Eurozeichen

Das Eurozeichen (€-Zeichen) repräsentiert eine der bedeutendsten Währungen der Welt, den Euro, der gemäß Artikel 3 Absatz 4 des Vertrags über die Europäische Union (EUV) die offizielle Währung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion ist. Diese Union unterliegt den Regelungen von Artikel 127–144 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV oder AEU-Vertrag). Die Europäische Zentralbank mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist verantwortlich für die Emission der europäischen Gemeinschaftswährung im Euro-Währungsgebiet.

Ursprung

Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als Buchgeld und am 1. Januar 2002 als Bargeld eingeführt und ist aktuell in zwanzig EU-Mitgliedstaaten ¹⁾ die offizielle Währung. Infolgedessen ist der Euro nicht nur ein Finanzinstrument, sondern auch ein Symbol für die wirtschaftliche Integration in Europa. Nach dem US-Dollar ist der Euro heute die wichtigste Reservewährung der Welt; Gr. »ευρώ«; kyril. »евро«; Währungskurzzeichen nach ISO 4217 ²⁾ »EUR«; Währungssymbol »€«.

Die Geschichte des Euros ist eng mit einigen Schlüsselfiguren verbunden, die maßgeblich zur Schaffung und Entwicklung der gemeinsamen Währung beigetragen haben. Einer der bedeutendsten Politiker in diesem Kontext war sicherlich Helmut Kohl (1930–2017), der ehemalige deutsche Bundeskanzler. Kohl spielte eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen und der politischen Umsetzung der Euro-Einführung. Seine Führung und Entschlossenheit waren während des Prozesses von entscheidender Bedeutung.

Ein weiterer Name, der in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben kann, ist der französische französischer Wirtschaftswissenschaftler und Politiker Jacques Delors (1925–2023), der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission. Delors trieb die Idee einer europäischen Wirtschafts- und Währungsunion voran und legte den Grundstein für die Euro-Einführung. Seine Vision und sein Engagement trugen dazu bei, die verschiedenen Mitgliedstaaten zu vereinen und eine gemeinsame Währung zu schaffen.

Die Europäische Zentralbank (EZB), unter der Leitung des niederländischen Politikers und Ökonomen Wim Duisenberg (1935–2005), dem ersten Präsidenten der EZB, spielte eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Geldpolitik im Eurogebiet. Duisenberg trug dazu bei, die Stabilität des Euros zu gewährleisten und die unabhängige Geldpolitik der Zentralbank zu etablieren.

Die Eurobanknoten und -münzen, die in Umlauf sind, tragen nicht nur wirtschaftliche Werte, sondern auch typografische, künstlerische und kulturelle Zeichen und Elemente. Jede Banknote ist mit architektonischen Motiven und künstlerischen Elementen aus der europäischen Geschichte gestaltet. Dies unterstreicht den kulturellen Reichtum und die Vielfalt, die in der Europäischen Union existieren.

Name und €-Symbol

Die Bezeichnung »Euro« wurde 1995 auf einer Tagung des Europäischen Rates in Madrid gewählt. Laut einer Pressemitteilung der Europäischen Kommission vom 23.7.1997 ³⁾ wurde das €-Zeichen von den Dienststellen der EU-Kommission entworfen. Die endgültige Wahl wurde nach einer von einem spezialisierten Institut durchgeführten Befragung der Öffentlichkeit getroffen. Das stilisierte € ist an das griechische Epsilon (ε) angelehnt, das auf die Wiege der europäischen Zivilisation verweist, und an den ersten Buchstaben des Wortes Europa; es wird gekreuzt von zwei Parallelen, die die Stabilität des Euro symbolisieren.

Urheberrechtlicher Schutz des €-Symbols

Die durch die Europäische Kommission vertretene Europäische Union besitzt das Urheberrecht für das Euro-Symbol. Das Amt der EU für geistiges Eigentum (Marken, Muster und Modelle) hat sich allerdings bereit erklärt, fallweise bestimmte Logos zu registrieren, die das Euro-Zeichen enthalten, und zwar wenn diese hinreichend kreativ sind und sich vom offiziellen Euro-Symbol unterscheiden. ⁴⁾

Typografie

Die Typografie bzw. typografische Darstellung des Eurozeichens, als Währungszeichen, ist nicht nur in finanziellen Dokumenten von Bedeutung, sondern auch in der alltäglichen visuellen Kommunikation. Die klare Darstellung des Symbols in verschiedenen Schriftarten und Medien trägt zur Einheitlichkeit bei und erleichtert die Lesbarkeit von finanziellen Informationen.

