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Fußnotenzeichen

13. Juni 2024

Fußnotenzeichen verbinden Textpassagen in einer Textkolumne mit den Fußnoten in der nachfolgenden Notenkolumne am Fuß der gleichen Seite. Fußnotenzeichen zählen zu den Konsultationszeichen (Konsultation von lat. »consultatio« für »Beratschlagung«).

Fußnotenzeichen bestehen aus einem »Verweiszeichen« in der Textkolumne und einem sich wiederholenden »Notenzeichen« in der Notenkolumne. Fußnotenzeichen haben in der Regel die Form von Sonderzeichen, (z.B. ★), Buchstaben (z.B. C), Indo-Arabischen Ziffern (z.B. 3) oder Römischen Zählzeichen (z.B. III).

Beispiel einer Fußnote in einem einspaltigen Buchsatzspiegel. Die Text- und Notenkolumnen werden immer innerhalb des Satzspiegels bzw. des Gestaltungsrasters gesetzt. Je nach Umfang der Fußnote(n) wird der Haupttext nach oben hin verkürzt oder nach unten hin verlängert. Ausgerichtet wird die Notenkolumne in der letzten Zeile des Satzspiegels. Der Umfang einer Notenkolumne sollte zwei Drittel des übrigen Textes nicht überschreiten. Quelle: www.typolexikon.de
Beispiel einer Fußnote in einem einspaltigen Buchsatzspiegel. Die Text- und Notenkolumnen werden immer innerhalb des Satzspiegels bzw. des Gestaltungsrasters gesetzt. Je nach Umfang der Fußnote(n) wird der Haupttext nach oben hin verkürzt oder nach unten hin verlängert. Ausgerichtet wird die Notenkolumne in der letzten Zeile des Satzspiegels. Der Umfang einer Notenkolumne sollte zwei Drittel des übrigen Textes nicht überschreiten.

Verweiszeichen in der Textkolumne

Ein Verweiszeichen in der Textkolumne steht unmittelbar hinter einem Wort, einer kurzen Wortgruppe oder einer indirekten Rede. Bezieht sich eine Fußnote auf eine größere Textpassage innerhalb eines Satzes oder auf einen ganzen Satz, steht das Verweiszeichen hinter dem Interpunktionszeichen.

Bei einem indirekten Zitat steht das Verweiszeichen unmittelbar rechts neben dem letzten Satzschlusszeichen des Zitats. Bei einem direkten Zitat in Anführungszeichen steht das Verweiszeichen unmittelbar rechts neben der Abführung. Wird ein Zitat mit einem anderen Schriftschnitt ohne Anführungszeichen ausgezeichnet, steht das Verweiszeichen unmittelbar rechts neben dem letzten Satzschlusszeichen des Zitats.

Wird ein Verweiszeichen im gleichen Schriftgrad oder in einer Konsultationsgröße – also verkleinert – hochgestellt, z.B. ***,  C,  3 oder III, wird dieses in der Typografie auch als Exponentenzeichen oder im Falle einer Arabischen Ziffer als Exponentenziffer bezeichnet.

Bezieht sich eine Fußnote auf ein bestimmtes Wort oder einen Eigennamen (Fußnote 1 und 2), steht das Verweiszeichen unmittelbar hinter dem Wort und vor dem Interpunktionszeichen. Bezieht sich die Fußnote auf eine Textpassage oder einen ganzen Satz, steht das Verweiszeichen hinter dem Interpunktionszeichen.
Bezieht sich eine Fußnote auf ein bestimmtes Wort oder einen Eigennamen (Fußnote 1 und 2), steht das Verweiszeichen unmittelbar hinter dem Wort und vor dem Interpunktionszeichen. Bezieht sich die Fußnote auf eine Textpassage oder einen ganzen Satz, steht das Verweiszeichen hinter dem Interpunktionszeichen.

Notenzeichen in der Notenkolumne

Ein Notenzeichen in der Notenkolumne wird immer der Fußnote vorangestellt, meist im Schriftgrad der nachfolgenden Fußnote, wobei Schriftschnitt und Schriftgröße durchaus – je nach gestalterischer Ambition und Erfahrung – abweichen können. Einheitliche Regeln existieren diesbezüglich nicht. Nach dem Notenzeichen beginnt der Text einer Fußnote immer mit einer Majuskel und endet mit einem Punkt (Satzschlusszeichen).

