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Französische Renaissance-Antiqua

7. Februar 2025

Eine »Französische Renaissance-Antiqua« ist im Sinne der Schriftklassifikation eine Nebenschriftgruppe der Schriftuntergruppe (Schriftart) Renaissance-Antiqua, die zur Hauptschriftgruppe der Antiqua-Schriften zählt; Serifenschrift, die sich typografisch aus der Venezianische Renaissance-Antiqua »Litterae Venetae« bzw. den humanistischen Buchschriften der Renaissance entwickelt hat. In der dspr. Gelehrtensprache auch als »Mediaeval« (lt. »mediaeval« für »mittelalterlich«) bzw. »Mediäval«, im angelsächsischen Sprachraum als »Old Style« oder »Old Face« bezeichnet. 1)

Die Schriftuntergruppe (Schriftart) Renaissance-Antiqua wird in die Schriftnebengruppen »Venezianische Renaissance-Antiqua« und »Französische Renaissance-Antiqua« unterteilt. Infografik: Schriftklassifikation nach der Matrix Beinert.
Die Schriftuntergruppe (Schriftart) Renaissance-Antiqua wird in die Schriftnebengruppen »Venezianische Renaissance-Antiqua« und »Französische Renaissance-Antiqua« unterteilt. Infografik: Schriftklassifikation nach der Matrix Beinert.
Die »Sabon Antiqua« von Jan Tschichold (1902–1974) ist eine Renaissance-Antiqua in der Tradition von Claude Garamond. Beispiel gesetzt in der Sabon roman, italic und bold von Linotype®.
Die »Sabon Antiqua« von Jan Tschichold (1902–1974) ist eine Renaissance-Antiqua in der Tradition von Claude Garamond. Beispiel gesetzt in der Sabon roman, italic und bold von Linotype®.

In der typografischen Literatur wird die Französische Renaissance-Antiqua auch als »Renaissance-Antiqua im Sinne Garamonds« (Abk. Garamondschrift), 2) »Französische Mediaeval (Mediäval)«, »Französische Elzevir« 3) oder »Französische Ältere Antiqua«, in Frankreich und im angelsächsischen Sprachraum (GB, USA etc.) als »Garalde« 4) bezeichnet.

Etymologie

»Französisch« bezieht sich auf Frankreich, insbesondere auf die Stadt Paris. Paris entwickelte sich in der Spätrenaissance zu einem der wichtigsten europäischen Zentren der Typografie.

Unter »Renaissance« wird eine europäische Kulturepoche verstanden, die sich durch die »Wiederbelebung« antiker Ideale – insbesondere in Philosophie, Literatur, Wissenschaft, Malerei und Architektur – auszeichnet. Der Ursprung der Renaissance liegt in Italien, insbesondere in Florenz, Venedig, Rom und Mailand. Die Kulturwissenschaft unterscheidet im Wesentlichen in Frührenaissance (ab ca. 1420), Hochrenaissance (ab ca. 1500) und Spätrenaissance (ab ca. 1520).

In der Frührenaissance entwickelte sich auch die Typografie durch die Erfindung Johannes Gutenbergs (um 1400–1468). Durch sie konnten von nun an Ideen und Wissen maschinell reproduziert werden, was einen radikalen multidisziplinären Strukturwandel zur Folge hatte, der alle westeuropäischen Zivilisationen innerhalb kürzester Zeit nachhaltig veränderte. Humanismus, die Entdogmatisierung der Wissenschaft, die Liberalisierung und die nachfolgende Aufklärung sind untrennbar mit der Typografie verbunden. Gleichzeitig förderte die Typografie jedoch auch die Verbreitung monotheistischer Religionen (insbesondere durch gedruckte Bibeln), trug zur Verschärfung der römisch-katholischen Inquisition bei – der ironischerweise auch Antoine Augereau (um 1485–1534), der Lehrmeister von Claude Garamond (1480/1500–1561), zum Opfer fiel – und begünstigte die Verbreitung des Antisemitismus.

