Mäusekino
»Mäusekino« ist ein scherzhafter Ausdruck aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Grafiker (Grafikdesigner) für einen Macintosh ®, einem Personal Computer von Apple Inc. ® (USA), der sich sukzessive ab der Version Macintosh SE/30 in den 1980er Jahren im Grafikdesign, im Schriftsatz und in die Druckvorstufe etablierte. Der »Mac« initiierte die digitale Revolution im grafischen Gewerbe, u.a. das Desktop Publishing mit der Software PageMaker der Aldus Corporation (USA). 1)

Der von Steve Jobs (1955–2011) aufwendig im März 1984 präsentierte Apple Macintosh besaß ein All-in-one-Gehäusedesign, also Rechner, Monitor, Festplatte und Diskettenlaufwerk in einem Gehäuse, 2) wobei der Bildschirm ungewöhnlich klein ausfiel und sein anfänglich behäbiges Arbeitstempo legendär war – deshalb die Bezeichnung Mäusekino.
Heute steht der Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch für einen sehr kleinen Bildschirm (Monitor). Wird bspw. ein Video Clip auf einem Smartphone angeschaut, könnte man dies salopp als »Mäusekino« bezeichnen.
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:[+]
| ↑1 | Anmerkung: Die Aldus Corporation – benannt nach dem venezianischen Typografen Aldus Manutius – wurde 1994 von Adobe Inc. ® (USA) aufgekauft. |
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| ↑2 | Anmerkung: Ende der 80er Jahre kostete ein Mac SE in der Dual-Floppy-Konfiguration über 6.000 DM, mit Festplatte nahezu 8.000 DM. |