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Das Fachlexikon zur Typografie



Auswahl

Initialen der 42-zeiligen Gutenberg-Bibel, gedruckt in Mainz um 1455. Quelle: Faksimile der New York Public Library, 2009.
Typografie

Definition, Etymologie und Geschichte der Typografie von 1450/1457 bis heute. Allograph »Typographie«; neusprachliche Abkürzung »Typo«.

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Relief mit altägyptischen Hieroglyphen aus dem »Alten Reich«, frühe 4. Dynastie, um 2575 v.Chr. Diese reich verzierte Wand ist Teil der »Grabkammer des Metjen«. Sie gilt als einer der ältesten ägyptischen Inschriften, die im Besitz des Neuen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin ist. Foto: Wolfgang Beinert, Berlin.
Schriftgeschichte

Schriftgeschichte von 5300 v. Chr. bis heute. Eine Chronographie der Schriftentwicklung vom Kerbzeichen bis zur digitalen Schriftlichkeit.

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Kognitive Kompensationsprozesse beim Lesen eines Textes: Obwohl es sich bei diesem Beispiel im Wesentlichen um einen Nonsenstext handelt, ist ein Leser mit durchschnittlicher Lesekompetenz dazu imstande, die Wortbilder als bekannte Muster zu erkennen und sinngemäß zu interpretieren. Daraus ergibt sich die Schlussfolgerung, dass wir keine Buchstaben sondern Wörter lesen. Je höher die Lesekompetenz, desto größer die Mustererkennung von Wortbildern.
Lesbarkeit

Unter Lesbarkeit (Leserlichkeit) wird im Segment der Lesetypografie die optimale makro- und mikrotypografische Aufbereitung eines Textes verstanden, den ein Leser auch beim Erfassen längerer Textpassagen als angenehm, richtig und als nicht störend empfindet.

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Mit einem PC generierte Schriftstilvarianten wie Kapitälchen, kursive oder fette Schriftschnitte gelten in der Typografie als Fauxpas. Sie basieren nicht auf optischen Prinzipien, sondern auf numerischen Algorithmen, was ihre Lesbarkeit und Letternarchitektur beeinträchtigt. Variable Fonts könnten dieses Problem verstärken. Oben: Der vom PC generierte kursive Schriftschnitt der Corporate A (Button »i«/»k«). Unten: Der originale kursive Schriftschnitt der Corporate A. Der Unterschied ist offensichtlich.
Kursiv

Kursiv ist ein paläografischer und typografischer Terminus für eine nach rechts geneigte Schriftstilvariante, eine nach rechts geneigte Schriftlage sowie ein Klassifikationsmerkmal einer Druckschrift oder eines Screen Fonts; italic.

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Eine Auswahl von Initialen, Ziermajuskeln bzw. Schmuckbuchstaben, wie sie im 19. bis Anfang des 20. Jahrhundert in ganz Europa bei Büchern, Zeitungen und Akzidenzdrucksachen gerne verwendet wurden. Infografik: www.typolexikon.de
Initiale

Eine Initiale ist ein ausgeschmückter, verzierter oder vergrößerter Buchstabe, meist in der Form einer Majuskel, der als Schmuckbuchstabe bzw. Ziermajuskel am Anfang eines Buches, eines Buchkapitels, einer Kolumne oder eines Absatzes steht; Initial.

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Das deutsche Alphabet umfasst 26 Majuskeln im Zweiliniensystem, von der Schriftlinie (Grundlinie) bis zur H-Linie. Die Majuskeln J und Q besitzen unterhalb der Grundlinie mehr oder weniger deutliche Ausschweifungen (Überhänge). Der Schriftgrad eines reinen Majuskelalphabets wird anhand der Majuskelhöhe (H-Linie) bestimmt. Beispiel gesetzt in einer Vorklassizistischen Antiqua.
Versalhöhe

Höhe eines Großbuchstabes von der Grundlinie zur H-Linie; gemessene Höhe eines Großbuchstabens; Majuskelhöhe; eng. Cap Height.

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Alineas sind Schmuckzeichen, Zierstücke, Vignetten oder Schlusslinien zur Text- oder Raumgliederung. Beispiel gesetzt aus der Linotype Decoration P1 von Linotype. Infografik: www.typolexikon.de
Schlussstück

Ein Schlussstück ist ein Alinea (Schmuckzeichen), das eine Textpassage oder ein Kapitel eines Buches grafisch abschließt.

