichnet.
Schreibschriften weiterlesen
Typograf:in
Der Terminus Typograf bzw. Typografin wird heute überwiegend als periphere Bezeichnung für eine Person verwendet, die sich professionell mit dem materiellen oder digital reproduzierbaren Schriftbild als solchem beschäftigt, beziehungsweise sich mit der theoretischen oder angewandten Typografie handwerklich, gestalterisch, technisch oder philologisch befasst. Typograf:in weiterlesen
Meier, Hans Eduard
Schweizer Schriftgestalter, Kalligraph, Typograf und Grafikdesigner. Geboren am 30.12.1922 in Horgen bei Zürich. Gestorben 15.7.2014 in Obstalden. Nach Beendigung der Grundschule Ausbildung zum Handschriftsetzer. Im Anschluss Besuch der Fachklasse für Grafik an der Kunstgewerbeschule Zürich. Danach freiberufliche Tätigkeit als Grafikdesigner für Industrie, Verlage und Kulturevents. Meier, Hans Eduard weiterlesen
Vorklassizistische Antiqua
Schriftart; Schriftuntergruppe, die im Sinne Schriftklassifikation zur Schriftgattung (Hauptschriftgruppe) der Antiqua-Schriften gehört; rundbogige Druckschrift römischen Ursprungs mit Serifen. In der deutschen typografischen Literatur auch als »Barock Antiqua«, »Übergangsantiqua« oder »Halbmediäval«, im englischsprachigen Raum (GB, USA etc.) als »Transitional« (British Standards, 1967), in Frankreich als »Réales« (Maximilien Vox, 1963) und in Italien als »Transizionali« (Novarese und Pellitteri, 1965) bezeichnet.
Schriftgarnitur
Typografischer Terminus aus der Periode des materiellen Handschriftsatzes (z.B. Bleisatz) für ein Ensemble aller verfügbarer Kegelgrößen eines Schriftschnitts; alle verfügbaren physischen Schriftgrade einer Schriftstilvariante einer Schriftfamilie. Schriftgarnitur weiterlesen
Fußnote
Eine Fußnote ist eine Anmerkung, Legende, Bemerkung, Quellenangabe, Übersetzung oder weiterführende Erklärung zu einem Wort oder einer Textpassage. Sie wird – im Gegensatz zu Marginalien und Endnoten – am Fuß der gleichen Seite, meist in einem kleineren Schriftgrad, in einer sogenannten Konsultationsgröße, an die Textkolumne (Haupttext) angehängt. Fußnote weiterlesen
Adobe Font Metrics File
Ein Adobe Font Metrics File®, auch als AFM-Datei (*.afm) bezeichnet, ist eine ASCII-Datei, die u.a. Quellenangaben, Copyright-Daten, Breiten- und Kerning-Tabellen enthält. Eine separate AFM-Datei ergänzt den jeweiligen PostScript® Font mit Informationen über die Größe der einzelnen Zeichen und über die jeweiligen Abstände der Zeichen zueinander. Adobe Font Metrics File weiterlesen
Majuskelziffern
Typografischer Terminus für die Indo-Arabische Ziffern 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 0 ohne variierende Oberlängen und Unterlängen im Zweiliniensystem, die im typometrischen Hauptschriftliniensystem von der Grundlinie bis zur H-Linie (Majuskelhöhe) reichen. Majuskelziffern weiterlesen
Egyptienne
Hauptschriftgruppe und Schriftuntergruppe (Schriftart), die im Sinne der typografischen Schriftklassifikation zur Schriftgattung der Antiqua-Schriften gehört. Rundbogige Screen- und Druckschrift römischen Ursprungs mit betonten, teils blockartigen Serifen; auch als »Serifenbetonte Antiqua« bzw. reine Egyptiennes als »Serifenbetonte Linear-Antiqua«, im englischsprachigen Raum als »Slab Serif« bezeichnet. Egyptienne weiterlesen
Tabellenziffern
