Absatzzeichen (¶)
Das Absatzeichen (¶) ist ein Sonderzeichen, das in der Regel das Ende eines Absatzes eines Textes markiert; Zeichen, das in Textverarbeitungsprogrammen oder Desktop Publishing Software (DTP) im »Layoutmodus« ein Absatzende bzw. Zeilenende kennzeichnet; Absatzmarke; Absatzendzeichen; Pilcrow-Zeichen.

In Textverarbeitungsprogrammen, z.B. Microsoft Word ® oder Pages von Apple ®, oder Desktop Publishing Software (DTP), z.B. Affinity Publisher ® von Serif ®, InDesign ® von Adobe ® oder QuarkXpress ® von Quark ®, wird im Layoutmodus das Absatzzeichen als Formatierungszeichen (Steuerzeichen) für den manuellen Umbruch einer Zeile oder Absatzes (Absatzumbruch, Zeilenschalter) verwendet. Formatierungszeichen sind standardmäßig allerdings nicht sichtbar. Man kann diese Sonderzeichen am Bildschirm erst dann sehen, wenn der jeweilige »Layoutmodus« des Programms aktiviert wurde; In der Regel wird dann mit dem ¶-Zeichen ein Absatzende bzw. ein Zeilenende symbolisiert.

Codierungen für das ¶-Zeichen:
Unicode (Pilcrow Sign) U+00B6 HTML-Entität: ¶ ¶ ¶ UTF-8-Kodierung: 0xC2 0xB6 UTF-16-Kodierung: 0x00B6 UTF-32-Kodierung: 0x000000B6
Ursprünglich ist das Absatzzeichen ein Alinea, das bereits in der Kalligrafie und in Inkunabeln, meist in rot oder blau koloriert, 1) verwendet wurde, um Texte – anstelle von Absätzen – sinngerecht zu gliedern.
In der analogen Typografie wurde das Absatzzeichen in Manuskripten und in mit der Hand ausgezeichneten Typoskripten als Hinweis für den Setzer verwendet, damit dieser einen Absatz im Schriftsatz einfügt. In der prädigitalen Textverarbeitung wurde das Absatzzeichen auch als Konsultationszeichen in juristischen und literarischen Texten verwendet, um auf bestimmte Abschnitte oder Punkte zu verweisen.
In einigen christlichen Religionen, insbesondere in anglikanischen oder episkopalen Kirchen, wird das Absatzzeichen auf einer Tafel oder in einem Buch verwendet, um im Gottesdienst die Reihenfolge von Gebeten, Liedern und verschiedenen liturgischen Handlungen zu markieren. Diese Anweisungen sollen den Gläubigen helfen, sich während des Gottesdienstes angemessen zu verhalten, sei es durch Sitzen, Stehen, Knien oder andere Handlungen entsprechend der liturgischen Praxis ihrer jeweiligen Konfession.
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:[+]
| ↑1 | Beispiel: Duranti, G.: Rationale divinorum officiorum, Mainz 1459, gedruckt in der Fust-Schöffer´schen Offizin durch Peter Schöffer. |
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