Plakatformate nach der deutschen Industrienorm DIN 683 sind Standardformate (Flächenformate) für Plakate, z.B. Säulenplakate, Großflächenplakate, Panoramaflächen, Superposter oder City-Light-Poster, die auf Druckpapieren (z.B. Outdoor-Papieren oder Affichenpapieren) und sonstigen Bedruckstoffen (z.B. Druckträger aus Kunststoffen), in der Regel in gewerblichen Druckverfahren, meist in den Hauptdruckverfahren nach DIN 16500, hergestellt werden; 1) genormte Plakatgrößen; genormte Plakatmaße.
In Deutschland werden diese Standartformate meist aus der beschnittenen Vorzugsreihe A der DIN 476 Papierformate abgeleitet. Das Ausgangsformat ist deshalb für die Mehrheit aller deutschen Plakatgrößen der DIN A1-Bogen (1/1 Bogen).
Plakate werden sowohl in Bogenformaten als auch im Metrischen System sowie im Hoch- und Querformat 2) vermaßt. Unter »Bogen« wird ein »Druckbogen« 3) verstanden, der im gewerblichen Sprachschatz auch als »Anschlagbogen« bezeichnet wird.
Beispielsweise entspricht ein 1/1 Bogen der Größe eines Blattes Papiers im Format DIN A1 und ein 4/1 Bogen im Querformat dem eines Plakates mit vier querliegenden Papierblättern jeweils im Format DIN A1, wobei die Bögen nebeneinander horizontal und vertikal angeordnet sind, was einer 4er Teilung entspricht.
DIN-Norm 683 für Plakatformate, Plakatsäulen und Plakattafeln des Deutschen Instituts für Normung e.V. (DIN). 4) existiert seit 1964 (aktuelle Fassung DIN 683:1964-04). 5) 6) 7)
Standardformate für Plakate in Deutschland
Bogen | Bezeichnung | Lage | Höhe/Breite | Teilung | Anschläge | Norm |
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1/2 | Quer | 42 x 59,4 cm | 1 | DIN A2 | ||
1/2 | Hoch | 59,4 x 42 cm | 1 | DIN A2 | ||
1/1 | Quer | 59,4 x 84,1 cm | 1 | DIN A1 | ||
1/1 | Hoch | 84,1 x 59,4 cm | 1 | DIN A1 | ||
2/1 | Quer | 84,1 x 118,9 cm | 2er | 2 | DIN A0 | |
2/1 | Hoch | 118,9 x 84,1 cm | 2er | 2 | DIN A0 | |
3/1 | Hoch | 178 x 84 cm | 3er | 3 | ||
4/1 | Säulenplakat | Quer | 119 x 168 cm | 4er | 4 | |
4/1 | Säulenplakat | Hoch | 168 x 119 cm | 4er | 4 | |
6/1 | Säulenplakat | Hoch | 252 x 119 cm | 6er | 6 | |
8/1 | Säulenplakat | Hoch | 336 x 119 cm | 6er | 8 | |
18/1 | Großflächenplakat | Quer | 252 x 356 cm | 4–9er | 18 | 260/360 |
36/1 | Panoramafläche | Quer | 252 x 712 cm | 4-12er | 36 | |
40/1 | Superposter | Quer | 372 x 526 cm | 4–12er | 40 | |
City-Light-Poster | Hoch | 175,5 x 118 cm | ||||
City-Light-Board | Quer | 252 x 356 cm | ||||
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:
↑1 | Anmerkung: Zu den Hauptdruckverfahren nach DIN 16500 gehören Flachdruck (z.B. Offsetdruck), Hochdruck (z.B. Buchdruck), Tiefdruck (z.B. Rotationsdruck), Durchdruck (Siebdruck) und ab DIN 16500:2017-07 der Digitaldruck (z.B. Thermo- oder Tintenstrahldruck). |
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↑2 | Anmerkung: Vorsicht bei der Vermaßung: Reihenfolge von Höhe x Breite wird nie einheitlich dargestellt, DIN-Formate werden ab- oder aufgerundet und Überlappungskanten unterschiedlich interpretiert. Deshalb immer mit der ausführenden Druckerei sowie den beauftragten Unternehmen für die Außenwerbung (Städtereklame etc.) die Vermaßung im Vorfeld einer Produktion abklären. |
↑3 | Anmerkung: Druckbogen ist der Terminus für ein umgefalztes und unbeschnittenes Blatt Papier, das bedruckt werden soll bzw. bedruckt wurde. |
↑4 | Quelle: DIN Deutsches Institut für Normung e.V.: DIN 683, Plakatformate; Plakatsäulen und Plakattafeln, erarbeitet von NA 074-01-12 AA – Papier und Papierprodukte für Datenverarbeitung, Büro und Schule, Ausgabe 1964-04, heute NA 074, Normenausschuss Papier, Pappe und Faserstoff, ca. 33,- Euro, www.din.de (20.4.2022). |
↑5 | Tipp: Großflächenplakate können in vier, sechs, acht oder neun Bogenteile (4–9er) gedruckt werden. Faustregel: je weniger Bogenteile, desto weniger Farbübergänge, Schnitt- und Klebekanten. |
↑6 | Tipp: Für Außenplakate sind holzfreie, auch im nassen Zustand reißfeste Affichenpapiere (Plakatpapiere) mit einer Grammatur von 100–120 g/qm sowie guter Opazität zu empfehlen. Des Weiteren sind alkaliresistente, licht- und wasserfeste Druckfarben zu empfehlen. |
↑7 | Tipp: City-Light-Poster sollten im Konterdruck hergestellt werden, damit die Farben bei der Durchleuchtung nicht blass wirken. |