Etymologisch bedeutet Renaissance »Rückbesinnung, Wiederbelebung«, was aus dem frz. »renaissance« für »Wiedergeburt, wiedergeboren werden, aufleben« von lt. »renasci« (»re-« für »wieder« »nasci« für »geboren werden«) stammt. Im deutschsprachigen Raum ist der Begriff eigentlich erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts gebräuchlich, um kulturwissenschaftlich den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit zu skizzieren.

Die Bezeichnung »Antiqua« leitet sich etymologisch von der lateinischen weiblichen Form zu »antiquus« für »vorig, alt«, einer Nebenform von »anticus« für »der vordere« vom lateinischen »ante« für »vor« ab. Mit »Antiqua« ist somit die »alte Schrift« gemeint.

Der Begriff »Antiqua« wird als Terminus primär im deutschsprachigen Raum sowohl für die Schriftgattung (Antiqua-Schriften) als auch für die Hauptschriftgruppe Antiqua (Antiqua mit Serifen) verwendet. Er bezeichnet ausschließlich eine Druckschrift. Vorlagen aus der Epigraphik und Kalligrafie werden in der Paläografie anders bezeichnet. Die Antiqua ist heute die führende Verkehrsschrift der westlichen Welt.

Typometrie

Eine Französische Renaissance-Antiqua zeichnet sich durch ein harmonisches Schriftbild und in gedruckter Form durch eine sehr gute Lesbarkeit in allen Lesegrößen und Konsultationsgrößen aus. Sie wirkt stabiler, ruhiger und gleichmäßiger als ihre Vorlage, die als Venezianischen Renaissance-Antiqua bezeichnet wird; Die Kehlungen ihrer Serifen und die der Dachansätze sind weniger gerundet; Der Innenbalken beim »e« ist bereits waagerecht.

Die »Bembo-Type« wurde von Francesco Griffo (1450–1518) im Auftrag von Aldus Manutius geschnitten und erstmals 1496 in der Officina »Aldina« gedruckt. Die Prototype gilt als typometrische Grundlage für die nachfolgende Garamondschrift. Sie wird deshalb heute als Französische Renaissance-Antiqua klassifiziert, nicht – was Nahe läge – als Venezianische Renaissance-Antiqua. 1929 wurde ein Remake – die Bembo – unter der künstlerischen Leitung von Stanley Morison (1889–1967) nach Pietro Bembo (1470–1547) benannt. Sie gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa zu den erfolgreichsten Werksatzschriften. Beispiel gesetzt in einer Bembo der Monotype Corporation London aus dem Jahre 1990.
Die »Bembo-Type« wurde von Francesco Griffo (1450–1518) im Auftrag von Aldus Manutius geschnitten und erstmals 1496 in der Officina »Aldina« gedruckt. Die Prototype gilt als typometrische Grundlage für die nachfolgende Garamondschrift. Sie wird deshalb heute als Französische Renaissance-Antiqua klassifiziert, nicht – was Nahe läge – als Venezianische Renaissance-Antiqua. 1929 wurde ein Remake – die Bembo – unter der künstlerischen Leitung von Stanley Morison (1889–1967) nach Pietro Bembo (1470–1547) benannt. Sie gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa zu den erfolgreichsten Werksatzschriften. Beispiel gesetzt in einer Bembo der Monotype Corporation London aus dem Jahre 1990.
Die primären Klassifikationsmerkmale einer Französischen Renaissance-Antiqua sind die schrägen Dachansätze der Minuskeln, die grundsätzlich über die H-Linie zur k-Linie gehen, runde Serifenübergänge, leicht gekehlte Serifenunterkanten, eine waagrechte Achse der Minuskel »e« und eine optische Achse, die bei den Rundformen leicht nach links geneigt ist. Beispiel gesetzt aus der »Simoncini Garamond« (1961) von Francesco Simoncini (1912–1975) nach einem Schriftschnitt von Jean Jannon (1580–1658).
Die primären Klassifikationsmerkmale einer Französischen Renaissance-Antiqua sind die schrägen Dachansätze der Minuskeln, die grundsätzlich über die H-Linie zur k-Linie gehen, runde Serifenübergänge, leicht gekehlte Serifenunterkanten, eine waagrechte Achse der Minuskel »e« und eine optische Achse, die bei den Rundformen leicht nach links geneigt ist. Beispiel gesetzt aus der »Simoncini Garamond« (1961) von Francesco Simoncini (1912–1975) nach einem Schriftschnitt von Jean Jannon (1580–1658).

