Fußnote
Eine Fußnote ist eine Anmerkung, Legende, Bemerkung, Quellenangabe oder weiterführende Erklärung zu einem Wort oder einer Textpassage. Sie wird – im Gegensatz zu Marginalien und Endnoten – am Fuß der gleichen Seite, meist in einem kleineren Schriftgrad, in einer sogenannten Konsultationsgröße, an die Textkolumne (Haupttext) angehängt. Die Schreibweise in der dspr. Schweiz und Lichtenstein ist »Fussnote«.
Fußnoten werden beispielsweise bei wissenschaftlichen Texten verwendet, die einen Zitatnachweis oder eine Anmerkung zu einer These erfordern. Fußnoten sind eine Hilfe für Leser, die Belege und weiterführende Informationen suchen und überprüfen. Die Qualität und der Umfang von Fußnoten kann deshalb auch ein Maßstab für eine wissenschaftliche Abhandlung sein.
Text- und Notenkolumne
In der Buchtypografie gliedert sich eine Seite mit Fußnoten in eine Textkolumne für den Haupttext und eine Notenkolumne für die Fußnoten.

Sowohl die Text- als auch die Notenkolumnen werden dabei immer innerhalb des Satzspiegels bzw. der Kolumnen eines Gestaltungsrasters gesetzt. Je nach Anzahl und Umfang der Fußnoten wird der Haupttext nach oben hin verkürzt oder nach unten hin verlängert.
Der Umfang einer Notenkolumne sollte deutlich kleiner sein, als der der Textkolumne, wobei nicht die Anzahl der Fußnoten pro Seite sind entscheidend ist, sondern die Proportion im Satzspiegel einer Seite. In der Buchgestaltung gilt die Faustregel, dass der Umfang einer Notenkolumne maximal ein Drittel der gesamten Kolumne nicht überschreiten sollte. 1)
Die Textlänge einer Fußnote darf sich nicht über zwei oder mehrere Seiten hinziehen bzw. durch einen Seitenumbruch getrennt werden. Der maximale Textumfang einer Fußnote ist grundsätzlich auf die Seite zu begrenzen, auf die sich die Fußnote bezieht.
Der Abstand zwischen Text- und Notenkolumne sollte konstant sein und mindestens eine Leerzeile betragen. Er kann auch zusätzlich mit einer durchgehenden Haarlinie oder einem – in der Regel ca. 16 mm langen – nach links gerückten Fußnotenstrich gegliedert werden. Wichtig dabei ist jedoch, dass die gewählte Gliederungsmethode im gesamten Schriftsatz durchgängig verwendet wird.
In der klassischen Buchtypografie kann eine Notenkolumne auch zwei- oder mehrspaltig sein. Die Aufteilung in mehrere Spalten ist insbesondere bei einer breiten Textkolumne (siehe Satzbreite) in Verbindung mit kurzen Fußnoten zweckmäßig. Fußnotentexte werden keinesfalls durch Leerzeilen getrennt, sondern fortlaufend untereinander gereiht. Fußnotentexte enden immer mit einem Punkt.
Der Umbruch von Fußnoten folgt im Allgemeinen den Regeln des Schriftsatzes.
Fußnotenzeichen
Fußnotenzeichen bestehen aus einem »Verweiszeichen« in der Textkolumne und einem sich wiederholenden »Notenzeichen« in der Notenkolumne. Fußnotenzeichen haben in der Regel die Form von Sonderzeichen, (z.B. ★), Buchstaben (z.B. C), Indo-Arabischen Ziffern (z.B. 3) oder Römischen Zählzeichen (z.B. III). 2) 3)

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© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:[+]
| ↑1 | Anmerkung: An vielen deutschen Hochschulen, Universitäten und Forschungszentren existieren eigene Regel für den Gebrauch von Fußnoten in Inhalt, Umfang und Form. |
|---|---|
| ↑2 | Anmerkung: In der DIN 5008 wird der Umgang mit Fußnoten wie folgt beschrieben: »Hinweiszeichen werden mit Zahlen oder Sonderzeichen (bis höchstens drei Fußnoten) dem Wort ohne Leerzeichen folgend hochgestellt geschrieben. Bei mehrseitigen Texten sind die Fußnoten über alle Seiten hinweg fortlaufend zu nummerieren«. |
| ↑3 | Literaturempfehlung: De Jong, Ralf und Friedrich Forssman: Detailtypografie, Verlag Hermann Schmidt, Mainz, Seiten 200 und 222 ff, ISBN 978-3-87439-642-4. |