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Kolumnenschnur

11. Februar 2024

»Kolumnenschnur« ist ein typografischer Fachbegriff aus dem gewerbespezifischen Sprachschatz dspr. Schriftsetzer und Drucker aus der Periode des materiellen Schriftsatzes mit physischen Drucktypen aus Metall (z.B. aus einer Blei-Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung) für eine weiche, elastische und reißfeste Schnur, z.B. aus Hanf oder Perlon, die im Bleisatz von Handschriftsetzern dazu verwendet wird, den fertig gesetzten Text gegen Auseinanderfallen zu sichern.

Handsatzgebinde (Bleisatz) einer Empfehlungskarte. Das »Ausbinden« erfolgte mit einer Kolumnenschnur aus Hanf. Foto: Wolfgang Beinert, Berlin.
Handsatzgebinde (Bleisatz) einer Empfehlungskarte. Das »Ausbinden« erfolgte mit einer Kolumnenschnur aus Hanf. Foto: Wolfgang Beinert, Berlin.

Das Binden des Satzes mit einer Kolumnenschnur unter Zuhilfenahme einer Setzerahle wird als »Ausbinden« bzw. »Ausgebunden« bezeichnet. Der fertige Satz wird hierbei mehrmals umwickelt. Das Ende der Kolumnenschnur wird nicht verknotet, sondern mit der Ahle unterwickelt und festgezogen. Das Ausbinden dient zum sicheren Transport oder auch zur Auslagerung als Stehsatz. Fällt ein Gebinde bzw. Stehsatz auseinander, wird dies als Eierkuchen bezeichnet.

Das erste Nomen des Kompositums leitet sich von Kolumne ab.

© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de

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