Typografischer Terminus für nichtproportionale Indo-Arabische Ziffern. Auch auch als dicktengleiche Ziffern, Festbreitenziffern, tabellarische Ziffern, in der Englischen Typografie als »Tabular Figures« bezeichnet. Tabellenziffern weiterlesen
Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung DIN 5008
Deutsche Norm für die schematische und textliche Gestaltung von Schriftsätzen mittels alphanumerischer Tastaturen für die Daten- und Textverarbeitung, die durch das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) erstmals 1949 unter dem Titel »Regeln für Maschineschreiben« standardisiert und zuletzt im April 2011 unter dem Titel »Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung« dokumentiert wurde. Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung DIN 5008 weiterlesen
Arabische Ziffern
Die »Arabischen Ziffern« (typografische Bezeichnung) bzw. die »Indo-Arabischen Ziffern« (mathematische Bezeichnung) 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 0 lösten mit Beginn des 13. Jahrhunderts in Westeuropa die Römischen Zahlen sukzessive ab und ermöglichten durch ihre wesentlich einfachere und übersichtlichere Schreibweise – und natürlich der Null – die Weiterentwicklung der komplexen Mathematik und der Naturwissenschaften. Arabische Ziffern weiterlesen
Papierformate DIN 476
Deutsche Norm für Papierformate, die durch das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) 1922 in der DIN-Norm 476 festgelegt wurde. In dieser DIN-Norm ist die Vorzugsreihe DIN A (beschnitten) sowie die Zusatzreihen DIN B (unbeschnittenes Format) und DIN C (Versandhüllen) festgelegt. Papierformate DIN 476 weiterlesen
Jannon, Jean
Schweizer (oder französischer?) Typograf, Buchdrucker, Buchhändler und Stempel- bzw. Schriftschneider. Geboren im April 1580 in Genf (oder Paris?), gestorben am 20. Dezember 1658 in Sedan. Drucker an der Akademie des Fürstentums Sedan (und Raucourt). Alternative Schreibweisen seines Namens: Iean Iannon, Joannes Jannonus, Jean Janon und Joannes Janonus. Jannon, Jean weiterlesen
Wagner, Leonhard
Bedeutendster Kalligraph der deutschen Spätrenaissance und Schöpfer der Deutschen Fraktur. Geboren 1453 in Schwabmünchen (ca. 30 km südlich von Augsburg entfernt), gestorben 1522 in der freien Reichstadt Augsburg (heute Bayern). Alternative Schreibweisen seines Namens: Lienhart Wagner, Meister Leonhard und Würstlin. Wagner, Leonhard weiterlesen
Mediävalziffern
Typografischer Terminus für Indo-Arabischen Ziffern mit variierenden Oberlängen und Unterlängen im Vierliniensystem (Schriftlinien). Auch als Minuskelziffern, Gemeine Ziffern, Charakterziffern oder in seltenen Fällen auch als Nautische Ziffern bezeichnet. Mediävalziffern weiterlesen
Spaltenabstand
In der Typografie wird der Abstand zwischen zwei oder mehreren Satzspalten bzw. Kolumnen (Textspalten) als Spaltenabstand, Satzspaltenabstand, Kolumenabstand, Kolumnenzwischenraum oder als Zwischenschlag bezeichnet. Spaltenabstand weiterlesen
Gestaltungsraster
Ordnungssystem; Konstruktionssystem. Im gewerbespezifischen Sprachschatz auch als »Layoutraster« oder kurz als »Raster« bezeichnet. Schema für ein durchgängiges Design von Schriften (siehe auch Typometrie), Druckwerken, Benutzeroberflächen und dreidimensionalen Objekten, welches vereinfacht formuliert, auf einem horizontalen und vertikalen Koordinatensystem basiert – mit der Zielsetzung, Schrift, Bild, Farbe, Fläche und Raum systematisch und zweckgerichtet zu strukturieren. Gestaltungsraster weiterlesen