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Beschnittzeichen und Anschnittmarken sind Markierungen in Form von feinen horizontalen und vertikalen Haarlinien, die den Beschnitt und den Anschnitt (Beschnittzugabe) einer Drucksache auf einem Druckbogen kennzeichnen. Sie dienen dem Zuschnitt von Druckerzeugnissen mit dem Messer, der Schere oder durch Schneideanlagen. Infografik: www.typolexikon.de
Beschnittzeichen

Beschnittzeichen sind feine horizontale und vertikale Markierungslinien, die den Endbeschnitt eines Druckprodukts kennzeichnen, beispielsweise einer Visitenkarte, eines Plakats oder einer Buchseite auf einem Druckbogen. Sie dienen als Schneidhilfen für den exakten Zuschnitt mittels Messer, Schere oder Schneideanlagen.

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Die Typometrie und Formgebung digitaler Schriften erfolgt heute nicht mehr händisch, sondern fast ausschließlich mit Font-Editor-Software wie FontLab, Glyphs, RoboFont oder dem Open-Source-Programm FontForge von George Williams (*1959) aus Santa Barbara (Kalifornien, USA). Auch das Kerning oder die Hints können mit diesen Programmen automatisch generiert oder manuell – nach optischer Kontrolle und Evaluierung – eingebettet werden.
Schriftklon

In der Typografie bezeichnet der Begriff Schriftklon eine 1:1-Kopie einer Schrift. Kurzform: Klon. In der Regel wird – unabhängig von der Font-Technologie – eine digitale Kopie eines Computer Fonts als Schriftklon bezeichnet.

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Seminare und Workshops mit Wolfgang Beinert für Professionals aus der Agentur-, Design- und Verlagszene in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Info unter www.typoakademie.de
Urheberrecht für Schriften und Mythos Schriftsoftware

Eine kritische Anmerkung von Wolfgang Beinert zum Thema Urheberrecht für Schriften und dem Mythos Schriftsoftware.

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Vergleich von vier Schriftremakes einer Garamond-Schrift, jeweils im normalen Schriftschnitt: 1. Zeile: Amsterdamer Garamond – Ein Schriftremake der Berthold AG aus dem Jahr 1992, basierend auf einem früheren Remake von Morris Fuller Benton (1872–1948) für die American Type Founders (ATF) aus dem Jahr 1917. 2. Zeile: Adobe Garamond – Ein Schriftremake von Robert Slimbach (*1956) aus dem Jahr 1989 für Adobe, das auf verschiedenen historischen Garamond-Interpretationen basiert, die auf Abbildungen aus dem 16. Jahrhundert beruhen. 3. Zeile: Simoncini Garamond – Ein Schriftremake von Francesco Simoncini (1912–1975) und Wilhelm Bilz (Lebensdaten unbekannt) aus dem Jahr 1961 für die Schriftgießerei Ludwig & Mayer, möglicherweise inspiriert von einer französischen Renaissance-Antiqua von Jean Jannon (1580–1658). 4. Zeile: Sabon – Ein Schriftremake historischer Garamond-Schriften, gestaltet von Jan Tschichold (1902–1974) für die Schriftgießerei D. Stempel AG.
Schriftremake

Ein Schriftremake ist die Nachbildung einer bereits existierenden, aber nicht mehr am Markt verfügbaren Druck- oder Bildschirmschrift, die sich mehr oder weniger streng am Original orientiert, jedoch nicht vom ursprünglichen Schriftgestalter:in stammt. Kurzform: Remake. Auch als Nachschnitt oder Neuinterpretation bezeichnet.

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Die Typometrie und Formgebung digitaler Schriften erfolgt heute nicht mehr händisch, sondern fast ausschließlich mit Font-Editor-Software wie FontLab, Glyphs, RoboFont oder dem Open-Source-Programm FontForge von George Williams (*1959) aus Santa Barbara (Kalifornien, USA). Auch das Kerning oder die Hints können mit diesen Programmen automatisch generiert oder manuell – nach optischer Kontrolle und Evaluierung – eingebettet werden.
Schriftreplik

In der Typografie beschreibt eine Schriftreplik die erneute Gestaltung einer bereits existierenden Druck- oder Bildschirmschrift (Screen Font) durch den ursprünglichen Schriftgestalter:in (Type Designer). Kurzform: Replik.

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Seminar »Typografie im Grafik- und Kommunikationsdesign«
Berlin
Berlin-Mitte, Friedrichstraße
21. November 2025

Hamburg
Hamburg-Altstadt, Ballindamm
24. November 2025

Düsseldorf
Düsseldorf-Stadtmitte, Königsallee
25. November 2025

Frankfurt
Frankfurt-Westend, Schumannstraße
26. November 2025

Stuttgart
Stuttgart-Mitte, Königstraße
27. November 2025

München
München-Altstadt, Karlsplatz
28. November 2025

Wien
Wien-Favoriten, Hauptbahnhof
1. Dezember 2025