In Bezug auf die Schreibweisen von €-Währungsangaben sind klare Regeln wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden. Die Gliederung von Geldbeträgen in Euro nach Dreiergruppen erleichtert das Lesen und Verstehen von Zahlen, sei es in Fließtexten oder in tabellarischer Form. Die sorgfältige Anwendung dieser Regeln trägt dazu bei, Klarheit und Präzision in der finanziellen Kommunikation zu wahren.

Die Nachkommastellen in Eurobeträgen sind ebenfalls von Bedeutung und unterliegen bestimmten Konventionen. Die Verwendung von Strichen oder anderen Zeichen anstelle von zwei Nullen nach dem Komma bei runden Beträgen hilft, die Darstellung aufgeräumt zu halten und die Lesbarkeit zu verbessern.

Die Gliederung von Geldbeträgen in Euro erfolgt üblicherweise von rechts in Dreiergruppen. Dabei bleiben vierstellige Beträge im fließenden Text ungeteilt, während im Tabellensatz eine Gliederung wie bei anderen Beträgen erfolgt. Interessanterweise können Beträge in Euro im Tabellensatz auch mit einem Punkt anstelle eines Leerraumzeichens gegliedert werden, wobei jedoch darauf geachtet werden muss, dass diese Praxis im angelsächsischen Raum zu Missverständnissen führen kann.

Ein weiterer Faktor bei €-Währungsangaben sind die Nachkommastellen. Bei runden Beträgen können zwei Nullen nach dem Komma durch einen Strich ersetzt werden. Diese Feinheiten in der Darstellung von Eurobeträgen sind sowohl in der normalen Textverarbeitung als auch im typografischen Feinsatz relevant.

In der Typografie ist das €-Zeichen ein Währungszeichen, das zu den Sonderzeichen zählt.

Schreibweisen

Wird ein Betrag mit einem Eurozeichen in Form des Symbols € oder mit dem Währungskurzzeichen EUR verwendet, werden diese im glatten Schriftsatz – wie gesprochen – nachgestellt.

Beispiel €-Währungssymbol und EUR-Währungskurzzeichen im glatten Schriftsatz:

Ich habe noch 50,00 € in meiner Brieftasche.
Ich habe noch 50,00 EUR in meiner Brieftasche.

Im Tabellensatz (z.B. auf einer Rechnung) hingegen, kann das Symbol oder das Kürzel auch dem Betrag vorangestellt werden. Gleiches gilt für die Tabellenkalkulation, z.B. in Microsoft Excel ®. Betrag und Währungssymbol dürfen nicht durch einen Zeilenumbruch getrennt werden.

Beispiel €-Währungssymbol und EUR-Währungskurzzeichen im Tabellensatz:

50,00 €
50,00 EUR

  € 50,00
EUR 50,00

Gliederung von €-Währungsangaben

Geldbeträge in Euro werden von rechts in Dreiergruppen gegliedert. Vierstellige Beträge bleiben im glatten Schriftsatz (im fortlaufenden Text) ungeteilt, im Tabellensatz (z.B. in einer Bilanz) werden sie wie alle anderen Beträge gegliedert.

Anstelle eines Leerraumzeichens (Leerzeichen) können Beträge in Euro im Tabellensatz auch mit einem Punkt gegliedert werden. Allerdings muss dann konsequenter Weise auch bei langen Zahlenreihen gegliedert werden. Vorsorglich sei darauf hingewiesen, dass der Punkt als Gliederungszeichen im angelsächsischen Raum (z.B. in England) zu Missverständnissen führen kann, da dieser dort anstelle des Kommas verwendet wird.

Beispiel €-Währungssymbol und EUR-Währungskurzzeichen im glatten Schriftsatz:

Ich habe noch 50,00 Euro in meiner Brieftasche.
Ich bekomme noch 2390,00 € von meiner Mutter.
Sie möchte dieses Jahr 25 000,00 Euro sparen.
Die Bilanzsumme betrug dieses Jahr 2 901 091,91 EUR.

Werden Währungsbeträge in Zahlwörtern ausgeschrieben, beispielsweise im glatten Satz eines Romans, wird weder das €-Währungssymbol noch das EUR-Währungskurzzeichen verwendet.

Beispiel €-Währungsbetrag ausgeschrieben im glatten Satz:

Ich habe noch fünfzig € in meiner Brieftasche.
Ich habe noch fünfzig Euro in meiner Brieftasche.

