Lesbarkeit
Unter »Lesbarkeit« – oft auch als »Leserlichkeit« bezeichnet – wird im Segment der Lesetypografie die optimale makrotypografische und mikrotypografische Aufbereitung eines Schriftsatzes verstanden, den ein Rezipient (Leser) auch beim Erfassen längerer Textpassagen, beispielsweise in einem Buch, einer Zeitung, einem Geschäftsbericht oder auf einer Website, als angenehm, richtig und als nicht störend empfindet.
Neben Satzbau, Sprachstil, Textstruktur, 1) Textschwierigkeit, Sprach- und Lesekompetenz, Leseabstand, Lese- und Betrachtungsgewohnheiten sowie psychologischen und physikalischen Rahmenbedingungen, ist die gekonnte typografische Aufbereitung eines Schriftsatzes essentiell für die Lesemotivation, die Lesegeschwindigkeit, die Verständlichkeit und die Ausdrucksmöglichkeit einer Sprache in ihrer Schriftlichkeit (siehe auch Schriftmischung).
Die visuelle bzw. typografische Gestaltung eines Textes wird prinzipiell immer vor seinem Inhalt wahrgenommen. Die Typografie manipuliert den Rezipienten also bereits vor dem eigentlichen Lesen einer Wortsprache (siehe Fixationen) dahingehend, ob und wie er den Text decodiert oder ob er sich dem Text mehr oder weniger – beispielsweise aufgrund eines unangenehmen Grauwerts – verweigert.
Lesbarkeit in der Typografie
Seit der Erfindung der Typografie um 1449/50 durch den Prototypografen Johannes Gutenberg (um 1400–1468) existieren typografische Regeln, die im Laufe der Jahrhunderte aufgrund des technischen Fortschritts immer wieder modifiziert und veranschaulicht wurden.
Die erste bewußte Auseinandersetzung mit der »Lesbarkeit in der Typografie« als »reflexive Handhabung von Typografie als eigenständiges Ausdrucks- und Inhaltssystem« 2) beginnt in Deutschland zu Beginn des Antiqua–Fraktur-Schriftstreits (Anfang 19. bis Mitte 20. Jahrhundert). In den Disputen über eine Reform der Fraktur (Deutsche Schrift) flammen auch erstmals ideologisch dominierte Debatten über die Lesbarkeit von Schriftformen auf. Im gleichen Zeitfenster entstehen die ersten systematischen Studien zur »Lesehygiene«. Als erste wichtige Publikationen der Lesbarkeitsforschung, der wissenschaftliche Methoden zugrunde liegen, gelten die Arbeiten des französischen Augenarztes Emile Javal (1839–1907), die seit 1878 veröffentlicht wurden. 3) Heute setzt sich primär die Wahrnehmungspsychologie und die Typografie unter dem Aspekt der idealen Lesbarkeit mit der typografischen Gestaltung von Druckwerken und elektronischen Medien auseinander.



Klassische typografische Regularien für einen »guten Schriftsatz«, Prinzipien wie sie beispielsweise der Grafikdesigner und Typograf Jan Tschichold (1902–1974) in »Erfreuliche Drucksachen durch gute Typografie« 4) oder der Typograf Albert Kapr (1918–1995) mit »Hundertundein Sätze zur Buchgestaltung« 5) bis heute manifestiert haben, sind allerdings spätestens seit dem digitalen Paradigmenwechsel, der Demokratisierung der Produktionsmittel und der damit einhergehenden Vielzahl neuer Schriften und Medien generell so nicht mehr bzw. nur sehr reflektiert und differenziert anwendbar.
Denn abgesehen von der Vielfalt neuer Medien, Software und Trägermaterialien, die auch fortwährend unerforschte Lese- und Betrachtungsgewohnheiten generieren, existieren in der digitalen Typografie gegenwärtig weder verbindliche Schriftklassifikationsmerkmale, einheitliche Maßsysteme und Schriftgrade noch genormte Zeilenabstände, wie sie beispielsweise bei deutschen und amerikanischen Schreibmaschinen oder Zeilensetzmaschinen üblich waren. 6) Lesbarkeitstests, Lehrbücher, Tutorials, Tipps und Tricks für eine »bessere Typografie«, egal ob am Bildschirm oder auf Papier, müssen deshalb heute prinzipiell hinterfragt werden, da sie aufgrund der babylonischen Vielfalt typografischer Anwendungen ihre Allgemeingültigkeit verloren haben.