Die wichtigsten Klassifikationsmerkmale 5)  6)  einer Französischen Renaissance-Antiqua:

  • Dachansätze der Minuskeln: Schräg
  • Minuskeloberlängen: Über die H-Linie bis zur k-Linie
  • Achse der Minuskel e: Waagrechter Innenbalken
  • Optische Achse der Rundformen: Leicht nach links geneigt
  • Serifenübergänge: Rund
  • Serifenseitenkante: Leichte Bogenform
  • Serifenunterkante: Leicht bis wenig gekehlt
  • Stichstärkenkontrast Balken/Querbalken: Deutlich stärker als bei der venezianischen Variante

Heute existieren unzählige Repliken, 7) Remakes, 8) Klone, 9) Formvarianten, 10) und Mischformen 11) von Französischen Renaissance-Antiquas, die für die Mehrheit der Schriftnutzer nicht oder kaum zu unterscheiden sind. 12) 13) Seit dem 19. Jahrhundert werden auch serifenlose Schriften (Grotesk) aus den Grundformen der (Französischen) Renaissance-Antiqua entwickelt.

Historie

1496 druckte erstmals der Humanist, Verleger und Typograf Aldus Manutius (1449–1515) eine Antiqua mit Serifen, die sich weitgehend von den typografischen Protoformen der »Sublacensischen Antiqua-Type« und der »Litterae Venetae« distanzierte.

Diese von seinem bolognesischen Schriftgießer und Stempelschneider Francesco Griffo (Francesco da Bologna, 1450–1518) geschnittene »Bembo-Type« (Griffo-Lettern), leitete die neue Ära der sogenannten »Antiqua des Aldinischen Typs« ein, welche später dann als »Garamondschriften« bzw. Französische Renaissance-Antiquas bezeichnet wurden.

Die »Bembo-Type« wurde von Francesco Griffo (1450–1518) im Auftrag von Aldus Manutius geschnitten und erstmals 1496 in der Officina »Aldina« gedruckt. Die Prototype gilt als typometrische Grundlage für die nachfolgende Garamondschrift. Sie wird deshalb heute als Französische Renaissance-Antiqua klassifiziert, nicht – was Nahe läge – als Venezianische Renaissance-Antiqua. 1929 wurde ein Remake – die Bembo – unter der künstlerischen Leitung von Stanley Morison (1889–1967) nach Pietro Bembo (1470–1547) benannt. Sie gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa zu den erfolgreichsten Werksatzschriften. Beispiel gesetzt in einer Bembo der Monotype Corporation London aus dem Jahre 1990.
Die »Bembo-Type« wurde von Francesco Griffo (1450–1518) im Auftrag von Aldus Manutius geschnitten und erstmals 1496 in der Officina »Aldina« gedruckt. Die Prototype gilt als typometrische Grundlage für die nachfolgende Garamondschrift. Sie wird deshalb heute als Französische Renaissance-Antiqua klassifiziert, nicht – was Nahe läge – als Venezianische Renaissance-Antiqua. 1929 wurde ein Remake – die Bembo – unter der künstlerischen Leitung von Stanley Morison (1889–1967) nach Pietro Bembo (1470–1547) benannt. Sie gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa zu den erfolgreichsten Werksatzschriften. Beispiel gesetzt in einer Bembo der Monotype Corporation London aus dem Jahre 1990.

In Frankreich entwickelte sich aus dieser Aldinischen Antiqua ab 1530 die Garamondschriften, an deren Formgebung maßgeblich die französischen Typografen Antoine Augereau (um 1485–1534) und sein Schüler Claude Garamond (1480/1500–1561), Jean Jannon (1580–1658), Philippe Grandjean (1666-1714) sowie Charles-Louis Simonneau (1645–1728) beteiligt waren.

