Hardware
Anglizistischer Terminus aus der Informatik (Computer Science) für alle körperlichen und festen Bestandteile eines Computersystems ohne Software (Programme, Apps) und Daten; also Computer-Hardware.
Ursprünglich steht das englische Substantiv »Hardware« bedeutungsgleich mit »Eisenwaren« oder »Haushaltswaren« und wird auch heute noch im englischsprachigen Raum in diesem Sinne verwendet. Diese Bedeutung lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen, als »hard ware« im Englischen für greifbare, harte Waren, insbesondere Metall- und Haushaltswaren, verwendet wurde.

In die Informatik fand der Begriff Hardware erst in den späten 1940er- und frühen 1950er-Jahren Eingang. Zu dieser Zeit begannen Computeringenieur:innen, die physischen Komponenten eines Rechners von den immateriellen, programmatischen Bestandteilen abzugrenzen. Erste belegte Verwendungen des Begriffs in diesem Sinne finden sich beispielsweise 1953 in technischen Veröffentlichungen von IBM, wo Hardware ausdrücklich als Gegenstück zu Software beschrieben wird. 1) Ein einzelner Urheber des Begriffs in der Informatik ist nicht bekannt; vielmehr etablierte sich die Verwendung schrittweise im Fachdiskurs, insbesondere mit dem Aufkommen von Großrechnern wie ENIAC 2) und UNIVAC. 3) .
Neben dem Rechnersystem zählen auch Eingabe-, Einlese- und Ausgabegeräte sowie Gerätschaften für die Telekommunikation und Netzwerke zur Computer-Hardware, darunter Router, Kabel, Kühlung und Energieversorgung. Zu den wichtigsten Komponenten eines Rechnersystems zählen die Hauptplatine und das Motherboard.

Im grafischen Gewerbe zählen u. a. auch RIP-Computer (Raster Image Processor ohne Software), Belichter, digitale Proofgeräte oder CtP-Druckplattenbelichter (Computer to Plate) zur Hardware. Sind Druckmaschinen direkt in ein Rechnersystem eingebunden, können diese ggf. auch zur Hardware gezählt werden, beispielsweise im Digitaldruck.
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:[+]
| ↑1 | Quelle: Mahoney, Michael S.: Software: The Self-Programming Machine, in: Rosenzweig/Blackmar (Hg.): The American Historical Review, 1996. |
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| ↑2 | Anmerkung: Der ENIAC (Electronic Numerical Integrator and Computer) war einer der ersten elektronischen, allgemeinen, programmierbaren Digitalrechner der Welt, den John Presper Eckert und John William Mauchly um 1943–1945 für die US-Armee entwickelt hatten. |
| ↑3 | Anmerkung: Der UNIVAC (Universal Automatic Computer) war der erste kommerziell verfügbare elektronische Computer der Welt und markierte einen entscheidenden Schritt in der Geschichte des Computerbaus. Entwickelt wurde er – wie der ENIAC – ebenfalls von John Presper Eckert und John William Mauchly um 1948–1951 für Eckert-Mauchly Computer Corporation (später Remington Rand) |