Beispiel Gliederung Währungsbetrag im Tabellensatz mit Leerraumzeichen:

         50,00 
      1 000,00
      2 390,00
     23 900,00
234 901 091,91

Beispiel Gliederung Währungsbetrag im Tabellensatz mit Gliederungszeichen:

         50,00
      1.000,00
      2.390,00
     23.900,00
234.901.091,91

Beispiel Gliederung Währungsbetrag und €-Währungssymbol im Tabellensatz mit Gliederungszeichen:

         50,00 €
      1.000,00 €
      2.390,00 €
     23.900,00 €
234.901.091,91 €

Die gleichzeitige bzw. gemischte Schreibweise von €-Symbol und EUR-Kurzzeichen innerhalb eines geschlossenen Schriftsatzes oder im Tabellensatz sollte grundsätzlich vermieden werden.

Beispiel gemischte Schreibweise im glatten Schriftsatz:

Ich habe 5,00 € in der Tasche und 10,00 EUR in der Hand.
Ich habe 5,00 € in der Tasche und 10,00 € in der Hand.
Ich habe 5,00 EUR in der Tasche und 10,00 EUR in der Hand.

Nachkommastellen

Soll bei runden Beträgen nach dem Komma zwei Nullen (Cent) durch einen Strich ersetzt werden, geschieht dies in der normalen Textverarbeitung durch einen Gedankenstrich (kein Divis!), im typografischen Feinsatz durch einen Halbgeviertstrich, wobei Abkürzungen nur dann verwendet werden sollen, wenn es aus Platzgründen unbedingt erforderlich ist.

Beispiel Schreibweisen Euro und Cent:

50,00 Euro
50,– Euro

Im glatten Satz müssen bei runden Eurobeträgen weder zwei Nullen (Cent) noch ein Strich folgen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass im gesamten Text keine Centbeträge nach dem Komma auftauchen. In diesem Falle sollte auch kein €-Währungssymbol oder EUR-Währungskurzzeichen verwendet, sondern Euro ausgeschrieben werden.

Beispiel Schreibweisen Euro und Cent:

Ich habe 5 Euro in der Tasche und 10,40 € in der Hand.
Ich habe 5,– Euro in der Tasche und 10,40 € in der Hand.
Ich habe 5,00 Euro in der Tasche und 10,40 Euro in der Hand.
Ich habe 5,– Euro in der Tasche und 10,– Euro in der Hand.
Ich habe fünf Euro in der Tasche und zehn Euro in der Hand.

€-Währungssymbol auf der PC-Tastatur

Auf der deutschen Standard-PC-Tastatur liegt das Eurozeichen als Drittbelegung auf folgenden Tasten:

Windows ®: [Alt Gr] + [E] oder [Strg] + [Alt] + [E] oder [Alt] + [0] [1] [2] [8]
MacOS ®: [Alt] + [E]
Smartphone (Android ®): → Tastatur → [123] → [€]
iPhone ® (Apple ®): → Tastatur → [123] → [€]
Unix ®: [Alt Gr] + [E] oder Compose-Taste [=] + [E] oder[=] + [C]

€-Währungssymbol im Unicode

Das €-Zeichen wird als Zeichen im internationalen Standard von Unicode®, einem weltweiten, plattformunabhängigen Zeichenkodierungsstandard für Computer Software und Font Files (z.B. OpenType TrueType flavoured Fonts), ab Version 2.1 (Mai 1998) für Computerzeichensätze unter »Währungssymbol Euro« (U+20AC) geführt.

€-Währungssymbol Codierungen

HTML-Entität: € € €
UTF-8-Kodierung: 0xE2 0x82 0xAC
UTF-16-Kodierung: 0x20AC
UTF-32-Kodierung: 0x000020AC
ASCII: 0128

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das €-Zeichen nicht nur ein finanzielles Symbol ist, sondern auch eine tiefgreifende Bedeutung für die europäische Integration und Identität hat. Von seiner Entstehung bis hin zur typografischen Gestaltung und dem urheberrechtlichen Schutz spiegelt das Eurozeichen die komplexe Verflechtung von Wirtschaft, Kultur und Recht in der Europäischen Union wider. Es bleibt ein zentrales Element im internationalen Finanzsystem und trägt dazu bei, die Einheit und Vielfalt der europäischen Länder zu repräsentieren.

Der Euro hat nicht nur wirtschaftliche Auswirkungen, sondern ist auch ein Symbol für die europäische Einheit und Identität. Seine Verwendung erstreckt sich über verschiedene Branchen und hat Einfluss auf den täglichen Handel und die Finanztransaktionen. Die Entwicklung und Gestaltung des Eurozeichens spiegeln nicht nur die technischen Aspekte der Währung wider, sondern auch die kulturellen und historischen Werte, die die Europäische Union prägen.

© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de