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Schriftklon

11. Februar 2025

In der Typografie bezeichnet der Begriff »Schriftklon« eine 1:1-Kopie einer Schrift. Kurzform: »Klon«. In der Regel wird – unabhängig von der Font-Technologie – eine digitale Kopie eines Computer-Fonts als Schriftklon bezeichnet. Fonts werden u.a. mit Font-Editor-Software kopiert, beispielsweise mit Fontographer® und Fontlab® von FontLAP® oder FontForge® von George Williams.

Problematisch bei Schriftklonen ist, dass zwar die Letternarchitektur meist exakt wiedergegeben wird, jedoch Angaben zu Metrik, Kerning, Outlines oder Hints, die für die Darstellung und Anwendung entscheidend sind, nicht immer korrekt übernommen werden oder ungenau bleiben.

Seit dem digitalen Paradigmenwechsel wird die Typometrie von Buchstaben nur noch selten händisch entworfen und gezeichnet. Stattdessen erfolgt die Gestaltung heute nahezu ausschließlich mit Font-Editor-Software, wie zum Beispiel mit FontForge, einem Programm von George Williams (*1959) aus Santa Barbara, Kalifornien, USA, in dem Schriftarten kopiert, generiert, entworfen und bearbeitet werden.
Seit dem digitalen Paradigmenwechsel wird die Typometrie von Buchstaben nur noch selten händisch entworfen und gezeichnet. Stattdessen erfolgt die Gestaltung heute nahezu ausschließlich mit Font-Editor-Software, wie zum Beispiel mit FontForge, einem Programm von George Williams (*1959) aus Santa Barbara, Kalifornien, USA, in dem Schriftarten kopiert, generiert, entworfen und bearbeitet werden.

Mit Ausnahme von »Raubkopien« dienen Schriftklone erfahrungsgemäß Schriftgestalter:innen, Typograf:innen, Grafikdesigner:innen und Schrifthändlern häufig als Rohlinge für eigene Schriftentwürfe, da die überwiegende Mehrheit heute nicht mehr über die kalligrafischen oder zeichnerischen Fähigkeiten verfügt, um die Typometrie eines Schriftzeichens frei zu konstruieren. Dies führt letztlich dazu, dass viele Schriften uninspiriert und austauschbar wirken.

Etymologie

Etymologisch stammt das Wort »Schrift« aus dem ahd. »scrift«, was so viel wie »das Schreiben« oder »die Schrift« bedeutet. Es ist verwandt mit dem mhd. »scripte« und hat letztlich seine Wurzeln im lat. «scriptum«, was »das Geschriebene« oder »die Schrift« bedeutet (von »scribere» für »schreiben«).

Der Begriff »Klon« stammt vom eng. »clone«, das auf das altgr. Wort »klṓn« (κλών) zurückgeht, welches »Zweig«, »Reis« oder »Spross« bedeutet. In der Botanik bezeichnete Klon ursprünglich die vegetative Vermehrung von Pflanzen durch Stecklinge oder Ableger. Der Begriff wurde 1903 vom Botaniker Herbert J. Webber (1865–1946) eingeführt. Später übertrug sich die Bedeutung auf die Genetik, insbesondere auf die identische Reproduktion von Organismen oder Zellen. Im weiteren Sinne wurde Klon auch für exakte Kopien in anderen Disziplinen verwendet, darunter Informatik, Design und Typografie.

© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de

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