Blocksatz
Schriftsatzart; Ausrichtung der Zeilen eines Textes, bei dem Zeilenanfang und Zeilenende in senkrechter Ausrichtung übereinstimmen; traditionell auch als »Ausgeschloßener Satz« bezeichnet.
Die Blocksatztechnik wurde bereits in der Frührenaissance zwischen 1450 und 1457 durch den Mainzer Prototypografen Johannes Gutenberg (um 1400–1468) aus der Kalligraphie übernommen. Blocksatz ist traditionell in der Buch- und Zeitungstypografie zu finden.

Die Qualität eines Blocksatzes resultiert aus der Summe unterschiedlicher mikrotypografischer Parameter, insbesondere
- der Wahl und dem Kerning der Schrift,
- der Normalschriftweite (NSW),
- den Parametern für die orthografische Silbentrennung,
- der Breite der Kolumne,
- dem Schriftgrad,
- dem optischen Randausgleich,
- den Wortzwischenräumen,
- dem Durchschuß bzw. Zeilenabstand
- sowie der Wahl der Absätze.
Um beim Blocksatz die Zeilenlängen zu erhalten, müssen Wortabstände vergrößert oder verkleinert werden (siehe Wortzwischenraum). Er muss deshalb grundsätzlich »ausgetrimmt«, »ausgetrieben« bzw. »ausgeschlossen«, 1) also manuell nachbearbeitet werden, damit alle Wortzwischenräume gleichmäßig erscheinen, um unregelmäßige Wortzwischenräume und die dadurch verursachten Gießbäche und Gassen zu vermeiden.
Automatisch generierter Blocksatz verursacht zu unregelmäßigen Ausschluß und Gießbäche, welche die Lesbarkeit eines Textes spürbar minimieren. 2) 3)
Die Festlegung auf eine Schriftsatzart gehört in den Bereich der Makrotypografie. Sie wird im Satzspiegel bzw. Gestaltungsraster dokumentiert.
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:[+]
| ↑1 | Anmerkung: In der Typografie unterscheidet man zwischen schlecht, gut und gleichmäßig ausgeschlossenen Schriftsatz. |
|---|---|
| ↑2 | Tipp: Geschäftsbriefe, beispielsweise in Microsoft Word® geschrieben, sollten nicht unbedingt im Blocksatz formatiert werden, sondern im linksbündigen Flattersatz. Denn nicht alles was technisch machbar ist, ist sinnvoll und ästhetisch! |
| ↑3 | Anmerkung: Alte Bleisetzerregeln, beispielsweise der Drittelsatz für einen tadellosen Ausschluß, wie ihn beispielsweise Jan Tschichold (1902–1974) postulierte, sind im Desktop Publishing so nicht mehr anwendbar. |