Schrift und Schriftsatz
Grundsätzlich wird zwischen der Lesbarkeit einer Schrift selbst, also der Typometrie (Letternarchitektur) einer Screen- oder Druckschrift, und ihrer Implementierung im Schriftsatz auf unterschiedlichen Trägermaterialien (z.B. Papiere oder digitale Benutzeroberflächen) unterschieden. »Gute Lesbarkeit« in der Typografie entsteht also erst durch das Zusammenspiel einer geeigneten Schrift (siehe Schriftwahl) und dem makro- und mikrotypografischen Wissen eines Typografen:in.
Lesbarkeit einer Schrift
In der typografischen Lehre und in der Schriftgestaltung ist seit Jahrhunderten bekannt, dass die Typometrie eines Buchstabens und insbesondere die Serifenformen den Leseprozess spürbar beeinflussen können. Wie eine ideale »Textschrift« (Werksatzschrift) allerdings im Detail auszusehen hat, darüber gehen die Meinungen von Fachleuten seit jeher weit auseinander.

Lesbarkeit eines Schriftsatzes
Wie bereits erwähnt, entsteht »gute Lesbarkeit« erst durch das Zusammenspiel einer geeigneten Schrift und dem makro- und mikrotypografischen Wissen eines Typografen:in. Allerdings bewirkt eine »schlechte« Schrift in den Händen eines geübten Typografen:in weitaus bessere Resultate, als eine »gute« Schrift in den Händen eines unerfahrenen Anwenders. Denn Typografie bedeutet heute nicht mehr, einfach nur Buchstaben von links nach rechts – bestenfalls im Sinne Tschicholds – zu tippen, sondern Gedanken sichtbar und verständlich zu machen; in der Art, dass Inhalt, Schrift und Bild ein optisch und didaktisch befriedigendes Ganzes ergeben.
Neben der Wahl einer geeigneten Schrift bzw. Fonts (siehe Schriftwahl) gelten in der typografischen Lehre die zielgerichtete Abstimmung nachfolgende Komponenten als essentiell, um einen Schriftsatz bestmöglich im Sinne der Lesbarkeit aufzubereiten. 7) 8)
Komponenten der Makrotypografie:
- Farbsysteme
Echtfarben, CMYK, Farbtiefen, Hexadezimale Farbnotierung, No-Freshcolors etc. - Formate
Papierformate, Monitorauflösungen, Grundrisse etc. - Ordnungssysteme
Gestaltungsraster, Satzspiegel, Responsive Grid System etc. - Schriftfarben
Farbauszeichnungen im Sinne der Semantik - Schriftgrade 9)
- Schriftmischung
Entwurf einer semantischen und typografischen Schriftauszeichnungsmatrix - Schriftsatzarten
- Schriftwahl
Funktion, Form und Implementierung von Fonts. Wahl der Schriftgattungen, Schriftgruppen, Schriftarten und Schriftschnitte im Sinne der Schriftklassifikation, Schrifttechnologie und Zubereitung (z.B. Kerning und Hinting) 10) 11) - Trägermaterialen
Papiersorten, Papierfarben, Oberflächentexturen, Grammaturen, Opazität, Monitorpunktdichten, Monitorkontraste
Komponenten der Mikrotypografie:
- Kolumne und Umbruch
Absatzmethode, Optischer Randausgleich, Registerhaltigkeit, Satzbreite(n), Satzkantenausgleich, Schriftsatzart(en) im Detail (z.B. handkorrigierter Rausatz), Silbentrennung, Waisenkinder, Witwen, Zeilenabstand (ZAB) und Zeilendurchschuss. - Korrelationen
Exponentenzeichen, Fußnoten, Fußnotenzeichen, Kolumnentitel, Konsultation, Konsultationszeichen, Legenden, Marginalien und Paginas - Schrift und Figurenverzeichnis
Alineas, Anführungszeichen, Apostrophen, Glyphen, Grund- und Auszeichnungsschriften, Figurensatz (Gemischter Figurensatz, Majuskelsatz, Minuskelsatz), Hoch- und Tiefstellungen, Horizontalstriche (Divis, Gedankenstrich, von/bis), Initialen, Leerraumzeichen, Ligaturen, Pagina– und Gliederungszeichen, Parenthesen und Akkoladen, Schriftauszeichnungsredundanzen, Satzzeichen und Sonderzeichen - Zeichen, Wort und Zeile
Ausmitteln, Kerning, Normalschriftweite, Optischer Schriftweitenausgleich, Schriftgrade im Detail, 12) Schriftlaufweite, Spationieren, Sperren, Unterschneiden, Vor- und Nachbreiten, Wortzwischenräume und Zurichtung - Ziffern
Zahlengliederung, Zahlenweitenausgleich, Zifferndickten (Proportionalziffern, Tabellenziffern), Zifferngrade und Ziffernwahl (Mediävalziffern, Majuskelziffern)
Grundsätzlich ist festzustellen, dass Lesbarkeit nur eine relative, nicht verallgemeinerbare – und somit eine nicht übertragbare Feststellung sein kann und sich im individuellen Ergebnis aus sehr vielen unterschiedlichen Kriterien zusammensetzt.