Im »Goldenen Zeitalter« (de Gouden Eeuw) 14)  des 17. Jahrhunderts sowie im frühen 18. Jahrhundert kamen neue Impulse aus den Niederlanden, wie beispielsweise von der Offizin Enschedé & Zonen (Koninklijke Joh. Enschedé) in Haarlem, die von dem Typografen und Verleger Izaak Enschedé (1681–1761) im Jahre 1703 gegründet wurde und die 1743 mit dem Kauf einer Schriftgießerei die Drucktypen der Stempelschneider Dirk Vosken (o.A.) aus Amsterdam, Johann Michael Fleischmann (1701–1768) aus Nürnberg und Christoffel van Dyck (1605–1669) aus Haarlem erwarb und weiterentwickelte.

Die Unterschiede zwischen den »Amsterdamer Alphabeten« und der von Garamond lagen u.a. in der größeren Punze des »e«, in der Höhe der Minuskel »n«, sie wurde größer und die Serifen wurden stärker verfeinert. Während die Majuskeln (Versalien) kaum noch einen schrägen Duktus haben, erkennt man bei den Minuskeln noch deutlich ihre Herkunft aus der mit der Feder geschriebenen Humanistenhandschrift.

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts reformierte der französische Typograf Pierre Simon Fournier (1712–1768) die Französische Renaissance-Antiqua; aus ihr entstand die »Halbmediäval«, die sogenannte Vorklassizistische Antiqua.

Vertreter dieser Schriftart

Französischen Renaissance-Antiquas (Auswahl):

SchriftSchriftgestalterFont FoundryJahr
AlbertinaBrand, ChrisMonotype1965
AldusZapf, HermannD. Stempel1954
ApolloFrutiger, AdrianMonotype1962/64
BemboMorison, StanleyMonotype1929
Bembo TypeGriffo, FrancescoOfficina Aldina1496
BerlingForsberg, Karl-ErikBerling foundry1951
BreughelFrutiger, AdrianLinotype1981
CaxtonUsherwood, LeslieITC1981
ColumbusCoci, JorgeN. N.1513
ComeniusZapf, HermannBerthold1976
Corporate AWeidemann, KurtURW1990
DanteMardersteig, Giovanni
Carpenter, Ron
Officina Bodoni1947/52
DanteCarpenter, RonMonotype1993
DiotimaZapf-von Hesse, GudrunD. Stempel AG1951/63
EspritVeljovic, JovicaITC1985
GalliardCarter, MatthewITC1978
GammaVeliovic, JovicaITC1986
GaramondStan, TonyITC1993
GaramondSlimbach, RobertAdobe1989/91
GaramondSimoncini, Francesco
Bilz, W.
Simoncini SA1961
GaramondLange, Günter GerhardBerthold1972
GaramondN. N.D. Stempel1925
Garamond AmsterdamBenton, Morris FullerITC1917
Garth GraphicMatt, JohnCompugraphic1979
GiovanniSlimbach, RobertITC1989
GoudyGoudy, Frederic W.Monotype1915
Goudy ModernGoudy, Frederic W.Monotype1918
GranjonJones, George W.Linotype1928
Griffo ClassicoLuin, FrankoEricsson (?)1993
HaarlemmerVan Krimpen, JanMonotype1938
HeliconQuay, DavidBerthold1989
HiroshigeHollandsworth, CynthiaAlpha Omega1986
HollanderUnger, GerhardHell1983
Horley Old StyleNorton, RobertMonotype1925
LeawoodUsherwood, LeslieITC1985
MendozaMendoza Almeida, JoséITC1991
MeridienFrutiger, AdrianDeberny & Peignot1957
MinionSlimbach, RobertAdobe1990
MinisterFahrenwaldt, Carl AlbertN. N.1929
New AsterSimoncin, FrancescoLinotype1958
NovareseNovarese, AldoITC1984
OctavianCarter, Will
Kindersley, David
Monotype1961
PalatinoZapf, HermannD. Stempel1950
PlantinPierpont, Frank HinmanMonotype1913
Poliphilus (?)Manutius, AldusOfficina Aldina1499
Poppl-PontifexPoppl, FriedrichBerthold1974
Post-AntiquaPost, HerbertBerthold1932/39
QuadraatSmeijers, FredFF1992/97
Romanéevan Krimpen, Jan
Rädisch, Paul H.
Joh. Enschedé en Zonen1928
SabonTschichold, JanD. Stempel1967
SpectrumVan Krimpen, JanDutch Enschedé Foundry1952
StoneStone, SummerITC1988
TrinitéDe Does, BramEnschedé Font Foundry1982
Trump MediaevalTrump, GeorgC. E. Weber1954
Van Dijck (Otiyot Amsterdam)Van Dijck, ChristoffelOfficina Van Dijck1632
VendomeGaneau, FrançoisFonderie Olive1952
WarnockSlimbach, RobertAdobe2000
Weiß-AntiquaWeiß, Emil RudolfBauersche Gießerei1928
Zapf-Renaissance-AntiquaZapf, HermannScangraphic1984/87

© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de

Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:
Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:
1 Anmerkung: In Deutschland kann ggf. der Terminus Mediäval ab den 1920er Jahren missverständlich sein, da »Mediäval« von Handschriftsetzern auch auf serifenlose Schriften (Halbfette) angewendet wurde.
2 Anmerkung: Ob und inwieweit die Namensgebung »Garamondschriften« gerechtfertigt ist, dazu siehe Biografie Claude Garamond.
3 Anmerkung: Benannt nach »Elzevir« (später Elsevier), einer berühmten Familie von niederländischen Buchhändlern, Verlegern und Typografen um 1583–1712.
4 Anmerkung: Die Bezeichnung »Gar | ald | e« ist eine Hommage. Sie setzt sich aus den ersten drei Silben von Claude Garamond (um 1498/99–1561) und Aldus Manutius (1449–1515) zusammen.
5 Literaturempfehlung: Tschichold, Jan: Meisterbuch der Schrift, Otto Maier Verlag, Ravensburg 1952, ISBN 3-473-61100-x.
6 Literaturempfehlung: Cheng, Karen: Designing Type, Anatomie der Buchstaben, Verlag Hermann Schmidt Mainz, ISBN 3-87439-689-4.
7 Anmerkung: Eine Replik ist eine erneute Ausführung eines bereits vorhandenen Originals durch den Schriftgestalter selbst.
8 Anmerkung: Ein Remake ist eine spätere Nachbildungen einer bereits existierenden, aber nicht mehr am Markt verfügbaren Schrift, die sich streng am Original orientiert.
9 Anmerkung: Ein Klon ist eine 1:1-Kopie einer Schrift.
10 Anmerkung: Eine Formvariante ist eine abweichende Interpretation einer bereits existierenden Schrift.
11 Anmerkung: Mischformen sind Hybride aus unterschiedlichen Schriftuntergruppen und/oder Schriftnebengruppen.
12 Anmerkung: Es gibt verschiedene Schriftarten, die als »Garamond« bezeichnet werden, jedoch unterschiedliche Charakteristika aufweisen. Beispielsweise die »Adobe Garamond« (1989), eine modernisierte Version, die für digitale Medien optimiert wurde. Oder die Garamond Premier, die ebenfalls von Robert Slimbach (*1956) für Adobe entworfen wurde und den historischen Garamond-Schriften näher kommt. Die verschiedenen Garamond-Versionen können in Bezug auf Strichstärke, Serifenform und Schriftschnitt deutliche Unterschiede aufweisen.
13 Anmerkung: Auch für sehr geübte Typografen/innen ist es oftmals unmöglich, eine späte Venezianische Renaissance-Antiqua von einer frühen Französischen Renaissance-Antiqua und einer Französischen Renaissance-Antiqua aus der Spätrenaissance von einer frühen Vorklassizistischen Antiqua zu unterscheiden. Den Schriftarten können durchaus über hybride Klassifikationsmerkmale verfügen.
14 Anmerkung: Das »Goldene Zeitalter« bezeichnet in der Geschichte der Niederlande eine gut hundertjährige wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit, die ungefähr das 17. Jahrhundert ausfüllt und in der Kunstgeschichte ohne Beispiel ist.
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