DIN 5008 – Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung
Deutsche Norm für die schematische und textliche Gestaltung von Schriftsätzen mittels alphanumerischer Tastaturen für die Daten- und Textverarbeitung, die durch das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) erstmals 1949 unter dem Titel »Regeln für Maschineschreiben« standardisiert und zuletzt im März 2020 unter dem Titel »Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung« aktualisiert wurde.1)
Die DIN 5008 ist ein unter der Leitung des Arbeitsausschusses »Normenausschuss Informationstechnik und Anwendungen (NIA), Arbeitsausschuss NA 043-03-01 AA ›Textverarbeitung‹« erarbeiteter freiwilliger Standard, der die »Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung« vereinheitlicht.
Die DIN 5008 entstand auf Anregung und durch die Initiative interessierter Kreise, beispielsweise Unternehmen aus den Wirtschaftclustern Informationstechnologie und Logistik, wobei ein Konsens unter allen Beteiligten hergestellt wurde.
Ziel dieser Norm ist es, administrativen Schriftverkehr, z.B. Geschäftsbriefe nach DIN 676 und Schriftsätze, zweckmäßig zu vereinheitlichen, lesbar 2) zu machen und für die automatische Texterkennung (Optical Character Recognition) zu optimieren.
Grundsätzlich handelt es sich bei der DIN 5008 – wie bei jeder Norm – um ein »privates Regelwerk mit Empfehlungscharakter«, 3) die wirtschaftlichen und/oder standespolitischen Interessen dienen und die somit als reine Empfehlung zu verstehen sind.
Die DIN 5008 ist eine Empfehlung für Laien, Schriftstücke mehr oder weniger lesefreundlich, zweckmäßig und übersichtlich zu gestalten. Die DIN 5008 ist kein Ersatz für die Empfehlungen des »Rats für deutsche Rechtschreibung« 4) oder für professionelle typografische Regeln.
Auf rund 70 Seiten werden in der DIN 5008:2011-04 folgende Themen behandelt:
- Anwendungsbereich
- Normative Verweisungen
- Zeichensatz und Datenaustausch
- Wörter
Worttrennungen
Zusammensetzungen (Aneinanderreihungen)
Wortergänzungen
Auslassungspunkte
Abkürzungen
Währungsbezeichnungen. - Zwischenräume
- Satzzeichen und andere Zeichen
Punkt, Komma, Semikolon, Doppelpunkt, Fragezeichen und Ausrufezeichen
Gedankenstrich
Anführungszeichen
Halbe Anführungszeichen
Apostroph (Auslassungszeichen)
Klammern - Schriftzeichen für Wörter
Allgemeines
Zeichen für Paragraf
Zeichen für und (et)
Zeichen für gegen
Zeichen für bis
Zeichen in Streckenangaben
Schrägstrich
Zeichen für geboren und für gestorben
Zeichen für Nummer(n) - Rechenzeichen
Additionszeichen
Subtraktionszeichen
Multiplikationszeichen
Divisionszeichen
Gleichheitszeichen
Zeichen für kleiner/größer als und kleiner/größer gleich
Prozent- und Promillezeichen
Bruchstrich
Verhältniszeiche
Exponenten und Indizes - Zahlengliederungen und Zahlenaufstellungen
Dezimale Teilungen
Gliederung von Zahlen
Hausnummern
Kalenderdaten
Uhrzeiten
Besondere Zahlengliederungen
Zahlenaufstellungen
Summen - Größenangaben und Formeln
Allgemeines
Einheiten und Ähnliches
Alleinstehende, hochgestellte Zeichen
Exponenten und Indizes
Mathematische Formeln - Hervorhebungen
Allgemeines
Einrücken und Zentrieren
Zeichenformatierung
Unterstreichen - Tabellen
Allgemeines
Positionierung
Überschrift
Tabellenkopf und Vorspalte
Felder - Diagramme und Abbildungen
Allgemeines
Diagramme
Abbildungen - Gliederung und Kennzeichnung von Texten
Allgemeines
Absätze
Aufzählungen
Abschnitte
Inhaltsverzeichnisse und Übersichten
Fußnoten - Längere Texte
Allgemeines
Schrift und Beschriftung
Seitenränder
Querformat
Kopf- und Fußzeilen
Titelblatt
Inhaltsverzeichnis
Weitere Verzeichnisse und Anhänge
Beispiele - Aufbau und Gestaltung von Briefvordrucken und -vorlagen
Allgemeines
Formate
Formen
Anordnung der Felder
Kommunikationsangaben
Geschäftsangaben
Gesellschaftsrechtliche Angaben bei Kapitalgesellschaftenn
Heftrand
Bezeichnung - Nutzung von Briefvordrucken und -vorlagen
Allgemeines
Schriftarten, -größen und -stile
Zeilenanfang und Zeilenende
Zeilenpositionen von der oberen Blattkante
Zeilenabstand
Absenderangabe
Anschriftfeld
Bezugszeichen und Kommunikationsangaben
Betreff und Teilbetreff
Anrede
Text
Gruß
Bezeichnung des Unternehmens bzw. der Behörde
Maschinenschriftliche Angabe der Unterzeichner
Zusätze
Anlagen- und Verteilvermerke
Beglaubigungsvermerk bei Behörden
Seitennummerierung
Werbliche Elemente - E-Mail
Allgemeines
Zeilenabstand und Gliederung
Anschrift
Verteiler
Betreff
Anrede
Text
Abschluss
Elektronische Signatur bzw. Verschlüsselung - Briefhüllen
- Korrekturen
- Anhang A (normativ) Besondere Zahlengliederungen
- Anhang B (normativ) Angaben für Zeilenanfang und Zeilenende
- Anhang C (normativ) Angaben für Zeilenpositionen von der oberen Blattkante
- Anhang D (informativ) Musteranschriften
- Anhang E (informativ) Anwendungsbeispiele
- Anhang F (informativ) Gliederung der automationsgerechten Aufschriftseite einer
Standardbriefsendung
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:[+]
| ↑1 | Quelle: DIN 5008:2020-03, Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung, Beuth Verlag, online verfügbar unter https://www.beuth.de/de/norm/din-5008/318422674 (3.2.2023). |
|---|---|
| ↑2 | Anmerkung: »Lesbar« im Sinne der DIN 5008 hat nichts mit dem typografischen Terminus »Lesbarkeit« zu tun! |
| ↑3 | Quelle: BGH Urteil vom 14. Juni 2007, Az. VII ZR 45/06, NJW 2007, 2983, RdNr. 37 m. w. Nachw.; BGH Urteil vom 24. Mai 2013, Az. V ZR 182/12, NJW 2013, 2271 (2272 f.). |
| ↑4 | Weiterführende Informationen: Institut für Deutsche Sprache (IDS), Mannheim, Dokumente zu den Inhalten der Rechtschreibreform, verfügbar unter https://www1.ids-mannheim.de/service/reform (3.2.2023). |