Thesen zur Lesbarkeit einer Schrift:
- Druckschriften auf Papier und Screen Fonts auf selbststrahlenden Monitoren unterliegen gegenwärtig noch unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten. 13)
- Für den Mengensatz in gewerblichen Hauptdruckverfahren nach DIN 16500 14) und auf Monitoren mit hoher Auflösung sind generell Textschriften (Werksatzschriften) mit Serifen besser geeignet als serifenlose Schriften. Denn Serifen sind nicht nur ein wesentliches Klassifikationsmerkmal, sondern ein zusätzlicher Anhaltspunkt für die schnelle Decodierung von Wortbildern im Rahmen von Mustererkennungsprozessen (siehe Fixationen).
- Druckschriften mit Serifen werden im Mengensatz grundsätzlich, je nach Land und Print-Lesbarkeitstest, bis zu einem Fünftel schneller gelesen, als Druckschriften ohne Serifen. 15) 16)
- Wir lesen Wortbilder an der oberen Kante einer Schriftzeile. Deshalb ist für den Leseprozess die Formgebung der oberen Mittellängen und der Oberlängen wichtiger als die der Unterlängen (siehe Schriftlinien) eines Buchstabens. 17)
- Die Form der Punzen einer Schrift beeinflusst den Grauwert und somit die Lesbarkeit.
- Schriften sollten stets nur als Originalschnitt (z.B. echte Kapitälchen, echte kursive Schnitte und echte fette Schriftstile) verwendet werden, niemals als vom Computer generierte Schriftstilvarianten. Ebenfalls sollten Textschriften niemals »gestaucht« oder »gedehnt« werden, da dies die Formgebung zerstört und die Lesebarkeit minimiert.
- Für Konsultationsgrößen sollten – wenn möglich – immer spezielle Konsultationsschriften (Caption, siehe auch Optische Größen) verwendet werden, da diese die Lesbarkeit in kleinen Schriftgraden spürbar erhöhen.
- Fette, blockartige Serifen – wie sie bei Egyptiennes, z.B. der »City« von Georg Trump (1896–1985), zu finden sind – gelten im Segment der Lesetypografie als lesehemend. Andererseits gelten bestimmte Zeitungs-Egyptiennes, z.B. die »Exelsior« von Chauncey H. Griffith (1879–1956) auf ungestrichenen Zeitungsdruckpapieren als sehr gut lesbar.
- Klassizistischen Antiquas mit sehr feinen Serifen, z.B. die »Bodoni« von Giambattista Bodoni (1740–1813), gelten im Segment der Lesetypografie als lesehemendt. 18)
- Dagegen werden Serifenformen von Französischen Renaissance-Antiquas, z.B. die »Minion« von Robert Slimbach (*1956), und die von Vorklassizistischen Antiquas, z.B. die »Baskerville« von John Baskerville (1706–1775), als lesefördernd eingestuft.
- Venezianische Renaissance-Antiquas werden in heutigen Druckverfahren sowie für Monitore jeglicher Art generell als suboptimal eingestuft. 19)
- Auf niedrig auflösenden PC-Monitoren, TV-Geräten, eBook-Readern und Beamern gelten in Lesegrößen gegenwärtig jedoch serifenlose Screen Fonts, z.B. die »Verdana« von Matthew Carter (*1937) oder die »Fira Sans« von Ralph Du Carrois, Anja Meiners, Botio Nikoltchev und Erik Spiekermann (*1947), als besser lesbar.