Anzahl der Fußnotenzeichen

Für bis zu drei Fußnotenzeichen innerhalb einer Textkolumne einer Seite können Sonderzeichen verwendet werden. Diese werden dann infolge vermehrt, beispielsweise *, ** oder ***. Arbeitet ein Autor:in durchgehend mit vielen Fußnoten, beispielsweise bei wissenschaftlichen oder juristischen Texten, sollten die Fußnoten vernünftigerweise die Form von Arabischen Ziffern, Römischen Zahlen oder Buchstaben dargestellt bzw. bestenfalls fortlaufend mit Arabischen Ziffern nummeriert werden.

Der Umfang einer Notenkolumne sollte deutlich kleiner sein, als der der Textkolumne. Nicht die Anzahl der Fußnoten pro Seite ist entscheidend, sondern die Proportion im Satzspiegel einer Seite. In der Buchgestaltung gilt die Faustregel, dass der Umfang einer Notenkolumne ein Drittel der gesamten Kolumne nicht überschreiten soll. 1)

Mikrotypografie

Der Abstand zwischen der Text- und Notenkolumne sollte mindestens eine Leerzeile betragen.

Form, Stil und Größe von Fußnotenzeichen sollten sowohl in der Textkolumne als auch in der Notenkolumne konsequent, also jeweils durchgängig angewendet werden, unabhängig davon, ob Verweis- und Notenzeichen in ihren Stilvarianten unterschiedlich sind.

Im typografischen Feinsatz empfiehlt es sich zwischen Text und Verweiszeichen je nach Schriftart ein Wortzwischenraum von keinem bis zu einem Halbgeviert, in HTML-Texten bei Proportionalschriften aufgrund des z.Zt. immer noch mangelhaften Font Hintings ein Abstand bis zu einem ganzen Leerraumzeichen, bei dicktengleichen Schriften kein Leerraumzeichen.

Um den Leseprozess (siehe Fixationen) nicht zu beinträchtigen, werden Verweiszeichen innerhalb einer Textkolumne zurückhaltend gesetzt, bestenfalls als Exponentenzeichen. Das Verweiszeichen sollte wie eine leise Auszeichnung wirken, also beim Lesen erst in der entsprechenden Zeile wahrgenommen werden.

In der Notenkolumne steht das Notenzeichen dagegen immer deutlich – oft in einem halbfetten oder fetten Schriftschnitt ausgezeichnet – am Anfang einer Fußnote. Der Abstand zwischen Notenzeichen und Fußnotentext beträgt mindestens ein Leerraumzeichen, wobei erfahrene Buchgestalter:innen erfahrungsgemäß feiner arbeiten.

Inwieweit Notenkolumnen mit einem Hängenden Einzug oder bündig gesetzt werden, hängt vom verfügbaren Raum und der ästhetischen Betrachtungsweise ab. Gleiches gilt für die Schriftsatzart, die Verwendung von Notenzeichen mit oder ohne Parenthesen, mit oder ohne Punkt, die Verwendung von Mediävalziffern oder Majuskelziffern, die Auszeichnung mit einer anderen Schrift (siehe Schriftmischung) oder Farbe sowie den Zeilenabstand. 2)  3)

Bei Druckerzeugnissen können Notenkolumnen in Konsultationsgrößen von der Registerhaltigkeit der Textkolumne – von Recto zu Verso – bspw. im Halbzeilenraster 4) abweichen.

Exponentenzeichen weiterlesen →
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© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de

Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:
Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:
1 Anmerkung: An vielen deutschen Hochschulen, Universitäten und Forschungszentren existieren eigene Regeln für den Gebrauch von Fußnoten in Inhalt, Umfang und Form.
2 Literaturempfehlung: Willberg, Hans Peter und Friedrich Forssman: Lesetypografie, Verlag Hermann Schmidt, Mainz, ISBN 978-3-87439-800-8.
3 Literaturempfehlung: De Jong, Ralf und Friedrich Forssman: Detailtypografie, Verlag Hermann Schmidt, Mainz, ISBN 978-3-87439-642-4.
4 Anmerkung: Halbzeilenraster werden in der Regel ergänzend für Headlines, Sublines, verkleinerte Einzüge sowie auch für Konsultationen (z.B. Legenden, Marginalien oder Fußnoten) innerhalb und außerhalb des Satzspiegels verwendet.
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