1. Auszeichnen eines Manuskripts bzw. Typoskripts
In der Typografie versteht man unter »Auszeichnen« die makro- und mikrotypografischen Satzangaben für ein Manuskript (handschriftlicher Beitrag eines Autors, der als Vorlage zur Vervielfältigung dient) bzw. für ein Typoskript (maschinell verfasster Text, der als Vorlage zur Vervielfältigung dient), das einem Schriftsetzer:in vorgibt, mit welchen charakterisierenden Eigenschaften der Schriftsatz typografisch (um)gesetzt werden soll.
Dazu zählen beispielsweise die Vorgaben für die Grundschrift, Auszeichnungsschrift, Schriftgrad, Zeilenabstand, Spationierung oder Konsultation. Weitere Parameter siehe Makrotypografie und Mikrotypografie. Für das händische Auszeichnen werden primär klassische Satzanweisungs- und Korrekturzeichen verwendet.

Bis zum Ende des optomechanischen Schriftsatzes (Fotosatz) gehörte das Auszeichnen von Manuskripten und Typoskripten zu den Routinen in der Zeitungs- und Buchtypografie sowie im Editorial-, Kommunikations- und Grafikdesign.
Mit Beginn der Elektronischen Textverarbeitung, insbesondere mit dem Gebrauch von Microsoft Word® (1983) sowie der Etablierung der Desktop Publishing Software (DTP) Adobe PageMaker® (1985) bzw. durch QuarkXpress® von Quark® (1987), geriet das händische Auszeichnen von Manuskripten oder Typoskripten aufgrund veränderter Arbeitsabläufe in seiner ursprünglichen Form sukzessive in Vergessenheit.
2. Auszeichnen im geschlossenen Schriftsatz
Verb für das »Auszeichnen« einer Grundschrift innerhalb eines geschlossenen Schriftsatzes mit einem anderen Schriftschnitt. Details siehe Auszeichnungsschriften, Schriftauszeichnung und Schriftmischung.
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de