- Auf Monitoren mit hoher Auflösung wiederum sind Schriften mit Serifen, z.B. die Vorklassizistischen Fonts »Times« bzw. die »Times New Roman« von Stanley Morison (1889–1967) und Victor Lardent (1905–1968) oder die »Georgia« von Matthew Carter (*1937), vorteilhafter, insbesondere durch den Mehrwert der integralen und selektiven Schriftmischung, die bei serifenlosen Schriften nur in sehr eingeschränkten Umfang möglich ist.
- Proportionalschriften werden – im Gegensatz zu Festbreitenschriften – im Segment der Lesetypografie gemeinhin als angenehmer lesbar empfunden.
- Zierschriften, z.B. die »Mason« von Jonathan Barnbrook, eignen sich grundsätzlich nicht für den Mengensatz.
- Gebrochene Schriften, z.B. die Unger-Fraktur von Johann Friedrich Unger (1750–1804), sind aus dem Segment der Lesetypografie vollständig verschwunden. Ihre Lesbarkeit gilt heute als insuffizient.
- Bei Orientierungs-, Informations- und Leitsystemen weichen die Kriterien bezüglich der Lesbarkeit stark von denen der Lesetypografie ab. So sind beispielsweise konstruierte, fette Groteskschriften mit großen Binnenräumen, z.B. die »Interstate« von Tobias Frere-Jones, auf Verkehrsschildern besser lesbar als Schriften mit Serifen.
© Wolfgang Beinert, www.typolexikon.de
Quellen / Literatur / Anmerkungen / Tipps:[+]
| ↑1 | Anmerkung: Textstrukturen haben u.a. Einfluss das lineare Lesen« (z.B. bei einem Roman), das selektive Lesen (z.B. bei einer Tageszeitung oder einem Nachschlagwerk) oder das konsultative Lesen (z.B. bei Texten mit Querverweisen oder Hyperlinks innerhalb einer Publikation). |
|---|---|
| ↑2 | Literaturempfehlung: Wehde, Susanne: Typografische Kultur: Eine zeichentheoretische und kulturgeschichtliche Studie zur Typografie und ihrer Entwicklung, Verlag de Gruyter, Reprint 2011 (2000), ISBN-10: 3484350695 und ISBN-13: 978-3484350694. |
| ↑3 | Quelle und Literaturempfehlung: König, Anne Rose: Alles Buch, Lesbarkeit als Leitprinzip der Buchtypografie. Eine Untersuchung zum Forschungsstand und zur historischen Entwicklung des Konzeptes »Lesbarkeit«, Studien der Erlanger Buchwissenschaft, VII, 2004, ISBN 3-9808858-7-9 und ISSN 1611-4620. |
| ↑4 | Literaturempfehlung: Tschichold, Jan: Erfreuliche Drucksachen durch gute Typografie. Eine Fibel für jedermann, Maro-Verlag Augsburg, 1988, ISBN 3-87512-403-0. |
| ↑5 | Literaturempfehlung: Kapr, Albert: Hundertundein Sätze zur Buchgestaltung, Fachbuchverlag, Leipzig, 1977. |
| ↑6 | Anmerkung: Der Schriftgrad alleine hat nur sehr wenig mit der optimalen Lesbarkeit eines Schriftsatzes zu tun, auch wenn dieser Irrglaube leider weit verbreitet ist. Im übrigen sind Schriftgrade heute relativ. |
| ↑7 | Literaturempfehlung: Bosshard, Hans Rudolf: Technische Grundlagen zur Satzherstellung, Bildungsverband Schweizer Typografen, Bern, 1980, ISBN: 3855840105 und 3-85584-010-5. |
| ↑8 | Literaturempfehlung: Forssman, Friedrich und Hans Peter Willberg: Lesetypografie, Verlag Hermann Schmidt, Mainz, ISBN 978-3-87439-800-8. |
| ↑9 | Anmerkung: Im Segment der Makrotypografie wird der Schriftgrad relativ festgelegt. Beispielsweise eine Bodoni in 10 DTP-Punkt. Erst in der Mikrotypografie wird dann – nachdem ein konkreter Font gewählt wurde, der Schriftgrad exakt fixiert, also beispielsweise eine Bauer Bodoni von Linotype in 12 DTP-Punkt. Ebenso werden sämtliche Auszeichnungsschriften, welche in der Schriftauszeichnungsmatrix dokumentiert wurden, auf Basis der Grundschrift kalibriert. |
| ↑10 | Anmerkung: Schrift ist nicht gleich Schrift, auch wenn Schriften auf den ersten Blick ähnlich aussehen können oder vordergründig sogar den gleichen Namen tragen. |
| ↑11 | Anmerkung: In der Makrotypografie erfolgt die Schriftwahl auf den Ebenen der Haupt-, Unter- und Nebenschriftgruppen. In der Mikrotypografie entscheidet man sich dann für eine bestimmte Variante. |
| ↑12 | Anmerkung: Im Segment der Makrotypografie wird der Schriftgrad relativ festgelegt. Beispielsweise eine Bodoni in 10 DTP-Punkt. Erst in der Mikrotypografie wird dann – nachdem ein konkreter Font gewählt wurde, der Schriftgrad exakt fixiert, also beispielsweise eine Bauer Bodoni von Linotype in 12 DTP-Punkt. Ebenso werden sämtliche Auszeichnungsschriften, welche in der Schriftauszeichnungsmatrix dokumentiert wurden, auf Basis der Grundschrift kalibriert. |
| ↑13 | Anmerkung: »Der Leseprozess an einem selbststrahlenden Monitor gilt als anstrengend. Verschiedene Studien legen den Schluss nahe, dass das Lesen am Bildschirm zwar nicht unbedingt langsamer vonstatten geht als von Papier, dabei aber flüchtiger und weniger detailfokussiert ist. Auch sind Schriftzeichen am Monitor in aller Regel erheblich gröber aufgelöst als auf Papierdrucken, was ihre Rezeption potenziell erschwert.« Quelle: Liebig, Martin: Browser-Typografie, Untersuchungen zur Lesbarkeit von Schrift im World Wide Web, Verlag Werner Hülsbusch, Boizenburg, 2008, ISBN: 978-3-940317-09-4. |
| ↑14 | Anmerkung: Zu den Hauptdruckverfahren nach DIN 16500 gehören Flach-, Hoch-, Tief- und Durchdruck. |
| ↑15 | Literaturempfehlung: Wendt, Dirk: Lesbarkeit von Druckschriften, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, ISBN 978-3-540-54918-5. |
| ↑16 | Anmerkung: Bereits 1929 belegten Vergleichstests in England, z.B. der »Pyke, 1929, Monotype No. 2 Old Style ./. Stephenson & Blake No. 10 Lining Grotesque«, dass Schriften mit Serifen deutlich schneller gelesen werden, als serifenlose Schriften. |
| ↑17 | Literaturempfehlung: Lesen Erkennen, Beiträge zu einem Symposium der TGM von Dirk Wendt, Bernd Weidemann, Rüdiger Weingarten, Hartmut Günther, Gerd Kegel und Ernst Pappel. Herausgegeben von der Typografischen Gesellschaft München, 2000. |
| ↑18 | Anmerkung: Diese Feststellung gilt nur für moderne Druckverfahren, z.B. den Offsetdruck. Für zeitgenössische Buchdruckverfahren trifft dies nicht zu. Beispielsweise beurteilte der Typograf Giambattista Bodoni (1740–1813) seine Schriften ausschließlich nach dem gedruckten Schriftbild. Er schnitt seine Schriften so, dass sie erst in Verbindung mit »seinen« speziellen Farben und auf »seinem« speziellen Papier zu ihren wahren Formen und Größen fanden. Die »dünnen« Serifen seiner klassizistischen Schriftschnitte verdickten sich nämlich, sobald sie auf dem Papier standen. Zum einen durch den Druckprozess selbst, also das Eindringen der Type in das Material, dann durch die Eigenschaften des Papiers und durch das Wegschlagverhalten der Farbe. |
| ↑19 | Anmerkung: Diese Feststellung gilt nur für moderne Druckverfahren, z.B. den Offsetdruck. Für zeitgenössische Buchdruckverfahren trifft dies nicht zu. Beispielsweise beurteilte der Typograf Giambattista Bodoni (1740–1813) seine Schriften ausschließlich nach dem gedruckten Schriftbild. Er schnitt seine Schriften so, dass sie erst in Verbindung mit »seinen« speziellen Farben und auf »seinem« speziellen Papier zu ihren wahren Formen und Größen fanden. Die »dünnen« Serifen seiner klassizistischen Schriftschnitte verdickten sich nämlich, sobald sie auf dem Papier standen. Zum einen durch den Druckprozess selbst, also das Eindringen der Type in das Material, dann durch die Eigenschaften des Papiers und durch das Wegschlagverhalten der Farbe. |